Ob man die in eine Serie investierte Zeit und Arbeit weniger wertschätzt, wenn man diese verstärkt am Stück guckt, halte ich für fragwürdig.
Ich erinnere mich daran, dass ich z.B. Breaking Bad in längeren Sitzungen geschaut und das nie bereut habe. Im Gegenteil, ich war "voll drin" und wurde nicht künstlich herausgerissen.
So empfinde ich persönlich diesen wöchentlichen Veröffentlichungsrhythmus als Gängelung. Besonders nervig ist dieser, wenn eine Staffel nicht so wirklich in die Hufe kommt und man sich über mehrere Folgen ärgert, in denen kaum inhaltlicher Fortschritt geboten wird. In diesem Fall wartet man dann wirklich Wochen(!) darauf, dass wieder etwas passiert (was zuletzt bei Vikings der Fall war).
Finanziell und bezogen auf einen möglichen Hype kann ich die jeweiligen Anbieter natürlich verstehen. Streckt man eine Serie über mehrere Monate, ist irgendwann jeder Gratismonat aufgebracht und es kommen garantiert Einnahmen rein. Man stelle sich zudem vor, die letzte Game of Thrones-Staffel wäre direkt als komplettes Paket veröffentlicht worden - der weltweite Hype wäre nicht so heftig ausgefallen. So waren die jeweiligen Folgen überall Gesprächsthema, was dem Umsatz nicht geschadet haben dürfte.