Bruce Lee - Filme, Dokus, Spiele

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    • Bruce Lee - Filme, Dokus, Spiele

      SERIE:

      DAS GEHEIMNIS DER GRÜNEN HORNISSE & DER GELBE TAIFUN (1966, bzw 1974 & 1976)



      Der reiche Zeitungsverleger Reid verbringt seine Freizeit damit, als "Grüne Hornisse" Verbrecher zu jagen.
      Ihm zur Seite steht der Kampfsportler Kato (Bruce Lee),
      welcher als Chauffeur eines Spezialfahrzeugs und Leibwächter von Reid fungiert.
      Von der Polizei werden die beiden für Verbrecher gehalten,
      nur der Bezirksstaatsanwalt kennt deren wahre Identität und ist froh um jede Hilfe.

      Die beiden Filme sind Zusammenschnitte einiger Folgen der 1966'er TV-Serie "Green Hornet",
      welche ein Remake des gleichnamigen 1940'er Serials darstellt.
      Nachdem Bruce Lee immer bekannter wurde,
      hat man versucht, auf diese Art noch weitere "Filme" mit ihm ins Kino zu bringen,
      obwohl er hier genau genommen nur eine Nebenrolle bekleidet.
      Man schnitt die TV-Folgen allerdings so geschickt zusammen, dass die Filme zwar etwas holprig wirkten,
      aber Bruce Lee stärker in den Fokus rückten.
      Für Bruce Lee-Fans durchaus nicht uninteressant,
      und für die damalige Zeit würde ich sogar gehobenes TV-Niveau bescheinigen.
      Die komplette Serie ist in Deutschland leider nicht auf DVD erhältlich,
      hier muss man sich mit den beiden "Filmen" begnügen- oder zu einer Import-DVD greifen.

      7/10



      FILME:


      DIE TODESFAUST DES CHENG LI (THE BIG BOSS, 1971)



      Cheng Li, ein junger, durchtrainierter Mann, kommt von seiner Heimat auf dem Land in die große Stadt Bangkok.
      Dort findet er durch die unterstützung eines Verwandten, bei dem er auch wohnt, einen Job in einer Eisfabrik.
      Als einige Arbeiter spurlos verschwinden forscht er auf eigene Faust nach, wo diese abgeblieben sind-
      und entdeckt dass das Geld hier mit Prostitution und Drogenhandel gemacht wird, und die Eisfabrik nur Tarnung ist...

      Optisch merkt man dem Film kaum an, dass er mit sehr niedrigem Budget realisiert wurde.
      Lediglich die dickflüsige rote Farbe, welche Blut darstellen soll, nervt hier ziemlich.
      Die Kampfszenen an sich sind meist sehenswert sobald Bruce Lee mitmischt-
      der Rest der Darsteller hatte aber teils wohl eher einen Grundkurs im Bodenturnen als im kämpfen.
      Was allerdings extremst nervt, sind die vielen meterhohen Sprünge der Darsteller,
      die immer nach dem selben Muster gezeigt werden:
      Der Darsteller geht zum Schwung holen leicht in die Hocke, Schnitt,
      man sieht ihn von unten, wie er über die Kamera springt, Schnitt, er landet auf dem Boden.
      Wirkt lächerlich, unglaubwürdig- und einfach nur billig.
      Besonders schlimm in der Szene mit den Wachhunden, bei denen die selbe Technik zum Einsatz kommt.
      Das waren wohl Flughunde...
      Die Bildqualität ist für einen über 40 Jahre alten Film in Ordnung, aber sicher nicht gewohnter HD-Standard.
      Lediglich am Ende, mit dem einsetzen des Abspannes wird das Bild seltsamerweise etwas unscharf und unruhig.
      Allerdings handelt es sich hier um eine kleine Mogelpackung:
      Trotz Uncut-Aufdruck ist natürlich auch diese Version gekürzt, wenngleich sie doch die bisher vollständigste Fassung ist.
      Die berühmte Sägen-Szene fehlt auch hier, ist allerdings in Weltweit keiner offiziellen Veröffentlichung zu sehen.
      Angeblich existiert lediglich ein Bootleg mit einem (in miserabler Qualität) eingeschnittenen Standbild der Szene.
      Hätte man im Film zwei Sekunden mehr geschnitten (also schon den Griff zur Säge ebenfalls entfernt)
      hätte wohl niemand etwas bemerkt/vermisst...

      5/10

      TODESGRÜSSE AUS SHANGHAI (FIST OF FURY, 1972)



      Der Gründer und Meister einer chinesischen Kung-Fu Schule stirbt unerwartet, angeblich an einer Lungenentzüdung.
      Chen Zhen, sein bester Schüler, glaubt allerdings nicht an einen natürlichen Tod, sondern ist davon überzeugt,
      dass die rivalisierende japanische Kung-Fu Schule etwas damit zu tun hat.
      Als dann auch noch der Chef der gegnerischen Schule mit seinen Handlangern aufkreuzt,
      und ein Ultimatum zur Schließung der Schule stellt, startet Chen einen Privatkrieg mit den Rivalen...

      Man merkt schon: Eine tiefgründige Story gibt es hier nicht.
      Die Geschichte ist wohl lediglich ein Alibi, um möglichst viele, teils sogar recht brutale Kämpfe zu zeigen-
      dementsprechend wird viel und oft gekämpft, Bruce Lee hat hier nur in der Mitte des Films ein paar ruhige Szenen.
      Trotz dem Erfolg des Vorgängerfilmes hat man hier an allen Ecken und Enden gespart-
      ausser den gut choreografierten Kampfszenen selbst wirkt (und ist) hier alles billig.
      Peinlich ist vor allem die Szene, als er zwei Gegner an den Haaren packt
      und danach (schlecht gemachte Puppen) im Kreis herumwirbelt...
      Generell wurde scheinbar beinahe der komplette Film im Studio gedreht,
      was sich in den immer gleichen Kulissen bemerkbar macht.
      Auch die Kampfszenen in der Natur werden auf deutlich sichtbar zusammengelegtem Kunstrasen geführt...
      Ebenfalls sehr auffällig: Politisch unkorrekter geht es kaum noch.
      Alle Japaner werden massiv beleidigt, und als dreckige, versiffte unsympathen und intriganten dargestellt-
      hier herrscht Rassismus pur!
      Die Bildqualität ist auf dem Stand des Vorgängers, also kein gewohnter HD-Standard.

      5/10

      DIE TODESKRALLE SCHLÄGT WIEDER ZU (THE WAY OF THE DRAGON, 1972)



      Ein kleines China-Restaurant in Rom ist der Mafia ein Dorn im Auge,
      so dass einige Schläger die Besitzerfamilie einschüchtern und vertreiben sollen.
      Doch da gibt es noch Tang Lung, einen Freund der Familie, welcher um Hilfe gebeten wird- und aus Hong Kong anreist.
      Als auch die besten Kämpfer und ein Scharfschütze ihn weder töten noch vertreiben können,
      greift deren Anführer zum letzten mittel:
      Er heuert den amerikanischen Profi-Kämpfer Colt (Chuck Norris) an, um Tang Lung zu töten.
      Im Kolosseum treffen die beiden schließlich aufeinander...

      Bruce Lee versuchte, hier auch als Regisseur,
      Abwechslung und eine etwas anspruchsvollere Handlung als bisher in den Film einzubringen.
      So werden schon auch mal sprachliche verständigungsprobleme gezeigt,
      und die Gegner sind teils humorvoll-lächerlich, teils extrem klischeehaft dargestellt.
      Der Obermafiosi ist ein graumelierter immer-cooler Anzugträger,
      seine Schläger setzen sich zusammen aus weißen Prolls mit Vokuhilas und Rotzbremsen,
      pseudo-coolen schwarzen- und einem offensichtlich hochgradig homosexuellen Chinesen.
      Den Rassismus aus dem Vorgänger findet man hier nicht, alles wird eher humoristisch dargeboten.
      Auch hier gibt es wieder ein paar offensichtliche Studiosettings, was aber weniger stark auffällt,
      da im vergleich eher viele Aussenaufnahmen zu sehen sind.
      Die stark übertriebenen Sprünge der Kämpfer, die in den Vorgängerfilmen genervt haben,
      sind hier kaum noch auszumachen, die Kampfszenen werden realistischer dargeboten als zuletzt.
      Was den Film so berühmt gemacht hat,
      ist dann auch ohne Zweifel der recht lange und schön inszenierte Schlusskampf zwischen Lee und Norris.
      Hier dürfen beide zeigen was sie können, und der tote Gegner wird am Ende sogar noch respektvoll zugedeckt.
      Die Bildqualität ist leider deutlich schwächer als bei den Vorgängerfilmen, anfangs sogar teils extrem unscharf.
      Nach einigen Minuten stabilisiert sich das Bild aber zumindest auf DVD-Niveau.
      Sehr schade, dass dieser doch eher wichtige Film (er machte immerhin auch Chuck Norris weltbekannt)
      so schwach auf Blu-ray umgesetzt wurde.

      7/10

      DER MANN MIT DER TODESKRALLE (ENTER THE DRAGON, 1973)



      Alle drei Jahre findet in Han's Martial-Arts-Schule auf seiner privaten Insel ein Kampfturnier statt.
      Han ist allerdings auch berüchtigt als Opiumschmuggler, dem man bisher aber nichts nachweisen konnte.
      Der Meisterkämpfer Lee soll als Undercover-Ermittler am Turnier teilnehmen,
      und nebenbei natürlich Beweise für Han's kriminelle Tätigkeiten beschaffen.
      Da Lee auch privates Interesse an dem Fall hat,
      Han's Kämpfer haben vor Jahren seine Schwester in den Selbstmord getrieben, sagt er natürlich zu.
      Es dauert allerdings nicht lange, bis die nächtlichen Insel-Erkundungen von Lee auffallen,
      und zunächst ein unschuldiger Kämpfer dafür getötet wird, der ebenfalls Nachts auf dem Gelände war.
      Beim eindringen in die unterirdische Opiumküche wird Lee schließlich erwischt, kann sich zunächst freikämpfen,
      wird dann aber doch noch gefangen- und soll nun beim Turnier von Han's besten Kämpfern getötet werden...

      Bruce Lee's erste und einzige Hollywood-Produktion kann sich durchaus sehen lassen.
      Die Story ist schon deutlich besser ausgearbeitet als in seinen anderen Filmen,
      mit John Saxon ist auch noch ein damals recht bekannter Darsteller mit von der Partie.
      Wer die Augen offen hält, entdeckt auch noch ein paar andere bekannte Gesichter aus dem Martial-Arts-Bereich:
      Bolo Yeung (unter anderem Namen), Sammo Hung und sogar Jackie Chan in einer Minirolle.
      Für den Soundtrack war Lalo Schifrin verantwortlich, für die Stunts unter anderem Jackie Chan.
      Der Film ist allgemein aufwendig produziert, und an Originalschauplätzen gedreht-
      dank amerikanischer Finanzierung ein klarer Schritt nach vorne.
      Generell handelt es sich hier eher um einen Spionagethriller, als um typisches Martial-Arts-gekloppe.
      Es gibt natürlich einige schön choreografierte Kämpfe, allerdings steht hier erstmals die Handlung klar im Vordergrund.
      Die Bildqualität ist gehobenes Mittelmaß, deutlich besser als die DVD.

      9/10

      In dem Comedy-Klassiker "Kentucky Fried Movie" von John Landis
      wird der Film unter dem Titel "Für eine handvoll Yen" persifliert, und die Handlung in ca. 30 Minuten nacherzählt.

      MEIN LETZTER KAMPF (GAME OF DEATH, 1972 begonnen, 1978 fertiggestellt)



      Schauspieler Billy Lo soll für ein Verbrechersyndikat arbeiten, weigert sich,
      wird daraufhin (scheinbar) umgebracht, kommt verkleidet wieder- und rächt sich.

      Wirklich traurig, was einem hier als echter Bruce Lee-Film verkauft werden soll.
      Zur Entstehung des Films:
      1972, nach den Dreharbeiten zu Way of the Dragon,
      wollte Bruce Lee unter eigener Regie seine Idee verschiedene Kampfstile in einem Film unterzubringen, verwirklichen.
      Als Grundhandlung sollte eine Entführungsgeschichte dienen,
      welche in einer mehrstöckigen Pagode mit verschiedenen Gegnern pro Etage enden sollte.
      Mit den Dreharbeiten der Kämpfe in der Pagode, unter anderem gegen Kareem Abdul Jabbar, wurde 1972 begonnen.
      Mittendrin kam jedoch das Angebot von Warner,
      mit großem Budget Enter the Dragon mit Lee in der Hauptrolle zu drehen,
      woraufhin er die Dreharbeiten unterbrach, um seinen Film später fertigzustellen.
      Dazu kam es bekannterweise nur leider nie, da Lee nach Enter the Dragon verstarb.
      Jahre später kam dann leider jemand auf die Idee, die abgedrehten Szenen von Game of Death zu übernehmen-
      und drumherum einen komplett anderen Film zu basteln.
      So kommt es dann, dass das Bruce-Lee Double ihm zum einen nicht ähnlich sieht,
      zum anderen immer nur von hinten, im Schatten, mit riesiger Sonnenbrille- oder mit falschem Bart auftritt.
      Mittendrin werden dann mal Szenen von anderen Lee-Filmen einkopiert
      (was unter anderem dazu führt, dass sogar Chuck Norris kurz zu sehen ist).
      Der Schlusskampf über mehrere Stockwerke sind Lee's Originalszenen, die aber nur unvollständig gezeigt werden,recht wenig mit der neuen Handlung zu tun haben, und qualitativ deutlich über dem Rest des Films stehen.
      Die Bildqualität ist gehobenes Mittelmaß, deutlich besser als die DVD.

      Interessierte sollten besser gleich zur unten vorgestellten Doku-DVD "Bruce Lee- Der Weg eines Kämpfers" greifen,
      welche unter anderem auch den ungekürzten Schlusskampf dieses Films als Rohschnitt enthält.

      2/10

      Eine offensichtliche Anspielung auf den Schlusskampf in der Pagode
      kommt übrigens auch in einer Folge der vierten Staffel von Spongebob vor, "Karate Island".
      Hier soll Spongebob zum "König des Karate" erklärt werden, obwohl er keine Ahnung hat.
      Natürlich ist das ganze eine Falle,
      ein Immobilienmakler will Spongebob gefangennehmen, und ihn zwingen, einen Kaufvertrag zu unterschreiben.
      Zum Glück begleitet ihn Sandy, welche in einem gelben Anzug mit schwarzem Streifen antritt,
      und die "Gänge des Grauens" mit je einem Gegner mit speziellem Kampfstil durchlaufen muss, um Spongebob zu retten.



      DOKU:

      BRUCE LEE - DER WEG EINES KÄMPFERS (2000)



      Dokumentation über das leben, den Aufstieg und die Philosophie von Bruce Lee- und natürlich auch seine Filme.
      Es gibt Interviews mit Angehörigen, Freunden und Schauspielern die mit ihm gearbeitet haben,
      ausserdem Einblick in Lee's persönliche Notizen und das Originaldrehbuch zu "Game of Death".
      Das Highlight ist allerdings die komplett restaurierte Pagoden-Sequenz am Ende des Films,
      welche es nur in Bruchstücken in den Film geschafft hat.
      Alleine der Kampf von Bruce Lee (1,70m Körpergröße) gegen Kareem Abdul Jabbar (2,18m Körpergröße)
      ist schon den kauf der DVD wert.
      Da auch der Rest sehr informativ und interessant ist, kann man hier nur die Höchstwertung geben:

      10/10



      BIOPICS:

      BRUCE LEE - DAS WAR MEIN LEBEN (1976)



      Ein schönes Beispiel, dass man sich nicht unbedingt auf Covertexte verlassen kann:
      "BRUCE LEE, der König des Kung Fu ist tot! Die ganze Welt rätselt über sein mysteriöses, frühes Ende.
      Dieser Film zeigt die ungeschminkte Wahrheit über sein Leben, Lieben und Sterben"

      Wer hier aufgrund der Inhaltsangabe hofft, ein frühes Biopic über Bruce Lee
      (gespielt von Danny Lee, welcher nicht mit ihm verwandt ist) zu sehen, wird sich ganz schön ärgern.
      Der Film beginnt mit dem Tod von Bruce Lee im Bett seiner Schauspielkollegin und Freundin Betty Ting Pei,
      welche sich noch dazu selbst spielt.
      Sie erzählt im Film ganz nebenbei wie sie Bruce Lee kennen lernte, und was sie mit ihm erlebte-
      wobei es hier hauptsächlich um sie selbst geht.
      Oft geht es nur um ihre sexuellen Erlebnisse mit Bruce Lee,
      welcher nach diesem Film zu urteilen mehr Zeit mit ihr, als mit seiner Frau verbrachte.
      Ob das alles so der Wahrheit entspricht ist mir nicht bekannt,
      davon habe ich allerdings zum ersten mal in diesem Film gehört.
      So wichtig wie sich Betty Ting Pei hier macht, und sich als wichtigsten Mittelpunkt in Bruce Lee's Leben präsentiert,
      kann man aber zumindest davon ausgehen, dass ein großer Teil ihrer Motivation diesen Film zu drehen
      wohl nur dem Wunsch nach eigenem Ruhm geschuldet ist.
      Über das vorherige Leben und die Filme Lee's erfährt man hier nichts,
      seine Frau Linda kommt ebenfalls nicht vor, wird lediglich kurz erwähnt.
      Der Film ist eher ein zumindest teilweise erfundenes Liebesdrama, als eine ernstzunehmende Biographie-
      und erst recht kein Kampfsportfilm,
      denn davon gibt es nur wenige (und teils schlecht gemachte) Szenen ab der Mitte des Films zu sehen.
      Das ist besonders erstaunlich, da immerhin das Shaw Brothers-Studio hinter diesem Film steckt,
      welches einen guten Ruf unter den Fans solcher Filme hat.
      Die VHS ist in der Handlung gekürzt und hat mit ca. 1,70:1 auch noch ein falsches Bildformat,
      gedreht wurde der Film in 2,35:1 Shaw-Scope.
      In Deutschland ist dieser Film bisher ausschließlich auf VHS zu haben, eine DVD existiert nicht.
      Man hat hierbei allerdings auch absolut nichts versäumt...

      0/10

      DRAGON - DIE BRUCE LEE STORY (1993)



      Spielfilm über das Leben von Bruce Lee, der es mit der Genauigkeit manchmal nicht ganz ernst nimmt-
      und Action und Drama gekonnt vermischt.
      Der Film basiert zwar auf der von Bruce Lee's Witwe verfassten Biografie,
      enthält aber auch ein paar mystische Szenen, die sich so wie hier gezeigt wohl eher nicht zugetragen haben dürften.
      Dadurch steigt aber der Unterhaltungswert des Films,
      welcher mit Jason Scott Lee in der Hauptrolle (nicht verwandt mit Bruce!) im übrigen hervorragend besetzt ist.
      Von den Actionszenen abgesehen, dürfte der Film sich allerdings an die Fakten halten,
      zeigt sehr schön choreografierte Kämpfe, gut ausgesuchte Schauspieler,
      und Einblicke in die wichtigsten Stationen des Lebens von Bruce Lee.
      Man darf nur keinen reinen Actionfilm erwarten, die Lebensgeschichte steht klar im Vordergrund.
      Ein Rätsel ist die Freigabe ab 18- Brutale Szenen gibt es hier keine zu sehen,
      trotzdem sind alle europäischen Versionen des Films auf DVD beim Kampf mit dem Nunchaku gekürzt.
      Die einzige Ausnahme war das alte deutsche FSK 18 VHS-Tape- dies ist komplett ungekürzt.
      Die 2015 erschienene Blu-ray ist allerdings ebenfalls komplett ungeschnitten!

      8/10

      THE LEGEND OF BRUCE LEE (2008)



      Wie schon der gelungene "Dragon" versucht auch dieser Film das Leben von Bruce Lee darzustellen-
      allerdings scheitert dieses Machwerk in beinahe allen Punkten.
      Das liegt unter anderem daran, dass man hier aus einer chinesischen TV-Serie mit 50 Episoden zu je 45 Minuten
      einen Film von vergleichsweise lächerlichen 3 Stunden gebastelt hat.
      Aber das ist bei weitem nicht das einzige Problem...
      Positiv hervorheben kann man, dass Hauptdarsteller Danny Chan Kwok-Kwan Bruce Lee ziemlich ähnlich sieht,
      seine Gesten recht gut verinnerlicht hat- und kämpferisch gut dabei ist.
      Kleine Leckerlis sind noch Mark Dacascos, Michael Jay White, Gary Daniels und Ray Park in Nebenrollen.
      Das garantiert immerhin größtenteils ansehbare Kampfszenen.
      Dummerweise ist das aber auch schon alles, was der Film zu bieten hat,
      und ich kann mir kaum vorstellen dass die Serie da besser war.
      Bruce Lee wird teilweise völlig falsch dargestellt, und kommt in manchen Szenen als selbstgefälliger Angeber rüber.
      Schon der Anfang des Films ist inhaltlich erfunden,
      hier nimmt Bruce Lee am Internationalen Karate Turnier in Long Beach teil, und gewinnt dieses natürlich auch noch.
      Dumm nur, dass er im wahren Leben zwar anwesend war- aber nur in erklärender Funktion,
      um seinen Kampfstil und Trainingsmethoden zu zeigen- nicht für den Wettkampf selbst.
      Das "Lebenswerk" (laut Cover) von Bruce Lee wird im Film also alles andere als wahrheitsgetreu gezeigt.
      Warum man in manchen Kämpfen aber offensichtlich auf Wirework zurückgegriffen hat,
      bei einem Film der doch eher "realistisch" sein sollte, ist mir ebenfalls ein Rätsel.
      Soll wohl dramatischer aussehen, kommt aber einfach nur lächerlich rüber.
      Zum Glück werden diese billigen Tricks nicht all zu oft eingesetzt.
      Manche Dialoge kommen scheinbar direkt aus der Trashfilm-Hölle
      ("Wenn du Bruce Lee schlagen willst, musst du gegen ihn kämpfen"). Ach nee, echt?
      Und die Synchro ist generell durchgehend eine Frechheit- aber zumindest dafür kann der Film an sich ja nichts.

      3/10



      GAMES:

      DRAGON - THE BRUCE LEE STORY



      Das Spiel orientiert sich erwartungsgemäß am Film über das Leben von Bruce Lee,
      so dass die Kämpfe aus dem Film hier nachgespielt werden können.
      Grafisch ist das ganze durchschnittlich gut gelungen, die Bewegungen der Kämpfer sind flüssig und gut animiert,
      die Hintergründe sind mal mehr, mal weniger gelungen.
      Zwischendurch gibt es als Bonuslevel Übungen an einem beweglichen Holzgestell.
      Das größte Manko des Spiels ist seine recht behäbige Geschwindigkeit.
      Nicht die Bewegungen sind langsam, aber wie oft man seinen Gegner bis zum K.O. treffen muss,
      ist schon arg übertrieben- es wird nur extrem wenig Energie abgezogen.
      Glücklicherweise gilt das auch für den Computergegner, so dass das ganze zumindest Fair bleibt.
      Mancher Spieler wird sich auch daran stören,
      dass es hier keinerlei unrealistische Schläge oder "Special Moves" gibt, der Kampfstil ist realistisch dargestellt.Etwas Abwechslung bringt der Multiplayer-Modus mit sich,
      doch auch hier wurden die guten Ideen nicht konsequent zu Ende gedacht.
      Neben dem klassischen 1 vs 1 kann man auch zu zweit mit einen Computergegner,
      oder mit einem Multitap zu dritt gegeneinander antreten.
      Klingt zwar gut, aber auch hier schleicht sich Langeweile ein- denn es kann immer nur ein Kämpfer siegen.
      Co-Op Matches sind also nicht drin, und die Wartezeit auf den Sieger ist für den dritten Spieler nicht gerade spannend.
      Eine Spielerauswahl existiert übrigens nicht, auch im Multiplayer steht nur Bruce Lee zur Verfügung.
      Daraus hätte man deutlich mehr machen können, gute Ansätze sind vorhanden- aber das Ergebnis enttäuscht leider.

      5/10

      BRUCE LEE - QUEST OF THE DRAGON



      Ein durchwachsener Prügler für nur einen Spieler,
      der nichts anderes zu tun hat, als im "Double Dragon"-Stil hordenweise Gegner umzuhauen.
      Manchmal darf man auch mit einem Nunchaku zuschlagen,
      und besiegte Gegner hinterlassen teilweise Drachenmünzen, die man einsammeln kann.
      Mit diesen lädt sich eine "Drachenkraft-Leiste auf, wodurch man schneller mehr Schaden anrichtet.
      Das war's dann schon an Abwechslung.
      Grafisch präsentiert sich das Spiel auf niedrigem PS2-Niveau,
      allerdings ohne das berühmte Kantenflimmern, ist aber generell der XBOX nicht würdig.
      Auch die Kameraführung ist nicht immer optimal, und verdeckt teilweise die Kämpfe-
      dazu kommen einige Clippingfehler, und sogar Ruckler.
      Die deutsche Synchro ist unterirdisch, die Musik im Spiel unauffällig bis langweilig-
      der HipHop-Song im Intro ist extrem unpassend und nervig.
      Was dagegen halbwegs gelungen ist, ist die Steuerung.
      Tritte, Schläge und Würfe lassen sich kombinieren, und auch gut ausführen-
      das ausrichten auf die Gegner fällt im Kampf gegen mehrere aber teilweise schwer.

      3/10

      KUNG FU MASTER / KUNG FU



      Die Spielfigur nennt sich hier aus Lizenzgründen zwar Thomas,
      aber die Aufgabenstellung ist klar aus "Game of Death" entliehen.
      Ein Kung Fu-Kämpfer muss sich über 5 Ebenen einer Pagode nach oben durchschlagen,
      einer der Endgegner ist ebenfalls klar ersichtlich aus dem Film entliehen:
      Der große Farbige Kämpfer soll wohl Kareem Abdul-Jabbar darstellen, der auch im Film als Gegner fungierte.
      Im Arcade-Game ist der Bezug zum Film noch am deutlichsten:
      Hier taucht, wie im Film, in der obersten Ebene als Endgegner ein großer Farbiger auf.
      Die Atari VCS-Version ist wohl aus technischen Gründen einfacher gehalten,
      hier ist der Endgegner in jeder Etage gleich dargestellt- immer ein Kämpfer in schwarzem Anzug.
      Für die vorhandene Technik ist das VCS-Game trotzdem durchaus gelungen, gut spielbar und auch schön anzusehen.
      Auf dem NES dagegen taucht als Endgegner der dritten Etage (im Film war es die fünfte)
      ein deutlich größerer, Farbiger Gegner auf.



      Im ersten Beitrag auf Seite 2 gibt es als Bonus noch Bruceploitation mit Bruce Li!

      Dieser Beitrag wurde bereits 13 mal editiert, zuletzt von Retro ()

    • 1A Artikel :nice:

      Mir gefällt auch de Bezug zu den Lizenz Spielen...

      Es gibt ja auch ne Snes Version.... Sind die inhaltlich gleich?

      Habe auch den Roh Schnitt gesehen, es wäre Bruce Lee's Meisterwerk geworden. Habe den Schnitt gesucht und allein deswegen lohnt es sich die Doku zu holen.....

      Nochmal 1A.....
      Es gibt immer eine Loesung - sie steht im Loesungsbuch^^


      Meldet euch beim Nexgam Weihnachtswichteln anヾ⁠(⁠˙⁠❥⁠˙⁠)⁠ノ :elefant:
    • Danke für den Ausführlichen Bericht.

      Über die berühmte Säge Szene gibt es viele Gerüchte.
      Bootlegs gibt es so viel ich weiß keine davon. Angeblich soll jemand im Besitz dieser Szene sein, die er aber (warum auch immer) nicht heraus geben möchjte.
      Das diese Szene als verschollen gilt, scheint eher der Fall zu sein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von wahrheit ()

    • @Anubis:
      Das Spiel "Dragon" gibt's auch noch für den Jaguar, das Master System und den Game Gear, und ja, inhaltlich sind meines Wissens alle gleich. ;)
      Ich selbst besitze aber nur die Mega Drive Version.
      Die Bilder in meinen Threads sind übrigens immer von Games und Filmen, die in meinem Besitz sind.

      @wahrheit:
      Ein Bootleg gibt es mit Sicherheit, hatte ich auf einer Filmbörse schon in den Händen- aufgrund des abartigen Preises aber nicht gekauft.
      Immerhin war der Verkäufer so ehrlich, darauf hinzuweisen, dass es nur ein eingefügtes, eher unscharfes Standbild sein soll...
      Selbst überprüft habe ich es aber nicht, daher das "angeblich". :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Retro ()

    • Dann liegt es nahe das diese Szene anhand der vorhanden Fotos aus dem Internet eingefügt wurde. Von daher Standbild.
      Als celluloid gibt es diese Szene nicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von wahrheit ()

    • Danke für den Artikel :thumbup:

      Hast du das GBA-Spiel Bruce Lee: Return of the Legend gespielt? Ist einer der Titel, den ich nie besessen habe, aber immer mal nachholen wollte.

      Bezüglich der Sägeszene (war doch keine Kettensäge, oder?) - da gabs vor Jahren sogar mal ne Crowdfunding-Aktion über Indiegogo: Bruce Lee Lost Saw in the Head scene

      You can not imagine the immensity of the f*ck I do not give.

      www.kopftreffer.de ▪ ▪ ▪ instagram.com/bluntman3000
    • bluntman3000 schrieb:

      Danke für den Artikel :thumbup:

      Hast du das GBA-Spiel Bruce Lee: Return of the Legend gespielt? Ist einer der Titel, den ich nie besessen habe, aber immer mal nachholen wollte.

      Bezüglich der Sägeszene (war doch keine Kettensäge, oder?) - da gabs vor Jahren sogar mal ne Crowdfunding-Aktion über Indiegogo: Bruce Lee Lost Saw in the Head scene




      Habe ich editiert. Hast recht . Es war eine Szene wo Bruce lediglich eine Handsäge benutzt.
    • wahrheit schrieb:

      Dann liegt es nahe das diese Szene anhand der vorhanden Fotos aus dem Internet eingefügt wurde. Von daher Standbild.

      Jep, erwähnte ich ja schon im Text.

      Als celluloid gibt es diese Szene nicht.

      Das ist eben unsicher.
      Laut Gerüchten existiert eine Rohschnittfassung des Films mit dieser Szene, diese sei allerdings im Besitz eines Sammlers, der dem damaligen Filmteam nahestand.
      Es ist meines Erachtens auch eher wahrscheinlich, dass die Szene sehr wohl gedreht wurde- aber beim finalen Schnitt des Films als zu Brutal erachtet, und entfernt wurde.
      Warum hätte man sonst überhaupt erst den Griff zur Säge filmen sollen, wenn dieser Ansatz dann nicht weiterverfolgt worden wäre?
      Damals war es leider nicht unüblich, geschnittene Szenen einfach wegzuwerfen...

      bluntman3000 schrieb:

      Hast du das GBA-Spiel Bruce Lee: Return of the Legend gespielt? Ist einer der Titel, den ich nie besessen habe, aber immer mal nachholen wollte.

      Nein, ist mir leider nicht bekannt.
    • An Dokus fällt mir da noch Die Bruce Lee Story ein, also die aus den frühen 1970er Jahren. Glaube der Film erschien 1973, schon nach dem Tode von Bruce Lee.




      Den Film gab's stark gekürzt auf Super 8 (marketing-film), siehe Bild.

      Den Film "Grüne Hornisse" (mit dem jungen Bruce Lee in der TV-Serie) gab's ebenfalls bei Marketing auf Super 8. Nach meiner Erinnerung waren das zwei Teile (je 120 m).

    • Stehen auch beide so ziemlich von Start weg im Super 8-Thread- die gehörten zu meinen ersten S8 Filmen...
      Nur habe ich den nie als kompletten Film gesehen, daher auch hier nicht aufgeführt.
      Die 120m Fassung ist jedenfalls ein schlechter Witz, es wäre aber unfair nur diese hier im Bruce Lee-Thread zu bewerten.
      Leider gibt es von dem Film bis heute keine DVD, und die VHS wird sehr teuer gehandelt...

      Von der "Grünen Hornisse" gab es auf Super 8 zwei Teile bei UFA, und zwei Teile bei Marketing. ;)

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    • Hatte auf der Original Xbox einmal ein Bruce Lee Spiel (Bruce Lee: Quest of the Dragon) getestet, das grottenschlecht war.
      Ich erinnere mich, dass ein Leser ein Mail schrieb und sich darin bedankte, dass ich im Review "den Meister" nicht schlecht gemacht, sondern ganz klar, dass Spiel zerrissen habe.

      Lange ists her....
      Wäre ein Kandidat für die Play im Tough Gamer Contest :D


      M.C.



      Der beste Grund auf einen Berg zu steigen ist..... weil er da ist!

      James T. Kirk