Genre:Rollenspiel
System: Super Nintendo
Hersteller: Enix
erschienen:1995
Schwierigkeit: mittel
Spielzeit: 30-40 Std.
Worumgeht’s:
Kurz vor Ende der Lebenszeit des Super Nintendo erschien mit Terranigma eines der ungewöhnlichsten Rollenspiele für das SNES; lose verwandt mit Soulblazer und Illusion of Time. Seinerzeit ging es für manchen aufgrund des anstehenden 32 Bit Wahns vielleicht etwas unter, durch gute Bewertungen und eine wunderschöne BIGBOX mit tollem Artwork motiviert, liess ich es mir aber damals nicht entgehen. Trotz der reichlich vorhandenen Auswahl an guten Rollenspielen für das Super Nintendo und seines Alters von nun immerhin 20 Jahren ist es immer noch eine wahre Freude, dieses wunderschöne RPG durchzuzocken. Während es spielerisch und in punkto Story anfangs recht traditionell daherkommt – der gute Held öffnet aus Versehen die sprichwörtliche Büchse der Pandora und muss sein Heimatdorf verlassen – so hat es doch einige Besonderheiten, die es von anderen Spielen unterscheidet.
Ablauf:
Unser Held Ark lebt mit seiner Freundin Melina in einem abgelegenen Dorf namens Crysta. Doch sein Leben ändert sich schlagartig, als er eine verbotene Tür und eine Kiste öffnet. Alle Dorfbewohner ausser dem Dorfältesten sind zu Eis erstarrt, und Eure Aufgabe ist es nun, das Dorf zu verlassen und diesen Fluch möglichst rückgängig machen.
Wie schon bei Soulblazer und Illusion of Time gibt es einige religiöse Andeutungen und Anspielungen, tatsächlich habt ihr im Spiel die gottgleiche Aufgabe, die Welt wiederherzustellen. Indem ihr geheimnisvolle Türme besucht könnt ihr einen Erdteil wiedererschaffen. Doch nicht nur die Kontinente, auch Pflanzen, Tiere und Menschen kehren so zurück.
Wahrlich ungewöhnlich ist auch ein Sim City ähnliches Konzept, was Euch erlaubt, besuchte Städte und Dörfer durch Eure Entscheidungen zu entwickeln.
Das Kampfsystem läuft in Echzeit ab und ist spielerisch deutlich anspruchsvoller als bei Illusion of Time oder Soulblazer, es gibt unterschiedliche Attacken und Magiefähigkeiten, die ihr entwickeln könnt. Auch sind die Dungeons anspruchsvoller, die Welt abwechslungsreicher und das Gameplay bietet mehr Spielraum und ist weniger linear.
Aufleveln ist zwar teilweise bitter nötig, aber es hält sich in einem gesunden Rahmen und behindert den Spielfluss kaum. Alles in allem der beste Teil der Quinet-Trilogie von Enix; gerade die Story ist sehr emotional – vor allem das Ende. Schwächen leistet sich Terranigma kaum; teilweise ist es nicht klar, wohin man als Nächstes muss; auch die Übersetzung ist nicht immer so ganz passend. Zudem haben die (guten!) Charaktere nicht ganz den Tiefgang der Chrono Trigger oder FF VI Helden.
Die Technik:
Audiovisuell gehört Terranigma sicher zur RPG Elite auf dem SNES; wunderschön animierte Charaktere, Mode 7 Effekte und Anime-Fantasy-Appeal lassen es ungemein gut aussehen. Auch die Musik ist wunderschön geworden ,die Melodien passen immer sehr stimmig zur Spielsituation und tragen nicht unerheblich zur tollen Atmosphäre bei.
Die Kritik:
Terranigma ist ein exzellentes Rollenspiel und gehört nach FF VI und ChronoTrigger zur Oberklasse auf dem SNES. Wunderschöne Optik, ein klasse Soundtrack und eine gute Spielbarkeit sind hier ebenso vorhanden wie ein ungewöhnlicher, eigenwilliger Stil, den auch die beiden Vorgänger auszeichneten. Hier sind die Spielelemente aber rundum besser gelungen und mit einigen neuen Ideen verbunden. Ein sehr atmosphärisches, emotionales Spiel, was trotz düsterer Untertöne nie die Aussicht auf Hoffnung ausser Acht lässt.
Grafik: 9/10
Sound: 9/10
Atmosphäre: 8/10
Spieldesign: 8/10
Dauerspass:9/10
Gameplay: 8/10
Overall FUN: 8,5/10
Bewegte Bilder:
youtube.com/watch?v=Mo1Ugz28F-o
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