Botany Manor - ein ungewöhnliches Abenteuer im Test

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Der Sommer verabschiedet sich langsam, aber sicher von uns und einige von euch werden (sicherlich) die Gartenarbeit vermissen. Um noch ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen und womöglich für nächstes Jahr zu üben, dem kommt das Adventure Botany Manor wohl gerade recht. Also ab in die gemütliche Sitzposition vorm Fernseher und taucht ein in ein ungewöhnliches Abenteuer.

Botany-Manor-11Hier werdet ihr zurückversetzt in eine Zeit, in der die Uhren noch etwas anders gingen. Genauer gesagt Ende des 19. Jahrhunderts, genauer gesagt 1890, in einem entlegenen Zuhause in einer ländlichen Gegend Englands. Ihr schlüpft in die Rolle von Arabella Greene, ihres Zeichens Botanikerin im Ruhestand, die sich fortan ihrem Garten und der Aufzucht von seltenen Pflanzen widmen will. Diese möchte sie züchten, um ihr eigenes Buch „Forgotten Flora“ zu füllen und ihr müsst ihr dabei helfen. Dabei ist die Aufzucht jeder Pflanze eine Fülle von Knobelaufgaben, die mit scharfsinnigem Verstand kombiniert werden wollen. Bevor ihr jedoch direkt Anpflanzen könnt, müsst ihr zunächst verstehen, was die Pflanze genau braucht, und hierzu findet ihr Hinweise in Büchern, Karten oder Briefen, die überall im namensgebenden Herrenhaus verstreut sind.

Dabei versteht sich das Spiel nicht unbedingt als akkurate Gärtnersimulation, sondern lässt dem Spieler gewisse Freiheiten. In der Egoperspektive erkunden wir die verschiedenen Winkel des Hauses und schmökern in allen möglichen Dokumenten. Nicht alle bringen uns unserem Ziel näher, doch sind sie dennoch reich an wertvollen oder unterhaltsamen Informationen, die einem oftmals auch zum Schmunzeln bringen. Ihr müsst wissen, dass es zu dieser Zeit ja eigentlich verpönt war, dass sich Frauen um die Gartenarbeit kümmern. Da ist es amüsant, wenn man in einem Brief des benachbarten Milchbauern liest, dass die Blitze der Kameraaufnahmen innerhalb des Hauses seine Kühe ganz unruhig werden lassen und dadurch die Milchproduktion leiden würde.

Botany-Manor-01Um die jeweiligen Pflanzen gedeihen zu lassen, nutzen wir das Buch, dass es zu befüllen gilt. Für jede Pflanze gibt es Hinweise, unter welchen Rahmenbedingungen diese wachsen, und diese Hinweise lassen sich im „Forgotten Flora“ Sammelband verewigen. Da es sich um nicht reale Flora handelt, ist der Kreativität der Entwickler kaum Grenzen gesetzt worden. Jedoch nutzt man zumeist eines der vier Elemente, um das Wachstum der Samen zu begünstigen.  Ansonsten habt ihr vom Gameplay selbst aber kein Zeitlimit oder ähnliches, ganz im Gegenteil. Oftmals lädt euch das Spiel ein auf Sitzbänken oder Stühlen in den verschiedenen Zimmern oder Gärten des Hauses zu verweilen und dort die farbenfrohe Cel-Shading Optik zu genießen. Dazu gesellt sich eine entspannte Kammermusik, die das entschleunigte Gameplay noch unterstreichen.

Das mag insgesamt zwar etwas gewöhnlich klingen, doch sind die Rätsel teilweise durchaus knackig geworden. Da man im späteren Spielverlauf mehrere Pflanzen gleichzeitig aufzieht, ist es manchmal sogar etwas schwierig die Hinweise ein- und zur passenden Pflanze zuzuordnen. Genau das macht aber auch den Reiz des Spiels aus und hält euch auf Trab, während ihr die angenehme Ruhe, des abgeschiedenen Landhauses genießt. Mit jedem Kapitel schaltet ihr zudem weitere Flure des Herrenhauses frei und erfreulicherweise wird auf Backtracking im Spiel verzichtet. Interaktionen mit anderen Spielfiguren gibt es allerdings auch keine, da Arabella allein in ihrem Herrenhaus verweilt, von daher sind die Briefe und Grußkarten die einzigen Interaktionen mit der Außenwelt.

 

Michael meint:

Michael

Botany Manor ist ein Kleinod in Sachen Adventures. Mit cleveren Rätseln um eine fiktive Pflanzenwelt fordert es Spieler, ohne sie zu überfordern. Und falls man doch einmal eine Pause braucht, macht man es sich auf der virtuellen Parkbank gemütlich und lässt bei entspannter Kammermusik die Seele baumeln. Was kann man von einem spielgewordenen, virtuellen Urlaub denn mehr erwarten? Es ist sicherlich kein Spiel für jedermann, da in diesem entschleunigten Adventure nicht viel passiert, außer dass eure Gehirnzellen gefordert werden. Doch manchmal braucht es nicht viel, um mich zu begeistern. Da reichen auch eine wunderschöne Präsentation und clevere Rätsel.

Positiv

  • entspanntes Gameplay
  • clevere Rätsel
  • wunderschöne Optik
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