Midsommar - Gefällt mir deutlich besser als der häufig übers Ziel hinaus schießende Hereditary vom selben Regisseur. Es ist schon lange her dass ich einen Film gesehen habe wo der Horror so schleichend kommt (spontan fällt mir The Beach ein). Dazu bietet der Film glaubwürdige Figuren und eine betörende Bildsprache. Er nimmt sich viel Zeit, es gibt keine Jump Scares, kaum schnelle, hektische Szenen - manch einer könnte das als langatmig bezeichnen. Mir gefällt diese bedächtige Erzählweise.

8/10

Gestern zwei Filme geguckt.

Einmal Green Book.
Der Film war auf jede nur mögliche Art "nett". Ich kann kaum glauben, dass so ein seichter Film den Oscar für den besten Film erhalten hat. Aber er war schon sehr gut. Unterhaltsam, aber trotz der Thematik ja sehr sehr seicht und nett. Vielleicht macht es ihn auch zu einem guten Film, dass er so unaufgeregt ist.

Danach Marriage Story.
Ist ja auch eine Tragikomödie (genauso wie Green Book). Hat mir persönlich (viel) besser gefallen, mir gingen die Szenen, wo das Paar sich anschreit und zusammenbricht schon sehr nahe. Es wirkte verdammt echt und war mir schon fast unangenehm den Zweien dabei zuzugucken. Also das Konzept, eine Liebesgeschichte über die Scheidung abzuhandeln, ist in meinen Augen schon grandios gelungen.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass der Film vielen durchaus zu chaotisch und Kammerspiel-mäßig ist. Und Adam Driver kann sogar halbwegs singen - Scarlett Johansson... NICHT

Also ich fand Marriage Story echt realitätsgetreu und gar nicht überspitzt. Das ist auch was ihn so gut macht. Man hat das Gefühl, dass so eine Geschichte tatsächlich jeden Tag tausendfach vorkommt. Gut aus dem Leben gegriffen.

Überspitzt fand ich es auch überhaupt nicht.
Das macht es auch so schwer sich das anzusehen. Also zumindest mich hat es schon sehr belastet.

Fand den Film auch sehr authentisch, auch wenn ich noch keine Scheidung hinter mir habe.

Musikalisch ist sie schon was besser als in den Film. Hat ja auch schon Alben aufgenommen. Auch wenn sie sicher keine professionelle Sängerin ist

Azazel schrieb:

@BigJim „Insel der Träume“? Musste ich kurz googeln. Auf Sat 1 lief das doch schon damals als Fantasy Island.
der Film ist auch tatsächlich das „Remake“ bzw. In dem Fall Reimagine. Den Trailer fand ich gar nicht so schlecht.

Ich meinte den ZDF-Käse hier: *mit Grauen an jene Zeit zurück denk*






Was das aktuelle "Fantasy Island" angeht: da habe ich nur meine persönliche Meinung abgegeben. Sprach nach der Kinovorführung noch kurz mit einigen Besuchern. Da gab es durchaus welche, die den Film recht gut fanden und zu einem ganz anderen Urteil kamen. Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich.

Muss aber gestehen, dass ich einen sehr speziellen Horror-Geschmack habe (auch bei Videospielen). Bin nur sehr schwer zu befriedigen. Also, was Horror-Filme betrifft. …

Sie singt normalerweise bestimmt besser, aber der Song war auch fürchterlich überdreht

Schön,dass so vielen hier Marriage Story so ähnlich gut gefällt wie meiner Frau und mir. Zwar können wir beide diese Situation nicht nachempfinden (Gott sei Dank),aber wie ihr schon sagtet: der Film fühlt sich authentisch an und wird vor allem durch das hervorragende Schauspiel getragen. Wird nicht jedem gefallen. Bei uns hat der Film sehr gut funktioniert -> 9/10

Des Weiteren gab es die letzten Tage vermehrt "Tierhorror"-Filme,die ich teils wider erwarten gar nicht so schlecht fand.

47 Meters Down - 5/10
War gerade so noch in Ordnung,dennoch (Anfang und Ende ausgeblendet) im Mittelteil teils spannend. Die Szene mit der Unterwasserfackel fand ich besonders einprägsam. Dennoch plätschert der Film vor sich hin und bietet letztendlich nichts Neues. "The Shallows" hatte eindeutig besser funktioniert.

Selbiges gilt auch für den Nachfolger 47 Meters Down: Uncaged. Der Anfang und das Ende müssen zwingend ausgeblendet werden,denn dieser unfassbar schlechte Beginn und dieses möchtegern "Meg"-Ende werden dem Mittelteil nicht gerecht. Gerade in den Unterwasser-Katakomben kommt ein ähnliches Gefühl wie in "The Descent" auf,und auch die Unterwasserhaie gefallen optisch und lassen einen gewissen Grusel aufkeimen. Einige wenige,dafür umso effektivere "Jumpscares" unterstützen diese Unterwasserhöllenfahrt der Protagonisten/innen. Hat mir im teils spannenden und starken Mittelteil besser als der erste Ableger gefallen -> 6/10

Meg - 5/10
Für sich genommen,hat der Film einen unterhaltsamen und extrem (teuren) trashigen Mehrwert,der in manchen Szenen gut funktioniert und unterhält.

Crawl - 7/10
"Crawl" hat mich regelrecht überrascht,weil ich das Setting und die Art der Inszenierung sehr viel besser,als in den vorangegangenen Film fand. Der Film ist spannend inszeniert,bietet einen gewissen Schauwert und weiß einfach zu unterhalten. Diese Anspannung weiß Alexandre Aja (als ausgewiesener Spezialist) gut umzusetzen und kreiert toll inszenierte Panikmomente,die mich als Zuschauer mit den Hauptdarsteller/innen mitfiebern lassen. Der Film hat mich überrascht,auch wenn dieser nichts bahnbrechend Neues macht.

@Gyaba: Da liegen wir sehr nah beieinander.
The Meg fand ich aber richtig übel, hab ihn hier wenn ich mich richtig erinnere noch schlechter als 5/10 bewertet.
Crawl fand ich auch richtig gut!

Gyaba schrieb:

...und auch die Unterwasserhaie ...

Gibt es auch Überwasserhaie? Sind das dann Lufthaie?

sYntiq schrieb:

Gyaba schrieb:

...und auch die Unterwasserhaie ...

Gibt es auch Überwasserhaie? Sind das dann Lufthaie?

Noch nie Sharknado gesehen.

Bei 47 Meters Down Uncaged sind die Haie jedenfalls blind weil sie so lange in den Katakomben eingeschlossen waren. Fand auch dass das eine nette Idee war.

sYntiq schrieb:

Gyaba schrieb:

...und auch die Unterwasserhaie ...

Gibt es auch Überwasserhaie? Sind das dann Lufthaie?

du wurdest ja auf die bekannte "Sharknado"-Reihe hingewiesen - Unterwasserhaie hätte in Apostroph gesetzt werden müssen. Sollte,wie @bbstevieb meinte,eine Anspielung auf die Haie in diesem Setting sein,weil wegen Querverweis zu "The Descent"

Hmm, ich lese hier gerade was von Haien. Bin ein großer Fan von (weißen) Haien, (Horror-)Krokodilen und so. ... Den hier hab ich auf Blu-ray (geschenkt bekommen); schaue ich mir am Wochenende erstmals an:

@BigJim Hmm, ob man sich den wirklich antun muss bzw. will?

Hast Du schon The Shallows gesehen? Das ist im Prinzip mein Lieblings Shark Movie der letzten Jahre.

Heathers

Beginnt als schräge High-School-Komödie (gedreht Ende der Achtziger, mit entsprechender Bekleidung, Frisuren und Sprüchen) und entwickelt sich zum wunderbar schrägen, absurdem und vor schwarzem und politisch unkorrektem Humor triefenden Filmspaß.

Dicke Empfehlung!

@bbstevieb
Kann Deine Bedenken verstehen. Ich erwarte auch nicht allzu viel. Fand bereits den ersten Teil von Deep Blue Sea (hab den mal vor vielen Jahren gesehen) nicht so berauschend. Aber als Haifisch-Fan nimmt man alles, was man in die Hände kriegt.

Ja, The Shallows kenne ich. Der war recht spannend. Ist allerdings mehr Thriller als Horrorfilm und vergleichsweise unblutig. Ich sehe es gerne, wenn der Hai Boote zerstört, scharenweise Badebesucher unters Wasser zieht usw. In The Shallows drehte sich ja quasi alles nur um diese eine Frau bzw. den Kampf zwischen Mensch und Tier (obwohl vielleicht gerade hierin eine besondere Dramatik liegt).

Mein Lieblings-Hai ist immer noch der "Weiße Hai", also das Original von Spielberg. Ich erinnere mich, dass ich den Film irgendwann in sehr jungen Jahren im Kino gesehen habe (obwohl der eigentlich erst ab 16 oder 18 freigegeben war) und im darauffolgenden Griechenland-Urlaub immer angst hatte, im Meer zu schwimmen, weil ich ständig befürchtete, hinter, vor oder neben mir könnte plötzlich eine Haifisch-Flosse auftauchen. Das zeigt schon, welche Wirkungen Filme haben können, wenn sie gut gemacht sind.

Ist zwar ein alter Film, aber in Sachen Spannungsaufbau IMO nach wie vor unübertroffen. Die Fortsetzungen dazu (gab später noch einen zweiten, dritten und vierten Teil) gefielen mir nicht mehr. Zumindest den dritten sowie vierten Teil hätte man sich komplett sparen können. Aber Teil 1 ist für mich bis heute der ultimative Haifisch-Klassiker:

Glaube da brauchen wir nicht zu diskutieren Jaws wird immer die Nr. 1 bleiben.
Alleine das Plakat hat mich als Kind schon tief beeindrucket

Hab neulich "Orca" angeschaut (quasi-traumatische Kindheits-Erinnerungen ) und war von seinen Qualitäten abermals überzeugt: Von den sehr guten (und sicherlich sau-teuren) Tricks, über die durchaus nicht beschissene Story, bis hin zur darstellerischen Leistung .

Killerwale sind eh Beschte (solange man nit in ihrer Sphäre weilt)

Die Racker haben ja im Rudel teils so elaborierte Jagdtechniken drauf, bei denen sie per Ramm-Attacke einen weißen Hai "stunnen" (ein andrer Orca lenkte ihn ab, das ist aber laut Scientists kein "must"), ihn dann blitzschnell auf den Rücken drehen ("stupsen" ihn von unten dergestalt), so dass die ollen Weißen armselig ersticken, gefangen in ihrer "Paralyse". Hatte mal ne tolle Tierdoku gesehen, wo die ziemlich einmaligen Aufnahmen zu bewundern waren. Awe-inspiring war das.


Auch spielen sie gern "Flipper" mit Eisschollen u Robben; mit mächtig Schmackes u der Kraft des eigenen Gewichts auf eine Scholle "drauf fallen lassen", um den am andren Ende der Scholle nichts-ahnenden Robben-Racker damit hoch in die Luft zu katapultieren

Die erfahreneren unter den Orcas schaffen bei diesem Spiel sicher auchmal ein "hole in one" oÄ

Orca fand ich wegen der Fötus Szene hochgradig verstörend: