Allgemeine Diskussion zu Zensur in Videospielen

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    • Allgemeine Diskussion zu Zensur in Videospielen

      Yamazaki schrieb:

      nenn mir einen offiziell erschienen Shooter dessen Ziel es ist eine "nationale,
      rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte
      Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen
      seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe" vorzugehen...



      also ein Egoshooter oder Actionspiele in dem es lautet - "Töte den Gegner weil er Muslim ist / Farbig ist/ etc ist".

      Das kann ich nicht, jedoch nur weil du eine Klausel einfügst, die für mich auch keinen Sinn ergibt. Der Auftrag ist nie offiziell "wir fahren jetzt in den Irak um Iraker zu töten", aber effektiv geht es im Krieg nunmal darum. Klar wird es schöner verpackt mit super grausamen Diktatoren, irgendwelchen unsichtbaren Massenvernichtungswaffen und sonstigen fadenscheinigen Erklärungen, aber das fress ich eben nicht so pauschal, zum Teil weil es sich auch als purer Unsinn erwiesen hat. Wobei es zu weit ins politische führen würde das auszudiskutieren befürchte ich. Ich für meinen Teil sehe aber sehr starke nationale Motive in diesen Kriegen, ganz egal was die offizielle Begründung dafür jemals gewesen sein mag. Somit sind entsprechende Spiele für mich ebenfalls dadurch motiviert die Unterlegenheit der fremden Kultur zu demonstrieren und die Überlegenheit der eigenen.

      Wobei ich sogar doch ein Beispiel gefunden habe, allerdings wohl nicht in Deutschland, daher, bevor ich es hier überhaupt erwähne und damit quasi bewerbe: Spielt es für dich eine Rolle ob es in den USA erlaubt ist, oder geht es dir grundsätzlich nur um deutsche Freigabe? Wäre jedoch eh ein Exrembeispiel und kein wirklich relevantes.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ignorama ()

    • es geht um DE.

      Und ich füge da keine Klausel ein.
      Der Text von mir in Italics ist nämlich der Volksverhetzungsparagraf im deutschen Strafrecht.



      Und in einem Krieg geht es normalerweise natürlich immer um nationale, geostrategische oder auch wirtschaftliche Interessen.

      Aber in nur wenigen Kriegen geht es um ethnische oder religiöse Konflikte die als solche auch nicht als Kriegsverbrechen betrachtet werden.


      Beispiel - der Bürgerkrieg in Ruanda gilt als Kriegsverbrechen. Ergo würde ein Egoshooter der darauf Bezug nimmt wahrscheinlich wegen Volksverhetzung verboten werden in DE - da er eine Ethnie als Ziel nimmt.


      Beispiel - der Afghanistankrieg würde nicht verboten werden (siehe CoD MW2 oder Medal of Honor) da es hier um einen bewaffenten Konflikt gegen 2 Terrormilizen geht/ging (Al-Kaida und die Taliban).





      Somit ist in meinen Augen (und auch juristisch soweit ich das beurteilen kann) relevant ob der Gegner ein bewaffneter Kombatant ist oder nicht.


      Hand aufs Herz - in wie vielen Spielen werden Zivilisten aufgrund ihrer Ethnie oder Nationalität umgebracht? In MW2 konnte man da mit den Russen machen (aus der Sicht von Terroristen) - und das wurde dann auch in DE abgeändert.
      モエロクリスタル大歓迎!!!
    • @Yamazaki

      Berichtige mich wenn ich falsch liege, aber hattest du mal nicht behauptet, dass man virtuell alles abbilden darf, solange keine realen Menschen vorkommen?

      Warum jetzt diese Ausnahme? Denn laut deiner Schlussfolgerung, kann sich ein Spiel mit:

      "... leichtbekleidetete Mädels in einem Senran Kagura...?"

      nicht auf die Realität abfärben, hingegen ein Spiel mit:

      "Bzw. wenn jemand ein Spiel auf PS4 veröffentlichen würde ala "Tötet die Juden! Alle Muslime!" etc."

      ...schon?
      Was du nur als "leichtbekleidetete Mädels" bezeichnest, entspricht einem bewusst gewähltem Design, bei dem die Charactere wie Jugendliche und Kinder entworfen werden inkl. Piepsstimmen. Bei einigen Games unter dem Deckmantel die Charactere wären alle volljährig. Bei anderen wie Xenoblade wird das minderjährige Alter sogar offen gelegt.

      Wer den Schulmädchen Fetisch in Japan kennt, wird erkennen, dass hier bewusst dieses spezielle Characterdesign gewählt wird. Folge? Das Frauenbild wird bei vielen japanischen Männern durch solche Spiele auf "minderjährig" beeinflusst (sei es nur das Aussehen oder tatsächlich das Alter) und viele junge volljährige Frauen richten sich dem entsprechend danach:

      Der Fetisch zu Niedlichkeit und Verspieltheit hat in Japan aber auch ganz andere Seiten. In Mangas, Animes, Werbungen und anderem Bildmaterial herrscht eine teilweise extrem sexualisierte Darstellung von Schulmädchenfiguren, die weder von der japanischen Regierung noch der Medienbranche wirklich kritisch diskutiert wird. Das zeigt, wie dominant und allgegenwärtig männliche Ideale in vielen Aspekten des japanischen Lebens immer noch sind.
      Viel schlimmer ist jedoch, dass der Fetisch bzw. die Vorliebe für minderjährige Mädchen am Leben erhalten bzw. verstärkt wird:

      Einige Meter weiter, auf der Hauptstraße in Akihabara. Eine Videothek spezialisiert auf Videos junger Frauen, auf den ersten Blick. Im zweiten Stock, etwas versteckt, blicken einem eindeutig Grundschülerinnen im Bikini von den Filmcovern entgegen. Über der Videothek hat die Polizei vor einigen Monaten ein Bordell ausgehoben, doch im Internet ist der Anbieter immer noch aktiv. Die Kunden kommen zwar aus allen gesellschaftlichen Schichten, sagt Yumeno Nito von der Hilfsorganisation Colabo – eines aber sei allen gemein: Sie hätten kein schlechtes Gewissen.

      "Die Kunden sind auf den ersten Blick sehr verschieden. Es gibt Oberschüler, Studenten, Angestellte oder Rentner. Aber was allen gemein ist: Sie haben alle kein schlechtes Gewissen."

      Im Gegenteil: Sie hätten sogar den Eindruck, eine gute Tat zu tun, schließlich würden dazu beitragen, dass es den Schulmädchen finanziell besser gehe.
      deutschlandfunkkultur.de/getar…ml?dram:article_id=341120
      Die Schattenseiten der Obsession mit kindlicher Niedlichkeit in Japan


      Dieses Phänomen wird häufig mit dem sogenannten Lolita-Komplex in Verbindung gebracht, nach dem japanische Männer einen besonderen Reiz in der Unschuld und Reinheit blutjunger Mädchen in Schuluniformen sehen. Beflügelt wird diese Obsession durch Boulevardblätter, Magazine, Anime, Manga und nicht zuletzt durch die japanische Musikindustrie, die auf die großflächige Vermarktung von kindlichen Schulmädchen setzt.
      Dass Schulmädchen ihre Körper für Geld verkaufen, ist an sich kein neues Phänomen in Japan. Dem Gesetz nach sind bezahlte sexuelle Handlungen mit Personen unter 18 Jahren zwar verboten, dennoch suchen immer wieder Männer Sexkontakte zu Minderjährigen.

      sumikai.com/japan/gesellschaft…gen-schulmaedchen-192608/

      ....zu behaupten solche Spiele, wie Senran Kagur,a die Spieler in ihren Ansichten nicht beeinflussen und dem entsprechend sich nicht auf die Realität abfärben, halte ich für realitätsfremd.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Retrorunner ()

    • Leidenfrost schrieb:

      Azazel schrieb:

      Betrifft dann aber eben fast alle Ego Shooter. WW1 und 2? Knall deutsche ab!
      Vietnam? Knall Vietnamesen ab.
      Pazifik? Knall Japaner ab!
      In zig anderen Egoshootern kann man die Zielgruppe dann noch durch Russen oder Iraker austauschen.
      Ja das stimmt. Aber Wolfenstein hetzt schon zusätzlich ziemlich stark.. ständig fuck Nazis, Kill Nazis, Naziscum usw. Alles ohne Differenzierung.
      Wobei das bei Wolfenstein ja schon stark überzeichnet ist. Und da finde ich die Zensuren in Deutschland ja auch schwachsinn, es wurde jeglicher historischer Kontext eliminiert, was ich sogar bedenklicher finde als den eigentlichen Kontext.

      Wenn man die jüdischen Wurzeln vom Hauptcharakter wegzensiert, dann halte ich das schon für bedenklich.

      @Rest: lol
      My Home Arcade: SEGA NAC, SNK MVS-U4, SNK NEO-25, PANA CUSTOM SUPERGUN.
      [ゲーメスト] | [t.] | [mfc.]

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von blast68k ()

    • @Yamazaki

      Mir ging es nicht nur um Senran Kagura, sondern viele dieser JP Spiele, die in das Schulmädchen Konzept fallen.

      Yamazaki schrieb:

      Sorry aber das seh ich nicht so.


      Kinderprostitution und dergleichen ist auch in Japan gesetzlich verboten. Ich würde gerne Studien sehen die aufzeigen dass jemand der zB Senran Kagura spielt danach sich an Minderjährigen vergreift oder sich in die Richtung bewegt...
      Das habe ich nicht behauptet. Wir wissen beide, dass solch eine Tat nicht ALLEIN durch ein Videospiel beeinflusst werden kann. Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle.
      Jedoch ist die Beeinflussung der Sichtweisen durch Medien bei vielen Menschen eigentlich schon längst erwiesen. Ob positiv oder negativ. Warum solche Spiele außen vor sein sollten, ist mir nicht ganz klar.
      Spiele mit einer Anstachelung zur Volksverletzung..
      ..und das färbt auf die Realität ab? ..oder warum sollten diese Spiele hingegen aus deiner Sicht verboten oder zensiert werden?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Retrorunner ()

    • Aber deine Argumentation für diese Spiele könnte man so eben auch auf Volksverhetzung münzen, das ist der springende Punkt. Man wird nicht zum Kinderschänder durch diese Spiele. Stimme ich dir zu. Aber ich gehe da auch weiter und behaupte man wird auch nicht zum Volksverhetzer durch entsprechende Spiele.

      Ob man für oder gegen Zensur ist muss man dann selbst abwägen, aber ich sehe grad nicht wieso das eine Thema anders behandelt wird als das andere. Ist in Deutschland aufgrund der Weltkriege eben ein sehr sensibles Thema, was so manche USK Entscheidung eben auch mitträgt (mal ernsthaft, unsere Angst vorm Hakenkreuz ist krankhanft), wirklich objektiv sinnvoll empfind ich das definitiv nicht.
    • Weil eine politische Meinung definitiv einfacher zu beeinflussen ist. Klar wird man von einem Hakenkreuz in Wolfenstein nicht zum Nazi. Aber von Spielen wo so eine Ideologie transportiert wird, ohne zu hinterfragen, das kann ansprechend präsentiert schon die politische Meinung beeinflussen.

      So funktioniert klassische Propaganda.
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    • Es geht doch bei Zensur immer um staatlich vorgegebene Richtlinien.

      Natürlich wird in einem westlichen Staat anders gewertet was für Staatsformen, Methoden und kulturelle Gegebenheiten "böse" sind als es jetzt bspw im Iran der Fall wäre. Daher haben wir andere Feindbilder, und die werden bedient.

      Nach unserer Verfassung ist eben Volksverhetzung, Rassismus und der ganze Kram verboten. Wäre ein Game darauf ausgelegt, wäre es natürlich nichts für uns. Klar sind auch Nazis, islamische Terroristen oder sonst irgendwelche klassischen Feinde einem Volk zugehörig, aber es ist eben was anderes ob gegen Feinde wegen ihrer Herkunft vorgegangen wird , oder wegen ihrer Taten. In dem Moment, da die Propaganda und Gewalt gegen solche Feinde nicht ethnisch oder religiös begründet, sondern durch nach unserem Empfinden unrechtmäßiges Verhalten ihrerseits ausgelöst wird ist es nichts verbotenes. Die Message ist nicht "Killt alle Deutschen/Muslime/Asiaten". Daher ist es keine Volksverhetzung.

      Ich denke schon, dass da auch in der Praxis ein erheblicher Unterschied besteht. Die Message jemanden wegen Hautfarbe oder Religion zu bekämpfen ist nicht dieselbe wie jemanden wegen seiner Taten zu bekämpfen.


      Was die Mädels in Japano-Games angeht: Zumindest die, die wir hier bekommen animieren ja nicht aktiv zum Mißbrauch. Würdest du Mädchen belästigen oder vergewaltigen könnte das problematisch sein. Aber Rape Games bleiben ja in der japanischen Nische. Was im Mainstream erscheint mag sexy sein, und mag auf männliche Triebe abzielen aber das kann (und sollte) imo nicht verboten werden. Völlig egal, wie knapp bekleidet die Mädels sind. Die Darstellung ist nicht verboten. Es gibt auch tonnenweise Pornos, in denen die Darstellerinnen so tun als seien sie minderjährig, und in denen Frauen zum Sex gezwungen werden. Alles erlaubt, und ich finde es gut so. In der Phantasie muß das erlaubt sein, und lieber habe ich eine Gesellschaft mit vielfältigen Ersatzbefriedigungen als eine mit lauter Tabus.

      Da besteht auch der Unterschied zwischen Interaktivität und Passivität. Beim Betrachten eines Pornos wird anders gewertet, als wenn man aktiv in einem Spiel Sexualverbrechen begehen müsste. Die Spiele bieten den Sex ja nicht mal passiv, sie bieten nur einen optischen Reiz, zu dem man sich halt selbst Gedanken macht.

      Du kannst auch bei Themen wie der Kriegsthematik, Volksverhetzung usw bei passiv konsumierten Medien weiter gehen als bei interaktiven. Filme können ja bspw durch ihren künstlerischen Anspruch und die vorgegebene Erzählung leichter ne Stunde lang puren Rassismus bringen, bis am Ende der Wandel kommt der klar macht, dass Schwarze an brennende Kreuze zu nageln nicht okay ist. Bei nem Spiel ginge das nicht.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"
    • Du kannst auch bei Themen wie der Kriegsthematik, Volksverhetzung usw bei passiv konsumierten Medien weiter gehen als bei interaktiven. Filme können ja bspw durch ihren künstlerischen Anspruch und die vorgegebene Erzählung leichter ne Stunde lang puren Rassismus bringen, bis am Ende der Wandel kommt der klar macht, dass Schwarze an brennende Kreuze zu nageln nicht okay ist. Bei nem Spiel ginge das nicht.
      Ginge sicherlich schon, aber in welchem Mainstream Game möchte der Hersteller denn, dass der Spieler im letzten Mindfuck als das eigentliche Böse im Spiel entlarft wird, nachdem er vorher "triumphierend schlachtend durch die Gegnerhorden marschiert ist"?
      Im ersten Assassin's Creed gab es sowas auch schon, da dort alle ('bösen") Parteien so dargestellt wurden, dass genau sie mit ihren Handlungen die Welt verbessern wollen, am Schluss aber klar wird, dass man selber ebenfalls lediglich als Marionette für persönliche Interessen und Weltanschauungen nicht unbedingt ethischer Natur anderer zu deren "Weltverbesserung" hergehalten hat.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bitmap Brother ()

    • Es gab ein Call of Duty vor ein paar Jahren, keine Ahnung welches... ich spiel sowas ja nicht. Aber habe mal in nem Video gesehen, dass man im ersten Level irgendwie als Terrorist Zivilisten sehr realistisch an nem Flughafen niedermäht. Ich denke, das war schon hart an der Grenze, war aber auch nur die erste Mission.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"
    • 108 Sterne schrieb:

      Nach unserer Verfassung ist eben Volksverhetzung, Rassismus und der ganze Kram verboten. Wäre ein Game darauf ausgelegt, wäre es natürlich nichts für uns. Klar sind auch Nazis, islamische Terroristen oder sonst irgendwelche klassischen Feinde einem Volk zugehörig, aber es ist eben was anderes ob gegen Feinde wegen ihrer Herkunft vorgegangen wird , oder wegen ihrer Taten.

      Das tut mir leid, aber diesen Bestand erfüllen zahlreiche legale Ego-Shooter nicht, sondern sie zeichnen ein komplett falsches und eben mit Propaganda-geladenes Bild. Der Soldat der fremden Kultur muss keineswegs böse Taten begangen haben. Seine Geschichte wird schlichtweg kein Stück reflektiert und er wird nur als "fremde Uniform = böse" dargestellt. Gerne garniert durch markige Hasssprüche. Wenn man sich anguckt was dort die Realität ist, wie ein Krieg wirklich abläuft und wie viele Soldaten gar nicht freiwillig dort sind, sondern nur unter Androhung von Strafe ist das eine unfassbar verachtenswerte Darstellung. So sehr ich die Bezeichnung "Killerspiel" hasse, ein wenig ist die Spielindustrie selbst schuld, da die Kriegsthematik vollkommen verherrlicht wird bis auf in ganz wenigen Ausnahmen wie Spec Ops: The Line.

      Also wer meint, auch nur in der virtuellen Immersion, der gegnerische Berufssoldat verdiene den virtuellen Tod aufgrund seiner virtuellen Taten, der hat schon einen unfassbar bedenklichen gedanklichen Ansatz umgesetzt, der wohl sogar deutlich mehr Gefahr beinhaltet ins reale Leben transportiert zu werden als diese pädo-Games. Womit ich letztere nicht schönreden will.
    • Ignorama schrieb:

      Also wert meint, auch nur in der virtuellen Immersion, der gegnerische Berufssoldat verdiene den virtuellen Tod aufgrund seiner virtuellen Taten, der hat schon einen unfassbar bedenklichen gedanklichen Ansatz umgesetzt, der wohl sogar deutlich mehr Gefahr beinhaltet ins reale Leben transportiert zu werden als diese pädo-Games. Womit ich letztere nicht schönreden will.
      Kann ich so mal gar nicht unterschreiben.
      Wir reden hier von Videospielen. Dort hat ein KI Gegner keine Hintergrundstory, kein Leben. Es ist ein Objekt, bestehend aus Polygonen der mir mitteilt, dass ich Ihn besiegen muss wenn ich weiter kommen möchte. Ich mache mir da keine Gedanken ob er zu Hause eine Familie hat oder einen Hund der auf Ihn wartet. Im echten Leben, im echten Krieg wären solche Gedankengänge fatal und tödlich.
      Es gibt bestimmt und das will ich nicht abstreiten, viele Menschen die wirklich unfreiwillig in den Krieg ziehen aber auch diese wollen den Gegner töten weil es Ihnen aufgetragen wurde weil sonst das und das passieren mag.

      In Space Invaders hat auch keiner geschrieen "Oh Gott die armen Aliens. Die sind bestimmt nicht freiwillig hier um unseren Planeten einzunehmen"
    • letzten Endes geht es in solchen Spielen um die Legitimation der Taten, meistens durch aktive oder passive Verteidigung der eigenen "Kultur".
      Wenn mich jemand im wirklichen Leben mit einer Waffe angreift und ich irgendwie die Möglichkeit habe, mich zu wehren, denke ich mir auch nicht "was würden wohl seine arme Frau und Kinder jetzt machen, wenn ich mich erfolgreich zur Wehr setze? Am besten mache ich das wie jeder gute Deutsche: lasse mich niederstrecken und lasse später Gerechtigkeit durch ein Gerichtsverfahren walten. Aber wie gesagt: hoffentlich bekommt er nicht zu viel aufgebrummt... seine armen Kinder!!!"

      Aliens sind natürlich dankbare Opfer, weil sich keiner (auf unserem Planeten) auf den Schlips getreten fühlen muss.

      Es gab ein Call of Duty vor ein paar Jahren, keine Ahnung welches... ich spiel sowas ja nicht. Aber habe mal in nem Video gesehen, dass man im ersten Level irgendwie als Terrorist Zivilisten sehr realistisch an nem Flughafen niedermäht. Ich denke, das war schon hart an der Grenze, war aber auch nur die erste Mission.

      ah ja, wobei dort natürlich von Anfang an klar gemacht wird, dass man der "Böse Bube" ist.
      Zwar jetzt nicht bewusst auf Provokanz ausgelegt, aber beispielsweise in Skyrim gibt es ebenfalls auch fast kein "gut gegen Böse", da praktisch alle Fraktionen zwischen "egoistische Arschlöcher" und "extrem egoistische Arschlöcher" schwanken.
      In den Ultima Spielen kann man, wenn man will, auch jedes einzelne Lebewesen töten, darunter auch Kinder, die von den Entwicklern bewusst teilweise auch angreifen, um einen Gewissenskonflikt zu generieren.
      Gibt dort auch, um die Sache etwas unkomplizierter zu machen, den Zauberspruch "Armageddon", um sich die Mühe mit den ganzen Monstern und NPCs zu sparen, und alles Leben in der Spielewelt ausser sich selber sofort auszulöschen. Ist aber glaube ich erst ein Spruch der höchsten Stufe, den man demnach nicht sofort zu Spielbeginn anwenden kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Bitmap Brother ()

    • RetroJaeger schrieb:

      Kann ich so mal gar nicht unterschreiben.Wir reden hier von Videospielen. Dort hat ein KI Gegner keine Hintergrundstory, kein Leben. Es ist ein Objekt, bestehend aus Polygonen der mir mitteilt, dass ich Ihn besiegen muss wenn ich weiter kommen möchte. Ich mache mir da keine Gedanken ob er zu Hause eine Familie hat oder einen Hund der auf Ihn wartet. Im echten Leben, im echten Krieg wären solche Gedankengänge fatal und tödlich.
      Es gibt bestimmt und das will ich nicht abstreiten, viele Menschen die wirklich unfreiwillig in den Krieg ziehen aber auch diese wollen den Gegner töten weil es Ihnen aufgetragen wurde weil sonst das und das passieren mag.

      In Space Invaders hat auch keiner geschrieen "Oh Gott die armen Aliens. Die sind bestimmt nicht freiwillig hier um unseren Planeten einzunehmen"

      Ich bin ehrlich gesagt schockiert wenn das deine Meinung ist und hoffe du hast dich nur quasi komplett wahnsinnig unglücklich ausgedrückt.

      Gerade diese Verrohung "Gegner, kein Leben" ist genau das, was uns auch Medien so verkaufen. Genau DAS ist die zentrale Kritik die ich an der westlichen Perspektive habe und die für mich die zu kritisierende Propaganda darstellt. Die dort sind böse, deswegen marschieren wir dorthin und töten die. Das ist aber okay, weil die böse sind. Holy Fuck? Leider ist es egal warum die meisten in der feindlichen Armee an der Front stehen.

      Und du meinst also Leute im Krieg "wollen töten"? So ganz pauschal jeder wird zum Instinkttier? Ich glaube du solltest dir mal realistische Kriegsberichte anschauen. Soldaten scheißen und pissen sich voll vor Angst und viele sind froh, wenn sie ihre Waffen gar nicht benutzen müssen. Soldaten sind nanehu immer die ärmsten Schweine in der Kette und dienen lediglich als Schachfiguren auf dem Spielfeld der Großen, die daheim sitzen und es sich gut gehen lassen. Sie werden auch gut und gerne nach Plan geopfert. Gerade in den so grauenhaften Terror-Regimen kannst du davon ausgehen dass ein riesiger Teil der Soldaten keine andere Wahl hatte.

      Der letzte Satz ist einfach komplett am Thema vorbei. Nicht nur weil du in sehr vielen Ego-Shootern nicht angegriffen wirst, sondern aktiv einen Angriff, oft im fremden Land, durchführst. Zweitens weil du grad Space-Invaders mit der Nachstellung eines realen Krieges und dem Töten von virtuellen Menschen vergleichst. Wenn du das wirklich als identisch siehst, dann haben wir keine Diskussionsgrundlage.

      Bitmap Brother schrieb:

      Wenn mich jemand im wirklichen Leben mit einer Waffe angreift und ich irgendwie die Möglichkeit habe, mich zu wehren, denke ich mir auch nicht "was würden wohl seine arme Frau und Kinder jetzt machen, wenn ich mich erfolgreich zur Wehr setze? Am besten mache ich das wie jeder gute Deutsche: lasse mich niederstrecken und lasse später Gerechtigkeit durch ein Gerichtsverfahren walten. Aber wie gesagt: hoffentlich bekommt er nicht zu viel aufgebrummt... seine armen Kinder!!!"

      Auch du gehst einfach von einer ganz anderen Sachlage aus. In Conflict Desert Storm und massiv vielen anderen Shootern bist du es, der in das fremde Land rennt und mit dem Gewehr Wache haltende Soldaten attackierst. Nicht sie bedrohen initial dein Leben, sondern du ihres. Das ist ein ganz großer Plot-Twist, weswegen wir hier auf völlig verschiedenen Ebenen diskutieren. Denn effektiv dürfte sein Gedankengang sein "Fuck, der schießt auf mich". Nicht deiner, denn der hat dich nicht in deinem Land angegriffen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ignorama ()

    • Auch du gehst einfach von einer ganz anderen Sachlage aus. In Conflict Desert Storm und massiv vielen anderen Shootern bist du es, der in das fremde Land rennt und mit dem Gewehr Wache haltende Soldaten attackierst. Nicht sie bedrohen initial dein Leben, sondern du ihres. Das ist ein ganz großer Plot-Twist, weswegen wir hier auf völlig verschiedenen Ebenen diskutieren. Denn effektiv dürfte sein Gedankengang sein "Fuck, der schießt auf mich". Nicht deiner, denn der hat dich nicht in deinem Land angegriffen
      Zumindest in den Shootern, die ich kenne, rennt man in Fremde Länder ein, weil diese "das Böse darstellen, bzw. böse Organisationen beherbergen, die "meine" Kultur (bzw die des Entwicklers, oder für welchen Markt das Game hauptsächlich entwickelt wurde) zerstören wollen und ich die Weltordnung, wie ich sie kenne, bewahre"
      und wohl eher selten aus Gründen wie "hey, Deutschland, Russland, Irak, Afghanistan sind total lächerlich schwache Länder, die wir uns aus Jux (und wirtschaftlichen Gründen) einfach so einverleiben wollen. Nebenbei Brandschatzen und Plündern wir, vergewaltigen und exekutieren alles, was uns wehrloses über den Weg läuft"
      Klar gibt es sowas im wirklichen Leben (vor allem auf die "nette politische/wirtschaftliche Ebene", ohne tatsächlich aktiv einem einzigen Lebewesen physisch auch nur ein Haar zu krümmen) früher durch die "Kolonisation", aber diese Herangehensweise ist zumindest mir im mainstream-mäßigerem Spielebereich unbekannt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Bitmap Brother ()