Störkanal - Das andere Filmerlebnis

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    • Störkanal - Das andere Filmerlebnis

      Die STÖRKANAL Filmreihe hat es sich zur Aufgabe gemacht,
      aussergewöhnliche Filme jenseits des Mainstreams dem geneigten Publikum vorzustellen.
      Filme mit dem Störkanal-Logo wollen in der Regel nicht nur unterhalten,
      sondern den Zuschauer auch verstören, schockieren und aufrütteln.
      Alle Filme sind ungekürzt und behandeln düstere Themen,
      sind aber nicht zwingend auf brutale Szenen aus- was das gezeigte Bild angeht.
      Man sollte allerdings nicht davon ausgehen,
      dass ein Film der Reihe mit USK 16 zwangsläufig harmloser als die anderen ist.
      Leichte Kost ist etwas anderes...

      Die meisten Filme der Reihe kann ich empfehlen, folgende Störkanal-Filme stehen bisher in meinem Regal:



      WHITE LIGHTNIN' (Störkanal 1)



      Jesco White (Edward Hogg), bekannt als "Dancing Outlaw",
      ist in einer Welt voller Gewalt, Brutalität, Alkohol und Drogen aufgewachsen.
      Sein einziges Ventil Frust abzubauen ist der von seinem Vater gelernte "Mountain Dance", eine Art Steptanz.
      Psychisch labil, und jeder Art von Rauschmitteln nicht abgeneigt, wird er immer aggressiver-
      und landet schließlich in der Psychiatrie.
      Erst seine Freundin (Carrie Fisher) schafft es, ihn zu bekehren-
      und Jesco beschließt zusammen mit ihr und einem Gitarristen durch das Land zu ziehen,
      und all seine Emotionen vor Publikum im Steptanz herauszulassen.
      Er genießt den Erfolg und die Achtung seines Publikums-
      doch schon eine Kleinigkeit bringt seine immer noch labile Psyche wieder ausser Kontrolle...

      Dieser Film ist definitiv keine leichte Kost, und sicher nichts für den entspannten Filmabend im Freundeskreis.
      Erzählt wird die Lebensgeschichte des (real existierenden) Jesco White,
      welche unglaublich gut besetzt und intensiv gespielt wurde.
      White Lightnin' ist dreckig, grimmig, böse, zynisch-
      aber auch ein sozialkritisches Drama mit durchaus sogar witzigen Szenen.
      Das ganze wird in tristen, beinahe farblosen Bildern dargeboten,
      und zusammen mit der meist präsenten Musik und der Stimme aus dem off
      wird durchaus auch beim Zuschauer eine verstörende Stimmung heraufbeschworen.
      Regisseur Dominic Murphy, welcher zuvor eine Doku über Horrorfilme,
      und nach White Lightnin' nichts mehr gedreht hat,
      erzählt auch diesen Film im Doku-Stil, ganz ohne Partei zu ergreifen-
      und überlässt den Zuschauern was sie darüber denken.
      Die Freigabe ab 18 ist im übrigen berechtigt,
      ein paar heftige Szenen sind neben der generell dreckigen Geschichte auch vorhanden.
      Definitiv ein Film, wie man ihn nur selten zu sehen kriegt,
      und der im Kopf hängen bleibt. Aber eben auch sicher nicht jedermanns Sache.

      9/10

      7 DAYS (Störkanal 2)



      Die achtjährige Tochter des Arztes Bruno Hamel wird auf dem Schulweg entführt, vergewaltigt und danach getötet.
      Der Täter wird schon bald gefasst, doch der Vater sinnt auf Rache ausserhalb der gesetzlichen Normen.
      Er entführt den Täter, bringt ihn in eine einsame Hütte im Wald, will ihn sieben Tage foltern und danach töten,
      denn in sieben Tagen hätte seine Tochter Geburtstag gehabt...

      Was jetzt wie ein beliebiger Folter oder Selbstjustizfilm klingt, ist durchaus ziemlich eigenständig-
      und vor allem ernsthafter als beinahe alle anderen Filme dieser Art geworden.
      Mit nur wenigen Dialogen und komplett ohne Hintergrundmusik wird hier eine sehr böse Stimmung aufgebaut,
      auch wirkt die gezeigte Gewalt, trotz einiger herber Szenen, nie übertrieben.
      Der Film ist viel mehr ein Psychothriller, der seine Charaktere sich entwickeln, zweifeln und auch verzweifeln lässt.
      Alleine wegen der letzten beiden Worte Hamel's im Film,
      über die man noch länger nachdenkt, ist hier schon die Höchstwertung fällig!

      10/10

      IN MY SKIN (Störkanal 3)



      Die junge Esther verletzt sich auf dem Heimweg nach einer Party am Bein,
      fühlt dabei aber keine Schmerzen, und geht nach Hause.
      Erst zuhause angekommen bemerkt sie, dass sie eine tiefe Wunde hat und sehr stark blutet,
      so dass sie in eine Krankenhaus-Notaufnahme geht.
      Dem behandelnden Arzt ist es ein Rätsel wie sie das nicht bemerken konnte,
      ebenso ihrem Freund, den sie danach in ihrer Wohnung trifft.
      Esther entwickelt aufgrund ihrer Schmerzunempfindlichkeit eine wahre Obsession ihre Wunde wieder zu öffnen,
      und sich auch anderweitig zu verletzen.
      Natürlich kann sie das nicht lange verbergen und treibt sich somit selbst in die Isolation-
      denn ihr komplettes Umfeld hat dafür keinerlei Verständnis.

      Es mag ja durchaus sein dass es Menschen gibt, deren Verhalten ähnlich extreme Auswüchse annimmt,
      vom "Borderline" Syndrom haben wohl die meisten schon einmal gehört.
      "In my Skin" ist ein teils recht blutiges Drama ohne oberflächliche Ekelszenen,
      und will wohl eher zum Nachdenken anregen als "nur" zu schockieren.
      Das Problem des Films ist es aber,
      dass einem hier keinerlei Hilfe oder Antworten auf die Frage "Warum?" angeboten wird,
      sondern man einfach nur dabei zuschaut, wie sich eine junge, beruflich erfolgreiche Frau immer weiter selbst zerstört.
      Gespielt ist das ganze hervorragend, trotzdem habe ich mich beinahe durchgehend gelangweilt...

      3/10

      5150 ELM'S WAY - SPIEL UM DEIN LEBEN (Störkanal 4)



      Der Filmstudent Yannick hat einen Unfall mit seinem Fahrrad,
      bei dem er sich leicht verletzt und das Fahrrad beschädigt wird.
      Im nächstgelegenen Haus an der Straße, eben 5150 Elm's Way,
      will Yannick nun ein Taxi rufen- und Jaques, welcher dort wohnt, lässt ihn hinein.
      Als Yannick kurzzeitig alleine ist, geht er einem seltsamen Geräusch im Haus nach-
      und entdeckt im Obergeschoss einen schwer verletzten Mann.
      Als Jaques bemerkt dass Yannick herumspioniert, nimmt er auch ihn gefangen und sperrt ihn ein.
      Schon bald stellt Yannick fest, dass die komplette Familie des Mannes involviert ist, und ein krankes Spielchen treibt.
      Die zu Gewaltausbrüchen neigende Tochter Michelle stellt ebenso eine Gefahr für ihn dar wie Jaques selbst,
      nur seine Frau Maude scheint noch halbwegs normal geblieben zu sein,
      hat aber resigniert und ist zu ängstlich um etwas gegen das Treiben von Mann und Tochter zu unternehmen.
      Jaques ist allerdings ein Meister im Schach spielen- und auch Yannick spielt gerne, wenn auch nur Hobbymäßig.
      Yannick's einzige Chance das Haus am Elm's Way lebend zu verlassen ist ein Sieg im Schach
      gegen den bisher ungeschlagenen Psychopathen...

      5150 Elm's Way ist keiner dieser in den letzten Jahren "üblichen" Folterfilmchen,
      sondern setzt mehr auf die Psychoschiene.
      Yannick verhält sich zwar bei seinen Fluchtversuchen nicht immer schlau, spielt aber zumindest überzeugend-
      und auch die anderen Darsteller kommen glaubwürdig herrlich fies bzw hoffnungslos überfordert rüber.
      Dass beinahe der komplette Film nur in einem Haus, und auch dort in nur wenigen Räumen spielt,
      fällt ebensowenig negativ auf, wie die nur wenigen vorkommenden Personen.
      Dazu kommen ein paar schöne, fast schon surreale Bilder gegen Ende,
      als Yannick zunehmend selbst psychotischer wird und sich immer mehr in das Schachspiel steigert.

      7/10

      VAN DIEMEN'S LAND (Störkanal 6)



      1822, ein Gefangenenlager der britischen Krone im Outback von Australien, kurz vor Wintereinbruch.
      Da die Gefangenen hier unter menschenunwürdigen Zuständen zu harter Arbeit gezwungen werden,
      planen einige von ihnen die Flucht.
      Wohl wissend, dass um sie herum keinerlei Zivilisation, sondern nur die unerforschte Natur des Landes auf sie wartet.
      8 Männern gelingt es, ihren Bewacher in einer Pause zu überwältigen-
      und auch den sie verfolgenden anderen Wächtern zu entkommen.
      Es dauert nicht lange bis sie bemerken dass die Wildnis zwar üppig ist,
      aber nichts essbares bietet- und auch keine Tiere zum jagen da sind.
      Der erste Schnee und die damit einherkommende kälte machen die Situation der Männer nicht besser,
      und mit dem immer schlimmer werdenden Hunger bauen sich immer mehr Spannungen in der Gruppe auf.
      Schon bald ist ihnen klar, dass sie entweder verhungen werden- oder einen der ihnen essen müssen.
      Ein Opfer ist schnell gefunden, der schwächste wird geopfert-
      doch wie lange können 7 Männer von einem Toten essen und satt werden?
      Und wie lange werden die Männer noch unterwegs sein, bis sie irgendwo auf Zivilisation stoßen?

      Eine angeblich wahre Geschichte,
      welche auf dem Kannibalismus-Geständnis des 1824 gehängten Alexander Pearce beruht.
      Umgesetzt wurde das ganze zwar realistisch, aber weitgehend unblutig,
      eine Schlachtplatte sollte man hier nicht erwarten.
      Der Film ist eher ein dreckiges, aussichtslos inszeniertes Drama, überzeugend gespielt,
      und trotz (oder wegen) seiner eher ruhigen Erzählweise zu keiner Minute langweilig- aber durchgehend bedrückend.
      Wer sich darauf einlassen kann wird nicht enttäuscht werden.

      9/10

      SAVAGE - AT THE END OF ALL HUMANITY (Störkanal 8 )



      Paul Graynor ist ein freundlicher, zurückhaltender, aber erfolgreicher Fotograf,
      welcher sich neben seinem Job auch um seinen kranken Vater kümmert, welcher schon länger im Krankenhaus liegt.
      Mit der Zeit freundet er sich auch immer mehr mit der Krankenschwester Michelle an.
      Als er jedoch eines Abends völlig grundlos von zwei Jugendlichen überfallen und halb tot geprügelt wird,
      ändert sich alles.
      Erst Tage später erwacht er aus einem Koma,
      und hat fortan vor jedem fremden Menschen Angst und fühlt sich bedroht.
      Sitzungen beim Psychologen bringen ihn nicht weiter, ebensowenig die Medikamente, welche ihn beruhigen sollen.
      Ein normales Leben scheint ihm nicht mehr möglich zu sein, obwohl auch Michelle alles versucht, um ihm zu helfen.
      Er wird erst etwas ruhiger, als er einen Selbstverteidigungskurs besucht.
      Dort entwickeln sich bei ihm allerdings auch die ersten Gedanken an Rache,
      und der bisher so friedliche Paul wird zunehmend mutiger,
      dadurch aber auch wieder angreifbarer und sogar gewaltbereiter...

      Dieser Rachethriller setzt mehr auf die psychologische Seite,
      und erzählt das Leben eines Opfers von Gewalt, und wie dieser sich dadurch verändert.
      Das Opfer ist hier kein eiskalter Rächer, sondern ein ängstlicher Typ,
      der irgendwann keinen anderen Ausweg mehr sieht, als sich zu wehren.
      Durch seine Ängste und Unsicherheit kommt der Film intensiver rüber, als der "typische" Rachefilm,
      wo meist sofort und geplant auf Rache, Gewalt und Selbstjustiz gesetzt wird.
      Eine hervorragend gespielte Charakterstudie eines Gewaltopfers, welches mit seinem Leben nicht mehr klar kommt.
      Der Fokus hier liegt ganz klar auf der Wesensänderung des Opfers,
      was durch den hervorragend spielenden Hauptdarsteller niemals langweilig wird.

      8/10

      MARTYRIUM (Störkanal 9)



      Marc Stevens ist ein heruntergekommener Sänger,
      der in seinem Kleinbus von einem Auftritt in Altersheimen zum nächsten fährt.
      Eines Nachts hat sein Bus unterwegs auf einer abgelegenen Straße durch einen Wald eine Panne.
      Zum Glück ist der etwas verwirrt scheinende Boris gerade dort unterwegs um seinen Hund zu suchen,
      und bringt Marc zur nahegelegenen Pension des ehemaligen Komikers Bartel.
      Als Bartel erfährt dass Marc ebenfalls ein Entertainer ist, bietet er ihm sofort kostenlose Unterkunft an.
      Doch schon kurz darauf entpuppt es sich als großer Fehler dort geblieben zu sein-
      denn Bartel will Marc nicht mehr gehen lassen.
      Er fesselt Marc, steckt ihn in Frauenkleider, erklärt ihm dass er jetzt seine Frau sei-
      und nimmt ihn mit zur Arbeit im Wald.
      Dort gelingt es Marc zwar zunächst zu flüchten, doch er muss schon schnell feststellen,
      dass scheinbar alle Bewohner dieser abgelegenen Gegend zum einen männlich,
      und zum anderen nicht ganz normal sind...

      "Martyrium" ist, was gezeigtes, bei weitem nicht so brutal wie man anhand des Titels und des Covers meinen könnte-wird aber düster erzählt, hat ausschließlich kaputte Charaktere, und bietet generell eine unglaublich dreckige Optik.
      Ein Terrorfilm ganz ohne die meist üblichen Teenager, hübschen Mädels, Drogen, Alkohol und Partylaune,
      und alleine schon deshalb für den Fan solcher Filme sehenswert, da mal was anderes.

      8/10

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    • WEAPONS (Störkanal 11)



      Ein Tag wie jeder andere in einer amerikanischen Kleinstadt.
      Jugendliche langweilen sich zu Hause, oder hängen am Sportplatz herum.
      Die drei Teenager Sean, Chris und Jason fahren zum Sportplatz, um Mädels nachzusehen,
      Jason lässt sich sogar von den schon anwesenden zum Basketball überreden.
      Selbst die beiden lokalen Gangs, streng getrennt in farbige und weisse Mitglieder, verhalten sich friedlich. Noch.
      Denn wie aus dem nichts erscheint der jüngste der farbigen Gang auf dem Sportplatz,
      schießt Jason nieder- und verschwindet.
      Einen Grund dafür scheint es nicht zu geben-
      und erst nach und nach stellt sich heraus, dass dies eine Rache-Aktion war,
      ausgeübt von einem eigentlich unbeteiligten, an einem unschuldigen,
      der von einem farbigen Mädel aus Liebeskummer verleumdet wurde.
      Dies setzt eine Gewaltspirale in gang, die sich nicht mehr aufhalten lässt...

      "Weapons" ist ein Ghetto-Drama, wie es härter und zugleich realistischer nicht gezeigt werden könnte.
      Bei den gelangweilten Jugendlichen dreht sich alles um Drogen, Sex, Geld und Gewalt,
      was auch teils äusserst drastisch gezeigt wird.
      Bemerkenswert ist, dass das Grundthema nicht aus Rassismus heraus geboren wird-
      die Gangs lassen sich eigentlich in Ruhe,
      sondern von einer bestimmten Situation ausgeht, welche nur zufällig zwischen Schwarz und Weiss entsteht.
      In einer rein weissen oder rein farbigen Gang wäre wohl exakt das selbe passiert.
      Der Film verfehlt jedenfalls seine Wirkung nicht, ist hervorragend gespielt,
      zeigt das langweilige, triste Leben in einer eben solchen Kleinstadt,
      in welcher es keine Arbeit und somit Zukunft gibt- weshalb die einzigen Auswege der Sport,
      und/oder Drogen- und somit, mangels Geld, auch Gewalt sind.

      9/10

      BEAUTIFUL (Störkanal 12)



      Sunshine Hill, Australien. Gepflegte Straßen und Häuser, alles scheint sauber und idyllisch.
      Was man jedoch natürlich nicht sehen kann, ist das Geheimnis, welches diesen Ort umgibt:
      Hier sind schon drei junge Mädchen spurlos verschwunden,
      was von den Behörden und dem örtlichen Sheriff allerdings als urbaner Mythos abgetan wird.
      Einig sind sich die Bewohner von Sunshine Hill nur in dem Punkt,
      dass mit dem Haus Nummer 46 am Ende der Straße etwas nicht stimmt.
      Der 14-jährige Aussenseiter Danny ist der Sohn des Sheriffs, und sein größtes Hobby ist das fotografieren.
      Sein Lieblingsmotiv ist die 17-jährige Suzy aus dem Nachbarshaus, welche das schon lange mitgekriegt hat,
      und sich entsprechend lasziv gibt.
      Eines Tages, als Suzy mal wieder einen ihrer Freunde rausgeschmissen hat,
      spricht sie den schüchternen Danny auf seien Foto-Streifzüge an.
      Man kommt zögerlich ins Gespräch, und irgendwann auch auf das Thema der angeblich verschwundenen Mädchen.
      Suzy überredet Danny, dass er gezielt mehr in Richtung Haus 46 spioniert, Bilder macht-
      und eventuell etwas über dessen Bewohner herausfindet.
      Als Belohnung winken ihm erotische Gegenleistungen von Suzy,
      welche ihn mit solchen Versprechungen immer mehr manipuliert.
      Danny lässt sich natürlich darauf ein, und findet sogar einiges über das Haus,
      und die mysteriöse Frau, welche man oft am Fenster sieht heraus-
      und glaubt schon bald, dass diese seine schon lange verschwundene,
      ihm unbekannte Mutter sein könnte, über die ihm sein Vater nichts erzählen will.
      Dumm nur, dass der Mann des Hauses ein vorbestrafter Gewalttäter ist-
      und seiner Frau jeglichen Kontakt nach aussen verbietet. Sehr verdächtig.
      Als eines Tages auch Suzy scheinbar spurlos verschwunden ist, sieht sich Danny gezwungen zu handeln-
      er vermutet Suzy im Haus Nummer 46...

      "Beautiful" wird sehr ruhig, aber hervorragend gespielt erzählt,
      hat Momente, die aus einem David Lynch-Film stammen könnten,
      und pendelt gekonnt irgendwo zwischen Thriller und Drama hin und her.
      Die Kameraführung ist herausragend, die gesamte Optik des Filmes ist hochwertig-
      und als Zuschauer wird man im ebenso manipuliert wie Danny im Film.
      Es gibt so einige Überraschungen in der Geschichte, welche man nicht unbedingt erwartet hat-
      wenngleich am Ende trotzdem noch Fragen übrig bleiben.
      Definitiv keine leichte Kost, wer einen "üblichen" Thriller erwartet
      könnte aufgrund des langsamen Tempos des Films durchaus enttäuscht werden.
      Es lohnt sich aber, dranzubleiben. Mir hat "Beautiful" jedenfalls sehr gut gefallen.

      8/10

      HUNGER (Störkanal 13)



      Fünf Personen wachen in einem Kellerverlies auf.
      Sie kennen sich nicht, und wissen auch nicht, wer sie dorthin gebracht hat.
      Hinweise, worum es dem Entführer gehen könnte, finden sich von Anfang an.
      In den zwei unterirdischen Räumen finden sich vier Fässer Wasser, vier Tassen, und vier Rollen Toilettenpapier. Verdursten muss man also schon mal nicht...
      Schon bald erhalten die fünf ein Tranchiermesser und eine Nachricht:
      "Der durchschnittliche Mensch kann 30 Tage ohne Nahrung überleben".
      Die fünf glauben nun zu wissen, was von ihnen erwartet wird, und wie lange sie gefangen gehalten werden sollen...

      Die Grundidee ist durchaus interessant, die Geschichte ist recht spannend und ohne längen erzählt,
      und auch die Schauspieler machen ihre Sache generell recht gut.
      Aber... je länger der Film läuft, desto mehr Fehler fallen einem leider auf.
      Man bemerkt schon in den ersten Minuten, dass die Höhlenwände nach Pappmaché aussehen.
      Damit könnte man leben...
      Leider hat sich aber offensichtlich nur ein Teil der Schauspieler wirklich intensiv in die jeweilige Rolle eingelebt.
      Während die Hauptdarstellerin sichtlich auch körperlich im Verlauf des Films abbaut,
      wirken andere auch nach Wochen ohne Nahrung noch wohlgenährt, wenngleich sie trotzdem gut spielen.
      Gleiches gilt für die Haare/Frisuren. Bärte wachsen scheinbar in Gefangenschaft ebenfalls nicht.
      Auch die Klamotten halten sich erstaunlich lange relativ sauber...
      Und ob es die Sex-Szene gebraucht hat, frage ich mich auch... in einer solchen Situation?
      Ohne Nahrung, neben Leichenteilen, Urin und Kot? Lecker...
      Leider wird der Film dadurch doch deutlich schwächer, da wäre einfach mehr dringewesen.

      7/10

      BEDEVILLED - ZEIT DER VERGELTUNG (Störkanal 14)



      Hae-won hat mit Kollegen Stress an ihrem Arbeitsplatz in Seoul, und wird deshalb von ihrem Chef beurlaubt.
      Um sich zu erholen begibt sie sich zur Insel Moo-do auf welcher sie aufgewachsen ist,
      und wo immer noch Bok-nam, eine Freundin von ihr lebt.
      Diese wollte ihr sowieso schon immer nach Seoul hinterherreisen, konnte es sich aber nie leisten.
      Kaum auf der Insel angekommen, bemerkt sie sofort die sehr aggressive Grundstimmung dort.
      Bok-nam's Mann Man-jong verprügelt sie regelmäßig, lässt sich dann prostituierte kommen-
      und schreckt auch nicht davor zurück, seine Stieftochter sexuell zu belästigen.
      Auch der Bruder ihres Mannes ist keine Hilfe, im Gegenteil- er vergewaltigt Bok-nam immer wieder mal.
      Da auf der Insel sonst fast nur ältere Frauen- und eben Männer leben, hat sie hier keine Hilfe zu erwarten.
      Hae-won schweigt zu all den vorkommnissen, all das geht sie ihrer Meinung nach ja nichts an.
      Kurz nachdem jedoch Bok-nam's Tochter durch die Hand von Man-jong stirbt,
      eskaliert die Situation, Bok-nam hat nun nichts mehr zu verlieren...

      Bis kurz vor Ende des Films wähnt man sich in einem (großartig gespieltem, glaubwürdigem) Drama,
      welches trostlos und dreckig daherkommt- und eigentlich ausschließlich menschlich kaputte Charaktere zeigt.
      Am Ende kippt der Film in ein brutales Revenge-Movie um,
      vom ruhig erzählten Drama zum hasserfüllten, brutalen Blutbad.

      8/10

      RED WHITE & BLUE (Störkanal 16)



      Das Leben der jungen Erica war bisher ein einziger Rausch aus Alkohol und Sex mit häufig wechselnden Partnern.
      Schuld daran war ihre kaputte Kindheit, mit bereits vier Jahren verlor sie ihre Unschuld,
      jetzt als Erwachsene lässt sie niemanden mehr näher an sich heran.
      Das ändert sich, als sie versucht ihr Leben etwas in den Griff zu kriegen.
      Sie zieht um, nimmt einen neuen Job an- und lernt dort auch neue Leute kennen.
      So ganz kann sie allerdings noch nicht aus den gewohnten Bahnen ausbrechen-
      und lässt sich auf eine Nacht mit Frankie, einem jungen Rockmusiker ein.
      Erica hat allerdings ein Geheimnis, welches sie bisher keinem erzählt hat: Sie ist HIV-Positiv.
      Neben so manch schmierigen Typen lernt Erica an ihrer neuen Arbeitsstelle auch den zunächst eher unheimlich
      und ungepflegt wirkenden, aber zurückhaltenden und freundlichen Nate kennen.
      Nach einem gemeinsam Abend nach der Arbeit beginnt sie, über ihr Leben nachzudenken,
      und übernachtet sogar bei Nate- ohne dass weiteres passiert.
      In der Zwischenzeit wird Frankie bei einer Untersuchung wegen einer Blutspende
      für seine kranke Mutter darüber informiert, dass er HIV-positiv ist.
      Er reagiert zwar oberflächlich gelassen und cool, sucht dann aber Erica,
      und will sie dazu nötigen bei ihm zu bleiben, und ihn sogar zu heiraten.
      Sie reagiert darauf geradezu panisch, flüchtet vor Frankie, welcher sie aber wieder einfängt,
      und versucht sie mit einer eigenen Methode von ihren Ängsten zu heilen:
      Er verwundet sie stark, um ihre Schmerzen und Probleme aus ihrem Körper zu lassen.
      Da die Wunden nicht behandelt werden, und Erica sich nicht fügt,
      dauert es nicht lange bis sie wegen ihrer Verletzungen stirbt.
      Nun versucht Frankie mit seinen Freunden die Leiche loszuwerden,
      doch Nate ist inzwischen auf der Suche nach Erica- und auch schon auf Frankie's Spur...

      Ein Drama. Und ein Liebesfilm. Der wohl härteste, düsterste und aussichtsloseste, den ich je gesehen habe.
      Hervorragend gespielt, verstörend, dreckig und aufwühlend gefilmt. "Red, White & Blue" bleibt einem im Gedächtnis.
      Nicht zuletzt auch wegen dem verstörend wirkenden, aber absolut gelungenen Ende.

      10/10

      THE HEART IS DECEITFUL ABOVE ALL THINGS (Störkanal 17)



      Die junge Sarah ist das beste Beispiel für "White Trash".
      Ständig wechselnde Liebhaber, ohne Alkohol und Drogen kann und will sie nicht leben.
      Als sie schwanger wurde gab sie das Kind zur Adoption frei, wollte nichts damit zu tun haben.
      Sieben Jahre später hat sich ihr Leben kein bisschen geändert-
      aber ihren Sohn will sie wiederhaben und kriegt ihn erstaunlicherweise auch.
      Für Jeremiah bricht in diesem Moment seine Welt zusammen-
      er muss seine Pflegeeltern verlassen und mit Sarah gehen.
      Sarah's aktueller Liebhaber schlägt den Jungen wegen jeder kleinigkeit mit seinem Gürtel,
      woran sich Jeremiah schon bald zu gewöhnen beginnt,
      und sogar anfängt, diese Behandlung zu erwarten und zu genießen.
      Als Sarah allerdings glaubt, die große Liebe gefunden zu haben, Jeremiah einfach sitzen lässt,
      ihren Freund heiratet und spurlos verschwindet, kommt Jeremiah in die Obhut seiner Großeltern,
      welche ein Bibeltreues, strenges Leben führen.
      Auch dieses Leben färbt auf Jeremiah ab, mit brutalen Methoden wird er zum Gottesdiener umerzogen,
      schon bald zitiert er laufend Bibelstellen.
      Einige Jahre später taucht Sarah wieder auf,
      inzwischen durch Stripshows und Prostitution zu ein wenig Geld gekommen- und nimmt Jeremiah wieder zu sich...

      Asia Argento, die Tochter von Regisseur Dario Argento,
      hat hier sowohl die Hauptrolle, als auch die Regie übernommen.
      Dass sie als Schauspielerin nicht unbegabt ist hat sie schon mehrfach bewiesen-
      aber auch die Regie scheint ihr zu liegen.
      Vor allem wenn man bedenkt, dass sie sich hier durchaus an ein schwierige, abgründige Themen gewagt hat-
      und dabei vollkommen überzeugt.
      Der Film ist ein teils hart anzusehendes Drama rund um Kindesmissbrauch,
      religiösen Fanatismus, verwahrlosung und Prostitution
      und bietet kaum sympathische Charaktere- trotz einiger großer Namen in wichtigen Rollen.
      Neben Asia Argento stehen hier auch Peter Fonda, Ornella Muti, Winona Ryder, Jeremy Sisto und, sehr passend,
      Marilyn Manson vor der Kamera.
      Besonders erwähnenswert: Auch die beiden Kinderdarsteller (wegen des Zeitsprungs einiger Jahre im Film)
      spielen hervorragend und glaubwürdig!
      Generell wurde hier hervorragende Arbeit geleistet. Die Geschichte wird aus der Sicht von Jeremy erzählt,
      alle Figuren kommen authentisch dreckig rüber und beweisen Mut zur Hässlichkeit.
      Der Soundtrack welcher teils im 90'er Jahre Grunge-Stil daherkommt passt sich perfekt dem Film an.
      Zu keiner Zeit findet eine Glorifizierung des Drogenmissbrauchs statt,
      hier nichts beschönigt sondern angeklagt und es werden Abgründe aufgezeigt.
      Definitiv keine leichte Kost, eher ein deprimierendes, sozialkritisches Psycho-Drama,
      welches garantiert in den Köpfen der Zuschauer hängenbleibt.

      10/10

      EVIL WORDS (Störkanal 19)



      Ein Polizist schießt auf offener Straße scheinbar grundlos auf eine Gruppe Kinder.
      Kurz danach amputiert sich der Schriftsteller Thomas Roy seine Finger,
      und versucht sich dann durch einen Sprung aus dem Fenster zu töten.
      Zwei scheinbar völlig unterschiedliche Vorfälle, die getrennt voneinander passierten.
      Thomas Roy überlebt, und kommt in eine psychiatrische Einrichtung.
      Dort kommt Dr. Paul Lacasse, sein behandelnder Arzt, auf zusammenhänge zwischen den Fällen,
      welche zunächst unmöglich erscheinen.
      Zusammen mit dem Journalisten Charles Monette, welcher gerade einen Bericht über Thomas Roy schreiben wollte,
      kommt Dr. Lacasse einem unheilvollen Geheimnis auf die Spur, welches Thomas Roy umgibt...

      Hier wird deutlich mehr auf einen Mystery-Anteil gesetzt, als bei den bisherigen von mir gesehenen Störkanal-Filmen,
      welche in der Regel eher realistische, glaubwürdige Geschichten erzählen.
      Dass das aber kein Nachteil sein muss, beweist "Evil Words" sehr deutlich.
      Gut besetzt und mit einer hervorragenden Spannungskurve ausgestattet steigert sich der Film bis zum Ende-
      und bleibt trotz übernatürlichem Einschlag weitgehend glaubwürdig.
      Brutale Szenen gibt es nur wenige- diese sind aber gut gemacht und realistisch dargestellt.

      9/10

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    • CIVIC DUTY (Störkanal 23)



      Terry Allen hat gerade seinen Job verloren, ist gereizter Stimmung, und hat entsprechend wenig zu tun.
      Aufgestachelt durch diverse Berichte in den Medien bezüglich islamischer Terroristen
      sieht er bald überall "feindlich" eingestellte Mitbürger aus anderen Ländern in seiner Umgebung.
      Als eine bisher leerstehende Wohnung in seiner Nachbarschaft von einem arabischen Mann bezogen wird,
      nutzt er seine freie Zeit um diesen zu beobachten,
      da er ihm von Anfang an aufgrund seiner Herkunft verdächtig erscheint.
      Terry's frau versucht zwar ihn davon abzubringen, doch er steigert sich immer mehr in seine Idee hinein,
      der Mann könnte ein gefährlicher Staaatsfeind sein.
      Schließlich wendet er sich sogar an das FBI, wo man ihn aber nicht ernst nimmt. Was bleibt ihm also übrig?
      Er will das wohl seines Landes in die eigenen Hände nehmen, und geht gegen seinen Nachbarn vor...

      Das Thema sind hier Vorurteile und geschürte Angst durch die Medien, welche die Bevölkerung zusätzlich verunsichern.
      Der Film überzeugt sowohl mit einem durchdachten,
      aber nicht Stellung beziehenden Drehbuch, als auch mit hervorragenden Darstellern.
      Schon nach kurzer Einführung der Personen wird eine Entwicklung gezeigt,
      welcher aus Neugier sehr schnell Paranoia macht-
      entsprechend hoch ist der Spannungsbogen, "Civic Duty" hat keinerlei Leerlauf.

      8/10

      BELLFLOWER (Störkanal 25)



      Die beiden Freunde Woodrow und Aiden leben in dem langweiligen Kaff Bellflower,
      schütten sich täglich mit massenhaft Alkohol zu, und haben schon hunderte male die "Mad Max" Filme gesehen.
      Sie träumen davon nach der Apokalypse mit ihrem umgebauten Auto
      und selbstgebastelten Waffen als Straßengang "Mother Medusa" unterwegs zu sein.
      Vom selbstgebauten Flammenwerfer bis hin zu diversen schrägen Extras in ihren alten Autos
      haben sie sich schon darauf vorbereitet.
      Die schrägen Weltuntergangs-Träume der beiden werden jedoch gestört,
      als sich Woodrow in die hübsche Milly verliebt...

      Ziemlich offensichtlich haben wir es hier mit einem sehr günstig produzierten Film zu tun,
      in dem auch mal komplett unscharfe Einstellungen in den fertigen Film übernommen wurden,
      und der auch sonst irgendwie "billig" rüberkommt.
      Leider will diese eigensinnige Mischung aus Roadmovie, Romanze und Drama nicht so wirklich funktionieren.
      Auch das Cover sollte man schnell vergessen, da es falsche Erwartungen erzeugen dürfte-
      Action ist hier jedenfalls so gut wie gar nicht vorhanden.
      Darstellerisch kann man aber nicht meckern,
      vor allem die beiden Hauptfiguren kommen sehr sympathisch und überzeugend rüber.
      Was den Film dann im gesamten noch halbwegs rettet, sind die eher düsteren letzten ca.20 Minuten der Geschichte.

      5/10

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