Allgemeine Diskussion zu Zensur in Videospielen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Also langsam befürchte ich, ich drücke mich unklar aus: Es geht doch exakt um GENAU DIESE PROPAGANDA. Und das ihr diese Begründung als legitim für ein akzeptables Feinbild empfindet, während "der is Russe" rassistisch wäre zeigt wie real die Gefahr der Alltagsübernahme dabei ist. Effektiv belegen eure Positionen hier, dass das durchaus ein sehr bedenklicher Aspekt in Videospielen geworden ist, eben weil man lernt gar nicht tiefer zu fragen und weil es schon so sein wird. Das ist aber viel zu oft kompletter Bullshit.

      Das gilt nicht für jeden Krieg und müsste immer im Einzelfall genau durchleuchtet werden, wobei selbst das objektiv nicht möglich ist, aber ihr tötet praktisch nicht weil der Gegenüber böse ist. Ihr tötet einzig, weil die Führung eurer Fraktion den gegenüber böse findet. Im besten Fall wirklich, im schlechtesten Fall nur weil es grad gut passt und man dieses Land zerschlagen will für Rohstoffe.
    • Ich bin bei so Diskussionen gerne im Prinzip ja gerne dabei. Bei „normalen“ Videogames mache ich mir da aber absolut keine Gedanken. Zwar spiele ich seit Jahren nur noch vereinzelt Ego Shooter, CoD konnte mich zb noch nie begeistern, aber früher habe ich um das erste Medal of honor sehr gerne gespielt. Es ist und bleibt für mich aber nur ein Spiel. Ich ziehe da nahezu nie Parallelen zum echten Leben/krieg. Daher möchte ich auch nie fotorealistische Grafik bei solchen Games sehen.

      Richtige Probleme habe ich nur mit Games, wie hier schon genannt wurde, die explizit verschiedene Gruppen als Gegner präsentieren. Gruppen wie z.B. töte alle juden etc. pp. Kenne solche Spiele aber auch nicht.
      Spiele wie postal u.ä. halte ich jedoch, auch ohne solche Gruppen, für grenzwertig. Zwar muss man, gerade bei postal 2, keine „normalen“ Menschen töten. Man kann es aber und das dazu noch auf extrem verächtliche und brutale Art.
    • Die Problematik ließe sich ja easy umgehen: Einfach keine echten Nationen oder Kriege als Vorbild nehmen. Solange das aber passiert wäre es durchaus schön, wenn dort die Realität und nicht dieser verlogene Pathos zum Ausdruck kommt. Würde hier jede Zensur befürworten, aus inzwischen mehrfach genannten Gründen. Viele Spiele glorifizieren reale Kriege zu einer Sammlung von Heldentaten und beleuchten Gut und Böse abartig eindimensional. Wenn ihr das stumpf durchspielt okay, aber ihr könnt doch nicht ernsthaft bestreiten, dass dort klassische Feindbilder aufgrund von Nationzugehörigkeit durchaus gefördert werden können.
    • Also langsam befürchte ich, ich drücke mich unklar aus: Es geht doch exakt um GENAU DIESE PROPAGANDA
      nichts anderes habe ich doch schon ursprünglich mit der Legitimation der Taten aufgeführt.

      Letzten Endes wird Töten immer legitimiert, mal ganz offensichtlich, weil "die Aliens über die Menschheit herfallen", mal präventiv (die Menschheit hat sich vom letzten Anschlag erholt und nun drängen wir bis zu deren Heimatplaneten vor und vernichten diese nun Endgültig... ein paar Gute bleiben aber am Leben, weil: wir sind ja die Guten und versuchen nicht einfach grundlos alles zu zerstören)

      Selbst als "Böser" wird an der Story nicht selten doch noch so sehr herumgewurstelt, dass man im Endeffekt doch noch mehr oder weniger der "gute" ist.
    • Azazel schrieb:

      Spiele wie postal u.ä. halte ich jedoch, auch ohne solche Gruppen, für grenzwertig. Zwar muss man, gerade bei postal 2, keine „normalen“ Menschen töten. Man kann es aber und das dazu noch auf extrem verächtliche und brutale Art.
      Postal 2 überzeichnet das alles extrem stark, was es wiederum zur Satire macht. Merkt man insbesondere, wenn man mal den Storymodus spielt. Ich spiele ja kaum bis keine FPS, aber Postal 2 habe ich tatsächlich seinerzeit durchgespielt.
      My Home Arcade: SEGA NNC, SEGA NAC, SNK MVS-U4, SNK NEO-25, PANA CUSTOM SUPERGUN.
      [ゲーメスト] | [t.] | [mfc.]
    • Die Problematik ließe sich ja easy umgehen: Einfach keine echten Nationen oder Kriege als Vorbild nehmen. Solange das aber passiert wäre es durchaus schön, wenn dort die Realität und nicht dieser verlogene Pathos zum Ausdruck kommt. Würde hier jede Zensur befürworten, aus inzwischen mehrfach genannten Gründen. Viele Spiele glorifizieren reale Kriege zu einer Sammlung von Heldentaten und beleuchten Gut und Böse abartig eindimensional. Wenn ihr das stumpf durchspielt okay, aber ihr könnt doch nicht ernsthaft bestreiten, dass dort klassische Feindbilder aufgrund von Nationzugehörigkeit durchaus gefördert werden können.

      Um beim Beispiel Wolfenstein zu bleiben: Deutschland hat nunmal den zweiten Weltkrieg angezettelt, und eine Menge (Kriegs)vebrechen begangen.
      Klar ist die Geschichte nicht "auf wahren Begebenheiten" gestützt, aber meinst du, dass Konversationen (und das Meinungsbild) der allierten Streitkräfte damals Deutschland / den Deutschen gegenüber wirklich positiver ausgefallen wären?
      Auch wenn man ein durchaus realistisches Spiel aus deutscher Sicht schreiben würde, würden sich bestimmte Bevölkerungsschichten auch auf den Schlips getreten fühlen.
      Aber selbst in Wolfenstein (zumindest ein paar von denen, kenn nicht alle Teile) gibt es auch deutsche Widerstandskämpfer, die eben nicht dafür stehen, dass "jeder einzelnde Deutsche" der Vollnazi vor dem Herrn darstellt.

      Klar beschränken sich solche Verbrechen nicht auf Deutschland: praktisch jedes größere Volk hat unzähligst viele Menschenleben (und/oder ganze Zivilisationen) rein aus eigenen Interessen / dem Recht des Stärkeren auf dem Gewissen und sicherlich liesse sich auch ein ganz tolles Spiel beispielswesie mit den USA als Feindbild entwickeln

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bitmap Brother ()

    • @Commodore64 kann man so sehen, muss man aber nicht. Wenn ich in einem Spiel Menschen zusammenschlagen kann, anschließend mit Benzin übergiesen kann um sie anzuzünden und dann, wenn ich will das schreiende Bündel „auspissen“ kann, sagt der eine das ist absichtlich überzeichnet und satirisch. Der andere, ich, nennt das menschenverachtend. Da ist dann auch meine Grenze erreicht, sowas hat nichts in einem
      Spiel verloren.
    • @Bitmap Brother

      Du gehst einfach nicht auf den Punkt ein den ich nun wirklich zigfach ansprach, ich kann nichtmal wirklich was mit deiner Antwort auf den Quote was anfangen.

      Nochmals: Ein Videospiel ist imo der falsche Ort für patriotische Botschaften oder das Weiterführen alter, politischer Feindschaften. Die Bedenklichkeit habe ich beschrieben, die Antworten hier teilweise, die das gezielte Töten sehr simpel legitimieren und positiver bewerten als anderes gezieltes Töten zeigen für mich gut, dass da eine massive Gefahr von ausgeht. Ihr gebt ja reihenweise an nicht zu reflektieren, aber GERADE DANN sind Realszenarien totaler Bullshit und eine massive Gefahr für die politische Bildung von Spielern. Bildung ist in Anführung zu setzen, Verdummung würde eher passen. Es geht dabei nicht drum was ihr dabei empfindet und welche Schlüsse ihr zieht, sondern was die potenzielle Wirkung ist von einem stark vereinfachtem "Gut vs. Böse" mit der realen Besetzung USA vs. die Welt.
      Spiele werden nunmal nicht immer von gebildeten Menschen gespielt und gerade der US Pathos ist ein reales Problem der heutigen Welt, welches positive Unterstützung von vielen FPS erhält.

      Ich sehe da auch keinen Mehrwert für das Spiel als solches. Was macht es besser, dass ich als US-Soldat den nahen Osten zerbombe, als wenn ich als Marsianer einen Feldzug gegen Alpha Centauri führe? Die Nutzung realer politischer Situationen beinhaltet eben immer die Gefahr der Kriegspropaganda und die ist, hoffe zumindest da sind wir uns einig, immer kacke. Und ohne mich intensiv in das Thema eingelesen zu haben: Gerade in den USA ist ja eine enger werdende Kooperation zwischen Videospiel-Branche und US Militär kein Geheimnis. Allein hier sollten nun wirklich endgültig alle Alarmglocken schrillen, dass da was zusammenwächst, was nicht zusammen gehört und wie negativ die Folgen sein können für die wirkliche Unschuldigkeit von Games.

      Ihr könnt das weiter mit Legalität rechtfertigen und dann daraus ableiten warum es okay is als US Soldat ballernd durchs Land zu streifen, aber als Nazi Juden töten verboten werden muss. Ich für meinen Teil hingegen sehe das Grundkonzept kritischer. Wenn ich für ideologische Zensur bin, dann bitte gegenüber jeden Ideologie. Das ist für mich eben kein Argument dafür Judenkillerspiele zu erlauben, sondern eher allgemein eine Abkehr von realen Bezügen zu erreichen. Dabei geht es nicht um den Gewaltgrad, sondern lediglich um die Entfernung der uncodiert aufs reale Leben übertragbaren Zuteilung "gut" und "böse". Natürlich wären auch fiktive Welten da keineswegs sicher, siehe Starship Troopers, wo die Zuordnung offensichtlich ist (aber zumindest gibt es dort mehr kritische Elemente als in vielen Shootern). Um Grauzonen auszuspähen wären dann natürlich unabhängige Kontrollinstanzen, wie die USK, erforderlich. An dieser Stelle akzeptiere ich auch, dass ich in einem Utopia plane wenn ich meine es wäre realistisch eine wirklich unabhängige und objektive Instanz schaffen zu können.
    • Also vielleicht verstehe ich dich auch einfach falsch ich fasse mal eben zusammen was ich denke was du meinst.

      Du findest es nicht gut wenn man real existierende oder vergangene Kriege virtuell nachspielt wenn man nur die eine Seite spielt bzw diese Seite so dermaßen patriotisch (Beispiel usa) dargestellt wird?
    • Ist nicht ganz korrekt, daher kleine Korrektur: Ich finde unreflektierten Realkrieg nicht gut. Gegen ein Spiel was wirklich mal zeigt wie Krieg ist hätte ich nicht, eine wirklich kritische Verarbeitung würde ich sogar begrüßen. A la "Im Westen nichts Neues".

      Gegen die platte und vereinfachte Form der Darstellung von Realkriegen bin ich allerdings durchaus.
    • Ich kenne nur Gameplay-Fetzen und das ist definitiv nicht was ich suche. Kann die Story nicht beurteilen, aber das rumgerenne und Geballer sieht eben nicht nach echtem Krieg, sondern Call of Duty Krieg aus. Quasi Paintball mit scharfer Mun.

      Ich denke eine Darstellung echten Krieges würde auch niemals die USK überleben. Sterbende Kindern und raushängende Eingeweide kommen da bisher nicht so gut an ^^ Womöglich wäre die Evaluation in einen kritischen Spiel anders, vermag ich nicht zu beurteilen.



      Edit: Echter Krieg wäre auch für den Spieler ziemlich langweilig, da er die meiste Zeit aus Warten besteht. Die Echtheit kann das Spiel nicht transportieren, da du in der Realität eben panische Angst hast und jede einzelne Kugel dich töten kann.

      Das wäre doch mal ein spannendes Dark Souls-Like. Ein Spiel wo dich ein Schuss töten kann, bzw. Game Over bedeutet. Ironischerweise war Super Contra da realistischer als fast alle Shooter heute, wo du zig Kugeln abkriegen kannst und dich danach einfach ne Minute hinter eine Mauer setzt :D

      Bin übrigens generell kein FPS-Fan. Der einzige, der mir jemals wirklich gut gefiel war Bioshock, bzw. Bioshock 2. Vor allem aufgrund des perfiden Spiels was Gut und Bose für relative Begriffe sind.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Ignorama ()

    • Ich sehe es teilweise wie @Ignorama.
      Für mich ist es ein großer unterschied ob der Zweite Weltkrieg dargestellt wird. Da hatte Deutschland andere Länder eingenommen und die Alliierten haben Europa von Deutschland (was für Schiwachsen wenn alle immer Nazis schreiben... damit versucht man nur die Schuld von Deutschland zu weisen... es gibt die Nation Nazis nicht! Es war Deutschland!! Genau so wenig wie damals die Dschingis Khanianer die Welt in Schutt und Asche gelegt haben es waren die Mongolen) befreit.

      Wenn jetzt der letzte Irak Krieg dargestellt wird ist das Bedenklich. Die Amerikaner marschieren in ein fremdes Land, dieses Land hat ihnen nichts!! getan!!, Amerika fälscht Beweise das die angeblich Giftgas haben (ja hat doch Amerika selber!! die haben auch Atombomben...) und marschiert da ein... die halbe Welt ist für so einen Krieg wo Völkerrechtlich ein Kriegsverbrechen stattfindet, und der Westen sagt "jow cool". Jetzt steht da irgendein Irakischer Soldat an der Gränze, genau so wie in über 100 Anderen Ländern, der nichts schlimmes getan hat, seine einzige Schuld ist das er in Irak zur falschen Zeit ein Soldat ist (was Völkerrechtlich kein Verbrechen ist). Die Amerikaner töten ihn und sind Helden und er ist der Böse... WHAT!! Nur weil einer ein Soldat ist berechtigt das doch andere Soldaten nicht ihn zu töten. Vor allem wenn die anderen Soldaten in Sein Land einmarschieren weil sie "anderer Ansicht" sind.

      Wir sehen es gerade in Syrien wieder das die Ganze Welt zusieht wie ein Land (die Türkei) das andere angreift (ohne einen Grund, Syrien hat die Türkei nicht angegriffen und denen auch nicht den Krieg erklärt) und dabei sich als Befreier und die eigenen Soldaten als Helden darstellt. Dabei ist die Türkei ein NATO Partner... wenn Syrien jetzt die Türkei angreift (Beispiel als Vergeltung) dann müssen auch Deutsche Soldaten als Bündnispartner in die Türkei und diese beschützen. Für mich ist das Ganze total krank und zeigt deutlich das auch bei uns in Westen sehr viel schief läuft. Ich bin kein Putin Vorsteher aber so finde ich einfach keine Argumente für die NATO.
      LiFe IS ShOrT, PLAY HarD!!

      Ich bin zu alt für diesen Scheiß!
    • Ignorama schrieb:

      Das tut mir leid, aber diesen Bestand erfüllen zahlreiche legale Ego-Shooter nicht, sondern sie zeichnen ein komplett falsches und eben mit Propaganda-geladenes Bild. Der Soldat der fremden Kultur muss keineswegs böse Taten begangen haben. Seine Geschichte wird schlichtweg kein Stück reflektiert und er wird nur als "fremde Uniform = böse" dargestellt. Gerne garniert durch markige Hasssprüche. Wenn man sich anguckt was dort die Realität ist, wie ein Krieg wirklich abläuft und wie viele Soldaten gar nicht freiwillig dort sind, sondern nur unter Androhung von Strafe ist das eine unfassbar verachtenswerte Darstellung. So sehr ich die Bezeichnung "Killerspiel" hasse, ein wenig ist die Spielindustrie selbst schuld, da die Kriegsthematik vollkommen verherrlicht wird bis auf in ganz wenigen Ausnahmen wie Spec Ops: The Line.

      Also wer meint, auch nur in der virtuellen Immersion, der gegnerische Berufssoldat verdiene den virtuellen Tod aufgrund seiner virtuellen Taten, der hat schon einen unfassbar bedenklichen gedanklichen Ansatz umgesetzt, der wohl sogar deutlich mehr Gefahr beinhaltet ins reale Leben transportiert zu werden als diese pädo-Games. Womit ich letztere nicht schönreden will.
      Sehe es leider komplett anders. Es ist völlig schnurz, was der Soldat als Individuum getan hat, und wieso er für einen Staat oder eine Organisation kämpft. Das ist einfach am Thema vorbei: worin sich rechtlich relevante, rassistische Inhalte, welche nicht erlaubt wären darstellen.

      Es ist ja löblich, dass du dir mehr Gedanken drüber machen möchtest, aber jeder Soldat in Uniform steht eben, gewollt oder nicht, für sein Regime ein. Ob er freiwillig antritt oder nicht hat eben mal absolut gar nichts mit dem Straftatbestand der Volksverhetzung zu tun. Jeder Soldat repräsentiert eine Obrigkeit mit Ideologie, und gegen die wird eben angetreten. Deswegen ist es auch in der Realität eben völlig normal, im Krieg im Feuergefecht zu schießen ohne zu hinterfragen ob eben der Soldat, der mir gegenübersteht vielleicht lieber zuhause wäre. Soldaten in Uniform sind erstmal in einem Konflikt nur Teil eines Systems, das bekämpft wird. Wo sie herkommen, woran sie glauben, oder wieso sie kämpfen steht nicht zur Debatte. Nur für wen sie eintreten. So lange sie sich nicht ergeben, sind sie feindliche Kämpfer. Und wenn Otto Müller aus Buxdehude dem IS beitritt und für den kämpft ist er im selben Maße der Feind wie jeder in den arabischen Ländern aufgewachsene und als Moslem erzogene IS Kämpfer.

      Und gerade deshalb trifft auf ein Spiel, in dem man gegen Soldaten antritt oder andere der üblichen Gruppierungen der Straftandbestand schlicht nicht zu. Sie werden wegen ihrer Zugehörigkeit einer feindlich gesinnten Macht bekämpft, nicht wegen ihres Glaubens, Geschlechts oder Ethnie.

      Wird ein Zivilist getötet, dann ist es was anderes. Aber es ist das Los der kämpfenden Truppen, dass sie nun mal stellvertretend für ihre Anführer kämpfen. Ich glaube nicht, dass in meiner traditionell sozialdemokratischen Familie mein Opa aktiver Nazi war. Aber er war eben in der Wehrmacht, er musste den Feind bekämpfen, und man kann den Alliierten für seinen Tod keinen Vorwurf machen. Hätte er keine Uniform angehabt und kein Gewehr in den Händen, sondern wäre er im Lazarett gelegen wäre er nicht abgeknallt worden, nur weil er Deutscher war. Spiele beschränken sich ja in aller Regel auf Soldaten, und Zivilisten sind bestenfalls Dekoration, deren Tötung (wenn möglich) nichts bringt.

      Ob und wann Krieg moralisch vertretbar ist, ist ja ein völlig anderes Thema. Ausgangspunkt hier war schlicht, dass Yamazaki zitiert hat welche Inhalte verboten sind und man eben nicht den Kampf gegen feindliche Soldaten in nem Militärkonflikt mit irgendwas strafrechtlich relevanten und daher zensurwürdigen in unserer Verfassung verbotenen Verhaltensweisen gleichsetzen kann.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von 108 Sterne ()

    • Ignorama schrieb:

      Ich kenne nur Gameplay-Fetzen und das ist definitiv nicht was ich suche. Kann die Story nicht beurteilen, aber das rumgerenne und Geballer sieht eben nicht nach echtem Krieg, sondern Call of Duty Krieg aus. Quasi Paintball mit scharfer Mun.
      Du weist aber schon, dass im echten Krieg ebenfalls rumgerannt und ab und an auch geschossen wird. Ich weis nicht was Du für eine Vorstellung hast vom Krieg aber hauptsächlich geht es darum das zwei Fraktionen (oder mehrere gleichzeitig) gegeneinander antreten. Es wird auch viel gewartet das stimmt nur passiert dann in solchen Fällen meistens gar nichts.

      Die Story ist einer der Stärken des Spiels. Es ist eben NICHT so wie Du es kritisierst :)
      Deswegen meine Empfehlung aber wenn Du eh kaum FPS spielst, könnte es Dich auch langweilen.

      Also echten Krieg simulieren tun die Spiele kaum bis gar nicht. Spiele sollen ja vordergründig erstmal Spaß machen. Ob das jetzt Spaß macht auf Menschen oder menschenähnliche Kreaturen zu ballern ist eine andere Geschichte und hat mit dem Thema ja eigentlich nichts zu tun was auch 108 angesprochen hat.

      Der Gedankengang den Du hegst Igno ist imo sehr löblich weil Du eben viel weiter denkst und versuchst eben auch Hintergründe zu beleuchten, allerdings hat das im echten Krieg leider nichts verloren.

      Auch der Grenzsoldat der da an der Grenze gar nicht sein will und nur eine kleine Schachfigur im großen Kampf ist, würde auf Dich schießen ob er will oder nicht weil das sein Befehlt ist. Missachtet er denn, würde es weitreichende Konsequenzen geben.
    • 108 Sterne schrieb:

      Es ist ja löblich, dass du dir mehr Gedanken drüber machen möchtest, aber jeder Soldat in Uniform steht eben, gewollt oder nicht, für sein Regime ein. Ob er freiwillig antritt oder nicht hat eben mal absolut gar nichts mit dem Straftatbestand der Volksverhetzung zu tun. Jeder Soldat repräsentiert eine Obrigkeit mit Ideologie, und gegen die wird eben angetreten. Deswegen ist es auch in der Realität eben völlig normal, im Krieg im Feuergefecht zu schießen ohne zu hinterfragen ob eben der Soldat, der mir gegenübersteht vielleicht lieber zuhause wäre. Soldaten in Uniform sind erstmal in einem Konflikt nur Teil eines Systems, das bekämpft wird. Wo sie herkommen, woran sie glauben, oder wieso sie kämpfen steht nicht zur Debatte. Nur für wen sie eintreten. So lange sie sich nicht ergeben, sind sie feindliche Kämpfer. Und wenn Otto Müller aus Buxdehude dem IS beitritt und für den kämpft ist er im selben Maße der Feind wie jeder in den arabischen Ländern aufgewachsene und als Moslem erzogene IS Kämpfer.

      Nimm es nicht persönlich, ich liebe dich du alte Knutschkugel, aber dieser Gedanke macht mich wahnsinnig traurig und auch etwas wütend, weil er einem Blinden gleicht. Der Soldat steht eben NICHT immer für das Regime, er steht NICHT immer für das System, er ist sogar sehr oft eines der OPFER die man mit seiner Mission befreien möchte von eben diesem Regime. Gerade in einer wirklichen Dikatur kannst du dich ja weigern den Kriegsdienst zu leisten. Viel Erfolg, die Konsequenzen werden entsprechend sein. Du hast also effektiv eben keine Wahl. Guck nur nach Nordkorea. Wenn es also zum Krieg kommt und die USA dort einmarschieren, tun wir mal so als würde die Welt kein Atompilz werden, würden dort eben Menschen getötet, die durchs Regime zum Tragen der Uniform gezwungen werden. Es ist einfach wirklich Wahnsinn dies nicht zu hinterfragen, wo man doch angeblich das Land vom Regime befreien möchte. In der Bürokratie darf ich die vielleicht als feindliche Soldaten abschreiben, in einer halbwegs moralischen Evaluation dagegen muss ich mir die Frage stellen: Waren das jetzt Soldaten, oder Zivilisten in Uniform? Eine Unterscheidung dir wir medial natürlich nicht machen, da sie ein sehr negatives Licht auf die ganze Kriegsgeilheit werfen würde, die es aktuell gibt.

      Wenn ich nun also, ich rede abseits vom Spiel von der Realität, ausblende, dass der Gegenüber mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Opfer des Systems ist, dann brauche ich mir auch kein Ansteckfähnen anheften wie geil ich die Welt verbessere.

      Und ich habe mich zum Straftatbestand bereits geäußert. Wenn das für euch die einzige Richtlinie ist habt ihr Recht und alles ist cool. Ich aber kritisiere exakt diese als heuchlerisch und falsch und daher braucht ihr diese, zumindest in der Diskussion mit mir, nicht mehr zu erwähnen. Ich kann keine juristische Sachlage als bindend betrachten, wenn sie auch einfach nur auf den Grundfehlern der Welt basiert und vor Doppelmoral trieft.
    • Ich mag sie nicht, weil ich in Games lieber der Realität entfliehe. Hellghast sind zwar auch im Prinzip Menschen, aber es ist halt alles so unwirklich. Ist mir lieber.

      Ich mag übrigens persönlich generell keine Real World Shooter. Nicht weil ich es moralisch verwerflich finde, ein Soldat hat die Pflicht feindliche Soldaten zu bekämpfen. Deshalb tragen sie Uniformen, und Leute die ohne angreifen werden nicht als reguläre Soldaten behandelt. Ebenso wie Soldaten keine Zivilisten angreifen dürfen (Verbrechen gibt es aber natürlich immer, wie auch im Zivilleben)

      Ignorama schrieb:

      Nimm es nicht persönlich, ich liebe dich du alte Knutschkugel, aber dieser Gedanke macht mich wahnsinnig traurig und auch etwas wütend, weil er einem Blinden gleicht.

      Nein, es ist einfach nüchtern und unemotional.

      Ignorama schrieb:


      Der Soldat steht eben NICHT immer für das Regime, er steht NICHT immer für das System, er ist sogar sehr oft eines der OPFER die man mit seiner Mission befreien möchte von eben diesem Regime. Gerade in einer wirklichen Dikatur kannst du dich ja weigern den Kriegsdienst zu leisten. Viel Erfolg, die Konsequenzen werden entsprechend sein. Du hast also effektiv eben keine Wahl. Guck nur nach Nordkorea. Wenn es also zum Krieg kommt und die USA dort einmarschieren, tun wir mal so als würde die Welt kein Atompilz werden, würden dort eben Menschen getötet, die durchs Regime zum Tragen der Uniform gezwungen werden. Es ist einfach wirklich Wahnsinn dies nicht zu hinterfragen, wo man doch angeblich das Land vom Regime befreien möchte. In der Bürokratie darf ich die vielleicht als feindliche Soldaten abschreiben, in einer halbwegs moralischen Evaluation dagegen muss ich mir die Frage stellen: Waren das jetzt Soldaten, oder Zivilisten in Uniform? Eine Unterscheidung dir wir medial natürlich nicht machen, da sie ein sehr negatives Licht auf die ganze Kriegsgeilheit werfen würde, die es aktuell gibt.

      Es macht einfach letztlich keinen Unterschied. Völlig egal, warum er in der Uniform steckt, er steht für ein Regime. Das muß ja nicht freiwillig sein. Am Ende des Tages verteidigt er es doch, oder nimmt in dessen Namen an einem Angriff teil.

      Das ist alles nicht schön, aber in der Praxis ist es halt egal ob der Typ, der mit deinem MG auf dich zielt es freiwillig tut oder weil er gezwungen wurde.

      Soldaten sind Stellvertreter, ob sie wollen oder nicht.

      Und ehrlich gesagt habe ich auch nicht den Eindruck, dass die unfreiwillige Natur der Sache medial verschwiegen wird. Wir leben doch gerade in einer Generation, die verglichen mit vor 100 Jahren als alle sich gedrängt haben in den Krieg zu dürfen dank romantischer Vorstellungen extremst zu einer Anti-Kriegshaltung erzogen wurde. Wenn von Krieg die Rede ist in Film und Spiel, dann meist als leidvolle, schmutzige Angelegenheit, bei der keiner dabei sein will.

      Aber letztlich entscheidet man sich bei "wir oder sie" eben fürs wir.

      Und leider ist auch manchmal ein militärischer Konflikt wohl noch besser als zu warten, bis eine Diktatur nicht mehr zu bezwingen ist und die Menschen dauerhaft leiden werden. Nordkorea ist jetzt dank Atomwaffen wohl dauerhaft tabu und die Diktatur gefestigt.

      Ignorama schrieb:


      Wenn ich nun also, ich rede abseits vom Spiel von der Realität, ausblende, dass der Gegenüber mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Opfer des Systems ist, dann brauche ich mir auch kein Ansteckfähnen anheften wie geil ich die Welt verbessere.

      Und ich habe mich zum Straftatbestand bereits geäußert. Wenn das für euch die einzige Richtlinie ist habt ihr Recht und alles ist cool. Ich aber kritisiere exakt diese als heuchlerisch und falsch und daher braucht ihr diese, zumindest in der Diskussion mit mir, nicht mehr zu erwähnen. Ich kann keine juristische Sachlage als bindend betrachten, wenn sie auch einfach nur auf den Grundfehlern der Welt basiert und vor Doppelmoral trieft.

      Das ist halt aber dann wirklich off-topic in einem Thread in dem es nur um die Zensur geht. Ich denke, letztlich ist die westliche Welt insgesamt zumindest weit weniger kriegslustig als je zuvor, auch wenn gerade die USA noch sehr trigger happy sind. Das Menschen destruktiv sind und es nie ein Utopia geben wird ist schade, aber ich bin schon froh über all die Fortschritte, die wir gemacht haben.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von 108 Sterne ()

    • Ich korrigiere übrigens den Teil mit der juristischen Sachlage etwas: Ich akzeptiere (nicht respektiere) Verbote die ich dämlich finde. Dahingehend kann ich, weil ich es eben auch muss als Bürger dieses Landes, Heuchelei hinnehmen. Jedoch ist die Sache hier ja andersrum und ich bin sogar über das aktuell festgelegte Maß hinaus für Restriktionen. Diese Freiheit kann ich mir durchaus guten Gewissens rausnehmen, weil meine Ansicht dahingehend kein Gesetzt bricht.
    • 108 Sterne schrieb:

      Das ist halt aber dann wirklich off-topic in einem Thread in dem es nur um die Zensur geht.

      Es ist eben nicht OT, da ich doch hier grad lang und breit erkläre warum ich, sofern es zur Debatte stünde, klar für eine Zensur besagter Thematik in Videospielen wäre ?( Es geht hier ja allgemein um Zensur und das beinhaltet nicht nur Kritik an aktuell vorgenommener, sondern genauso Kritik an womöglich unterlassener.