(PC-Review) MDK

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    • (PC-Review) MDK

      MDK (= Murder-Death-Kill) erschien 1997 für PC und gehörte für mich seinerzeit zu den interessantesten Titeln. Der skurrile Humor, das futuristische Szenario und die surrealistische Atmosphäre waren damals - zumindest in dieser Kombination und Präsentation - etwas völlig Ungewöhnliches. Ebenso erwies sich der Sniper-Modus, mit dessen Hilfe sich Objekte und Ziele vergrößern ließen, als Innovation auf dem Gebiet der Computerspiele. Geholfen hat das nicht. Zwar kassierte MDK von Testern in den 90er Jahren gute Wertungsnoten, aber der Verkaufserfolg blieb aus. Selbst der technisch verbesserte Nachfolger MDK 2 aus dem Jahre 2000, welcher auf der PlayStation 2-Fassung den Untertitel "Armageddon" trug, landete schnell auf dem Wühltisch. Bis vor einigen Jahren fand man beide Teile häufiger als Vollversion diversen (PC-)Spiele-Magazinen beiliegend. Mittlerweile ist MDK nahezu völlig aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Ein MDK 3 erschien bis heute nicht und wird es wahrscheinlich auch nie geben. Das ist bedauerlich, entspricht aber wohl dem Kaufverhalten von Spielern, die zwar immer nach Innovationen rufen, letzten Endes dann aber eben doch wieder zu herkömmlichen Produkten greifen.



      Wie MDK einordnen? Im Grunde genommen ist der Titel eine Kombination aus 3rd-person-Shooter und Jump'n Run. In gewisser Hinsicht könnte man auch von einem Action-Adventure sprechen. Der Inhalt lässt sich klarer umreißen: Außerirdische Invasoren greifen den Planeten Erde an und Kurt Hectic, von Beruf eigentlich Hausmeister, soll die Aliens möglichst schnell wieder verjagen. Unterstützt wird er dabei von Dr. Hawkins, einem ergrauten Genie, der eigens zu diesem Zweck einen speziellen Kampfanzug für Kurt entwickelt hat, und einem vierarmigen Roboter-Hund, ebenfalls eine Erfindung des Doktors. Anders als im knapp drei Jahre später veröffentlichten Nachfolger kann man im ersten MDK nur Kurt Hectic steuern. Hawkins und der Wau-Wau haben lediglich unterstützende Funktion, lassen sich also nicht direkt vom Spieler übernehmen und kommen auch nur sehr selten vor.

      Gemessen an damaligen Verhältnissen machte MDK in grafischer und soundtechnischer Hinsicht einen überaus soliden Eindruck. Die futuristische Welt erscheint auf dem Monitor so, wie man sich den Planeten Erde in ferner Zukunft vorstellt. Untermalt wird die Science-Fiction-Szenerie durch einen stimmungsvollen Sound. Die Bedienung geht recht leicht von der Hand. Per Feststelltaste lässt sich ein Turbo-Modus aktivieren. Kurt hat sogar einen Ausweichschritt drauf, für jene Zeit relativ ungewöhnlich.








      Am interessantesten ist natürlich Kurts Anzug. Mit diesem kann der Held kurzfristig schweben, indem er einen auf dessen Rückseite montierten Gleitschirm betätigt. Im Helm des kosmischen Fummels ist ein Zielfernrohr implementiert, wodurch sich weiter entfernte Ziele heran-zoomen lassen. Diese Extras dienen keineswegs der reinen Unterhaltung, sondern sind unverzichtbare Bestandteile des Spielprinzips. Kurt Hectic muss in vielen Missionsabschnitten nämlich zahlreiche Hüpf- und Sprungeinlagen meistern und Gegner ausschalten, die man sonst nur schwer mit bloßem Auge entdecken würde. Unsere Waffe ist vielseitig einsetzbar und verschießt mehrere Munitionsarten. Situationsabhängig kommen Sniper-Geschosse, Mörser-Granaten, Zielpeilkugeln oder Raketen zum Einsatz. Für die Bekämpfung besonders hartnäckiger Gegner eignen sich Handgranaten und Mini-Atombomben. Die Munition ist recht großzügig in den jeweiligen Abschnitten verteilt. Dort finden sich auch überlebensnotwendige Esswaren wie Äpfel, Bonbons und Hähnchen, die den angeschlagenen Gesundheitsgrad unseres Hauptcharakters ggf. wieder nach oben treiben.



      Originell und taktisch sinnvoll: der Einsatz zusätzlicher Gadgets wie eine aufstellbare Puppe (lenkt Aliens ab) oder abrufbare Luftschläge, wenn Roboter-Hund Bones mit seinem Kosmos-Mobil zur Hilfe herbeieilt und Granaten auf die Stellungen der außerirdischen Eindringlinge wirft. In einer Mission übernimmt Kurt Hectic himself die Rolle des Bombenschützen und bekämpft Bodentruppen. Unsere Feinde selbst sind gut bewaffnet. Die Aliens verfügen über Unmengen von Einheiten, Raumgleitern und Panzern. Allerdings befinden sich in ihrer unmittelbaren Umgebung meist hochexplosive Objekte (Fässer o.ä.), die der Spieler nur hochjagen muss, um möglichst große Wirkung zu erzielen. Wichtig ist vor allem die Zerstörung der Alien-Batterien, mülltonnenähnliche Gebilde, aus denen immer mehr Außerirdische hervorkriechen. Sind diese zerstört, bekommen die Viecher Nachschubprobleme.



      MDK versteht sich als rasanter Action-Titel und lässt dem Spieler kaum Zeit zum Verschnaufen. Aber Kurt Hectic hieße wahrscheinlich nicht so, wenn es halt nicht auch entsprechend "hec-tisch" zuginge. Manchmal nimmt die Planeten-Ballerei allerdings überhand und artet in ein ziemliches Chaos aus. Das mag von den Entwicklern beabsichtigt sein, dennoch verschenkt der Titel dadurch etwas an Potential. Die Jump'n Run-Einlagen, die stellenweise eine gewisse Geschicklichkeit erfordern, machen dagegen Spaß. Ungeachtet des simplen Spielprinzips und der dünnen Story bietet MDK einen gesunde Mischung aus Innen- und Außenareale, die optisch jeweils unterschiedlich gestaltet sind und deshalb nie langweilig werden. Der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. So verspotten uns einige Aliens mit eindeutigen Handzeichen oder strecken Kurt als Beweis ihrer Verachtung auch schon mal ihr Hinterteil entgegen.



      Zwischendurch gibt es immer wieder packende Situationen. Beispielsweise, wenn sich Kurt Hectic mittels aktiviertem Gleitschirm von einem Luftstrom in schwindelerregende Höhen emportreiben lässt oder sich mit angreifenden Aliens auf einer Ski-Abfahrtbahn wilde Verfolgungsduelle leistet. Hier wird ein Ideenreichtum erkennbar, den viele andere Spiele leider vermissen lassen. Das größte Manko: MDK ist mit einer Gesamtspielzeit von ca. vier Stunden ausgesprochen kurz. Zu kurz, denn wir hätten Kurt Hectic gerne noch längere Zeit begleitet.




      Pro:



      + innovatives Gameplay



      + abwechslungsreiche Schauplätze



      + guter Sound (Musik)



      + Kurt Hectic und sein Kampfanzug




      Contra:



      - kurze Spielzeit




      Grafik: 80 %


      Sound: 90%


      Steuerung: 80 %


      Gameplay/Spielspaß: 80 %



      Gesamtwertung: 82 % (= "gut")





    • guter Test

      Ich bin besitzer aller Pc Versionen, aber der erst Teil gefiel mir am besten.
      Bin aber nicht so glücklich mit der Steuerung, ich bin mir nicht mehr siche, ob ich früher die PC oder die PSX version hatte. Die PSX war ja grafisch bisschen schöner. Nun wollte ich fragen, wie ist die Steuerung und das Gameplay auf der Konsole? Ist ja günstig zu haben.
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