Wer ist mein GOLDJUNGE? Ein Rückblick auf die Wonderboy Serie...

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    • Wer ist mein GOLDJUNGE? Ein Rückblick auf die Wonderboy Serie...

      Vorwort:
      Da einerseits mit Monsterboy and the Wizard of Booze eine Art geistiger Nachfahre zur genannten Serie in Entwicklung ist und ich andererseits mit MONSTERWORLD IV den für mich letzten noch für die Sammlung relevanten Serienteil gekauft und durchgezockt habe, dachte ich mir: Warum nicht einmal die Wonderboy Serie Revue passieren lassen?
      Zocker-Frischlingen wird der Name nichts sagen, bei alten Hasen – insbesondere denen mit Sega-Faible – werden jetzt aber wahrscheinlich die Augen leuchten...obwohl die Reihe einerseits nicht direkt von Sega stammte (sondern von Westone) und andererseits unter anderem Namen (PC Engine) oder auch frech abgekupfert (Adventure Island, NES) auch für Nicht-Sega Konsolen erschien. Die Reihe ist bekannt für Namen-und Zahlenwirrwarr; es gibt unzählige Umsetzungen, doch die meisten werden die Reihe von Sega Konsolen wie Master System und Mega Drive kennen.

      Worum geht’s:
      Die Wonderboy Reihe hat eine recht wechselhafte Geschichte hinter sich. Begonnen in der Spielhalle als netter Plattformer, entwickelte sich die Serie im Lauf der Zeit mehr zum scrollenden Action-Adventure. Die meisten Zocker werden wohl sagen, die Serie hätte auf dem Master System ihren Durchbruch gehabt. Das war eine Zeit, in der der flotte Igel Sonic noch nicht geboren war und auch diverse Disney-Hüpfer-Highlights noch nicht auf dem Master System präsent waren. Stattdessen hiessen die Sega Helden auf dem Master System Alex Kidd und Wonderboy.
      Mit harten Geschicklichkeitstest, cleveren Rätseln, vielen Geheimnissen und einer sympathischen Spielwelt ist sie alten Sega-Fans noch immer ein Begriff. Obwohl die Serie unbestreitbare Qualitäten hatte und sich auch gut verkaufte, geriet die Reihe Anfang bis Mitte der 90er – sei es durch das neue Firmenmaskottchen Sonic, oder sei es durch den fortschreitenden 3D-Wahn – immer mehr in Vergessenheit.
      Dann beginnen wir auch gleich mal mit der Retro-Stunde; bei jedem Teil gibt es auch eine (freilich subjektive) Bewertung von mir. Vielleicht nennt ihr im Folgenden ja mal Euren Lieblings-Teil der Serie...

      TEIL 1: WONDERBOY

      Genre: Jump´n`Run
      System: gezockt auf Master System
      erschienen: 1986 (Arcade), 1987 (Master System)
      Schwierigkeit: mittel

      Die kleine Firma Escape (später Westone) entwickelte Mitte der 80er diesen unkomplizierten Plattformer. Ihr schlüpft in die Rolle des jungen Blondschopfs Tom-Tom, der seine Freundin aus den Klauen übler Monster befreien will.
      In Jump´n´Run Manier geht es dabei scrollend von linka nach recht. Die Gegner besiegt ihr mit unterschiedlichen Waffen, z.B. Hämmern, die ihr aufsammeln könnt. Am meisten Spass macht es, wenn ihr mit einem Skateboard durch die Levels brettern könnt.
      Wonderboy hat eine Lebensanzeige, die kontinuierlich kleiner wird – deshalb solltet ihr die herumliegenden Früchte einsammeln, um dem drohenden Game Over zu entgehen. Es gibt auch einige Geheimnisse zu finden, zum Beispiel versteckte Items oder magische Feen. Am Ende einer Welt wartet dann ein Bosskampf und der (damals) obligatorische Highscore auf Euch.
      Das Design des Spiels ist farbenfroh und bunt, die Musik dudelt auch fröhlich vor sich hin. Ein Problem vieler Master System Spiele – das Flackern der Sprites – ist hier leider des Öfteren mal zu sehen. Die Steuerung ist flott und funktioniert sehr gut, verlangt aber etwas Eingewöhnungszeit vom Spieler. Der Spielverlauf ist hier und da aber mit der Zeit etwas eintönig; ganz so durchgestylt wie der NES Konkurrent Super Mario Bros ist Wonderboy nicht.
      Alles in allem ein netter Hüpfer, der den Grundstein des Wonderboy Erfolges legte, die echten Meilensteine der Reihe folgten aber erst später...

      FUN: 6,5/10

      TEIL 2: WONDERBOY IN MONSTERLAND

      Genre: Jump´n`Run mit Action-Adventure-Einschlag
      System: gezockt auf Master System
      erschienen: 1987 (Arcade), 1988 (Master System)
      Schwierigkeit: hoch

      Nachdem der erste Teil auf dem Master System recht beliebt war, entschloss man sich schnell zu einer Fortsetzung.
      Und dieser Serienteil ist der Beginn der vierteiligen „Monsterworld“ Reihe; statt Hüpfeskapaden ist nun Action-Adventure angesagt. Mit Schwert und Schild kämpft ihr Euch durch die Levels, sprecht mit den Bewohnern und besorgt Euch nach Sammeln von Goldmünzen neue Items und Waffen. Am Ende eines Levels wartet der Boss, zum Spielende dann ein Feuerspucker auf Euch. Hier trefft Ihr auch das erste Mal auf die Sphinx.
      In den Städten erhaltet ihr nützliche Hinweise von den Bewohnern; in den Levels sind zahlreiche Geheimnisse versteckt in Forum von Goldmünzen oder nützlichen Items. Oft müsst ihr an einer bestimmten Stelle hochspringen oder unsichtbare Türen öffnen. Die Wandlung zum Action-Adventure hat Wonderboy gut getan: Die Mischung aus Rätseln und Kämpfen macht schnell süchtig und der Umfang wurde deutlich erhöht und mit einigen Geheimnissen ergänzt. Da ist viel Ausprobieren angesagt.
      Leider ist das mit dem Ausprobieren so eine Sache; das Spiel ist recht geradlinig, in alte Gebiete kann man im Vergleich zu späteren Teilen leider nicht. Euer Forscherdrang wird leider auch von einer nervigen Zeituhr beschränkt: Trödelt ihr zulange in einem Level herum (oder sucht nach Geheimnissen), verliert ihr Lebensenergie. Was diese blöde Idee sollte, ist schwer nachvollziehbar; nervt es nicht nur tierisch, sondern hält Euch davon ab, die Gebiete richtig zu erforschen.
      Anzumerken sei noch, das das Spiel richtig schwer ist. Wer denkt: „Och, ein süsser Master System Hüpfer, der ist sicher leicht!“ hat sich arg getäuscht. Nicht nur durch die oben genannte Problematik ist der Schwierigkeitsgrad ganz schön hoch. Auch durch das Fehlen einer Batterie (man beginnt immer von vorne), schwere Bosse und den harten Schlusslevel werden Spieler ganz schön gefordert.
      Insgesamt ist aber schon hier das Potential späterer Teile erkennbar. Das klassische Action-Adventure-Schema wurde um bessere Optik und guten Sound ergänzt. Die Welt bietet einige Geheimnisse und Puzzles und die Steuerung funktioniert tadellos. Die genannten Schwächen im Spieldesign wurden in späteren Teilen ausgebügelt; alles in allem ist Wonderboy in Monsterland aber einer der Klassiker für das Master System und immer ein spaßiger Beginn der „Monsterworld“ Sub-Reihe.

      FUN: 7,5/10

      TEIL 3: WONDERBOY IN MONSTERLAIR

      Genre: Jump´n`Run mit Shoot´Em´up-Einschlag
      System: gezockt auf Mega Drive
      erschienen: 1988 (Arcade), 1990 (Mega Drive)
      Schwierigkeit: mittel

      Wonderboy in Monsterlair ist eines der unbeliebteren Wonderboy Spiele. Die im Vorgänger bekannte und beliebte Action-Adventure-Thematik wurde gegen das aus dem ersten Teil bekannte Gehüpfe ausgetauscht – ergänzt von eher langweiligen Shooter-Abschnitten. Der Screen scrollt dabei und ihr habt einen Timer, den ihr mit dem Sammeln von Früchten wieder auffüllen könnt. Im zweiten Teil eines Levels könnt ihr dann in Shoot Em Up-Manier den Boss bekämpfen.
      Zuerst für die Spielhallen entwickelt, erschien es später auch für das Mega Drive technisch eher mittelprächtiger Form. Die Umsetzung für die PC-Engine hat einen besseren Ruf.
      Einer der positiven Aspekte des Spiels ist neben der guten Steuerung der Zweispielermodus. Ausserdem gibt es einige Referenzen an die anderen Wonderboy Spiele, um das alte Wonderboy Feeling wieder aufleben zu lassen.
      Alles in allem ein nettes Spiel für zwischendurch, die meisten Fans waren aber seinerzeit etwas enttäuscht, dass die beliebte Action-Adventure Mechanik aus Monsterland wieder abgeschafft wurde. Die Levels hätten deutlich abwechslungsreicher sein müssen, um längerfristig zu motivieren. So bleiben Fans leicht enttäuscht zurück.

      FUN: 6/10

      TEIL 4: WONDERBOY III: DRAGON´S TRAP

      Genre: Jump´n´Run mit Action-Adventure-Einschlag und „Metroidvania“-Elementen
      System: gezockt auf Master System
      erschienen: 1989
      Schwierigkeit: hoch

      Wonderboy III The Dragon´s Trap ist eigentlich der 4. Teil der Reihe und der 2. Teil der „Monsterworld“ Ableger. Soviel zum Zahlenwirrwarr...vielleicht wurde es als dritter Teil beworben, weil es der 3. Teil auf dem Master System war...?!
      Das Spiel beginnt mit einem der denkwürdigsten Intros der Videospielgeschichte...nämlich mit dem Ende von Wonderboy in Monsterland. Wieder kämpft ihr Euch durch den Enddungeon und besiegt den Drachen. Dieser verwandelt Euch jedoch nach seinem Ableben in Lizardman. Eure Aufgabe besteht nun darin, den Fluch zu brechen und wieder Eure menschliche Gestalt zurückzuerlangen.
      Dabei könnt Ihr Euch in unterschiedliche Charaktere verwandeln, um im Spiel weiterzukommen. So könnt ihr nur mit einer bestimmten Form unter Wasser schwimmen, an der Decke laufen oder ähnliches. Dieses Feature ist ein grundlegender Bestandteil der komplexer gewordenen Spielmechanik. Wie bei Metroid ist dabei einiges Backtracking zu bekannten Orten angesagt, um mit einem bestimmten Charakter vorher nicht erreichbare Orte oder Geheimnisse zu finden. Die Spielwelt ist deutlich offener als die von Monsterland.
      Das etwas nervige Zeitlimit aus Monsterland ist Vergangenheit, ausserdem wird Euch für Euren Spielfortschritt nun auch ein Passwortsystem geboten. Ansonsten wurden die Action-Adventure Elemente aus Monsterland beibehalten und die Shootersequenzen aus Monsterlair verworfen.
      Ausgangspunkt ist eine kleiner Stadt, in der ihr Einkaufen könnt, heilen und das neue Passwort einholen. Von hier aus startet ihr zu den unterschiedlichen Welten und deren Bossen. Die bekannten Elemente wie Geheimnisse suchen, mit Gegnern kämpfen und das sauer verdiente Geld in Shops ausgeben, bleiben erhalten. Diesmal gibt es aber die sog. Charm Points. Je nachdem, welche Figur ihr gerade seid und welche Rüstung ihr anhabt, könnt ihr bei einem niedrigen Wert an Charisma Punkten manche Items oder Rüstungen nicht kaufen. Wechselt ihr, sind sie verfügbar. Eine etwas gewöhnungsbedürftige Eigenschaft des Spiels.
      Wie schon Wonderboy in Monsterland, ist auch Wonderboy III ein schweres Spiel. Nicht nur die Bosse sind schwer, auch die normalen Gegner ziehen bei einem Treffer viel Lebensenergie ab. Frustrierend ist es, wenn man im Sprung von Gegnern gejuggelt wird, ohne dass man etwas dagegen tun kann.
      Grafik und Sound wurden nochmals deutlich verbessert, die Optik gehört zu den schönsten auf dem Master System, das Titellied im ersten Level ist ein richtiger Ohrwurm.
      Alles in allem ist Wonderboy III The Dragon´s Trap eines der besten Wonderboy Games und auch eines der besten Spiele für das Master System; dank der neuen „Metroidvania“ ähnlichen Spielelemente, der vielen Verwandlungsfähigkeiten und dem gewohnten Wonderboy Tugenden wie abwechslungsreiche Spielwelt, spassige Kämpfe und vielen Geheimnissen, kann es nahezu in allen Punkten überzeugen. Ein Kultspiel, auch heute noch.

      FUN: 8,5/10

      TEIL 5: WONDERBOY IN MONSTERWORLD

      Genre: Jump´n´Run mit Action-Adventure-Einschlag
      System: gezockt auf Mega Drive
      erschienen: 1992
      Schwierigkeit: mittel bis hoch

      Der fünfte Wonderboy Teil ist gleichzeitig der dritte Teil der „Monsterworld“ Reihe. Diesmal schlüpfen wir in die Rolle des jungen Shion. Die bekannte Action-Adventure Thematik bleibt dabei weitestgehend unangetastet. Das Spiel ähnelt vom Aufbau aber etwas mehr Wonderboy in Monsterland, als Dragon´s Trap. So gibt es nicht so viel Backtracking und auch die Verwandlungsmöglichkeiten des 4. Teils gibt es hier nicht. Nur einmal kann man sich in eine kleine Version seiner selbst verwandeln. Dafür begleitet einen hier und da ein anderer Charakter, wie z.B. ein Zwerg oder ein Drache, um Euch zur Seite zu stehen oder Secrets zu finden.
      Glücklicherweise gibt es in Wonderboy in Monsterworld aber KEIN Zeitlimit, zudem könnt ihr in diesem Teil nun endlich Euren Spielstand speichern. Zudem könnt Ihr Eure Magie und Angriffswerte steigern, sowie mit dem Sammeln von Herzen Eure Lebensenergie-Anzeige weiter ausbauen.
      Ansonsten gibt es die übliche Mischung aus Kämpfen, neue Ausrüstungen kaufen und Geheimnissuche.
      Desweiteren trefft ihr wichtige Charaktere wie eine Prinzessin und einen Drachen. Die Stadtbewohner haben immer mal wieder einen Tip für Euch parat.
      Der Schwierigkeitsgrad ist nicht von Pappe und nachwachsende Gegner nerven hier besonders tierisch, besonders wenn man gerade gegen einen harten Gegner kämpft und von hinten der gerade eben besiegte Gegner wieder auftaucht. Außerdem gibt es Eisrutsch-Einlagen, und die HASSE ich. Zudem gibt es kurz vor Schluss eine der gigantisch nervtötensten und frustigsten Sprungpassagen in einem Videospiel EVER, vor allem weil man die ellenlange Sprungpassage über zig sich verschiebende Plattformen nicht nur immer wieder und wieder von neuem beginnen muss, man landet auch jedes mal wieder bei einem Zwischenboss.
      Die Spielgeschwindigkeit ist etwas langsamer als in Dragon´s Trap; es gibt viele Andeutungen und Referenzen an ältere Wonderboy Spiele (Die Sphinx ist zurück!). Optisch und musikalisch ist es zwar im Vergleich zu den Master System Teilen verbessert worden, aber nicht überragend. Spielerisch ist aber (fast) alles im Lot und das typische Wonderboy-Flair ist direkt wieder da. Ein sehr empfehlenswerter Wonderboy Teil auf dem Mega Drive. Die ebenfalls erschiene Master System Version wurde leider um einige Features beschnitten.

      FUN: 8/10

      TEIL 6: MONSTERWORLD IV

      Genre: Jump´n´Run mit Action-Adventure-Einschlag
      System: gezockt auf Mega Drive
      erschienen: 1994
      Schwierigkeit: mittel bis hoch

      Ich gebe es zu: Es war Liebe auf den ersten Blick. Und das nicht, weil die Hauptakteurin beim Öffnen einer Truhe immer aufreizend mit dem Hintern wackelt...Monsterworld IV ist einfach wunderschön inszeniert, sei es das arabische 1001 Nacht Setting, die Hintergrundoptik, die vielen liebevollen Details oder die super animierten Figuren und Gegner...für meinen Geschmack ein optischer Genuss. Und auch in spielerischer Hinsicht ist es ein Top-Plattformer mit den bekannten RPG/Action-Adventure-Elementen, aber auch einigen neuen (und guten!) Ideen.
      Die Story ist bekannt: Ein Held muss ausziehen, das Böse von Monsterworld zu bekämpfen. Der Unterschied: Diesmal schlüpfen wir in die Haut des grünhaarigen Mädels Asha, die in einer arabisch anmutenden Welt lebt. Trotz des etwas anderen Settings ist dank bekannten Spielelementen und liebevollen Gegnern und Bekannten wie z.B.: der Sphinx das typische Wonderboy-Feeling direkt wieder da.
      Als erstes kämpfen wir uns durch den Mute Tower und besiegen den dortigen Endboss. Die Spielgeschwindigkeit ist etwas höher als im eher langsamen Vorgänger und die Gegner sind auch agiler. Einige andere Punkte gibt in Sachen Gameplay und Leveldesign zu vermelden:
      Eure Energieanzeige lässt sich durch das Sammeln von Tränen erweitern, ihr findet oft Herzcontainer, die Eure Lebensenergie wieder auffüllen und es gibt in Monsterworld oft Götterstatuen. Betet ihr zu diesen, wird Eure Energie ebenfalls wieder aufgefüllt. Speichern ist ebenfalls bei einem schrägen älteren Kerl, der Euch des Öfteren begegnen wird, möglich. Glücklicherweise gibt es auch in den Dungeons meistens einen Savepunkt. So muss man nach einem Game Over nicht wieder von vorne beginnen.
      Schliesslich gelangen wir in eine Stadt, die der Ausgangspunkt für die anstehenden 4 teils recht kniffeligen Dungeons ist. Dort können wir einkaufen und uns neu ausrüsten. Desweiteren lebt dort eine scheinbar freundliche Königin und die Bewohner stehen uns mit nützlichen Tips zur Seite. Um die Dungeons betreten zu können, benötigen wir Medaillien, die wir zuerst finden müssen. Die Dungeons sind mit Rätsel- und Geschicklichkeitspassagen gespickt und am Ende wartet der Boss, der nach seinem Ende einen der gefangenen Geister von Monsterworld freilässt. In die Stadt können wir dank eines Flaschengeistes immer wieder zurückreisen. Das Design ist insgesamt linearer und beinhaltet nicht soviel Backtracking zu bekannten Orten, wie es z.B. bei Dragon´s Trap der Fall war.
      In der Stadt finden wir auch unseren zukünftigen Begleiter: den knuffigen, kirby-like ausschauenden Pepelougoo (von uns Pepe genannt). Selbigen können wir durch das Verfüttern von leckerem Obst großziehen. Und wer das Spiel durchgespielt hat, weiss: Der wird mal so RICHTIG GROSS. Unser Begleiter erfüllt dabei einige Funktionen: So können wir dank ihm höher springen, er kann Schalter drücken und er findet geheime Türen.
      Ausserdem brauchen wir ihn, um Puzzles zu lösen und einige schwere Stellen im Spiel zu meistern. Da Pepe Feuer mag, ist er z.B. in der Lage, Eis zu schmelzen. Oder wir missbrauchen ihn mal einfach als Schutzschild, um durch einen Feuerregen zu marschieren. Sieht nicht nur supergenial animiert aus, sondern die Spielmechanik rund um Euren Pepe ist hervorragend ins Spiel integriert worden.
      Tja was soll ich sagen?! Um die in der Überschrift gestellte Frage zu beantworten: Für mich ist der beste Wonderboy ein Wondergirl; Monsterworld IV ist für mich der Höhepunkt der Serie. Bei allen schlechten Entscheidungen, die Sega so Mitte der 90er getroffen hat, ist die Nichtveröffentlichung dieser Perle in Europa sicher eine der Dümmsten.
      Die grundlegende Wonderboy Spielmechanik wurde sowohl erneuert, als auch mit einigen neuen Ideen ergänzt.
      Die Steuerung geht deutlich flotter von der Hand und das neue Setting bringt frischen Wind in die Reihe. Auch Euer knuffiger Begleiter ist eine absolute Bereicherung des Spiels. Die Grafik ist wunderschön anzuschauen, aberwitzige Animationen sorgen immer wieder für ein Schmunzeln und das arabische Ambiente wurde super eingefangen. Auch die Musik ist super und vor allem das Titellied bekommt man für Wochen nicht aus dem Kopf.
      Schwächen? Klar, die hat jedes Spiel. Vielleicht hätte hier und da ein bisschen weniger Geschick und ein bisschen mehr Rätseln bei manchem Dungeon gutgetan; ausserdem hat der dritte Dungeon Eisrutsch-Einlagen. Und das HASSE ich.
      Ansonsten ist Monsterworld IV eine der besten (ehemals!) japan-exclusiven Perlen für das Mega Drive, eines der sympathischsten 2D-Spiele und auch einer meiner Mega Drive TOP10 Favoriten (und da gibt es so einige...)

      FUN: 9/10

      So, das war mein Rückblick auf die Wonderboy Serie. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen.
      Hier ein paar bewegte Bilder der Serie:
      youtube.com/watch?v=iJIGMU5OvUY

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Der Pate ()

    • Tja bei Sega waren schon immer sowohl einige Genies in Sachen Programmierung, als auch einige Hornochsen in Sachen Marketing/Vertrieb vertreten. :D
      Ich würde mir ja wünschen, der angekündigte Wonderboy Ableger würde auch für den Dreamcast erscheinen.
      Sei es über Redspotgames, Hucast oder NG DEV TEAM; am liebsten auch als Limited Edition mit einer Bonus-Scheibe mit allen Wonderboy Spielen drauf. 8o
      Man wird ja noch träumen dürfen... ;)