Chu Chu Rocket im Test

Chu Chu Rocket ist ein eigenartiges Spiel. Es ist bunt und vor allem hektisch. Sehr japanisch. Ziel ist es, erscheinende Mäuse in ihre Raketen zu lenken und auftauchende Katzen vom eigenen Gefährt fernzuhalten. Denn sonst sind die gesammelten Mäuse futsch.

Bei den Nagern existieren neben dem grauen ‚Standardexemplar‘ noch einige spezielle, wie z.B. eine mit der Zahl 50, die - wer hätte es gedacht - 50 Punkte wert ist. Die Variante mit einem ‚?‘ Aktiviert bei Eintritt in einen Flugkörper das Glückrad mit verschiedenen Auswirkungen. Beispielsweise der ‚Mouse Mania‘, bei der überall auf dem Spielfeld Massen an Nagetieren auftauchen und das hektische Gameplay gänzlich im Chaos versinken lassen. Oder aber ‚Slow Down‘, bei dem alles nur noch im Zeitlupentempo abläuft. Um den Mäusen bzw. Katzen klar zu machen, wo es langgeht, legt der Spieler Pfeilplatten, die bei Berührung die Nager (und ihre Jäger) in die jeweilige Richtung lotsen. Allerdings lassen sich nur drei Platten gleichzeitig legen. Will man eine Vierte platzieren, so verschwindet dafür der erste Pfeil. Tricky!

Zahlreiche Spielmodi stehen zudem zur Auswahl. Lustig fand ich den ‚4 Player Battle‘ für bis zu 4 menschliche Spieler. Übrigen Spieler können vom Dreamcast gesteuert oder je nach Lust und Laune einfach weggelassen werden. Es gewinnt, wer die meisten Mäuse im Zeitlimit in seine Rakete lenkte. Chaos pur! Im ‚Team Battle‘-Modus spielen zwei gegen zwei, d.h. Player 1 mit Player 3 gegen Player 2 und Player 4. Die eingesammelten Nager des jeweiligen Teams werden auf ein gemeinsames Punktekonto addiert.

Wählt man ‚Stage Challenge‘ an, so muss zum Beispiel innerhalb eines bestimmten Zeitlimits alle Mäuse in einem Level zur Rakete führen oder dafür sorgen, dass z. B. alle Nagetiere von der Katze aufgefressen werden. Des Weiteren gibt es noch einen ‚Puzzle‘-Modus für Kombinierer: Mit einer begrenzten Anzahl Pfeilen müssen die Mäuse um Hindernisse herum in die Rakete gebracht werden.

An manchen der 25 Puzzles hat man ganz schön zu knabbern. Wem die nicht ausreichen, der kann sich noch aus dem Internet neue herunterladen. Sehr nett ist die Tatsache, dass kreative Spieler mit Hilfe eines Editors ihre eigenen Puzzles entwerfen können. Dieser ist einfach gehalten, so dass jeder damit klarkommt. Die selbst kreierten Rätsel lassen sich anschließend auf den ChuChu-Server uploaden, so dass andere Dreamcast-Besitzer sich das Puzzle runterladen können.

Das ist aber nicht die einzige Internetoption von Chu Chu Rocket bietet. Man kann auch mit bis zu drei Freunden gegen Gegner im Internet antreten. Dieser Modus ist im Hauptmenü unter dem Begriff ‚Network‘ zu finden. Die Einwahl in das ChuChu-Network klappt gut, ob das jedoch am ersten Verkaufstag, wenn alle online stürmen, auch so sein wird, bleibt abzuwarten.

Wählt man jetzt die Network-Funktion, so verbindet sich Dreamcast direkt (ohne Dreamkey nutzen zu müssen) mit dem Server. Durch die erstmalige Registrierung mit dem Dreamkey werden die wichtigen Daten von der VMU direkt hochgeladen. Dort findet man zwei englische, französische, spanische und natürlich auch deutsche Server. Auf dem einen werden die Spieler mit 50Hz-Option spielen können, die mit 60Hz auf dem anderen.

Eine Chatfunktion ist integriert, so dass man sich mit seinen Gegnern vor- und nach dem Spiel per Chat unterhalten kann. Eine Software-Tastatur ist eingebaut, wobei das Dreamcast-Keyboard von Vorteil ist. Sollte während des Games ein Spieler aus irgendwelchen Gründen die Sitzung verlassen, wird sein Part automatisch von der CPU übernommen. Die erzielten Resultate werden allesamt gespeichert und können auf einer Rangliste begutachtet werden. Trotz des langsamen Dreamcast-Modem war die Spielgeschwindigkeit immer auf hohem Niveau.