Bread & Fred - Aufstieg mit Hindernissen im Test

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Ein Spiel in 2D-Pixelgrafik von Apogee. Da werden Erinnerungen an die guten, alten 90er Jahre wach, in denen der Publisher für Shareware Games reihenweise Hits und erstklassige Spiele für den PC veröffentlichte. Ich war ebenfalls begeistert von diesen Spielen, auch wenn die ersten davon nur in minimalistischer EGA-Optik waren mit satten 16 Farben. Dennoch hat man für zahlreiche Klassiker wie Duke Nukem oder Wacky Wheels gesorgt. Mit der Wiederbelebung der Marke gab es für mich wieder einen Grund reinzuschauen und den Brüdern Bread & Fred bei ihren Abenteuern etwas unter die Arme zu greifen.

Bread-and-Fred-02Die beiden Protagonisten ihres eigenen Spiels sind zwei süße Pinguine, die sich zur Aufgabe gemacht haben, einen Berg zu erklimmen und das auf die traditionelle Art und Weise. Nicht nur, weil dieser einfach da ist, sorry der musste sein, sondern weil sie unbedingt einen Brief abschicken müssen und der einzige Briefkasten des Pinguindorfes liegt oben auf dem Gipfel. Da die beiden aber auf moderne Hilfsmittel verzichten wollen, gehen sie dies wie eben erwähnt auf traditionelle Weise an. Nur mit einem Seil und warmen Klamotten bestückt geht es also in Richtung Bergspitze.

Der Weg dorthin ist nicht nur bekanntermaßen steinig, sondern auch durch zahlreiche Herausforderungen geprägt. Wie ihr nach oben gelangt, sei dabei euch überlassen, jedoch ist meist offensichtlich, wie die Entwickler euren Aufstieg angedacht haben. Da die beiden nur ein Seil haben, das sie um ihre Bäuche gebunden haben, sind sie bei ihrem Aufstieg miteinander verbunden. Nicht nur, um sich abzusichern, sondern so auch steile Abhänge und Klippen zu überwinden. Bereits zu Beginn werdet ihr ins kalte Wasser geworfen. Wir haben das Spiel zu zweit begonnen und die ersten Informationen zur Steuerung sind spärlich. Vereinzelt herumstehende Artgenossen füttern euch mit wichtigen Informationen und Tipps, wie ihr an momentanen Stellen weiterkommt. Zu Beginn muss man vorrangig lernen, wie man die Physik zu seinem eigenen Vorteil nutzen kann. Beispielsweise um hohe Sprünge zu machen oder weite Abhänge zu überbrücken.

Bread-and-Fred-09Hier muss sich einer der beiden Spieler am Boden „verankern“, also sich fixieren. Danach lässt sich der andere Spieler fallen und pendelt am Abgrund hin und her, um genug Schwung zu bekommen damit schließlich beide auf Kommando springen und bestenfalls das höhere Plateau zu erreichen. Das hat bei uns anfangs eher mäßig funktioniert. Mal mangelte es an der fehlenden Kommunikation oder am schlechten Einschätzen der Situation. Doch es ist ein stetiger Lernprozess und nach einigen Fehlversuchen und Abstürzen wurden wir auch besser. Hier zeigt Bread & Fred auf jeden Fall, dass es trotz seiner niedlichen Optik kein Casual Game sein möchte. Wer aber Spiele wie Celeste oder Super Meat Boy geliebt hat, der wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen.

Damit der Aufstieg nicht zu monoton wird, erwarten die Spieler einige Herausforderungen. So müsst ihr nicht nur den Gegebenheiten des Berges trotzen, sondern habt beispielsweise in der Mine bewegliche Plattformen oder in freien Bereichen kurzzeitige Windstöße, die euch das Weiterkommen erschweren. Hier müsst ihr dann definitiv ein eingespieltes Team sein, um diese Stellen zu meistern. Auf dem Weg zum Gipfel trefft ihr gelegentlich auch auf andere Charaktere, die euch kleine Missionen an die Hand geben. Beispielsweise trefft ihr auf einen leicht tollpatschigen Eisbären, der euch hin und wieder herausfordern möchte. Dies geschieht in kleineren Time Trial Rennen, bei denen ihr einen Parcours gegen die Zeit und natürlich euren Kontrahenten laufen könnt. Der zusätzliche Zeitdruck ist hier selbstverständlich oft nicht ganz hilfreich.

Bread-and-Fred-05Wer übrigens keinen Koop-Partner zur Verfügung hat, der kann genauso online antreten, wobei sich das natürlich als noch schwieriger erweist. Zumindest für die Absprachen stehen einige Emotes wie zum Beispiel ein Klatschen oder ein Countdown (überlebenswichtig!) zur Verfügung. Leider konnte ich die Onlinekonnektivität mangels Mitspieler nicht testen. Es gibt sogar die Möglichkeit allein den Weg nach oben zu bestreiten. Dann wird man begleitet von Jeff, einem Stein, mit einem freundlichen Gesicht. Dieser ist nicht allzu redselig, allerdings erfüllt er seinen Zweck. Jedoch verändert sich das Gameplay grundlegend, da man hier noch mehr auf die Physik vertrauen muss als zu zweit. Man kann das Seil einholen, um den Stein aufnehmen zu können und diesen dann nach links oder rechts werfen. Die Mechanik mit dem Pendel funktioniert auch hier, allerdings ist Jeff selbstredend der ständige Anker.

Wem das Gameplay in seiner Grundeinstellung zu hart ist, kann sich allerdings mit ein paar Hilfestellungen das Leben leichter machen. Zum Beispiel könnt ihr eine Flagge abstellen, die als Checkpoint dient, zu dem ihr euch auf Knopfdruck wieder dorthin transportieren lassen könnt. Außerdem könnt ihr die Ausdauer und die Länge eures Seils erhöhen, was eine zusätzliche Hilfe darstellt. Zu guter Letzt könnt ihr sogar einstellen, dass die beiden Pinguine fliegen können, was sich allerdings mehr wie cheaten anfühlt, als dass man sich den Weg bis zum Ziel erkämpft hat. 

Michael meint:

Michael

Bread & Fred ist sowas wie Zuckerbrot & Peitsche: Es kann äußerst frustrierend sein, wenn man minutenlang an der ein- und derselben Stelle hängen bleibt, doch man ist umso euphorischer, wenn man diese dann doch am Ende gemeistert hat. Allerdings erkennt man, dass man jedoch nur weitere 5 Höhenmeter von insgesamt 500 erreicht hat. Zahlreiche Nebenaufgaben warten darauf entdeckt und erledigt zu werden. Doch nur die wenigsten werden diese ohne Hilfen zu Gesicht bekommen. Wer aber Spaß am fordernden Spielkonzept hat, wird sicherlich auch hier seine Freude finden.

Positiv

  • knuffige Charaktere
  • abwechslungsreiche Spielsituationen
  • zahlreiche Nebenaufgaben

Negativ

  • Gameplay ist sehr fordernd
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