Is auch richtig so finde ich. Ich sitz jetzt nicht wieder 4 Woche alleine zu Hause als Single, nur damit sich die Leute anschließend auf Weihnachtsmärkten bekacheln.

Abgesagt wurde der Weihnachtsmarkt der sich vom Marienplatz bis Stachus erstrecken und den klassischen auf dem Marienplatz vorm Rathaus ersetzen sollte. Ob es kleinere Märkte geben kann wird am Ende des November Lockdowns entschieden. Wenn das Infektionsgeschehen so gebremst werden kann wie geplant/gehofft, dann wird es wohl vereinzelte Genehmigungen geben. Was ein beschissener Abschluss eines beschissenen Jahres.

BlackLion schrieb:

da soll dann Vater Staat einspringen wie bei Restaurants,Kinos u.s.w.

Wir haben zu 75% Kunden aus der Gastronomie und auch einige Schausteller. Ich kann dir versichern das kaum einer von ihnen bisher auch nur ansatzweise staatliche Hilfen bekommen hat, die seine Existenz auch nur 3 Monate komplett sichern würden. Keine Ahnung wo die Milliarden hingehen, wahrscheinlich wieder an die selben paar Autobauer und Siemens, aber zu glauben der Lieblingsitaliener wäre nach einem zweiten Lockdown ähnlicher Güte wie im Frühjahr auch noch 2021 am Start weil er ja staatliche Hilfen bekommt, ist mehr als naiv.

Die Politik müsste Kulturschaffende, Schausteller, Gastronomen, etc. angemessen entschädigen, dann wäre der Frust auch nicht so groß. Ansonsten ist jetzt einfach nicht die Zeit für Freizeitvergnügen. Bei uns waren die Zahlen gut, bis ein paar Positive durch die Clubszene tingelten. Gästelisten leider unvollständig...

Ich bin wirklich nicht gegen sinnvolle Maßnahmen, aber mich beschleicht immer mehr das Gefühl das einige Knilche aus NRW und Bayern gern Kanzler werden würden und jetzt mit immer größerem Aktionismus zu glänzen versuchen. Wo war denn bitte der Ansteckungsherd in den Handball oder Basketball Stadien? Wo die Spreadingbombe in den städtischen Hallenbädern? Zig Leute haben sich ein Bein ausgerissen und mit dem Ding in der Hand nen Salto geschlagen damit es in Museen, Kinos, Theatern und Freizeiteinrichtungen wie Fitnessstudios weiter gehen kann. Die Konzepte haben zu 99,9% funktioniert und trotzdem machen wir alles wieder zu, um die Menschen wieder sich selbst zu überlassen. Wo wir doch schon seit Jahrhunderten wissen was das für ne scheiß Idee ist.

walfisch schrieb:

Abgesagt wurde der Weihnachtsmarkt der sich vom Marienplatz bis Stachus erstrecken und den klassischen auf dem Marienplatz vorm Rathaus ersetzen sollte.

In der Meldung wurden definitiv auch die kleinen Weihnachtsmärkte in den Stadteilen erwähnt.

Heute auf der Post. Einer komplett ohne Maske, ewig mit der Angestellten rumdiskutiert wie er am günstigsten versenden kann. Dahinter ein Dreigespann, die Frau mit Maske, die beiden Typen schön das Ding unter dem Zinken.
Hättet ihr was gesagt?
Wollte erst, dann dachte ich mir ich will unser Gesundheitssystem nicht noch zusätzlich belasten wenn ich die ins Krankenhaus schicken muss

James McNulty schrieb:

Die Politik müsste Kulturschaffende, Schausteller, Gastronomen, etc. angemessen entschädigen, dann wäre der Frust auch nicht so groß.

Dazu muss man aber auch sagen, dass selbstständige Kulturschaffende in Zeiten, in denen es ihnen gut ging, auch als Selbstständige in die freiwillige Arbeitslosenversicherung hätten einzahlen können. Das hat allerdings kaum einer gemacht. Deswegen jetzt Forderungen zu stellen, dass man sie doch bitte unterstützen möge, finde ich dann etwas daneben. Angestellte Kulturschaffende haben so oder so Anspruch auf Kurzarbeitergeld oder Arbeitslosengeld. Bei Gastronomen bin ich absolut bei dir, die brauchen Hilfe zum Überleben, allerdings finde ich es auch durchaus richtig, dass die Gastronomie geschlossen wird. Es braucht nur einen infizierten Kellner und du hast ein Superspreading-Event. Bei Schaustellern ist das in etwa genau wie bei Kulturschaffenden, wobei die meisten selbstständigen Schausteller wohl keine Möglichkeit hatten, überhaupt in die freiwillige Arbeitslosenversicherung zu kommen. Da halte ich dann die Bitte um Unterstützung durchaus für gerechtfertigt, damit da nicht reihenweise die Betriebe untergehen.

Was Weihnachtsmärkte angeht:
morgenpost.de/vermischtes/arti…smaerkte-stattfinden.html
Viele der "Großen" finden wohl statt, zum Teil mit Gastro-Angeboten auch schon im November, während die allgemeine Gastronomie noch geschlossen haben muss. Kleinere Weihnachtsmärkte bleiben wohl größtenteils zu.

alien011 schrieb:

Dazu muss man aber auch sagen, dass selbstständige Kulturschaffende in Zeiten, in denen es ihnen gut ging, auch als Selbstständige in die freiwillige Arbeitslosenversicherung hätten einzahlen können. Das hat allerdings kaum einer gemacht. Deswegen jetzt Forderungen zu stellen, dass man sie doch bitte unterstützen möge, finde ich dann etwas daneben.

Nur mal als Beispiel, weil ich das zufällig durc meinen Hausmeister weiß. Dessen Tochter ist eine sehr gute Orchestermusikerin und hat gleich mehrere Standbeine. Sie spielt auf aller höchstem Level Geige und eins drunter zwei weitere Streichinstrumente. Auf diesem Niveau hast du mal jede Woche im Jahr ein Engagement und mal nur ein paar Wochen. Die laufenden Kosten (z.B. ein Konzertbogen für 15.000€, keine Ahnung ob das Einhornhaar ist aber solche Preise sind normal) laufen aber immer weiter. Ein Musiker muss täglich viele Stunden üben um so ein Niveau zu halten und selbst der Übungsbogen kostet noch mehrere Tausend. Die fiedeln im Jahr gern mal nen Kleinwagen durch. Ich würde dich gern sehen, wenn du nicht weißt wie viel du dieses Jahr verdienst, aber sehr genau weißt was du Fixkosten haben wirst, ob du da noch zusätzlich Geld ausgibst für ein System das dich bisher noch nie aufgefangen hat und das auch gar nicht kann.

Vor allem... seit wann hatten Schausteller mal wirklich fette Jahre? Es geht hier ja nicht um die erste Geige des Staatsorchesters, sondern den Zuckerwattemann aufm Rummel. Glaube nicht, dass der zu irgendeiner Zeit im Geld schwamm.

Übrigens nehmen die täglichen Anrufe bezüglich Covid in Schulen massiv zu. Ist nun wenig überraschend für mich, war immer meine Vermutung. Bin gespannt wann da die Bombe platzt. Persönlich halte ich Schulen nämlich für DIE treibende Covid-Kraft.

Die Schulen offen zu lassen ist richtig und wichtig für die Schüler und deren Eltern. Das Beispiel Schweden hat bereits im Frühjahr gezeigt, dass offene Schulen keineswegs in nennenswertem Maße die Pandemie vorantreiben. Die jetzt gestiegenen Zahlen dürften eher auf die Herbstferien zurückzuführen sein. Die aktuellen Zahlen der Senatsverwaltung in Berlin sprechen jedenfalls dafür, und ich gehe mal davon aus, dass das in anderen Bundesländern ganz ähnlich sein wird.

In der Grundschule meines Sohnes gab es in all der Zeit keinen einzigen nachgewiesen Fall. Gleiches gilt für die Kita meiner Tochter. Und das in Berlin, einem der deutschen Corona-Hotspots.

Ignorama schrieb:

Vor allem... seit wann hatten Schausteller mal wirklich fette Jahre? Es geht hier ja nicht um die erste Geige des Staatsorchesters, sondern den Zuckerwattemann aufm Rummel. Glaube nicht, dass der zu irgendeiner Zeit im Geld schwamm.

Übrigens nehmen die täglichen Anrufe bezüglich Covid in Schulen massiv zu. Ist nun wenig überraschend für mich, war immer meine Vermutung. Bin gespannt wann da die Bombe platzt. Persönlich halte ich Schulen nämlich für DIE treibende Covid-Kraft.

Hier kann ich dir eindeutig wiedersprechen. Auch wenn man es nicht glaubt, als Schausteller kann man schon gut bis sehr gut verdienen - auch mit vermeintlich einfachen Fressbuden.

Insgesamt sind die Einnahmen in den vergangenen 20-30 Jahren runtergegangen, aber selbst heute gibt's noch Rekordeinnahmen an guten Tagen. Und das kommt häufiger vor als man denkt..

Äd Schulen: hab da noch sone in den Medien kolportierte "2 Busse"-Story im Ohr, nach welcher (zurückliegendes verifiziertes Bsp aus der real world) ein Bus voller Rentner/Butterfahrt "am Ende des Tages" mit nem Bus voller Infizierter endete und ein (räumlich/regional-, personell- und zeitlich-) "analoger" Schulausflugsbus voller Rotznasen Corona-frei blieb.

Weiß ja nun nit, wie aussagefähig das Bsp ist, aber diese "Karte" wurde doch ab u an von Interviewern/zu Interviewenden gezogen, afair.

Inb4 reicht natürlich ein superspreader als "Matratzen-Marktschreier" aufer Butterfahrt u alle haben's dann, so viel ist klar u ich weiß auch um die stark beschränkte Aussagekraft EINES Bus-Pärchens; dachte nur, dass dieser "2Busse"-Terminus für eine generelle Untersuchung vielervieler solcher Busfahrtenbelegschaften quasi "exemplarisch" steht u somit über das eine konkrete Bus-Pärchen hinausgehen könnte.

SolidSega schrieb:

In der Grundschule meines Sohnes gab es in all der Zeit keinen einzigen nachgewiesen Fall. Gleiches gilt für die Kita meiner Tochter. Und das in Berlin, einem der deutschen Corona-Hotspots.

Keyword hier ist nachgewiesen. Symptomfrei wird ja seltenst getestet und Kinder haben oft leichte Verläufe. Das is smart gemacht, aber wohl weit weg von der realen Situation.

Ja, aber dann hättens die Alten doch auch bekommen u bei denen mit schwererem Verlauf, oder?


Sorry 4 "ja, aber"- ing

Wenn du in die Hot Spots guckst werden da Infektionen gar nicht mehr nachvollzogen, da es unmöglich wurde. Daher mal simple Fakten: Kinder jeden Alters können es kriegen. Schulen haben oft keine richtige Lüftung und vor Fachräumen stehen Klassen oft rum. Die Zahlen der kranken Kinder steigt und steigt. Junge Menschen zeigen öfter keine Symptome als alte Menschen.

Es ist mMn ein Unding, dass es keine flächendeckenden Tests an Schulen, zumindest in Hot Spots, gibt. Denn das tatsächliche Risiko wird dort kaum untersucht.

Es ist auch nur bedingt verwunderlich, dass man da nicht sooo genau hinguckt und da lieber mal auf Vermutungen es sei sicher baut. Fakten sprechen nur mehr und mehr dagegen.