Und zweitens ist es nunmal so, dass sie (wie viele Indie-Entwickler) in der Vergangenheit ohne Entlohnung Spiele entwickelt haben, und die Bezahlung dann durch die Verkäufe generiert wurde (werden sollte, klappt natürlich nicht immer). Sie waren ja wohl in der Vergangenheit mit Spielen für tote Systeme auch keine Firma mit laufenden Kosten, sondern eben sowas wie Homebrewer die hofften, mit ihren Spielen vielleicht ein bißchen was zu verdienen.
Kickstarter dient zur Finanzierung von Projekten. Ist das Interesse am Produkt da, wird es unterstützt, wenn nicht, dann eben nicht. Hier soll ein PSN/XBL/Steam-Spiel finanziert werden, aber eben nicht durch das Interesse am Spiel für diese Platformen, sondern dadurch dass man Kickstarter als Verkaufsplatform für eine andere Version nutzt, die mit noch größerer Sicherheit keine teuren Devkits braucht, also selbst nicht in der Entwicklung unter den angeblichen Kosten finanziert werden müsste.
Sie könnten ihr Dreamcast-Spiel ja auch wie gehabt normal verkaufen, aber da besteht wohl die Befürchtung, dass die Verkäufe ohne das Zeitlimit nicht befriedigend wären. Kickstarter ist halt in, man bekommt derzeit Publicity, und hier wird es scheinbar dafür genutzt, möglichst schnell viel Gewinn mit dem Dreamcast-Spiel zu machen. Man kann so wunderbar etwas limitieren und entkommt so wahrscheinlich sogar allen rechtlichen Verpflichtungen eines normalen Verkaufs, weils ja Spenden sind. Aber das ist nicht der Sinn der Sache. Kickstarter ist kein Onlineshop, und sollte nicht als exklusive Verkaufsplatform mißbraucht werden.
Diese Boni wie das Raumschiff und der Extralevel lassen halt auch auf entweder Gier oder geringe Bereitschaft zu erhöhtem Aufwand erahnen. Wenn das gesamte Finanzierungsziel fürs komplette Spiel 25 000 Dollar betrug mutet es schon sehr spärlich an, dass man für 15 000 Dollar mehr (immerhin satte 60% des Origiinalbudgets) gerade mal ein popliges Raumschiff hinzufügt. Bei anderen Projekten werden weitere Versionen, komplette Übersetzungen oder das Spiel erheblich vergrößernde Erweiterungen angeboten, und hier wird Minimalaufwand getrieben.
Sollen sie ruhig Geld mit ihren Spielen verdienen, aber dann wenigstens ehrlich sein. Diese Art kann ich halt auf den Tod nicht ausstehen, da kann ich auch gleich bei Activision & co kaufen. Ehrlichkeit und Fairness sind nunmal zwei wichtige Merkmale von Indie-Games, und vom Ausnutzen von Kickstarter als Verkaufsplatform für die Dreamcast-Version bis hin zu vorgeschobenen Devkits vermisse ich leider das eine wie das andere.
Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"
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