Compact Flash und der Jaguar

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Und der kennt die üblichen Probleme bei Entwicklungen für den Jaguar nur zu gut, das fängt schon bei der Verbreitung an. Sein Spiel als Modul unter die Leute zu bringen ist praktisch ein unbezahlbares Unterfangen, von den technischen Unzulänglichkeiten kaum zu sprechen. (offiz. Jaguar Module sind max. vier MB groß)
Die Spiele für Jaguar CD sind hingegen nur einer kleinen Minderheit zugänglich, welche zudem aufgrund von defekter Hardware jährlich kleiner und kleiner wird.

Doch Homebrew-Entwickler sind nicht nur in Sachen Verbreitung mit dem Jaguar CD eher unzufrieden. Schließlich stellt Atari´s CD-Schleuder sie auch vor einen ganzen Haufen weiterer Schwierigkeiten. Das beginnt schon damit, dass Jaguar CD´s im Grunde nichts weiter als Multisession-Audio-CDs sind und über kein Dateisystem verfügen. Die Daten werden von CD gelesen, indem man den TOC (Inhaltsverzeichnis) der CD ausliest, dort nachsieht, wo denn die Tracks beginnen, dann den entsprechenden Track in den RAM einlesen lässt und mittels Marker in dem Track die eigentlichen „Spieldaten“ herausfiltert. Klingt kompliziert und das ist es auch.
Vor allem aber beanspruchen diese Suchzeiten die ungeliebt langen Ladezeiten, das Filtern der Daten kostet außerdem noch wertvollen und wenig vorhanden RAM.


Black Ice: White Noise - die Entwickler kapitulierten vor der Jaguar Hardware, hätte Compact Flash weitergeholfen?


Die Vorteile des Compact Flash Adapters liegen hingegen auf der Hand und dürften auch jeden Laien schnell für sich gewinnen. So soll laut Entwickler allein schon der Adapter weitaus günstiger als ein Jaguar CD-Laufwerk sein, allerdings stehen die Preise hier noch in weiter Ferne. Flash-Karten sind aber selbst mit ausreichend Volumen schon recht preisgünstig zu erwerben, bekannte Mondpreise für Homebrew-Games könnten damit endlich der Geschichte angehören.



Auch die von besorgten Usern geäußerten Zweifel im Hinblick auf Raubkopien dürften sich nicht erfüllen. Denn da die Spiele verschlüsselt sein werden, können diese auch nicht so ohne weiteres kopiert und illegal weiterverbreitet werden. Softwarepiraten haben also das Nachsehen.

Letztlich sprechen auch eine ganze Reihe technischer Fakten für das verheißungsvolle Medium. So ist zunächst der Speicherplatz viel größer als der einer handelsüblichen CD, was immens viel Platz für technische Spielereien lässt. Allerdings war dies bisher ja weniger der Knackpunkt. Viel interessanter ist da schon die Tatsache, dass sich lästige Ladezeiten durch ein eigenes Filesystem mit etwas Geschick sehr stark reduzieren lassen und kein RAM mehr für das aufwändige Zwischenspeichern verschwendet wird.


Der Adapter im Blick...


Zudem sind Flash-Karten um ein vielfaches unempfindlicher gegenüber grobmotorisch veranlagten Besitzer und der Adapter leidet auch nicht unter einem derartigen Verschleiß, wie es das Jaguar CD-Laufwerk in der Vergangenheit stets tat. Von unerklärlichen Kompatibiltätsproblemen einiger Jaguar CD-Schleudern mal ganz abgesehen.

Last but not least dürfte auch der größte Skeptiker vom neuen Medium überzeugt werden, wenn er sich denn nur vor Augen führt, dass nun auch problemlos auf die Karte geschrieben werden kann und sich Spielstände so ohne seltenen und teuren Memory Track für die nächste Spielrunde festhalten lassen.

Ihr seht schon - die Möglichkeiten sind vielfältig und wir sind bereits sehr gespannt, was unterm Strich herauskommt. Sollten die Entwickler ihre Versprechen halten, so würde dies jedenfalls eine kleine Revolution bei den Jaguar Homebrews darstellen und der Szene mit Sicherheit noch mal einen gehörigen Aufschwung ermöglichen. Drücken wir also die Daumen und richten unsere Blicke ehrfurchtsvoll in Richtung Westen...

written by Lars Hannig / Sebastian Patting @ neXGam.de
 

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