Deutsches Netflix

@pseudogilgamesh
Ansonsten macht man es sich ganz einfach und sucht bei eBay nach "DVD Player Region Free", da findet man immer etwas ohne basteln zu müssen.

Azazel schrieb:

Bei Schallplatten bin ich ganz auf deiner Seite. Da spielt das feeling, aber auch der spezielle Klang eines guten Plattenspielers ne sehr große Rolle. Daher findet sich dort seit Jahrzehnten eine feste fanbasis die noch immer auf diese Medium setzt.<br style="line-height: 19.5px; background-color: rgb(235, 235, 235);">


Bei DVD, BluRay und vor allem VHS trifft das aber nicht zu. Da bekommt man kein "spezielles" klang oder Bild Erlebnis. Im Falle der VHS ist es eben, verglichen mit heutigen Standards, nicht einfach "speziell anders" sondern schlicht viel schlechter.
DVD und BluRay Qualität bekomm ich auch als Stream und nen evtl lauten Player erspart man sich da auch.

Wer gerne was in der Hand hält, bitte, legitimes Argument. Aber aus technischer Sicht gibt's da eben keine pro Argument.

Mir ging es auch nicht um die Diskussion VHS vs DVD vs BR... mir ging es eigentlich um Streaming vs DVD/BR. Und da sehe ich dann doch auch wieder einen Unterschied was das feeling angeht, sowie die Art des Konsums. Allein schon die Auswahl die man bei streaming hat, ändert imo das Konsumverhalten. Denn so wie heute Netflix oder Prime, hat niemand früher eine DVD benutzt. Die theoretische Auswahl der DVD/BR wird immer durch den realen Besitz begrenzt. Die Illusion jederzeit eine gigantische Auswahl bequem auf Abruf zu haben, ist etwas anderes als eine Bibliothek die man sich über einen langen Zeitraum bewusst zusammensuchen und real lagern muss. An einer CD Sammlung hängt der Mensch emotional anders, als an einer MP3 Sammlung in einem kleinen Kasten. Und genauso sehe ich das auch bei BR/DVD.

Mr.Deadshot schrieb:

Also ich weiß nicht ob das noch normal ist wie du die Sache siehst. Wieso muss jeder Konsumartikel gleich einen "emotionalen" Wert für dich haben? Sag es doch einfach: Du bist Sammler. Es geht dir ums Sammeln, bzw. den Aufbau einer privaten Videothek mit einer möglichst großen, qualitativ guten Auswahl.

nein ich bin kein sammler, zumindest was Filme angeht nicht. Und ich will die auch nicht sammeln. Das ist ehr was für Trikerider. Was ich behaupte, ist das sich die Art des Konsums verändert, das man als Verbraucher anders auf die Ware blickt. Etwas das man sich selbst ausgesucht hat und extra gekauft hat, und nun real vor dir liegt, bringt automatisch einen anderen Einfluss auf dich, als der kurzzeitige Konsum per Stream, von dem am Ende nichts mehr übrig bleibt, bis auf die Erinnerung daran. Der Vorgang ein Abo abzuschließen und sich durch eine Bibliothek zu klicken, ist ein anderer als sich jedesmal neu bewusst für einen einzelnen Film auf BluRay zu entscheiden, und diesen dann für immer zu besitzen.

Ist es denn wirklich so unmöglich, von vornherein auszuschließen laut dir, dass die Einschränkungen eines Mediums auch Auswirkungen auf die Art des Konsums und den Gesichtspunkt des Konsumenten haben ? Glaubst du der heutige itunes Konsument legt nicht ein anderes Verhalten an den Tag, als früher der Vinyl Käufer ? Mal eben einen einzelnen Song für 50 cent "mitnehmen", wo man früher lange überlegte ob man das ganze Album kaufen soll... etwa kein Unterschied ? Allein dadurch wurde das Konzept "Album" erheblich aufgeweicht, weil viele Songs nur noch einzeln verkauft werden. Der ganze Musikmarkt hat sich dadurch verändert. Bei Streaming konsumieren wir, ohne Gedanken daran zu verschwenden was in naher Zukunft sein könnte. Wir konsumieren breit und pauschal, indem wir nicht extra für einen speziellen Film zahlen, sondern für den Zugang zu vielen Filmen. Wo wir nichtmal wissen welche Filme übermorgen angeboten werden. Und wenn es uns langweilig ist, klicken wir halt mal blind durch, bis man was gefunden hat.Irgendwann wird das Abo gekündigt, und alles ist weg, war nie wirklich da. Wir leben in einem jederzeit vorhandenen Überangebot, im Vergleich zu der Zeit vor streaming Anbietern. Es geht eben NICHT darum das man einen Film über Streaming nicht genießen könnte, sondern sondern darum, dass man allgemein ein ganz anderes Konsumverhalten entwickelt. Und ich zumindest bin der Überzeugung, dass dies langfristig die Einstellung der Leute zu dem Produkt Film mit verändert. Wäre ja auch nicht das erste mal in der medialen Geschichte.