Hier wurde bereits, sehr allgemein gehalten, "Kurzarbeit" angekündigt. Die Abteilung in der ich sitze hat noch keine genauen Infos, aber bei den Leuten aus anderen Abteilungen mit denen ich schon gesprochen habe, heisst es bis auf wenige Ausnahmen "Kurzarbeit Null" (Also 100%ige Reduzierung) für die nächsten 2 Monate. Davon gehe ich bei mir auch aus. Was bringt es weiter Mailings, Anzeigen und andere Werbemittel zu gestalten, wenn der komplette Kundenkreis eh bis auf weiteres schliessen musste und selbst nicht weiss wie es weitergehen wird/soll...
Und die, bei denen es bisher nur eine 50%ige Arbeitszeitkürzung gibt, da ist es nur ein "erst Mal". Ein paar Prozesse müssen halt doch noch heruntergefahren/beendet werden bevor man den Stift 2 Monate lang fallen lassen kann...

@sYntiq
Falls du wissen willst was dich da erwartet. Ich hatte das in den frühen 2000er Jahren schon einmal. Ohne Kind gibts 60% Kurzarbeitergeld und mit 67%. Solltest du nicht auf 0 gefahren werden gibt dieser Rechner gut Auskunft darüber was dir unterm Strich bleibt.
smart-rechner.de/kurzarbeit/rechner.php

Ohne den Virus hättet ihr dann endlich alle mal keine Ausrede der play fern zu bleiben!

Aber um die sieht es ja leider Gottes auch nicht gut aus...

Mal sehen was Merkel heute Abend sagt. Sehe noch 10% Chance aber das Risiko Mitte Mai dann noch verantwortlich zu sein, falls was passiert, wird immer größer.

Wobei die prozentuale Kürzung auf den Nettolohn bezogen ist, nicht aufs Brutto.

vergesst dabei nicht die Nachversteuerung im kommenden Jahr. Kurzarbeitergeld wird erst einmal steuerfrei ausgezahlt, also besser Rücklagen bilden

Bei der Post sind die Schalter komplett mit Folie abgehängt, die Briefe darf man über einen kleinen Schlitz dem Postler übergeben.

Ich habe erst gedacht, dass die Post neu gestrichen wird. Aber im Nachhinein denke ich: Gar nicht falsch.

Mistercinema schrieb:

vergesst dabei nicht die Nachversteuerung im kommenden Jahr. Kurzarbeitergeld wird erst einmal steuerfrei ausgezahlt, also besser Rücklagen bilden

Kurzarbeitergeld ist steuerfrei und unterliegt nur dem steuerlichen Progressionsvorbehalt

§3 Nr. 2 Bu. a EStG in Verbindung mit §32b (1) Nr. 1 Bu. a EStG

Die Nachzahlung hält sich meistens im Rahmen und wird bei vielen über die Werbungskosten und haushaltsnahen Dienstleistungen/Handwerkerleistungen wieder egalisiert.

namenlos schrieb:

Wobei die prozentuale Kürzung auf den Nettolohn bezogen ist, nicht aufs Brutto.

Um genau zu sein bezieht sich die prozentuale Kürzung auf die Differenz zum "normalen" Netto. Bei 50% Kurzarbeit bekommst du also 50% + 60 bzw 67% von den anderen 50% deines Nettolohns. Daher ist auch der verlinkte Rechner sinnvoll.

Mistercinema schrieb:

vergesst dabei nicht die Nachversteuerung im kommenden Jahr. Kurzarbeitergeld wird erst einmal steuerfrei ausgezahlt, also besser Rücklagen bilden

Kommt auch ganz drauf an wie lange das läuft und wie stark reduziert wurde. Kurz gesagt rutscht man mit dem Gehalt das einem noch ausgezahlt wird evtl. in eine niedrigere Steuerklasse. Das ausgezahlte Kurzarbeitergeld wird aber beim Jahresausgleich als steuerfrei auf das von der Firma gezahlte Jahresbrutto aufgeschlagen und ergibt dann evtl. eine höhere Steuerklasse und damit eine Nachzahlung. Bei 6 Monaten mit 50% hatte ich Anfang der 2000er den Effekt das meine übliche Erstattung ausblieb und ich einen Fuffi etwa nachzahlen musste. Aber das ist natürlich stark von den Faktoren Gehalt, Arbeitszeitkürzung und Laufzeit der Maßnahme abhängig.

Ich habe ja diesen Grenzpassierschein und kann nur staunen was die Unterschiede angeht: die Ladenregale in Luxemburg sind leergefegt, die deutschen Pendants „Rewe“ und Co sind ziemlich gut gefüllt. Alles andere ausser Supermärkte und Apotheken sind schon seit Tagen zu, also gibt es Games nur im „Auchan“. Einzig der sehr günstige Sprit ist noch ausreichend in Luxemburg vorhanden. Ich muss nachwievor arbeiten da ich in der Justiz tätig bin und die nationalen Register und Datenbanken sind nur über die hauptstädtische Zentrale erreichbar. von 105 Leuten sind aber nur noch 4 im Gebäude. Auch gestern musste ich wieder meinen Sohn mit zur Arbeit nehmen. Wenn es keine konsequenten Maßnahmen gegen sowas gibt wird man den Virus sicher nicht in den Griff bekommen.

walfisch schrieb:

@sYntiq
Falls du wissen willst was dich da erwartet. Ich hatte das in den frühen 2000er Jahren schon einmal. Ohne Kind gibts 60% Kurzarbeitergeld und mit 67%. Solltest du nicht auf 0 gefahren werden gibt dieser Rechner gut Auskunft darüber was dir unterm Strich bleibt.
smart-rechner.de/kurzarbeit/rechner.php

Danke. Das mit den 60% und vom Nettogehalt habe ich inzwischen durch googeln auch schon herausgefunden.
Nur das von @Mistercinema war mir neu. Fiese Falle. Sämtliche Berechnungen etc. beziehen sich aufs Netto-Entgeld, also im Grunde "Nach Steuern" und trotzdem muss das dann wieder versteuert werden...

Maniac555 schrieb:

Das stimmt leider. Firmen können das Mittel patentieren und verdienen sich eine goldene Nase. Das ist ethisch fragwürdig...

Mit ethisch fragwürdigen Dingen hat die eine oder andere Medizinfirma doch Erfahrung....

techdirt.com/articles/20200317…er-threatens-to-sue.shtml

arstechnica.com/tech-policy/20…-making-coronavirus-test/

Für mich als Pfleger bedeutet der scheiss massive Überstunden, und ich bin nichtmal an der Front im Krankenhaus. Zusätzlich dazu dann Tochter 5 Wochen mindestens zu Hause. Spielplatz verboten. Wenn die Sache überstanden ist kann man mich einweisen glaub ich. Ich würd mich freuen mich fein zu isolieren, zu Hause zu bleiben statt arbeiten...
Am meisten geht es mir dann auf den Sack wenn ich Menschenansammlungen treffe, besonders ältere Leute die im Cafe sitzen oder sonst was und Sprüche bringen wie "Ach ist doch nur ne Grippe, macht mir gar nix, hab ich doch keine Angst vor ". Das ganze Land ist bald in Quarantäne, Schulen geschlossen etc, vor allem um diese Leute zu schützen und dann sowas....ach leckt mich doch, hoffe die blockieren dann nicht etwaige Beatmungsgeräte für Leute die sich an die Regeln gehalten haben und an ihrem Leben hängen. Da krieg ich einen Anfall.

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Für meine Psyche wäre es jetzt schon besser zu wissen, dass ich nicht in Kurzarbeit rutsche... Mir gehen durch Kurzarbeit, wenn ich auf 0 runter gehe, 1000 Euro flöten. Schön ist anders. Also ich klammere mich gerade schon sehr an meine Arbeit. Ich arbeite gerne im Homeoffice. Aber bezahlten Urlaub wird es hier nicht geben...

Ich habe erstmal lieber Kurzarbeit als vielleicht Ende des Jahres gar keinen Job mehr.
@ChaosQu33n wenn es dich trifft dann schau das du für 2020 nicht mit deinem Mann veranlagt bist. Dann trifft der Malus nur ein Gehalt. Es könnte auch ein Steuerklassenwechsel sinnvoll sein. Ich tippe mal darauf das ihr beide 4 habt. Es könnte sich lohnen wenn du dann in 5 wechselst. Man kann schon einiges kompensieren, aber klar ist es ein harter Einschnitt.

Das wird sich bei uns wohl nicht lohnen. Mein Mann und ich verdienen nahezu gleich viel. Ich etwas mehr als er. Mit Steuerklassen herum zu mengen hat sich, meiner Erfahrung nach, wenn man nicht viel dagegen an Freibeträgen einsetzen kann, noch nie gelohnt.

ChaosQu33n schrieb:

Das wird sich bei uns wohl nicht lohnen. Mein Mann und ich verdienen nahezu gleich viel. Ich etwas mehr als er. Mit Steuerklassen herum zu mengen hat sich, meiner Erfahrung nach, wenn man nicht viel dagegen an Freibeträgen einsetzen kann, noch nie gelohnt.

Kommt halt drauf an was passiert. Ich sag mal 6 Monate auf Kurzarbeit 0 und es lohnt sich ganz sicher. Wenn es auf 50% runter geht und du so um die 4000€ brutto verdienst und es nicht länger als 6 Monate läuft kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen das deine normale Rückerstattung futsch ist, aber das wars dann auch.