Einmal Spaghetti Napola, bitte!

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    • Einmal Spaghetti Napola, bitte!

      Gestern waren wir im Film "Napola - Elite für den Führer". Der Anfang war recht packend und gut inszeniert, im weiteren Verlauf geriet der Film immer mehr zu einem Club der toten Dichter mit braunen Uniformen und Hakenkreuzen, mit Castle Wolfenstein als Kulisse. Dazu ein Schuß Swing Kids - und fertig ist das Jugend in der NS-Zeit-Drama. Schade, die Thematik ist eigentlich sehr interessant und dankbar für Filmadaptionen. In der Form war der geschichtliche Hintergrund vollkommen austauschbar, eine Verfilmung von Hesse`s "Unterm Rad" hätte nicht viel anders ausgesehen. Wären wir bloß ins "House of flying daggers" gegangen. :roll:







      Deutschland 1942

      "Das Hitler-Regime ist auf dem Höhepunkt seiner politischen und militärischen Macht. Der 17-jährige Friedrich Weimer (MAX RIEMELT) aus dem Berliner Arbeiterbezirk Wedding ist ein begabter Boxer. Sein Talent öffnet ihm die Türen zu einer nationalpolitischen Erziehungsanstalt, der NAPOLA Allenstein, wo die zukünftige Elite des großdeutschen Reiches herangezogen werden soll. Friedrich sieht die Chance seines Lebens, sich von seinen Klassenschranken zu befreien und meldet sich gegen den Willen seiner Eltern in der alten Ordensburg an. In der ihm fremden Welt, beherrscht von nationalsozialistischer Zucht und Ordnung, erfährt er harten Konkurrenzkampf und unerwartete Kameradschaft. Bis ein grausamer Einsatz gegen entflohene Kriegsgefangene und die wachsende Freundschaft zu dem stillen und sensiblen Albrecht Stein (TOM SCHILLING), dem Sohn des Gauleiters, ihn vor eine Wahl stellen, die auch das Ende seiner Jugend bedeutet."
      Gamertag: James McNulty

      "Clean living under difficult circumstances"

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von James McNulty ()

    • RE: Einmal Spaghetti Napola, bitte!

      Original von Pablo Asscobar
      Gestern waren wir im Film "Napola - Elite für den Führer". Der Anfang war recht packend und gut inszeniert, im weiteren Verlauf geriet der Film immer mehr zu einem Club der toten Dichter mit braunen Uniformen und Hakenkreuzen, mit Castle Wolfenstein als Kulisse. Dazu ein Schuß Swing Kids - und fertig ist das Jugend in der NS-Zeit-Drama. Schade, die Thematik ist eigentlich sehr interessant und dankbar für Filmadaptionen. In der Form war der geschichtliche Hintergrund vollkommen austauschbar, eine Verfilmung von Hesse`s "Unterm Rad" hätte nicht viel anders ausgesehen. Wären wir bloß ins "House of flying daggers" gegangen. :roll:
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      Doch so 'schlecht'?
      Ich hatte mir eigentlich viel davon versprochen zumal er im Vorfeld ja schon so hoch gelobt wurde.
    • Also:
      Fand den Film ziemlich durchschnittlich...
      Die Story gabs es schon dutzend mal.... das einzige wirkliche interessante an "Napola"wäre gewesen, das es in einer Eliteschule des Dritten Reiches spielt. Aber das Potenzial wurde meiner Meinung nach verschenkt. Man hätte viel mehr auf die Propaganda an diesen Schulen eingehen können. Mir hat es einfach nicht gereicht, das nur ab und zu bischen Sport und einige wenige Minuten "arischen" Unterricht.... Der Film ist nicht repräsentativ für das Leben an solchen Schulen... wie Pablo bereits sagte, kein Vollflop, aber auch kein Hit...
      re
    • Original von ArthurDent
      Also:
      Fand den Film ziemlich durchschnittlich...
      Die Story gabs es schon dutzend mal.... das einzige wirkliche interessante an "Napola"wäre gewesen, das es in einer Eliteschule des Dritten Reiches spielt. Aber das Potenzial wurde meiner Meinung nach verschenkt. Man hätte viel mehr auf die Propaganda an diesen Schulen eingehen können. Mir hat es einfach nicht gereicht, das nur ab und zu bischen Sport und einige wenige Minuten "arischen" Unterricht.... Der Film ist nicht repräsentativ für das Leben an solchen Schulen... wie Pablo bereits sagte, kein Vollflop, aber auch kein Hit...


      Genau dies hatte ich mir von dem Film erhofft.
      Es geht also um ein normales NS-Internat und nicht um eine Junkerausbildung auf einer dieser Ordensburgen wie z.B Vogelsang.

      Jedem der daran Interesse hat empfehle ich die Dokumentation

      "Hitlers Ordensburgen" (NDR 2004)

      Inhaltsbeschreibung :

      Hier sollte die zukünftige Führungselite des Tausendjährigen Reiches ausgebildet werden: die Ordensburgen der NSDAP. Drei dieser Partei-Schulungsstätten gab es im Dritten Reich: die Falkenburg bei Crössinsee in Pommern, Vogelsang in der Nordeifel und Sonthofen im Allgäu. Mythisch verbrämtes Vorbild waren die Ordensburgen des Deutschen Ritterordens in Ostpreußen, die berühmteste und größte war die Marienburg im heutigen Malbork. Hier lebte, lernte, arbeitete die Elite der germanischen Kämpfer gegen das heidnische Barbarentum der Ostvölker, so sah es jedenfalls Hitler und seine NS-Propaganda.

      Ziel von Hitlers Ordensburgen war es, die "Fackelträger der Nation" auszubilden. Sie sollten "das Licht des Geistes voran im Kampfe für Adolf Hitler" tragen, wie es eine Inschrift in Vogelsang verkündet.

      Am 1. Mai 1936 begannen die ersten 500 Junker ihre Ausbildung in Vogelsang. Die Bewerber mussten mindestens 25 Jahre alt sein. Angehörige der NSDAP, der HJ, des RAD, der SA, SS, körperlich völlig gesund und rassisch einwandfrei. Reichsarbeitsführer Ley verkündet das Ziel der Junkerausbildung auf den Ordensburgen: "Wir wollen wissen, ob diese Männer den Willen zum Führen in sich tragen, zum Herrsein, mit einem Wort zum Herrschen."

      Die vierjährige "Herrscher"-Ausbildung war folgendermaßen gegliedert: Im ersten Jahr wurden die zukünftigen "Führer" in Crössinsee charakterlich ausgebildet, mit viel Sport und Kampf. Danach wurden sie in Vogelsang ideologisch getrimmt und erhielten den militärischen "Schliff". In Sonthofen bekamen sie politischen und diplomatischen Unterricht, der sie für kommende Aufgaben in Staat und Partei vorbereiten sollte. Hitler nahm die Arbeit der Ordensburgen sehr ernst. Mehrmals besuchte er die Prunkbauten persönlich, im Gefolge die gesamte Nazi-Prominenz.

      Wie war das Leben der Junker auf den Ordensburgen? Was waren das für Menschen, wo kamen sie her, welche Ziele hatten sie? Und was wurde später aus den Junkern? Was wurde aus den "Herrenmenschen", die dazu ausgebildet wurden, über ganz Europa zu herrschen, nach dem verlorenen Krieg? Anhand von Einzelschicksalen wird dies bisher wenig betrachtete Kapitel deutscher Geschichte erzählt.

      Was wurde aus den Ordensburgen nach dem Krieg? In Vogelsang richteten die Briten einen Truppenübungsplatz ein, der bis heute betrieben wird. Die Ordensburg in Sonthofen, heute unter Denkmalschutz gestellt, wurde gar zur Wiege der Bundeswehr.
      Zur Zeit wird gezockt :->
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    • Original von DrSpeed
      Genau dies hatte ich mir von dem Film erhofft.
      Es geht also um ein normales NS-Internat und nicht um eine Junkerausbildung auf einer dieser Ordensburgen wie z.B Vogelsang.
      [...]


      doch doch, es geht um so eine "Ordensburg". Bzw. spielt der Film in und um so eine Burg.... aber das war es auch schon.... das meine ich ja damit, das der Film nicht das wahre Leben auf so einer Eliteordensburg zeigt...
      re
    • Original von ArthurDent
      Original von DrSpeed
      Genau dies hatte ich mir von dem Film erhofft.
      Es geht also um ein normales NS-Internat und nicht um eine Junkerausbildung auf einer dieser Ordensburgen wie z.B Vogelsang.
      [...]


      doch doch, es geht um so eine "Ordensburg". Bzw. spielt der Film in und um so eine Burg.... aber das war es auch schon.... das meine ich ja damit, das der Film nicht das wahre Leben auf so einer Eliteordensburg zeigt...


      Am Ende wurde ein kurzer Text à la "Schlecht ausgerüstet und vollkommen fanatisiert kamen in den letzten Monaten des dritten Reiches 50% aller Napola-Schüler ums Leben" eingeblendet. Warum hat man ihr blutiges Ende nicht gezeigt? Erst das Leben und die Erziehung im Nazi-Internat - und dann die Konsequenz daraus. Stattdessen gab es einen klassischen Vater-Sohn-Konflikt à la Club der toten Dichter (sogar mit Selbstmord des Sohnes, völlig überzogen dargestellt) und eine Freundschaft zwischen zwei jungen Männern, welche sich in unterschiedliche Richtung entwickeln (Swing Kids anyone?). Die Gehirnwäsche dieser Eliteschulen wurde nicht einmal im Ansatz umrissen.
      Selbst der knapp 50 Jahre alte Schinken "Die Brücke" wischt mit Napola den Boden auf, imo eine Bankrotterklärung für den Film. Sogar die kurzen Häuserkampfszenen in "Der Untergang" (das letzte Aufgebot an BDM und HJ in den Strassen Berlins) wirken eindrücklicher. x_X
      Gamertag: James McNulty

      "Clean living under difficult circumstances"

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