Der Turnaround von Microsoft seit 2013
War MS vielleicht seiner Zeit voraus? Mitnichten, der Spieler will das Gefühl haben, selbst entscheiden zu können was gut für ihn ist. Heute, 6 Jahre später, nutzen viele ihre Konsolen für Netflix und Co, hören ihre Musik über Spotify und die digitalen Verkaufszahlen schießen jedes Jahr weiter in die Höhe. Dafür gibt es wie gesagt einen guten Grund: Der Spieler entscheidet, wie, wann und ob er konsumiert. Keiner will sich vorschreiben lassen, wie er seine Spiele kaufen soll. Und lässt man dem Spieler die Freiheit, verzichtet er freiwillig auf bestimmte Rechte wie dem Verkaufsrecht und konsumiert so, wie es die Publisher gerne hätten.
MS hat viele Fehler gemacht, auch in den Folgejahren. Der Mangel an guten Exklusivspielen war nicht zu übersehen, man musste sich erst wieder den guten Ruf aufbauen, den man mit der Xbox 360 erreicht hat. Hier kommt Spencer ins Spiel, der von Nadella praktisch einen Freibrief bekommen hat, um die Xbox-Sparte wieder in die richtige Richtung zu lenken. Exklusivspiele sind auch heute, im Jahr 2019 im Vergleich zur Konkurrenz noch Mangelware, ein Spiel wie Breath of the Wild oder God of War sucht man auf der One vergeblich. Aber gute Spiele brauchen Zeit, die Weichen sind mit den Neuzugängen wie Ninja Theory gestellt.
Was die Konsole aber von der Konkurrenz abhebt, ist der Service. Wie zum Beispiel bei Gears of War, das von der Seite „Can i Play that“ als erste AAA Spiel überhaupt mit der vollen Punktzahl belohnt wurde. Die Seite befasst sich mit der Zugänglichkeit von Spielen für Menschen, die bestimmte Einschränkungen haben. Gears 5 bietet einen Modus für Farbenblinde, die Untertitel können vergrößert werden und das Spiel kann komplett mit dem Adaptive Controller gespielt werden, einem speziell entwickelten Controller für Menschen mit Einschränkungen, der meines Wissens bisher erste Controller dieser Art überhaupt.
Als weiterer Service ist die Entscheidung, jedes Exklusivspiel auch auf dem PC zu publishen, zu nennen. Der Clou ist aber für mich der Game Pass. Ich weiß nicht genau wie MS den finanziert, ich denke erst mal durch Subventionen, aber für 10 Euro monatlich (wer aufpasst bezahlt einiges weniger) bekommt man eine Auswahl von derzeit 200 Spielen, die man frei herunterladen kann, so lange man Abonnent ist. Das Besondere daran: Jedes Spiel, das von MS veröffentlicht wird, landet direkt zum Release im Game Pass.
Auch die Abwärtskompatiblität ist ein Service, den MS kostenlos für jeden Spieler gebracht hat. Viele Spiele sind auf der One spielbar, die meisten laufen sogar besser. Viele Spieler hätten zum Beispiel gerne ein Remaster von Red Dead Remption. Wer es per AK jedoch mal auf der Xbox One X gespielt hat weiß, dass dieser Traum schon längst erfüllt wurde, sogar besser als man sich das jemals vorgestellt hat. Es sieht um Einiges besser aus als viele „Möchtegern“-Remaster, die von anderen Publishern für viel Geld noch mal verkauft werden.
Andere Vorteile wären das stabile und schnelle Netzwerk und das viele Spiele von den Microsoft Studios sowohl einen Single-als auch Coopmodus bieten. Zudem sind die Konsolen im Vergleich zur PS4 Pro flüsterleise, ein Vorteil, der gar nicht groß genug herausgestellt werden kann.
Mein persönliches Highlight ist natürlich die X. Power pur, schön leise, dafür extrem günstig, verbunden mit der AK hat man hier viele Spiele noch mal kostenlos verschönert.
Das soll jetzt kein Werbetext werden, aber man sollte auch mal honorieren, wenn ein Publisher den Spielern zuhört, wie es MS in den letzten Jahren getan hat. Gebt der One oder auch der Scarlett eine Chance, wer die Punkte die ich aufgezählt habe wichtig findet, der wird es nicht bereuen.