[NGC] James Bond 007: Agent im Kreuzfeuer (Review)

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    • [NGC] James Bond 007: Agent im Kreuzfeuer (Review)


      James Bond dürfte eigentlich jedem ein Begriff sein, die traditionsreiche Filmserie um den britischen Geheimagenten 007 polarisiert schon seid Jahrzehnten die Filmindustrie und bedint sich nicht weniger Klischees. Da mit der Serie auch der Erfolg kam waren entsprechenden Videospiel-Versoftungen nur die logische Konsequenz, im Gegensatz zu anderen Lizenz-Versoftungen war die Qualität der James Bond Spiele durchweg hoch; den Höhepunkt erreichte sicherlich GoldenEye 007 für den N64 im Jahr 1997, noch nie war ein Konsolen-Ego Shooter derart ausgereift und gut spielbar. Generell handelt es sich bei den 007-Versoftungen um Ego Shooter oder Third Person Shooter, so auch bei 007: Agent im Kreuzfeuer welches anfang des vergangenen Jahrzehnts für Gamecube, die Xbox und die Playstation 2 erschienen, konkret war dies 2002 der Fall, wobei das Xbox & Gamecube Pendant mit mehrmonatiger Verspätung erschien was aber auch einen Vorteil mit sich brachte. In diesem Review behandele ich im übrigen die Gamecube-Version, auf die Unterschiede zu den Plattformkollegen werde ich weiter unten eingehen.

      Der Solomodus führt euch durch unterschiedliche Schauplätze in aller Welt, die aber allesamt keiner direkte Kinofilmvorlage haben, ähnlich wie bei den beiden Nachfolgerspielen "Nightfire" sowie "Alles of Nichts". Sämtliche Szenarien sind also frei erfunden was aber die Qualität der Story in keinster Weise mindert. Die eigenständigen Aufgaben, welche den M16-Agenten erwarten, können auch so überzeugen. Wenn das Spiel an sich stimmt, brauchen wir eben kein berühmtes Vorbild aus den Kinosäalen.

      Agent im Kreuzfeuer ist in mehrere Missionen aufgegliedert: Ihr müsst zunächst die attraktive Zoe, eine CIA-Agentin, befreien. Der böse Mr.Bloch, Chef einer terroristischen Vereinigung, hält sie nämlich gefangen und verteidigt die Dame mit seinen Schergen. Als Erstes werdet ihr behutsam mit der Steuerung vertraut gemacht: speziell der Umgang mit den unterschiedlichen Geräten und Waffen steht in der ersten Mission im Vordergrund. Daraufhin begeben wir uns an das Geschütz eines Raketenwerfers: hier gilt es, feindlichen Einheiten wie beispielsweise Helikopter zu zerstören. Ebenfalls am Anfang geht es dann hinter das Steuer eines Fahrzeugs: immerhin steht uns hier ein edler BMW-Z8 mit Schutzschild und Schussgeschützen als Dienstfahrzeug zur Verfügung. Später könnt ihr im Übrigen auch einen Aston Martin steuern. Aber egal welches Fahrzeug, die Steuerung bleibt praktisch identisch, große Probleme mit der Handhabung werdet Ihr voraussichtlich nicht haben.

      Wie bei den Fahrzeugmissionen ist auch bei den Aufträgen zu Fuß viel Action angesagt. So könnt ihr zum Beispiel die Gegner mit Explosionen durch herumliegende Fässer überraschen oder ihr erledigt sie aus sicherer Entfernung mit dem Scharfschützengewehr. Manchmal werdet ihr dabei von einer netten Sequenz begleitet, welche die Handlung weitererzählt und etwas Atmosphäre schaffen kann. Das Bond-Feeling bleibt im ganzen Spiel durchaus erhalten, dafür sorgen aufregende Bosskämpfe und die charmanten Bondgirls, die sowohl hilfreich, aber manchmal auch richtig gefährlich sein können, ohne jetzt weiter in's Drehbuch weiter zu gehen. Insgesamt kann gesagt werden, dass Agent im Kreuzfeuer sehr viele Missionen beinhaltet, die allerdings nicht gerade sehr umfangreich ausgefallen sind. Von der Spieldauer her ist dieser Teil aber wenigstens noch ein wenig umfangreicher als der Nachfolger Nightfire. Die Schwierigkeitsgrade sind einstellbar, insgesamt existieren die Stufen leicht, mittel und schwer, so dass für jeden unter uns eigentlich etwas dabei sein sollte. Zusätzliche Motivation gibt es dadurch, dass Medaillen aus Bronze, Silber, Gold und Platin vergeben werden, sollte man die einzelnen Aufträge überdurchschnittlich bis sehr gut absolviert haben. Zeigt man konstant gute Leistungen, darf man weitere Boni frei schalten, so dass es auch den Profis nicht so schnell langweilig werden dürfte und so ein Wiederspielwert abseits des Multiplayer entsteht.

      Das Spiel bietet nicht nur einen Solomodus, sondern zum Glück auch eben erwähnten Multiplayerpart für bis zu maximal vier Mitspieler: das hebt natürlich die Langzeitmotivation des Titels enorm. Besonders erfreulich ist auch die Tatsache, dass man im Vergleich zur PS2 Fassung hier auf dem Gamecube weitere CPU-Bots einschalten kann. Hat man genug von den Soloabenteuern oder sucht einfach nur nach einem neuen Kick, so kann man sich auf diese Art und Weise ordentlich austoben. Der Multiplayermodus läuft sehr schnell über den Bildschirm, so dass man schnell in den Bann gezogen wird und eventuell sogar in einen richtigen Rausch geraten kann. Dies ist bei den einzelnen Missionen im Solomodus nämlich oft nicht der Fall, dort muss man eher einen kühlen Kopf bewahren und mit Bedacht vorgehen. Wer es also unkomplizierter und actionreicher mag, kommt somit ebenso auf seine Kosten wie derjenige, der es etwas ruhiger mag und gerne etwas überlegter vorgeht.

      Insgesamt kann das dynamische Gameplay überzeugen. Der Multiplayerpart ist jedenfalls sehr gelungen und bietet für längere Zeit actionreiche Unterhaltung. Generell gefallen dort die großen, abwechslungsreich gestalteten Areale. Für noch mehr Schwung sorgt die Möglichkeit, dass man Power-Ups aktivieren kann, mit denen man beispielsweise für kurze Zeit unbesiegbar ist oder schneller läuft. Dann sollte man natürlich sofort die Gunst der Stunde nutzen und zuschlagen. Was natürlich in einem Bond-Abenteuer auf gar keinen Fall fehlen darf, sind die Geräte von Q. Dazu gehören unter anderem die Q-Kralle und das sogenannte Jet-Pak. Letzteres ist ein Rucksack mit Düsenantrieb, mit dem man in die Luft gelangt. Die schnellere Alternative dazu ist die Q-Kralle, mit der man sich wie mit einem Enterhaken überall einhaken kann, größere Abgründe fast mühelos überwindet und so manch sinnvolle Abkürzung dadurch möglich wird. Beide Geräte lassen sich bequem mit der B-Taste des Gamecube Pads betätigen, doch trotzdem braucht es ein bisschen Übung, bis man den Bogen mit diesen sehr nützlichen Utensilien wirklich ganz raus hat.

      Erfreulich ist schließlich auch, dass die Grafik größtenteils ruckelfrei über den Bildschirm läuft und das trotz des oft hohen Spieltempos. Optisch kann das actionreiche Abenteuer überzeugen, wobei hier auch angemerkt sei dass Unterschiede zur Xbox bzw. PlayStation 2 Version nicht erkennbar sind. Die Grafik befindet sich auf einem konstant guten Niveau und läuft stets flüssig; die Texturvielfalt war für die damaligen Verhältnisse absolut ausreichend. Nerviges Kantenflimmern ist auch zum Glück nicht zu sehen. Die einzelnen Personen, Freunde wie auch Feinde, sehen recht gut aus und auch die meisten Umgebungen und Texturen sind sehr ansehnlich. Das durchweg gute Leveldesign wird also auch von einer entsprechenden Optik untermalt. Die Sequenzen bieten die gleiche Qualität und gehen auch ruckelfrei über den Bildschirm. Spezialeffekte wie explodierende Benzinbehälter können überzeugen, lassen einen optisch soliden Gesamteindruck zurück und tragen zusätzlich zu einer atmosphärischen Dichte bei. Die Soundkulisse ist ebenso gelungen, sei es die deutsche Synchronisation oder die passende Musikuntermalung durch die passenden Musikstücke und Soundeffekte. Insgesamt kann man also sagen, dass der erste 007-Ableger für den Gamecube sehr überzeugen kann, sei es der Solomodus oder der Multiplayerpart, daher auch eine klare Empfehlung an alle Ego-Shooterfans, die das schnelle und dynamische Gameplay mögen. Für Fans des charismatischen britischen Agenten ist diese gelungen Lizenz-Software sowieso ein Muss.


      Einzelwertung: 85%
      Mehrspielerwertung: 91%

      = 88%

      Optik: 85%
      Musikuntermalung: 85%
      Bedienung: 87%
      Gameplay: 88%

      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von Goldeneye ()

    • Nightfire hat mir auch sehr gut gefallen, die Story fand ich auch ein klein wenig besser präsentiert, allem voran die abwechslungsreichen Szenarien und Fahrmissionen waren sehr gut. Beim Splitscreen geben sich beide nicht allzu viel, da hatten mir mit Kreuzfeuer mehr Spass, die Nightfire-"Seilbahn" war dennoch genial. ;) Denke aber auch dass es im Endeffekt Geschmackssache ist. :)
    • Besten Dank, Nein, in dem Fall gibt es nur Nightfire für den PC. Leider ist diese Fassung der Konsolenversion klar unterlegen, allem voran sind einige Level ganz anders designt, war selber im Besitz der PC-Fassung. Das Videospielportal wertet die NGC-Fassung mit 85%, die PC-Fassung lediglich mit 70%.

      Da Nightfire für den PC allerdings sehr günstig ist, kann man trotzdem bedingt zum Kauf raten, ich hatte die Software damals in einem (PC)-Magazin erhalten und Spass hat es mir trotzdem bereitet.
    • Schade, muss ich dann wohl auf Agent im Kreuzfeuer verzichten. Die PC-Version von Nightfire habe ich ja schon. Die Computer-Fassung hat aber damals, wie Du schon sagst, keine so tollen Kritiken bekommen. Ich fand den Titel seinerzeit (fast 10 Jahre ist das jetzt her) auch eher mittelmäßig. War zwar nicht unbedingt schlecht, aber halt auch nicht super.



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