Schulausstattung

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    • Schlecht ausgestattet: ja. Außergewöhnlich: Leider nein. Gerade Grund-, Haupt- und Realschulen haben da immer noch große Defizite. Es gibt zwar an vielen Beamer oder Smartboards, aber nicht ausreichend. Oft fest installiert und die Klassenräume sind hart umkämpft. Und wenn defekt, dann sind sie defekt. Da ganze ist ein Trauerspiel. Ich schraube gelegentlich Rechner, Laptops, Drucker etc. privat zusammen, was bei uns auf der Arbeit weggeworfen wird und spende es an Schulen.
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    • Es ist sicherlich schade bis schlimm, wie unsere Schulen heute ausgestattet sind. Dinge wie Beamer und WLAN sollten schon vorhanden sein. Andererseits gerade bei Grundschulen bis hin zur 10 Klasse, frage ich mich manchmal aber schon, ob manche Technik wirklich nötig ist? Braucht jedes Kind ein tablet ? Braucht man wirklich ein Smartboard ? Denn seien wir ehrlich, im ersten Moment ist das ganze sehr cool, aber nicht selten ist es auch schlicht deutlich umständlicher und zeitraubender als die altmodische analoge Variante.

      Letztlich frage ich mich aber auch, lernen Kinder da wirklich besser und vor allem selbstständiger, in der Hinsicht auf selbst erarbeiten und eigenständig verknüpfen und anwenden ? Zuviel Technik kann imo manchmal auch Kontraproduktiv sein, gerade in den ersten Jahren, wenn man erstmal das Grundlegende lernen sollte. Schon Taschenrechner führen in höheren Klassen erfahrungsgemäß dazu, dass man in der Hinsicht Kopfrechnen regelrecht verblödet. Heute sagt man viel zu schnell das moderne und Computer zugleich auch automatisch besser ist. Hatte ich früher auch mal gedacht, bis ich mich dann Erfahrungen vom Gegenteil überzeugt haben. Welchen Vorteil hat das Kind, wenn es seine Notizen auf einem iPad mit Notability macht ? oder der Lehrer ( ich unterstelle mal aus Faulheit ) die Kinder irgend eine primitiv Lern App abarbeiten lassen, die man genauso bei einem V technischen. System finden könnte. Aber im Gegensatzzug dann zB klassische Computer/Software nicht mehr Teil des Lehrplans sind, und die Kinder oft Keinen Schimmer von der grundlegenden Technik haben ?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Raziel82 ()

    • Raziel82 schrieb:

      Zuviel Technik kann imo manchmal auch Kontraproduktiv sein, gerade in den ersten Jahren, wenn man erstmal das Grundlegende lernen sollte

      Technik ist dabei aber nie das Problem, sondern der Einsatz. Generell macht unser Schulsystem und unsere Bildung echt viele Dinge, die nachweisbar kontraproduktiv sind. Früher Schulstart ist da ein ganz grundlegendes Ding. Zudem sind die meisten Menschen visuelle Lerner. Da hilft ein Video oft mehr als ein Text. Man kann und muss es ja auch kombinieren und da ist technische Ausstattung daher unerlässlich, weil Bücher oft dumme oder keine Beispiele beinhalten und man daher externe Materialien braucht. Beamer, Overhead usw sind daher wirklich hilfreich für guten Unterricht. Ich stimme dir zu, dass man die Mittel abwechseln muss, aber leider ist es echt blöd wenn es pro Schule drei Fernseher und zwei Beamer gibt, wo man sich Wochen vorher für eintragen muss. Ist schon daher behämmert, wenn man mal drei Stunden früher oder später an Punkt X ist, wofür man das Gerät wollte. Zudem ist Unterricht nicht immer wochenlang vorher planbar, wenn die Lehrkraft gut ist und sich den Schülern anpasst.
    • Raziel82 schrieb:

      Braucht man wirklich ein Smartboard ?
      Auf einer Tafel kannst Du schlecht ein Video zeigen. Was in Mathe eher weniger brauchbar ist, kann in Bio, Religion etc. schon sehr hilfreich sein. Ein Smartboard ist dann eine große Leinwand (Und nicht der berühmte, kleine TV im Rollschrank) für ein Video, kann aber auch super sein, um was vom PC aus zu zeigen und ist auch eine Tafel. Mal abgesehen davon, dass Du so eine Haltung gegenüber Technik im Unterricht ganz schnell aufgibst, wenn Du Deinen ersten Monat mit Kreide an einer Tafel hinter Dir hast und Dir dann mal Deine Finger ansiehst. Und dann überlegst, dass Du das so den Rest Deines Lebens machen sollst.

      Raziel82 schrieb:

      Braucht jedes Kind ein tablet ?
      Ja. Eine Stunde mit interaktiver Software bei einem "Problem", dass nicht nur einen Lösungsweg kennt und bei dem es wichtig ist, dass alle unabhängig voneinander das erarbeiten, damit man hinter einmal vergleichen und andere Wege aufzeigen kann, wird es schwierig, wenn nicht jeder SuS (Schülerin und Schüler) ein Tablet hat. Permanenter Frontalunterricht dem Lernen nicht gerade förderlich ist. Es geht nicht darum, was man unbedingt braucht, sondern was förderlich und hilfreich ist. Und gerade da ist wichtig, was Ignorama schon geschrieben hat.
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    • Naja, ich bin aber hier deutlich weniger deiner Meinung. Nur weil jeder Schüler ein Tablet in der Hand hat, heißt das noch lange nicht, dass das kein Frontaluntericht ist. Es hängt sehr davon ab wie dieses Tablet benutzt wird und ich halte die Aussage "jeder Schüler braucht ein Tablet" tatsächlich für nicht haltbar. Ich halte die technische Ausstattung unserer Schulen für schlecht, aber man muss es auch nicht direkt übertreiben. Und damit Tablets sinnvoll sind, muss ZUERST entsprechende Software existieren. Es nützt absolut gar nichts, wenn wir den Kindern Technik in die Hand drücken, für die es gar keine geeignete Software gibt um sie im Unterricht zu nutzen. Tablets können sinnvoll sein, aber es geht definitiv auch sehr gut ohne.

      Ehrlich gesagt glaube ich sogar, ein Tablet gehört zu den sehr verzichtbaren Dingen, ohne das die Qualität des Unterrichts darunter leidet.
    • Ich bin im Jahre 2017 für kurze Zeit auf eine Uni gegangen, Studium: Informations- und Kommunikationstechnik!! und ich werde nie vergessen, wie der Prof völlig verplant zum Whiteboard latscht und sich vorstellt und seinen Namen auf das Whiteboard schreibt. Mit Permanentmarker. :tooth:

      Das steht so sinnbildlich für das, was in unseren Lehreinrichtungen abgeht, das werde ich nie wieder vergessen :lol:
      We don't call it spam exactly,
      it's more like "tactical addition to our post counters !"
    • Ignorama schrieb:

      Naja, ich bin aber hier deutlich weniger deiner Meinung.
      Hab mich schon gewundert, dass das Universum nicht implodiert ist ;) . Spaß beiseite, das war auch nicht so gemeint, dass Deine Aussagen mit meinen Deckungsgleich sind, ich wollte nur nicht noch einmal wiederholen, dass die meisten Menschen visuelle Lerner sind etc.

      Was die Tablets angeht: Generell halte ich sie auch eher als verzichtbar. Nur so, wie die Frage von Raziel gestellt war, ob jedes Kind ein Tablet braucht, lautet die Antwort IMHO ja. Es geht auch ganz ohne Tablets und einige Sachen gehen sicher auch zu zweit an einem Tablet, aber bei vielen Dingen ergeben Tablets im Unterricht erst Sinn, wenn jedes Kind eines hat.

      ChaosQu33n schrieb:

      Das steht so sinnbildlich für das, was in unseren Lehreinrichtungen abgeht
      Wobei ich solche Verallgemeinerungen unfair finde gegenüber all den Lehrkräften, die was in der Richtung auf dem Kasten haben. Repräsentativ oder nicht, ich kenne hier im Umfeld eine Gesamtschule, da haben sich ein paar (junge) Lehrer zusammen gesetzt und zusätzlich zu ihren sonstigen Aufgaben diverse Plattformen für das Lernen angeschaut, eine ausgewählt, die vorgestellt und die wurde dann auch angeschafft. Und die sind bei der Pandemie sehr froh gewesen, dass sie gerade dabei waren, dass anzuschaffen. Ich will da nichts schön reden, das wäre ohne die aufkommende Pandemie bei den älteren Lehrkräften bestimmt nicht so genutzt worden. Aber denen gegenüber, die sich da die Arbeit gemacht haben, empfinde ich solche Verallgemeinerungen wirklich unfair. Just my 2 cent.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Stardragon ()

    • Also mal Vorweg, ich bin kein Lehrer. Alles auf was ich mich beziehe ist also rein darauf bezogen, was ich selbst durch Kinder, sowie eigene Erfahrungen erlebt habe. Bzw auch durch Verwandte, welche für eine Stiftung arbeiten, die Kinder beim Übergang von Schule zu Beruf begleitet. Auch finde ich, dass es extrem wichtig ist zu klären über welche Schulen und Klassenstufen man redet. Ich beziehe mich hier ausschließlich nur auf Grundschule bis maximal hin zur 10. Klasse. Denn ich bin der Ansicht, das die Technik erst ab einer bestimmten Stufe überhaupt erst sinnvoll eingesetzt werden kann. Sinnvoll ist für mich, eine Situation die man mit analogen Mitteln eigentlich nicht mehr handhaben kann. Das nur erstmal, damit klar ist, dass ich nur bedingt aus persönlicher Erfahrung sprechen kann. Es soll garnicht erst der Gedanke kommen das ich irgendwie Lehrer oder dergleichen bin. Mir geht es in erster Linie auch mehr darum wo digitale Mittel überhaupt Sinnvoll sind, und wo man die Grenze ziehen sollte. Das digital nicht automatisch besser ist. Gerade letzteres ist so eine Sache, wo ich den Eindruck habe, manche sehen darin so eine Art Revolution und Erlösung. Als ob dadurch alles automatisch besser wird, und man zwingend alles digital machen sollte. Ich will auch nicht behaupten das alles so ist, nicht falsch verstehen, vielmehr einfach Punkte wo ich "Gefahren und Fragen" sehe.


      Ich stimme Stardragon voll zu, das visuelles lernen und damit auch alle Hilfsmittel, welche das darstellen erlauben, wertvoll und sehr hilfreich sein können. Egal ob das jetzt Projektor, Beamer oder eben ein digitales Whiteboard ist. Hin und wieder ein Video zu zeigen, oder ein 3D Modell von allen Seiten betrachten.... kann manches deutlich besser erklären als reines Bildmaterial und erzählen. Da will ich nichts dagegen sagen und empfinde es als sehr wichtig, so lange es "nur" als Ergänzung genutzt wird. Wo ich jedoch garnicht zustimme, sind Tablets. Aber dazu später. Ich möchte das auch erstmal rein auf das lernen beschränken. Ob da jemand durch Kreide dreckige Finger bekommt ist mir egal ( ja, wir rücksichtslos von mir ;) ).

      Der Knackpunkt ist für mich aber vor allem erstmal "wie" die modernen Mittel benutzt werden. Für den Lehrer mag Beamer, Laptop und Whiteboard vielleicht praktisch sein. Kann er so einmal Material vorbereiten, und es dann immer wieder nutzen. Nicht jedes mal erst alles an eine Tafel Scheiben usw.. ich denke aber auch, dadurch distanziert er sich oftmals von den Schülern. Der Unterricht "kann" zum abfertigen werden, wo nur noch das (vor 8 Jahren erstellte ) Material runter gespult wird, aber man nicht mehr gemeinsam an der Tafel erarbeitet. Das analoge an die Tafel schreiben/zeichnen von Schüler & Lehrer verbindet etwas, führt manchmal auch zur Diskussion, Spontanität und ist flexibler. Klar, kann ein digitales Whiteboard auch, aber da man dann letztlich doch analog arbeitet, sehe ich es nicht als dringende Notwendigkeit an. Auch finde ich es nicht sehr effizient, wenn der Lehrer in die Klasse kommt, und erstmal 10 Minuten seine ganze Technik starten muss. Das alles muss natürlich nicht sein, kann imo aber. Ich habe das selbst schon häufig erlebt, sei es in der Berufsschule damals, oder später bei Weiterbildungen. Auch das selbst abschreiben ist meiner Meinung nach wichtig, weil die Kinder so durch schreiben und zeichnen das gezeigte besser merken. Teilweise wird heute ja schon einfach Pdf verteilt und das wars. Ich finde das man sowas in höheren Klassen durchaus machen kann, aber imo auf keinen Fall unterhalb der 6. Klasse, wo man erstmal die Wissens Basis richtig fest verankern sollte, selbst das schreiben per Hand noch gefestigt werden muss, die Kinder selbst arbeiten sollten damit sie den Weg zum Ergebnis verstehen.

      In vielen Fällen ist es nach meinem Wissen aber dann auch einfach so, dass wenn die Technik vorhanden ist, am Ende doch genauso gearbeitet wird, als wäre sie nicht da. Vieles was digital gemacht wird, könnte genauso gut in der gleichen Zeit mit Stift, Papier, Kreide usw gemacht werden. Und ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Stift und Papier oft sogar erheblich schneller geht als digital. Manche Lehrer wollen den Aufsatz heute als Word Dokument haben, oder als PDF.... da frage ich mich warum ? Dadurch sitzen die Kinder nicht 1 Stunde sondern 2 Stunden an der Aufgabe, wenn nicht sogar noch länger. Computer sind extreme Zeitfresser bei solchen Dingen. Oder andere kopieren einfach Texte, überfliegen sie kurz, und das wars dann. Copy & paste ist mit Stift und Papier nicht so einfach, selbst wenn man vom Nachbar abschreibt muss man dabei den Text lesen->merken->wiedergeben und lernt indirekt etwas dadurch, weil Sachen hängen bleiben. Und der Mehrwert einer Word Datei ist jetzt wo ? Hat das Kind dadurch besser gelernt ? Oder hat es am Ende nur der Lehrer einfacher ? Zumindest so lange, wie bestimmte Dateiformate benutzt werden, denn wie ich schon ein paar mal in höheren Schulen gesehen habe, sobald man mal 10cm vom Weg abweicht, weiß der Lehrer nicht mehr wie er das Dokument öffnen muss und vergibt eine schlechte Note.

      Und von der Sprung zu den Tablets... Wofür denn bitte ?? Man kann Tablets nutzen, um das Material festzuhalten. Dafür gibt es einige gute Apps, wenn auch zB 95% davon schon beim erstellen von Tabellen kapitulieren und sich auf Handgeschriebene Notizen und links konzentrieren. Letztlich arbeitet man damit aber wieder analog, könnte genauso Stift und Papier nehmen. Wäre damit vielleicht sogar schneller, weil man direkt zu Lineal und Stift X greift, nicht erst Menüs klickt und eventuelle wieder was rückgängig und verschieben muss, plötzlich die app hängt oder was auch immer. Man könnte mit den Tablets die Bücher ersetzen... aber dann muss man wieder hin und her Switchen. Wäre ein echtes Buch da nicht vielleicht direkter und einfacher ?

      Und dann ist die Rede von Lern Apps um den Kindern etwas beizubringen. Da sehe ich 2 Probleme, die schon zuvor angesprochen wurden. 1. Gibt es imo keine vernünftigen apps. Die mir bekannten Programme sind primitives geklickt und abfertigen, anspruchsloser und inflexibler als so manches Videospiel Tutorial. Man schaut was an, man wählt zwischen Antworten, man gibt zahlen ein,... Ich sagte, mich erinnern sie an die alten VTech Lerncomputer...drücke X, drücke A, drücke C ... was war da noch gleich ? Ui ein Video.... Vielleicht gibt es gute Sachen, ich hatte sie zumindest bei meiner Nichte und der Tochter meiner Ex noch nicht gesehen. Ich habe große Zweifel das man damit wirklich gut lernt. Letztlich auch wieder der Faktor Zeit... man verbringt ewig lange damit den Kram anzuschauen, selbst wenn es am Ende nur 10 kleine Fragen/Aufgaben sind.Und der Weg zur Lösung wird selten gut erklärt... wenn überhaupt.

      Aber nehmen wir mal an es gibt bessere Lern apps, ich weiß es ja nicht,... haben wir dann nicht auch wieder die Gefahr, dass Lehrer es sich zu einfach machen ? Die Kinder einfach an die app setzen und gut ist es. Teilweise passiert genau das jetzt durch Corona schon. Die Lehrer sind eigentlich nicht mehr existent, geben in 15 Minuten die Aufgaben für eine komplette Woche durch, und dann sitzt das Kind da.
      Und was eigentlich soll ein Kind bis zur 10 Klasse am tablet erarbeiten, dass es nicht auch mit Papier erarbeiten könnte ? So hoch komplex sind die Themen da noch nicht. Man muss keine Software schreiben, man muss keine 3D Funktionsplotter verstehen.... brauche ich ein tablet für die Geschichte des römischen Reiches ? Für Rate/Antwort Spielchen bei Physik/Bio/was auch immer ? Würde das vielleicht nicht sogar mehr spaß machen, als live Quizduell der gesamten Klasse ? Gleiche bei Vokabeln.... Wenn ich an meine eigene Schulzeit zurück denke, fällt mir einfach absolut nichts ein wo ich mit einem tablet einen Mehrwert gehabt hätte... maximal der Punkt, dass ich weniger Zeug mitschleppen muss, weil alles digital vorliegt.

      Aber vielleicht brauchen Kinder, und jetzt rede ich insbesondere von der Grundschule, auch haptisches Feedback. Lieber ein Kunststoff Modell in der Hand, als das 3D Model auf dem Whiteboard. Lieber gemeinsam mit Lehrer und Schüler an der Aufgabe arbeiten, als alleine vor dem Tablet sitzen. Weniger mit der Computer Technik und deren Tücken kämpfen, mehr auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren. Oder wenn ich zurück denke... da steht der Lehrer 1 Stunde vor uns... behandelt mit Beamer, Bildmaterial, Graphen usw das Thema... wir schauen uns alle nur blöd an und keiner kann so wirklich viel damit anfangen. Dann gehts der Reihe nach an das echte Gerät und nach 10 Minuten hat es wirklich jeder geschnallt.. Digital imo nur da einsetzen, wo ein "deutlicher" Mehrwert vorhanden ist.... nicht weil digital = modern /Zukunft ist.

      Im Gegenzug dazu sehe ich gleichzeitig große Defizite. So will man zwar Kinder an Tablets und Co bekommen, damit den Unterricht gestalten, aber der traditionelle Computer Unterricht wird seit jeher extremst vernachlässigt. Dann arbeiten die Kinder heute zwar an tablet und liefern ihre Hausaufgabe als Word File ab.... aber den Computer selbst verstehen sie nicht. Sie wissen nichts über die Funktionsweise von einem Windows, wie die Ordnerstruktur aufgebaut ist, wie man bestimmte Dinge einstellt/installiert usw... Basiswissen, auf dem man Jahre später aufbauen kann um praktisch jedes Computersystem von MS DOS über Windows bis Linux recht schnell zu verstehen, und damit arbeiten zu können, das wird (oft) nicht vermittelt. Wissen das später im realen Leben wichtig sein kann, weil man im Beruf vor PC gesteuerte Maschinen gesetzt wird, weil man vielleicht Informatik studieren will, spontan vor eine fremde Software gesetzt wird. Oder was auch immer. Für die Kinder wird die Technik hinter dem Computer ein Mythos. Viele glauben ja das sowas heute im "App Zeitalter" überflüssig ist, aber ich finde es wichtiger als jemals zuvor, damit die Kinder in der Zukunft den Computer in all seiner Form, vom smartphone bis Server, zumindest nachvollziehen und vielleicht sogar beherrschen können. Von daher finde ich es sehr schade, das kaum noch die basics gelehrt werden. Wobei das schon vor 30 Jahren nicht anders war. Aber das ist nur meine Meinung.

      Passend dazu... die Safari Autokorrektur kann mich mal :damn: Der Mist raubt einen den letzten Nerv.

      Dieser Beitrag wurde bereits 11 mal editiert, zuletzt von Raziel82 ()

    • Raziel82 schrieb:

      Ich möchte das auch erstmal rein auf das lernen beschränken. Ob da jemand durch Kreide dreckige Finger bekommt ist mir egal ( ja, wir rücksichtslos von mir ).
      Weniger rücksichtslos, als leider unwissend. Bei der Kreide geht es nicht um "dreckige" Finger. Es geht um völlig ausgetrocknete Finger. Die ganze Zeit Handschuh tragen oder dauernd nachcremen ist auch nicht immer sinnvoll, je nachdem, was man außerdem noch machen will. Und ja, das ist ein Problem. Von daher, um einen Satz von Dir aufzugreifen: Weniger mit den Tücken der Dermatologie kämpfen, mehr auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren (können). ;)

      Es geht auch nicht darum, einfach faul die übliche Powerpoint rauszuholen. Didaktisch ist es übrigens eine ähnliche Katastrophe, immer wieder das gleiche von einem Zettel auf die Tafel zu schreiben. Durch die Tafel ist da nicht wirklich etwas gewonnen. Etwas gemeinsam erarbeiten und vorne anzeigen kann man hingegen genauso mit einer Tafel, einem Whiteboard, einem Beamer oder einem Smartboard.

      Die Lehrkräfte, die ihren Unterricht einfach nur "abspulen", werden dass an der der Tafel genau so tun, wie an einem Smartboard. Ich denke, den Lehrkräften und SuS technische Möglichkeiten verweigern zu wollen, in dem Glauben, man würde dadurch bessere Lehreinheiten generieren, dürfte ziemlich ungeschickt sein.

      In Bezug auf die Apps geht es nicht um Multiple Choice Test, sondern eher um die Simulation von Experimenten, die nur schwer oder gar nicht anders durchführbar sind. Das kann schon in relativ einfachen Unterrichtseinheiten hilfreich sein. Denn nichts bleibt besser hängen, als etwas, was man sich selbst erarbeitet hat. Auch virtuell.

      Beim Einsatz von Smartboards geht es auch um so Dinge, wie Kollaboration. Es ermöglicht den Schülern von ihren Handys oder einem Tablets aus, einfach mal schnell etwas beizusteuern, wenn die Lehrkraft das frei gibt. Das kann z.B. bei der Sammlung von Begriffen sowas wie virtuelle Post-Its sein. Bei 30 SuS muss ich den Vorteil einer solchen Lösung wohl nicht erklären, wenn jeder nach vorne kommt und seinen Zettel hinheftet bzw. die SuS am Platz bleiben und die Lehrkraft das alles aufschreibt. Wenn gewünscht sind solche Sachen auch anonym möglich. Der deutliche Mehrwert dürfte hier auch ohne " erkennbar sein.
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    • wie gesagt, das whiteboard will ich auch nicht gänzlich verteufeln. Alles was bei der Darstellung ansich hilft halte ich für willkommen. Ich sehe allerdings eine gewisse Gefahr darin, dass durchaus manche Lehrer sich die sache dann tatsächlich zu einfach machen. Ich will Technik nicht verbieten um bessere lehrer zu erzwingen, ich frage mich nur ab wann es unnötig wird, bzw ob es die Lehrer nicht noch stärker ins negative verleitet. Denn letzteres habe ich leider zu oft gesehen.

      Welche Stimulation von Experimenten meinst du denn auf den tablet ? Der Punkt interessiert mich jetzt tatsächlich besonders, weil ich gerade Experimente im physikalischen und chemischen Bereich immer sehr interessant finde und gerade da die Erfahrung der Realität als wichtig erachte. Wie darf ich mir die Experimente auf dem tablet vorstellen? An welche Unterrichtsfächer denkst du da ?
    • Da müsstest Du Dich wohl mal mit einem Lehrer unterhalten. Ich helfe nur ab und an bei Schulen in Sachen IT aus. Was meines Erachtest übrigens das eigentliche Problem darstellt: Die Schulen bekommen keine ITler, statt dessen soll irgendein Lehrer in seiner Freizeit ein Netzwerk aufbauen oder einen Server aufsetzen. Völlig an jeder Realität vorbei. Berührungen hatte ich da bisher eher in Biologie. Da kommen Anatomie-Apps zum Einsatz oder virtuelle Experimente zur Vererbung, wer mit wem verwandt ist etc. Wäre mangels Biolabor an Schulen nur theoretisch möglich. Und ist ja nicht so, dass die entsprechenden Programme ein abwegiges Verzerrbild der Realität darstellen würden.
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