Gibt es hier Leute mit körperlichen Einschränkungen, Krankheiten oder Störfaktoren?

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    • Gibt es hier Leute mit körperlichen Einschränkungen, Krankheiten oder Störfaktoren?

      Ihr könnt, müsst aber nicht antworten.

      Mein Text ist mir mal wieder zu lang geworden. Ich wollte doch niemanden damit langweilen. Fragt sich, ob sich überhaupt das jemand komplett durch lesen wird, bevor der oder diejenige antwortet :(

      Ehrlich gesagt, war es mir erst viel zu peinlich, den Thread zu eröffnen. Hatte den schon mal vor Monaten öffnen wollen, aber dann wieder alles gelöscht. Hat mich echt Überwindung gekostet, dass jetzt endlich mal durch zu ziehen und diesen Thread stehen zu lassen.

      Hoffentlich kommt das nicht alles falsch rüber. War nicht meine Absicht. Auch wenn es im Forum immer so wirkt, bin ich eigentlich schon ein Lebensfroher Mensch. Mich stört halt nur vieles an unser Gesellschaft, an uns Menschen und das spreche ich dann auch direkt, offen und ehrlich an.

      Nicht, dass es wieder wie Geheule für euch wirkt. Gibt weit aus schlimmeres.

      Jetzt aber zum Thema.

      Ich selber habe als körperliche Beeinträchtigung 2 Dinge.


      1. ( Eher unwichtig )


      Eine Narbe am Magen von meiner Darmverschluss OP mit 8 Jahren. Die mich immer wieder an diese Zeiten erinnert.

      Es ist eine Schwachstelle meines Körpers. Da ich zum Beispiel nicht gut ohne Schmerzen auf dem Bauch liegen kann. Weshalb ich ungerne auf dem Bauch liege. Bei Wetterverändungen meine ich manchmal auch meine Narbe hier und dort mal intensiver zu spüren.

      2. Motorische Störungen.


      Ich bin bei meinen Bewegungen ( Durch Sport/Training wurde es etwas verbessert ) sehr steif und sehr vieles, was mit Fingerfertigkeiten zu tun hat, funktioniert bei mir überhaupt nicht gut.

      Ansonsten hab ich 2 weitere Störfaktoren. Eines davon ist aber nur eine Teil Leistung Störung.


      Ich fange mal mit dem Letzten an. Ich habe eine starke Mathematik Schwäche. Also eine Dyskalkulie.

      Im Gegensatz zu einer Legasthenie, wurde diese aber in den letzten Jahren immer noch als Faulheit von ( dummen, hirnlosen ) Menschen bezeichnet. Nicht vernünftig anerkannt auf den Schulen.

      Heißt. Mathematik Noten in Tests/Klausuren wurden/werden weiterhin genau so bewertet bei allen anderen Schülern auch. Selbst bei uns im BBW hat sich da nix geändert.

      Ich bekomme aber wenigstens ein Dyskalkulie Training. Wo mir mehr die Angst vor Mathe genommen wird und den Zahlen. Früher hat mir meine Klassenlehrerin immer auf der Grundschule gesagt, wie so viele andere Mathe Lehrer und Lehrerinnen später auch.

      Ich solle nicht ständig Löcher in die Wände glotzen oder aus dem Fenster schauen. Im Unterricht spiele die Musik. Und wenn man schon mit mir redet, soll ich ihr gefälligst richtig in die Augen schauen und nicht auf den Boden.

      Zunächst. Ich hab das nur gemacht, weil ich mir versucht habe Zahlen irgendwie bildlich, als Figuren und andere Dinge vorzustellen. Gut funktioniert hat es nicht, aber es hat mich wenigstens nicht aggressiv gemacht.

      Womit wir zu meinem zweiten Störfaktor kommen.

      Autismus/Asperger

      Ich hab die Lehrerin natürlich gefragt, wie ich es bitte schaffen soll, Löcher in eine Wand zu starren? Wäre ja kein Superheld. Die Antwort könnt ihr euch denken. Sie war nicht sehr freundlich und ich wurde raus geschmissen.

      Genau wie auch meine Frage bei einer anderen Lehrerin, dass niemand gerade ein Musikinstrument spielen würde und wo jetzt denn die Musik spiele? - Genau die gleiche Reaktion des Lehrpersonals.

      Das Problem ist nämlich, dass ich Dinge zu Wortwörtlich nehme. Das war schon immer ein Problem. Was zu vielen Missverständnissen mit Menschen geführt hat.

      Gleiches gilt für Höflichkeitsphrasen.

      Bei denen ich auch immer dachte, dass Dinge wie "Wie geht es dir?" von Menschen Ernst gemeint seien. Das es den Menschen wirklich interessieren würde, wie es mir gerade wirklich geht. Nach und nach lerne ich durch meine Autismus Threapie, diese Phrasen zu kapieren und was Menschen wirklich nur hören möchten.

      Anderes Problem an Asperger. Ständig über das gleiche Thema reden.

      Das ist blöd, weil man als Aspi nicht immer merkt, wenn die Menschen von dem Thema schon bereits gelangweilt sind und die sich über einen Themawechsel freuen würden. Man könnte noch stundenlang weiter reden, weil es einen selber fasziniert. Die meisten Asperger haben alle irgendwo, irgendwie ein Thema, was sie besonders interessant finden. Sich darauf versteifen.

      Außerdem verfügen sehr viele Aspis über eine große bildliche Vorstellungskraft. Das auch ohne den Konsum von Drogen. Was wir manchmal sehen und erleben, können andere Menschen nicht nachvollziehen. Wenn es uns zu viel wird, ziehen sich einge von uns, in diese aufgebauten Welten zurück. Wir wirken dann, als würden wir schlafen und nicht aufpassen.

      Zu viel. Damit sind die äußeren Einflüsse gemeint. Zu viele Sachen auf einmal, die da ablaufen.

      Bei mir sind das Problem Geräusche und die Stimmen von Menschen. Selbst die leisteste tickende Uhr, eine Heizung oder sonstiges, können mich überfordern und gerade bei einer Klausur dazu führen, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann. Besonders dann nicht, wenn ich das Geräusch zwar höre, aber es nicht orten kann und mir selber erklären kann, was da gerade das Geräusch macht. Es löst einen Angst Reflex in mir aus.

      Anders ist, wenn ich zum Beispiel in meiner Ausbildung selber mit den Maschinen arbeite. Dann weiß ich es, was es ist und es funktioniert. Außerdem haben wir ja zum Glück auch Gehörschutz.

      Die Stimmen von Menschen sind bei mir, wie schon erwähnt, auch ein Problem. Es ist mir zu laut. Besonders, weil manche Menschen einfach nicht leise reden können oder wollen. Kopfschmerzen oder/und eine totale Überforderung sind die Folge. Das Einzige, was ich dann noch machen kann, ist weg gehen.

      Denn den letzten Punkt möchte niemand bei einem Asperger erleben oder wieder erleben. Den sogannten Overload. Man muss eines bedenken.

      Asperger wirken nach außen immer ruhig, immer gelassen, immer friedlich. Innerlich brodelt es aber manchmal wie ein Vulkan. Da wir bestimmte Dinge nicht außen von der Emotion zeigen können, darstellen können, kann es irgendwann dazu kommen, dass dieser Vulkan explodiert. Es ist unkontrolliert. Es ist nicht steuerbar. - Es tut uns immer Leid. Es ist uns peinlich.

      Bei vielen von uns äußert sich diese Verzweifelung damit, dass wir eine Sachbeschädigung anrichten. Zumindest bei denen, die so weit gekommen sind, die Menschen aus guten Gründen in Ruhe zu lassen. Bei mir wars früher auch so, dass ich dann auf eine Person eingeschlagen habe, die mich die ganze Zeit genervt hat. Das ist Gott sei Dank nicht mehr so.

      Sachen beschädigen leider schon. Ich hatte letztens wieder einen Ausbruch, und hab erst mal gegen eine Tür und gegen einen Schrank getreten bzw. ihn demoliert. Der Auslöser war eine Nichtigkeit, aber alles an Dingen in der Woche davor, hat noch zusätzlich dazu geführt.

      Ich kann mit Umänderungen in Plänen nicht leben. Um es einfach zu sagen. Du kannst mir nicht sagen, es gibt am Dienstag Nudeln und dann gibt es aber Dienstag Pommes. Der Plan ist verändert. Für viele Menschen mag das eine Nichtigkeit sein. Mich bringt so etwas komplett aus der Fassung.

      Noch schlimmer bei uns in der Ausbildung. Ich kann mich sehr schlecht drauf einstellen, wenn nach Schule, der Betrieb dran ist, weil ich auf Schule eingestellt bin. Am Extremsten ist es, wenn Schule mal ausfällt, wo Schule sein sollte und wir dann arbeiten müssen. Das Überfordert mich dann total. Führt dummerweise auch zu einem etwas aggressiverem Verhalten.

      Das Problem mancher ( Asperger ) Autisten aber nicht aller Betroffenen, ist es auch Entscheidungen zu treffen. Das ist bei mir auch ein Thema, was zu Problemen führt. Deshalb könnte ich nie eine Verantwortung für andere Menschen übernehmen, wo ich Entscheidungen treffen muss. Ich brauche klare, strukutierte Anweisungen und Arbeitsabläufe von anderen Menschen. Sonst funktioniert das alles nicht.

      Obwohl das ein Widerspruch bei mir ist. Da ich arbeiten für einen Arbeitgeber auch als sehr sinnlos betrachte.

      Das mit dem in die Augen sehen, war schon von Kind an, immer ein Riesenproblem bei mir und niemand verstand, wie ich mich damit fühlte, wenn ich dazu gezwungen wurde jemanden richtig in die Augen zu sehen. Das mir das Unheimlich gewesen ist. Das ich da Angst hatte.

      Meine Eltern haben sich, nach ich die Diganose bestätigt bekam, Infos dazu bekamen, für das am Meisten entschuldigt. Denn gerade mein Vater hatte sich immer wieder darüber aufgeregt, dass es unhöflich ist, Menschen nicht in die Augen zu sehen, wenn man mit denen redet und das dieses auf den Boden gucken eine echte Unart/Abart wäre. Auch beim Gehen sollte ich gefälligst meine Augen nach vorne richten und nicht auf den Boden.

      Naja. Er wusste es nicht, und meine Mutter auch nicht. Sie haben sich entschuldigt. Mehrmals und eigentlich immer wieder, wenn das Thema Autismus und Asperger irgendwo/irgendwie aufkommt.
    • Interessanter Thread. Wirklich.

      Das Thema Dyskalkulie ist mir (inzwischen) auch bekannt.
      Ich war in der Schule eigentlich immer recht gut in allen Fächern... Ausnahme: Mathematik.
      Da hagelte es schlechte Noten, trotz Nachhilfe habe ich es nie geschafft das in den Griff zu kriegen.
      Wie oft ich mir damals von diversen Seiten anhören musste dass ich nur zu faul zum lernen sei,
      oder es gar nicht lernen will, mich also absichtlich blöd stelle, da ich in anderen Fächern ja gut war,
      kann man sich kaum vorstellen.
      Als eine Krankheit wurde das nicht erkannt, nur als Faulheit und desinteresse.
      Das führte dazu, dass ich irgendwann an der Schule generell jegliches Interesse verlor,
      und zu einem der größten Blaumacher an unserer Schule mutierte.
      Hatte ja eh keinen Sinn- also kann ich auch das tun, was von mir "faulem Hund" erwartet wird.
      Trotz ab da vieler Fehlzeiten wurden meine anderen Noten nicht großartig schlechter-
      aber für einen vernünftigen Schulabschluss hat es dank Mathematik natürlich nicht gereicht.


      Ansonsten leide ich nach wie vor an einigen Nachwirkungen meiner Krebserkrankung,
      die Ende 2009 diagnostiziert, und 2010 behandelt wurde.
      Während der Behandlung bekam ich im Krankenhaus (!) eine schwere Lungenentzündung,
      welche ich nur überlebte, da man mich wochenlang in künstliches Koma legte und beatmete.
      Danach lange Zeit Reha, da im Koma die Muskeln komplett abbauten, und ich nicht mal mehr gehen konnte-
      und danach weitere Krebsbehandlung, fast ein Jahr lang.
      Insgesamt hatte ich Chemo, Eigenblut/Stammzellenbehandlung, Hochdosis-Chemo
      und am Ende noch Betrahlungen bis der Krebs besiegt war.
      Ich muss zwar mein Leben lang Medikamente nehmen, aber damit kann man leben. (Schön zweideutig...)

      Der Krebs ist zwar weg, aber durch die vielen Behandlungen
      und einem großen Tumor, der genau zwischen Herz und Lunge wucherte,
      sind auch diese geschädigt worden.
      Schwere körperliche Arbeit, die ich davor ausschließlich geleistet habe (siehe Schulprobleme)?
      Oder sportliche Aktivitäten? Kann ich vergessen.
      Keine Ausdauer mehr, Atemprobleme, extremes schwitzen und Herzrasen sind dann angesagt.

      Ende vom Lied: Auch dieses Problem wurde durch unseren lieben Staat,
      trotz diverser Untersuchungen und Bestätigungen von Ärzten und Krankenhäusern nicht anerkannt.
      Frührente (Empfehlung der mich behandelnden Universitätsklinik),
      Umschulung oder sonstige Hilfen wurden mir verweigert,
      der sogenannte "Amtsarzt" zu dem man mich schickte attestierte mir eine "volle Einsatzfähigkeit".
      Weiteres Attest von klinik vorgebracht, erneuter Termin bei einem "Amtsarzt": Voll Einsatzfähig.
      Alten Job verloren, ähnliches kann ich nicht mehr leisten, ich habe es probiert-
      und wurde verständlicherweise als ungeeignet entlassen.
      Inzwischen habe ich einen leichten, schlecht bezahlten Halbtagsjob den ich problemlos machen kann,
      dafür aber auch nur einen Bruchteil meines früheren Verdienstes.


      Das Leben ist hart, aber ungerecht. Aber ich lebe noch.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Retro ()

    • Ein wirklich sehr interessanter Thread, finde ich auch wirklich gut das wir hier so einen haben, schließlich muss man sich nicht melden, kann aber gegebenenfalls mitlesen und sich bei jemanden per PN melden, wenn man etwas nicht öffentlich machen bzw. diskutieren möchte.

      Aus meiner Krankheitsgeschichte mache ich mittlerweile auch absolut keinen Hehl mehr und und beantworte gerne jede Frage, wenn der Körper einen schon das ganze Leben lang versucht umzubringen, sieht man die Welt eh mit völlig anderen Augen. Bei mir hat das ganze 1998 angefangen, da wurde eine akute myeloische Leukämie diagnostiziert, die dann auch mit diversen Chemotherapien und einer Knochenmarktransplantation behandelt wurde. Wie man sich denken kann habe ich dies natürlich überlebt, allerdings hat das Knochenmark die spezielle Eigenschaft als einziges Organ nicht nur abgestoßen werden zu können, sondern auch andere Organe durch eine sogenannte Graft-vs-Host-Reaktion (Dissease im englischsprachigen Raum) im Körper abzustoßen. Das kann alle möglichen Organe betreffen, am häufigsten ist die Haut betroffen, bei mir war es die Lunge, die über viele Jahre hinweg ständig geschädigt wurde.

      Im Jahr 2012 (13?) war es dann soweit, während ich es die letzten 14 Jahre gewohnt war ständig durch Lungeninfekte krank zu werden und dementsprechend auch nicht wirklich lange arbeiten konnte, bin ich eines morgens mit einer Lungenentzündung aufgewacht, meine jetzige Ex-Frau hat mich ins Krankenhaus einweisen lassen und ab da an wurde ich Sauerstoffpflichtig, heißt das ich 24 Stunden am Tag am Sauerstoff hing, damit meine Sättigung gut genug ist, um die Organe nicht durch Sauerstoffarmut zu schädigen. Das Leben wurde von da an tatsächlich etwas einfacher, obwohl ich eben einen Schlauch in der Nase und einen nachfüllbaren Sauerstoffcontainer auf der Schulter hatte, weil die Menschen die mich vorher als faul abgestempelt haben, nun auch sehen konnten das ich krank bin, dass erleichtert das das Leben ungemein, denn es gibt nichts schlimmeres als unsichtbare Krankenheiten. Vom Amtsarzt wurde ich übrigens auch als voll Einsatzfähig eingestuft, lediglich mit der Auflage das ich keine Akkord- und keine Nachtarbeit leisten darf. Mittlerweile verstehe ich aber auch das System dahinter, aber dazu später gerne mehr.

      Ende 2012 / Anfang 2013 hatte ich dann einen Termin zu Beratung in der Medizinsche Hochschule Hannover, zu einer Lungentransplantation, von der ich bis zu dem Zeitpunkt als ich Sauerstoffpflichtig wurde, nicht einmal wusste das es so etwas überhaupt gibt. Noch vor dem ersten Gespräch, nur durch die Lungenwerte, hat mich der Oberarzt als schlechten Patienten eingestuft, da ich nach seiner Meinung immer noch in einem Raucherhaushalt wohne oder selbst rauche, was natürlich beides nicht der Wahrheit entsprach, vor allem da Feuer und 60 Liter reiner Sauerstoff eine sehr interessante Kombination ergeben könnten, also habe ich dem Oberarzt ein böses Fax geschickt in dem ich ihn als Lügner bezeichnet und ein Gespräch zur Beratung verlangt habe, das Gespräch bekam ich natürlich.

      Ich ging also zum Beratungsgespräch und war eigentlich vollständig gegen eine Transplantation, da ich durch meine erste bereits wusste was für Nebenwirkungen durch die Medikamente auftreten können, vor allem da ich auch von vornherein wusste das durch die dauerhaften Immunsupressiva die Wahrscheinlichkeit für Krebs stark ansteigen würde und sehr wahrscheinlich machen würde, da die Tatsache das eine Knochenmarktransplantation als Langzeit-Nebenwirkung auch Krebs hat. Also war ich Anfangs dagegen, wurde nach insgesamt 3 Gesprächen mit den Worten "Melden Sie sich wenn Sie sich transplantieren lassen wollen" nach Hause geschickt, bis ich dann eines Morgens im September 2013 aufgewacht bin und wusste, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist weil ich mich Top-Fit fühle und ich in der MHH anrufen muss. Da musste ich noch einige Untersuchungen nachreichen und alle 6 Wochen zur Untersuchung kommen, um den aktuellen Stand der Lunge zu überprüfen. Im Januar 2014 wurde ich dann gelistet, am 26.04.2014 wurde ich dann erfolgreich transplantiert.

      Der Weg bis Ende 2017 würde ich dann als relativ ereignislos bezeichnen, sicherlich hat mein Körper einmal versucht mich durch die Zerstörung der roten Blutkörpcherchen umzubringen, aber das wurde schnell entdeckt und konnte durch 14 Tage 100mg Prednisolon behandelt werden, aber im großen und ganzen hatte ich keine akute Abstoßung und galt als Vorzeigepatient, bis dann eine chronische Abstoßung angefangen hat, die mich innerhalb von wenigen Tagen 50% meiner Lungenkapazität hat einbüßen lassen. Nach 3 Wochen wussten die Ärzte dann was los ist, bzw. sie wussten es nicht sondern haben durch eine Differentialdiagnose alles andere ausgeschlossen und mich dann gegen eine chronische Abstoßung behandelt, heute geht es der Lunge wieder gut und statt der 50% Verlust der Lungenkapazität, konnte sich die Lunge wieder erholen und es waren nur noch circa 5%.

      Vor 3 Monate wurde dann, pünktlich zu meinem 4-jährigen Transplantationsgeburtstag, ein 7x4cm großer Tumor im linken Bereich der Zunge diagnostziert, es hat ewig gedauert bis mich überhaupt mal ein Arzt ernst genommen hat, weil ich nur unspezifische Schluckbeschwerden hatte und selbst als der Tumor fühlbar wurde, sich keiner mal die Mühe gemacht hat einfach mal selbst mit dem Finger zu fühlen, also bin ich zum Kieferchirugen um mir meine Weisheitszähne rausnehmen zu lassen, der dann wollte das dies in der MHH machen lassen, da amublante Praxen nicht dazu geeignet sind, immunsupressierte Patienten zu behandeln. Ausserdem war er der erste der der Zunge einmal gefühlt hat und auch gleich gesagt hat, dass bei meinem Krankheitsverlauf ein Tumor nicht ungewöhnlich wäre, ist ja nicht so das ich mich nicht schon damit abgefunden hatte, dass ich Krebs hatte. In der MHH habe ich mir dann die Weisheitszähne während einer Vollnarkose ziehen lassen und es wurde dann auch gleich eine Biopsie der Zunge gemacht. Noch am selben Tag nach der OP kam der Stationsarzt zu mir und hat mir erklärt das bei mir ein bösartiger Tumor gefunden wurde und ich musste nur lachen, weil ich im Grund genommen seit 21 Jahren darauf vorbereitet war das er kommen wurde. Es wurden also alle Vorbereitungen in Form von Untersuchungen gemacht, um mir die Zunge während einer OP zu entnehmen, bis ich mir dann alle Ergebnisse der Untersuchungen selbst angeguckt und mir eine eigene Meinung gefällt habe, weil der Stationsarzt meinte das ich ein gut ausgeklärter Patient sei und mir ein eine zweite Meinung der Strahlentherapeuten holen sollte. In den Berichten stand dann drin das eine R0-Resektion des Tumor unwahrscheinlich ist, eine R0-Resektion bedeutet das der Tumor im gesamten entfernt wird, also würde es eine R1-Resektion der Zunge werden, wodurch mir nicht nur die komplette Zunge entfernt werden würde, sondern ich im Nachheinen auch noch zur Strahlen- und Chemotherapie geschickt werden würde. Also ging es zu den Strahlentherapeuten um mir ihre Meinung anzuhören.

      Dort wurde mir zwar nicht versprochen das man die Zunge retten kann, aber es existiert zumindest die Chance durch eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie den Tumor zu zerstören, danach könne man die Zunge immer noch entnehmen, wenn sich 12 Wochen nach der Behandlung noch aktives Tumorgewebe in einem PET-CET gefunden werden würde. 5-Jahresüberlebenszahlen Statistik, von Heilung spricht man irgendwann dann einfach nicht mehr, ist genauso gut wie durch eine Resektion der Zunge, nur das Nebenwirkungsprofil ist ein anderes. Mittlerweile habe ich 30 Sitzungen der Bestrahlung und 6 Chemotherapien hinter mir, meine Zunge tut mir weh weil sich hier und da ein Stück Haut gelöst hat, ich muss für 10 Minuten vor dem schlafen gehen eine spezielle Strahlungs-Zahnschiene mit Elmex-Gelee zur Flouridierung der Zähne auflegen, ich kann nur noch schlecht und mit Schmerzmitteln oral essen und ernähre mich hauptsächlich über Sondenkost. Den Termin zum PET-CET habe ich dann im September, aber ich habe ein gar kein schlechtes Gefühl. Der Lunge geht es weiterhin, im Gegensatz zu den Befürchtungen der Ärzte durch die Bestrahlung, gut, ich habe die Chemotherapien, im Gegensatz zu den Befürchtungen der Ärzte wegen meiner Knochenmarktransplantation, gut überstanden, ich lebe also immer noch. Ob es in Zukunft dann auch mit oder ohne Zunge sein wird, wird sich noch zeigen.

      Wenn mich übrigens heute jemand fragt wie es mir geht, sage ich einfach stabil und das freut die Leute. Sie fragen nämlich nicht ob es stabil gut oder stabil beschissen ist, in ihrer Vorstellung ist immer alles "gut". Nur finde ich das Leben nicht hart und ungerechet, ohne meinen Krankheitsverlauf wäre ich heute ein anderer Mensch, allerdings kann ich mich ziemlich gut leiden und das kann auch nicht jeder von sich behaupten. :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Pestilence ()

    • Pestilence schrieb:

      Vom Amtsarzt wurde ich übrigens auch als voll Einsatzfähig eingestuft, lediglich mit der Auflage das ich keine Akkord- und keine Nachtarbeit leisten darf. Mittlerweile verstehe ich aber auch das System dahinter, aber dazu später gerne mehr.

      Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich sehr gerne mehr über diesen Punkt erfahren. :beer:

      Außerdem: Niemand von euch hat eine Mathematikschwäche. Es kann jeder logisch denken der hier 3 zusammenhängende Sätze schreiben kann. Mehr braucht man für Mathe nicht. Das Problem liegt woanders, und zwar im desolaten Schulsystem welches die Kinder systematisch verwirrt und unterdrückt bzw demoralisiert und deren Persönlichkeit destabilisiert und durch die katastrophalen Methoden negativ-assoziationen mit Mathe bei Kindern und Jugendlichen auslöst und diese daher instiktiv die Schotten dicht machen. Der Stempel "Dyskalkulie" kommt aus jenem unnatürlichen und unmenschlichen System und hat keine Relevanz. Wieder ein weiteres Stigma um Menschen zu verunsichern. Löst euch mal davon.
      "Ma, we are in trouble"

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von KianAlvane ()

    • Dann gebe ich mal meinen Beitrag wieder.

      Ich bin erstaunt, so viel von Mathematik Schwäche zu lesen. Ich selbst bin nämlich überzeugt, auch eine zu haben. Sie ist nicht diagnostiziert, und war zu meinen Schulzeiten auch schlicht kein Thema. Wir äußert sich diese Schwäche: Ich bin generell kein Idiot, war in Mathe aber immer außergewöhnlich schlecht. Ich konnte zu den Klassenbesten in deutsch oder englisch gehören, war aber immer der oder einer der schlechtesten in Mathe. Meine beste Mathe Note im Zeugnis war eine 3. In einer Klassenarbeit im selben Jahr ne 2. Der Grund: Schwerpunkt in dem Halbjahr war Geometrie.
      Ansonsten bewegten sich meine Mathe Noten trotz jahrelanger Nachhilfe immer zwischen 4 und 6. Sogar im Zeugnis hatte ich eine 6. Es hat einfach nicht in meinem Hirn funktioniert. Selbst das kleine 1x1 beherrsche ich nicht. Ich habe es in stundenlangem Pauken in der Grundschule auswendig gelernt, aber sobald die intensive Übungsphase vorbei ist, ist es innerhalb kürzester Zeit weg. Ich habe also mein ganzes Schulleben versucht zu kaschieren, wie ich anders als andere nicht aus dem Kopf solche Multiplikationen aufschreiben konnte, sondern rechnen musste. Die Hälfte kann ich mir noch merken, alles weitere addiere oder subtrahiere ich dann.

      Ich erinnere mich noch gut an meinen Mathelehrer Herrn Lords im Goethe Gymnasium, der sich große Vorwürfe machte bei mir zu versagen. Aber das tat auch jeder andere Lehrer.

      Kian, was du schreibst ist ganz großer, uninformierter Käse. Logisches Denken und 3 Sätze formulieren ist kein Beweis für eine Abwesenheit einer Schwäche. Leute mit Legasthenie können auch zumeist noch so weit verständlich schreiben, dass man weiß was sie meinen. Überproportional viele Fehler, merkwürdige Fehler, aber es ist nicht zwangsweise als habe jemand an der Tastatur nen Schlaganfall erlitten. Das ach so desolate Schulsystem mag Schwächen haben, dürfte aber dennoch eher besser sein als historisch. Als meine Mutter zur Schule ging war es noch pädagogisch, Kindern mit nem Stock auf die Finger zu schlagen. Es mag ja sein, dass immer fortschrittlichere Methoden solche Schwächen mehr ausgleichen können. Aber es handelt sich eben um Probleme, die 95% der Schüler desselben Stoffes in unserem System nicht in annähernd dem Ausmaß haben. Das ist eine Anormalität bei speziellen Menschen. Sowas wegzureden oder auf das böse System zu schieben ist ebenso ignorant und respektlos wie die alte Laier von wegen "der/die ost nur dumm oder zu faul."

      Meine zweite Behinderung ist eine Motorik-/Gleichgewischtsstörung bedingt durch einen Schwimmunfall. Ich habe in den frühen 90ern auf Anraten der Schule ne Kernspintomographie erhalten, da ich im Sportunterricht auffällig war. Dabei wurde einr Verletzung beim Gleichgewichtsorgan im Innenohrbereich festgestellt. Verursacht wurde diese wahrscheinlich durch eine fette Frau im Leopardenbadeanzug, dir mir als ich 7 war vom Rand des Freischwimmerbeckens auf den Kopf gesprungen ist. Sie ist dann weggelaufen. Eine Krankenschwester hat war mit und unterwegs und hat das als nicht schlimm abgetan, ich hatte ja keine äußerlich sichtbaren Verletzungen. Aber tatsächlich war ich vorher recht aktiv, überall am Klettern und balancieren... Und nichts davon konnte ich später noch. Bis heute ist meine Hand-/Augenkoordination im Eimer, und ich kann bspw nur mit viel Glück Bälle fangen. Ich greife daneben, wenn etwas fällt, und schlage Gerne mit der Fliegenklappe deutlich daneben. Das macht mir so ziemlich alle spielerischen Sportarten unmöglich. Fußball, Basketball, Tischtennis, sogar Golf. Ich kann nur mit viel Glück nen Ball treffen, und dann auch eher ziellos.
      Fahrradfahren geht auch nicht, oder Treppen steigen ohne auf die Stufen zu schauen.

      Diese Einschränkung hat meine Lebensqualität seit der Kindheit deutlich beeinträchtigt.

      Weitere Einschränkungen eind psychischer Natur. Depressionen unf eine Angststörung mit Panikattacken.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von 108 Sterne ()

    • @KianAlvane

      Das Prinzip dahinter ist ganz einfach und kann man tatsächlich mit Mathematik gut verstehen. Wenn die zu entstehenden Kosten für den "gesundenen" kranken Arbeitnehmer niedriger sind, als die zu entstehenden Kosten für den "kranken" kranken Arbeitnehmer, dann ist ein Amtsarzt dazu angehalten diese Kosten zu vermeiden. Erst wenn die entstandenen Kosten für den "gesundenen" kranken Arbeitnehmer höher sind oder drohen zu werden, als für den zukünftigen "kranken" kranken Arbeitnehmer, dann darf der Sachbearbeiter dem Arbeitnehmer zur Beantragung einer EU-Rente raten.

      Heißt auf gut Deutsch, erst wenn durch die Krankheit zuviel kostet, indem man sich z.B. aufgrund der Erkrankung zu oft krank schreiben lässt, die Arbeitsstellen verliert, Maßnahmen abbrechen muss usw, dann hat man eine Chance vom Amtsarzt als krank genug eingestuft zu werden, dass geht dann sogar ganz schnell nach Aktenlage.

      Laut dem Amtsarzt konnte ich problemlos mit Sauerstoff noch einen Bürojob ausführen, erst als sie dann von der Lungentransplantation erfahren haben, haben sie mich ganz schnell zur Rente gedrängt. Da drohten die Kosten einfach zu groß zu werden, dass was ich das Arbeitsamt gekostet hätte, hätte ich durch die Sozialabgaben niemals im Leben wieder eingebracht. Krankenkassen und die Rentenversicherungen funktionieren übrigens ähnlich, wenn man erstmal alles ablehnt sind die gesamten Kosten durch diejenigen die keinen Widerspruch einlegen niedriger, als wenn man zuviel gleich bewilligt.

      Meine damalige Reha-Klinik behandelt auch Burn-Out-Patienten, ich hatte da ein paar sehr interessante Gespräche mit ausgebrannten Sachbearbeitern und sogar einem Bürgermeister. ;)
    • @KianAlvane

      Zeig uns doch bitte mal du deinen Doktortitel und deine wissenschaftliche Arbeit darüber, die beweist das es keine Dyskalkulie gibt. Solange du so etwas nicht nachweisen kannst, bist du nur ein Hater der meiner Meinung nach aus dem Forum zeitlich gebannt gehört, weil er sich über eine offiziell anerkannteheite Krankheit lustig macht und die Menschen beleidigt, die darunter leiden.

      Solange eine Krankheit einen offiziellen ICD10-Code hat, darf diese von Menschen die keine Ärzte oder Wissenschaftler auf diesem Gebiet sind, nicht nur Halbwissen angezweifelt werden und sollte von den Moderatoren hier geahndet werden. Wäre ich Moderator und du könntest mir dementsprechende Nachweise die dein Fachwissen auf diesem Gebiet beweisen, nicht nachreichen, hättest du für die nächsten 4 Wochen Zwangspause. Wir sind hier schließlich nicht auf Facebook oder Youtube.
    • @Pestilence unabhängig das ich nichts von dem Teile was KianAlvane so erzählt
      dann bleibe du bitte auch bei den Fakten der ICD-10 Code is "nur" ein Code damit Krankheiten verschlüsselt weiter gegeben können, sagt also nichts darüber aus ob es dies Krankheit gibt .

      smart-rechner.de/icd/

      und zu Thema Dyskalkulie gibt es auch unter Ärzten und Enwicklungsförder (komisches Wort) große Debatten ob es a : ein Krankheit oder Entwicklungsstörung ist und ob es mit alternativen Lehrmethoden Händelbar wäre, diese Sachen kannst Du selber googeln.

      nichts anderes lese ich aus KiamAlvane aussage .
      und ich bin immer gegen Accounsperrung usw.

      btw ich hab eine leichte Leseschreibschwäche (brauchte für diesen Text etwas länger, deshalb darfst du selber googlen ) und habe ein Gendefekt Namens
      Ehlers Danlos Syndrom

      @KianAlvane Nicht mit der Opferrolle kommen ! das ist frech, es sei den du kennst 108 persönlich

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von masematte ()

    • Oh, da fühlt sich jemand auf den Schlips getreten. Es ist einfach ganz dummes Gesabbel, wie man es schon zu Opas und Omas Zeiten gekannt hat. Nur dass du die Einschränkungen nicht mit dem altmodischen "Du musst dich einfach mehr anstrengen" abtust, sondern dem System die Schuld gibst statt dem Betroffenen. Machts aber nicht besser, weil es ein Weg ist die Problematik zu negieren.

      Schwächen wie Legasthenie können manchen Studien zufolge sogar erblich bedingt sein. Das hat nichts mit nem schlechten Schulsystem zu tun.

      Wenn man nichts sinnvolles beizutragen hat sollte man mal einfach die Klappe halten statt mit dummen Stammtischparolen zu kommen.

      Überlasse es bitte geschulten Leuten zu beurteilen, was es gibt und was einer vielleicht haben mag. Ich nehme nämlich ganz stark an, dass du keiner bist.
      Es gibt heute X Krankheitsbilder, die so früher nicht bekannt waren aber dank Forschung anerkannt sind. Allein wenn man sich die Psychologie anschaut ist das schon ein Riesenunterschied zu vor 50 Jahren; und die Erkrankungen sind nicht neu, nur sind sie heute eben bekannt. Und in 10 Jahren erkennt man vielleicht Matheschwäche im selben Maße an wie die Legasthenie.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von 108 Sterne ()

    • 108 Sterne schrieb:

      Überlasse es bitte geschulten Leuten zu beurteilen, was es gibt und was einer vielleicht haben mag. Ich nehme nämlich ganz stark an, dass du keiner bist.

      Es gibt heute X Krankheitsbilder, die so früher nicht bekannt waren aber dank Forschung anerkannt sind. Allein wenn man sich die Psychologie anschaut ist das schon ein Riesenunterschied zu vor 50 Jahren; und die Erkrankungen sind nicht neu, nur sind sie heute eben bekannt. Und in 10 Jahren erkennt man vielleicht Matheschwäche im selben Maße an wie die Legasthenie.
      "geschulte Leute" also, soso...

      Wie kann man denn zu einem von diesen "geschulten" werden? Hast du mal einen Tip für mich? Soll ich Bücher auswendig lernen die von anderen, alten Fürzen geschrieben wurden? Von wem wurden die geschult?

      Oder schult einem nicht das Leben selbst schon ein bisschen, wenn man die ein oder andere Erfahrung macht und sich traut ganzheitlich und eigenständig zu denken? Die ein oder andere Erfahrung aus dem Berufsleben wäre da nicht unbedingt von Nachteil - aber das ist nicht so deine Welt, betonst du ja hier regelmäßig für jeden Mitleser. (was eine Bezugnahme imo erlaubt)

      Ich hingegen arbeite schon ein kleines bisschen in meinem Leben, habe genug Leute unter mir und muss mich im täglichen Wahnsinn zurecht finden. Wenn man Tag für Tag mit Falschinformation und Halbwahrheiten bombardiert wird, wird man schon etwas kritischer. ok?

      Nicht überall wo Wissenschaft drauf steht, ist auch Wissenschaft drin. Manche möchten auch einfach nur Bücher verkaufen, oder Zielgruppen bedienen. Habe ich jetzt gesagt das sämtliche Lehrbücher quatsch sind? Nein natürlich nicht, also Vorsicht jetzt bitte.
      trotzdem:

      Wie sind denn die Kinder im alten Rom überhaupt groß geworden, ohne seitenlange Abhandlungen über neuste pädagogische Erkenntnisse? "neuste Krankheitsbilder, neuste Forschungen" Es ist ja nicht so das eine Industrie davon lebt...stop Moment, ist ja doch ne Industrie...

      Die temperamentvolle Hausfrau aus den 50er Jahren wirft voller Leidenschaft im Streit mit ihrem Mann eine Vase herunter. War das eine menschliche Emotion wie Zorn, oder wäre diese Dame heute im Jahr 2018 pathologisch hysterisch und würde Zwangsmedikamentiert? Welche interessanten Namen und kreativen Krankheitsbilder würde man heute bei ihr feststellen? Ach ich dummer Barbar, damals wurden die Leute ja lobotomisiert. Hatte ich fast vergessen ||


      egal

      Nach meinem Dafürhalten gibt es ganze Studiengänge und ganze Bibliotheken voll Material die/das kein Mensch braucht und das auch keinen Mehrwert für Forschung und Gesellschaft stiftet.

      Ich habe mal in einer Bibliothek ein mehrhundertseitiges Buch über das Stillen gesehen...wie haben es denn die Frauen damals geschafft ohne DoItyourself Anleitung? ja es hilft vielleicht der ein oder anderen jungen und verunsicherten Dame, aber vor allem soll es die Taschen des Autors füllen. Der hat womöglich sogar einen Dr. Titel. Das beeindruckt Leute wie Pestilence scheinbar.


      Bitte seit jetzt nicht so krass hart getriggert, ok? und pestilence, bleib auch mal cool bitte.

      ach ja und Retrorunner - woran ich das festlege? Kann ich nicht vertiefen, sonst werden hier wieder erwachsene Männer in ihren Gefühlen verletzt, weil ich einen anderen Standpunkt habe.

      Ich glaube aber sowieso, dass deine Frage eher auf Eskalation abzielte :rolleyes:
      "Ma, we are in trouble"

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von KianAlvane ()

    • Zunachst mal: ich arbeite auch. Und ich bin auch nicht erst seit gestern berufstätig.

      Zweitens: Nein, das Leben schult einen sicher nicht in Bereichen der Wissenschaft und Forschung. Das sind komplexe Themen, mit denen sich Menschen Full Time auseinandersetzen. Menschen, die die notwendige Vorbildung besitzen beruhend auf ihren Vorgängern.

      Wenn du ernsthaft glaubst, deine Lebenserfahrung habe dich geschult, um hier solche Urteile über Erkrankungen und Einschränkungen zu fällen wider die Wissenschaft, dann ist das verblendet und es sollte dich nicht wundern, dass das keiner ernst nehmen kann.

      Du versuchst einfach, anhand irgendwelcher Extrembeispiele (real oder nicht) deine vorgefasste Meinung zur Wissenschaft und dem bösen System zu bekräftigen. Da steckt natürlich kein Wissen hinter, sondern einfach mal dagegen sein.

      Natürlich hat man früher nicht alles gewusst, Fehler gemacht, oder gar nicht behandelt. Die Kinder in Rom sind groß geworden. Und mehr als heute auch nicht. Viele starben als Kind, und Mütter im Kindbett. Künftige Kaiser im alten Rom mit wahrscheinlich psychischer Störung konnten nicht als Kinder diagnostiziert und behandelt werden, was zu vielen Toten geführt haben dürfte.

      Ich kann auch ne offene Wunde unbehandelt lassen und hoffen dass sie heilt. Das heißt aber nicht, dass das die beste Möglichkeit ist. Nur weil irgendwann Menschen ohne ein Wissen oder eine Behandlung gelebt haben bedeutet das nicht, dass es mit nicht besser ist.

      Wie gesagt, was von dir kommt ist nur Stammtischgelaber ohne Grundlage. Du hast keine Kenntnisse, die dir erlauben würden dir ein Urteil über Krankheitsbilder, Behandlung oder Ursachenergründung zu bilden. Alles heiße Luft.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von 108 Sterne ()

    • du arbeitest? Als Küchenhilfe im Restaurant eurer Familie?

      ich scheiss drauf ob ich "ernst" genommen werde - komm einfach mal mit anderen Standpunkten klar und fühl dich nicht persönlich angegriffen. Obwohl ich oben jetzt kurz etwas persönlicher geworden bin ok.

      Dann ist es für dich eben Stammtischgelaber. Aber viele Gegenargumente lese ich eigentlich nicht von dir.

      Keine Grundlage? Welche Grundlage? Welche Extrembeispiele? Wieviel Liter Fanta hast du heute wieder getrunken?
      Was ist "Wissenschaft und Forschung"? Gibt es da keine unterschiedlich gelagerten Interessen? Ist die bloße Infragestellung eine derartige Blasphemie für dich?

      warum?

      Weil es dir in deine Comfortzone passt das deine "Mathematik-schwäche" einen eigenen Namen hat?
      Du führst jeden Tag unterbewusst etliche mathematische Operationen aus, das liegt in der Natur. Du lebst in dieser Natur - du kannst dich dem nicht entziehen. Wie wäre es mal wenn du dich traust, einen Blick auf die Wirklichkeit zu werfen?
      "Ma, we are in trouble"
    • Leute Leute, das ist so ein toller Thread. Macht ihn nicht mit so einer Kinderkacke kaputt. Ich verstehe total das man als Betroffener getriggert ist, wenn sich "Fremde" zu Dingen kritisch äußern, die sie nie so hautnah erlebt haben wie man selbst. Das ist auch einer der Gründe warum ich oft befangen bin im persönlichen Umgang mit Menschen mit Handicap. Was sagt man, was fragt man, wohin kuckt man, wann und bei was hält man besser die Klappe???

      Ich denke das dieser Thread auf so vielen Ebenen wertvoll sein kann. Egal ob es jetzt nur was von der Seele schreiben bedeutet, oder sich ein Austausch ergibt oder eben Menschen wie ich noch etwas dazu lernen. Das dabei von den "Gesunden" auch mal (vielleicht gar nicht so gemeinter wie aufgefasster) Murks kommt, muss die Sache einfach auch aushalten können. Da ist Aufklären zig mal besser als einen Bann zu fordern.

      Edit: Hab das erst fertig geschrieben während KianAlvane wohl noch einen drauf setzen musste. Sehr unschön und killt das Thema wohl bald. :(

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von walfisch ()