Twin Peaks

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    • Gerade beendet. Ich mochte Staffel 3 ja durchaus anfangs...

      Aber leider hat sich bestätigt dass es extrem konfus ist. Das angesprochene Problem von Charakteren, die mysteriös eingeführt werden und deren Story dann über mehrere Episoden nicht weiter geführt wird... Das bleibt Teils bis zum Ende so. Da hat sich keine wirkliche Wichtigkeit ergeben. Und die Szenen der klassischen Charaktere sind oft reiner Fanservice ohne Relevanz.

      Ich hatte dann erwartet dass sich am Ende einiges aufklärt.
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      Reist Cooper in die Vergangenheit um Lauras Tod zu verhindern? Ist alles nur ein Traum und jemand muß aufgeweckt werden? Und was soll der kurz vor Schluß eingeführte Bursche mit dem Gartenhandschuh, dessen Schicksal es auf einmal ist Bob zu boxen? Was ist mit der Besessenheit von Lauras Mom? Wieso sind Coop und Diane nachher auf der Straße unterwegs und wechseln dann in eine andere Dimension oder sowas, und Laura Palmer weiß nicht mehr wer sie ist und in Twin Peaks gibts keine Palmers?


      Ich halte mich eigentlich nicht für komplett doof, aber ich habe das Gefühl dass die Season vielen random Szenen bietet und zum Ende hin immer mehr wie ein wirrer Fiebertraum wirkt. Allein weil sich Figuren merkwürdiger verhalten. Was gewollt sein mag und auch cool sein kann, aber am Ende habe ich erwartet dass es da nen erkennbaren Zusammenhang gibt, der sich zeigt... Aber ich sehe ihn nicht. Ich bin da echt frustriert weil ich da das Ende von Season 2 als befriedigender empfand als von Season 3.

      Andererseits überschlagen sich die Kritiker bei Rotten Tomatoes mit Höchstwertungen, also bin ich vielleicht wirklich einfach zu doof.

      Im Moment bin ich enttäuscht. Einzelne Szenen, Momente und das visuelle Design waren toll. Aber so vieles lief auf gar nichts hinaus, sondern war reiner Filler. Man hätte wohl nichts integrales von der Story verloren, wenn man nur halb so viele Episoden gehabt hätte.

      Jetzt muß ich online nach Analysen schauen, vielleicht kann da jemand erklären was passiert ist und wieso.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"

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    • So, und nun habe ich was interessantes dazu gefunden. Spoiler, also erst lesen wenn man die Serie zu Ende geschaut hat:

      waggish.org/2017/twin-peaks-finale/

      Diese Beschreibung macht Season 3 sehr viel cooler, aber vieles davon ist halt reine Deutung. Da wurde unglaublich viel Symbolik eingesetzt, und ich glaube nicht dass irgendwer so etwas durch ein einmaliges "normales" Anschauen sehen kann.

      Falls aber das so oder so ähnlich wirklich Lynchs und Frosts Plan war, Hochachtung. Dann war das genial, nur ohne analytische Betrachtung kaum verständlich. Ich empfinde jetzt nach dem Lesen die Season als besser, weil es als Übersetzung funktioniert und Zusammenhänge hervorhebt, die teils nur kurz angedeutet werden oder nur visuell erkennbar sind.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"

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    • Kenne mich nicht so gut mit seinen Werken aus, muß mir mal mehr von ihm ansehen. Aber Season 1 und 2 waren ja relativ straight forward. Es war beileibe keine dumme Serie, und man musste schon etwas aufpassen, aber das Season 3 Finale war jetzt kompletter Brainfuck. Die erste Hälfte der letzten Episode ging, aber danach wirds halt echt verwirrend. :D

      Ganz interessant finde ich die Anmerkung des Typen, der diese Deutung geschrieben hat dass Ereignisse symmetrisch geschehen. Sprich, nach Laufzeit X der Season wird etwas begonnen, und dieselbe Anzahl Minuten vor Ende des Finales aufgelöst. Das erklärt warum Lynch die Serie ohne genauen Plan über die Anzahl der Folgen gedreht hat und das alles erst im Schnitt beschlossen wurde. Das ist weniger eine Serie als ein Gesamtwerk mit einer völlig eigenen Struktur.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"
    • Ne ich hab in der Mitte abgebrochen. Und das als ÜBERFAN der ersten und teilweise auch der zweiten Staffel. Ich habe neulich einen Podcast gehört, in dem Prinz Pi (mit dem ich sonst wenig bis nichts anfangen kann) zu Gast wer. Der meinte zu den neuen Folgen, dass ihm S3 als Fan das Herz gebrochen habe und auf den Einwurf, dass es bei Kritikern Begeisterungsstürme erntet, meint er: Ja aber das kommt halt auch von so Leuten, die jedes neue Björk-Album als krasse Mega-Kunst feiern. Und das sagen die halt nur, weil es diesen intellektuellen Druck gibt, über manche Dinge sagen zu müssen, dass sie krass sind. Aber keiner versteht es und keiner feiert es. Die Leute trauen sich einfach nicht zu sagen, dass es Scheiße ist.

      Würde ich so unterschreiben.

      Ist Scheiße.
      You can not imagine the immensity of the f*ck I do not give.

      www.kopftreffer.de ▪ ▪ ▪ instagram.com/bluntman3000
    • Tjoa ist das was ich immer sage. Tein Peaks Fans decken sich nicht zwangsläufig mit David Lynch Fans. Staffel 3 ist David Lynch in Reinkultur, niemand durfte ihm reinreden im Gegensatz zu den alten Staffeln. Jeder der seine Filme kennt wusste was ihn erwartet.
      "I'm Special Agent Francis York Morgan, but please call me York, that's what everyone does..."

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    • bluntman3000 schrieb:

      Ist Scheiße.
      Würde ich nicht unterschreiben.
      Ich hatte beim schauen ja gemischte Gefühle. Einiges mochte ich, anderes nicht. Besonders die Randomness und Zudammenhanglosigkeit von vielem stieß mir sauer auf.

      Das Finale schien dann alles richtig zu machen, bis es am Ende wieder wirr wurde. Und das hat mich dann mega enttäuscht, wie man aus meinem Post direkt danach herauslesen kann. Eben weil ich am Ende gefühlt weniger wusste als vor der Season.

      Aber: diese Deutung, und einige andere zu Einzelaspekten haben mich doch versöhnt. Ich habe tatsächlich gute 2 Stunden rumgesurft um die Puzzleteile zu sehen, die verschiedenste Leute beim Schauen gefunden haben und die dann das gesehene verständlicher machen.

      Das ist natürlich nicht optimal für eine TV Serie, im Prinzip Übersetzungen lesen zu müssen. Aber ich muß ehrlich gestehen nachdem ich es gelesen hatte hat es Sinn gemacht. Viele Kleinigkeiten, die ich als totale Nebensächlichkeit abgetan habe haben mit diesen Erklärungen tatsächlich einen Sinn. Es fügt sich doch noch ein großes Gesamtbild zusammen, das auch schon in der Originalserie und im Film vorbereitet wurde.

      Die Season ging mir mit all den neuen Erkenntnissen so durch den Kopf hinterher, dass ich wirklich davon geträumt habe. Das kommt normalerweise nicht vor bei TV Serien.

      Daher würde ich nun diese Season sogar als richtig gut bezeichnen, aber es besteht absolut die Notwendigkeit sich hinterher damit auseinanderzusetzen. Die Story, die sich aus der Symbolik, aus den unscheinbaren Andeutungen und dem nicht in Worten erklärten Abläufen ergibt ist tatsächlich sehr spannend. Es ist eine tolle Mythologie. Ich komme mir noch immer doof vor, dass mir so viel wesentliches entgangen ist, aber andererseits bin ich nicht seit 27 Jahren Twin Peaks Fan wie manch anderer und kenne alle Zitate und jede Szene im roten Raum auswändig.

      Es ist definitiv ne starke Umstellung. Es ist insgesamt düsterer und Cooper führt diesmal keine Gespräche, in denen er bspw Sheriff Truman die Situation erklärt. Das war ja früher die Methode, dem Publikum die Geschehnisse näher zu bringen.
      Man muß diesmal so ziemlich alles indirekt aus den Aktionen der Figuren herauslesen, und das ist wohl von den meisten zu viel erwartet.

      Season 3 ist immer noch Twin Peaks und spinnt die Mysterien um die weiße und schwarze Hütte, um BOB und um Judy sehr gut weiter. Auch der absurde Humor ist noch da, wenn auch nicht mehr so stark präsent.

      Aber es wird halt in einer Art und Weise erzählt, die für eine TV Serie völlig ungewohnt sind.

      Ich würde Season 3 nicht Season 1 und der ersten Hälfte sowie dem Finale von Season 2 vorziehen. Aber es ich halte es für eine starke Fortführung unter der Bedingung, dass man sich darauf einlässt dass eine Folge nicht nach 45 Minuten vorbei ist, sondern man danach nach Erklärungen suchen muß.

      Im Prinzip wäre mir eine verständlichere Erzählweise lieber gewesen. Andererseits wäre es schwierig gewesen und wohl platt rübergekommen all das in Exposition-Szenen zu stecken. Hätte viel vom Reiz kaputt machen können.

      Ich habe nun Lust, mir mit diesen Infos Teile der Serie noch einmal anzuschauen. Wo ich mir vorher gedacht habe "was soll der Scheiß nun wieder" würde ich mir wohl jetzt lachend an den Kopf packen und begeistert rufen "Natürlich!".

      Das einzige, das ich immer noch etwas schade finde ist, dass zum Ende hin nicht alles aufgelöst wird. Ob der eigentliche Kampf gegen das Böse siegreich war ist Ansichtssache, ein klassisches Happy End ists nicht. Aber Nebenplots lösen sich in dieser Serie auch nicht zufällig vorm Finale in Wohlgefallen auf, sie bleiben mitunter offen. Das sind halt dann Sachen, die für immer ungelöst bleiben wollen. Und diese offenen Fragen werden weiter an einem nagen.

      Ich denke Heiko hat es gut getroffen wenn er sagt, dass Twin Peaks Fans nicht unbedingt Fans des ungefilterten Lynch sein müssen. Aber ich finde nun, dass es sich echt für mich gelohnt und Eindruck hinterlassen hat. Und das Twin Peaks ohne Season 3 unvollständig wäre. :)
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"

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    • arbeite mich gerade durch die 8 stunden Bonus material der blu ray. Wirklich toll aber auch lang. Hab das Gefühl fast jede szene bei der endstehung zuzuschauen =O
      “Revenge. That's what he had come for... But it didn't really exist, did it?
      Just empty regret and bitter heartbreak, wandering the streets.
      The city around him, white and grey and cold, felt suddenly so small.
      Hyde had been right about family, there was no escaping it...
      Even when there was no one left to run from.”