Und wie war die Wohnung?
Öl auf der Straße ist immer auch meine Panik beim Motorrad fahren. Freu mich dass kaum was passiert ist.

Wohnung war in Ordnung, aber stören mich doch ein paar Sachen. Alte Einrichtung (Bad + Küche), beide Zimmer und Balkon liegen direkt an einer viel befahrenen Straße und der Balkon ist zwar relativ groß, aber doch deutlich kleiner als mein aktueller - und den habe ich das letzte Jahr über sehr zu schätzen gelernt.

Motorrad ist tatsächlich halb so wild. Die Tage montiere ich meine alten original Spiegel und bei der nächsten Inspektion dieses Jahr lasse ich den Motordeckel wechseln. Mega Glück gehabt, dass ich die Maschine festgehalten habe und sie nicht auf die Verkleidung geknallt ist..

Aufgrund der widerkehrenden Diskussion mit paar Leuten privat, ob und wann die Wehrpflicht wieder kommen soll, mich drüber aufregen , dass ich damals (2004 war das) von meinem gut bezahlten job abgezogen wurde und ich stattdessen den besch******* Zivildienst antreten durfte
Ja, selbst 17 Jahre später regt mich das immer noch auf, dadurch gingen mir in 9 Monaten knapp 15.000 Euro flöten, da das "Gehalt" während der Zivi Zeit lachhaft war...
Ich konnte meine Eltern finanziell nicht mehr unterstützen, ich konnte mein frisch ausgebauten Dachboden nicht mehr weiter abbezahlen (musste Abzahlungsstop beantragen) und ich guckte schön in die Röhre, wenn meine Arbeitskollegen, die mit mir zusammen gelernt haben , sich neue Autos kauften udn anderes Zeugs, ich war nämlich von 20 (!!!) Azubis der Einzge, der eingezogen wurde

Bis heute versteh ich nicht, warum man Leute von ihrer Arbeit abzieht, anstatt nur Studenten oder Arbeitslose zu nehmen, die wären bestimmt froh über ein solches Gehalt
Das Lustige war, dass ich mit 2 anderen Leuten zusammen arbeitete im Krankenhaus, die haargenau dieselbe Arbeit machten , aber 3 Mal soviel verdienten... Zivis sind echt nur billige Arbeitskräft, sonst nix

Also ich habe mich damals für Zivi entschieden weil ich in den Beruf einsteigen wollte.
War scjon ok.
Klar haste weniger verdient. Aber zivis wissen ja quasi auch nur 5-10% von dem was eine examinierte Pflegefachkraft weiß.
Ich vermisse die oft bei uns! Gibt immerhin die FSJ Menschen.

Ich wollte damals ums Verrecken nicht zur Bundeswehr.

Generell ist das Konzept mit dem "aus der Ausbildung reißen" aber schon richtig scheisse!

Moment ich denke nicht das man während der Lehre aus der Arbeit einbezogen werden konnte.

Wurde man auch nicht. Erst nach der Ausbildung. War bei mir auch so.

dito

Mit der Ausbildung war ich schon fertig - ich hatte grad mein 2. Probejahr zur Hälfte abgeschlossen (früher hatte man bei uns 2 Probejahre, bevor man fest übernommen wurde)
Ich meinte mit meiner Aussage eher, dass ich der Einzige aus meinem Lehrjahr war, wo eingezogen wurde
Ich finde auch den Begriff DEM LAND "DIENEN" völlig fehl am Platze, denn der Begriff "Dienen" hängt für mich persönlich mit Sklaverei zusammen
Ich "unterstütze" villt. mein Land oder "helfe ihm aus" , aber dienen??? Sicherlich nicht

Dienen kommt von Dienst und nicht von Sklaverei. Schade das dir auch 12 Monate Zivi nicht vermitteln konnten wie wichtig dieser "Dienst" an der Gesellschaft war und ist.

Er hat nur leider Löcher gestopft, die anders gestopft gehören. Das mit der billigen Arbeitskraft ist schon korrekt und ich bin froh, dass der Mist abgeschafft wurde. Würde es anders sehen, wenn die Branche nicht so viele Missstände hätte, bis die behoben sind bin ich aber klarer Gegner des Zivildienstes

walfisch schrieb:

Dienen kommt von Dienst und nicht von Sklaverei. Schade das dir auch 12 Monate Zivi nicht vermitteln konnten wie wichtig dieser "Dienst" an der Gesellschaft war und ist.

Ich hatte 2004 nur noch 9 Monate Zivildienst
Ich denke ,dass ich sooo viele Steuern zahle, da helf ich dem Staat mehr...
Der Zivildienst damals hat mich nur zurückgeworfen... aber hauptsache der Geselschaft "dienen", das persönliche Schicksal juckt den Staat halt Null...

Und JA , ich bin generell immer noch gegen dieses abartige Wort DIENEN...

Ach jo. Ich fand Zivildienst super. War im Kindergarten. Mal in einen anderen Bereich reinschnuppern ist doch ok. Und wegen der Kohle, man sollte nicht immer alles gegenrechnen denke ich.

Nachdem ich nach dem Abi garnicht wusste, was ich studieren möchte, kam mir der Zivildienst gerade recht.
Und sozial hat mich persönlich die Zeit in der Rehaklinik stark reifen lassen. Zudem hatte ich genug Zeit mir Gedanken über meine Zukunft zu machen und ausreichend Geld zum feiern.

Ich seh die Zeit auch nicht als verloren an. Bin dadurch schon etwas erwachsener geworden. Hab alten Leuten im betreuten Wohnen eingekauft und ein wenig im Haushalt geholfen. Was definitiv auch einträglich war und so hatten beide Seiten was davon. Ich hatte Kohle für Party am WE und die hatten mal wieder jemanden zum quatschen. Je älter ich werde des wertvoller kommt mir dieser "Dienst" im Gegensatz zur Bundeswehr vor.

Kann man ja auch wieder einführen, wenn kein Notstand herrscht, der nur daher herrscht, weil die Arbeitsbedingungen kacke sind. Zivildienst darf niemals dazu dienen Löcher im sozialen System zu stopfen und das passierte und würde wieder passieren. Solange ist es mMn kategorisch abzulehnen, weil man mit der Wiedereinführung den Druck nimmt tatsächlich den Beruf attraktiv zu machen.

Man könnte es auch positiv sehen und vermuten das es einfacher wäre Heimplätze und Pflege günstiger anzubieten, wenn die leichten Tätigkeiten eine 0€ Kraft übernimmt und keine ausgebildete Fachkraft sich zwischen Lappalien und Pflege zerreißen muss. Ich hab auch mal den ein oder anderen Opi nach dem Aufwärmen der Suppe gefüttert. Kein Thema...
Es ist eben nicht nur Stopfen von Löchern, sondern lernt einem jungen Menschen auch ein wenig Demut und Achtung vor dem Leben.

Was @Envy schreibt ist schon richtig nur problematisch war meiner Meinung nach der Zwang. Hier wurden einfach viele aus dem Leben "gerissen". Ein Dienst an der Gesellschaft ist es sicher, aber das ist Steuernzahlen auch.

walfisch schrieb:

Man könnte es auch positiv sehen und vermuten das es einfacher wäre Heimplätze und Pflege günstiger anzubieten, wenn die leichten Tätigkeiten eine 0€ Kraft übernimmt und keine ausgebildete Fachkraft sich zwischen Lappalien und Pflege zerreißen muss. Ich hab auch mal den ein oder anderen Opi nach dem Aufwärmen der Suppe gefüttert. Kein Thema...
Es ist eben nicht nur Stopfen von Löchern, sondern lernt einem jungen Menschen auch ein wenig Demut und Achtung vor dem Leben.

Bevor wir drüber reden, dass die Plätze günstiger werden, müssen wir erstmal klären, wie die PKs besseres Gehalt kriegen. Und wenn das passiert ist, dann haben wir eventuell ne Grundlage, wo dem Zividienst nicht der Gestank billiger Arbeitskräfte anhaftet, die einfach nur dazu da sind ein unterbezahltes System zu stützen.

Zudem glaube ich, dass eine Ausbildung schon recht gut darin ist Demut zu lehren. Nicht jeder Zivi isn verzogener Abiturient.

Ignorama schrieb:

Bevor wir drüber reden, dass die Plätze günstiger werden, müssen wir erstmal klären, wie die PKs besseres Gehalt kriegen. Und wenn das passiert ist, dann haben wir eventuell ne Grundlage, wo dem Zividienst nicht der Gestank billiger Arbeitskräfte anhaftet, die einfach nur dazu da sind ein unterbezahltes System zu stützen.

Zudem glaube ich, dass eine Ausbildung schon recht gut darin ist Demut zu lehren. Nicht jeder Zivi isn verzogener Abiturient.

Soll das alle Abiturienten als verzogen pauschalisieren?

Es soll vor allem zeigen, dass man für reales Leben lernen keinen Zividienst braucht. Ehrlich gesagt finde ich es eine riesige Sauerei, dass man Leute aus ihrem Leben gerissen hat um ein Jahr Lang random Zeug zu tun. Denn auch der Zividienst ist keineswegs durchweg sinnvoll, gab auch Leute die waren Vögel zählen.

Von der größten Sauerei, nämlich der Tatsache welche Menschen Wehrdienst/Zivi machen mussten und welche nicht, fangen wir gar nicht erst an. Ist einfach gut, dass der Dreck weg ist und braucht auch nie wieder kommen.