Am Kern hat sich wie gesagt nichts geändert. Wie auf Playstation 4 und Xbox One kämpfen wir uns mit einer intuitiven Controllersteuerung durch allerlei Gegnerhorden. Dass uns dabei niemals langweilig wird, verdanken wir dem einzigartigen Sog von Gameplay und Lootsystem, welches den Spieler bei fast jedem Run neu belohnt. Den Aspekt Looten und Leveln hat wohl kaum ein Game sonst besser auf die Spitze getrieben als Blizzards Action RPG.
Worin sich die Switch Version inhaltlich von den anderen Konsolenfassungen unterscheidet, ist die Tatsache, dass der Abenteuermodus von Anfang an freigeschaltet ist. Es muss also nicht erst mit einem hochgelevelten Charakter die Kampagne einmal abgeschlossen worden sein, um sich auf die Jagd nach Kopfgeldern und Nephalemportalen zu begeben. Des Weiteren gibt es ein spezielles Charakterporträt sowie die Möglichkeit durch Transmodifikationen der Kleidung ein Ganondorf Aussehen und spezielle Flügel zu erhalten. Nichts Weltbewegendes sondern eher ein Nice-To-Have für Nintendo Fans.
Hiermit kommen wir auch zum Highlight der Switch Version. Diablo 3 unterwegs oder einfach abends im Bett spielen zu können ist schon ein riesengroßer Pluspunkt. Hinzu kommen die damit einhergehenden lokalen Mehrspielermöglichkeiten. Die Switch bietet hier nämlich verschiedenste Ansätze. Einerseits kann man wie bei den anderen Konsolenversionen des Spiels einfach mit mehreren Eingabegeräten an einem Gerät, sprich einer Switch via Bildschirm oder Fernseher spielen.
Man kann jedoch auch Switches lokal verbinden oder sogar beides mischen. Wer also mit zwei Switches Diablo spielen möchte und lieber auf einen eigenen Bildschirm schaut, der kann das ganz simpel tun, muss es aber nicht zwingend. Je nach Situation können so entweder alle ihre Switch Bildschirme nutzen, oder jeweils zwei Spielen auf einer Switch im 4er Team zusammen, oder zwei zocken auf dem Fernseher und einer alleine auf dem Switch Bildschirm. So einfach sollte lokaler Coop immer sein!
Das Spiel lässt sich übrigens auch nur mit einzelnen Joycons spielen. Das funktioniert mitunter zwar sogar recht gut, ich würde trotzdem jedem raten, entweder mit beiden Joycons zu daddeln oder aber zum Pro Controller zu greifen. Aufgrund einer geringeren Anzahl Tasten muss man sich sonst durch Tastenkombinationen quälen, um beispielsweise die Karte, das Inventar oder das Pause-Menü zu öffnen. Klar braucht man das innerhalb des Gameplays nicht unbedingt oft, es stört jedoch den Flow.
Einziges kleines Manko ist, und hier hoffe ich einfach, dass Blizzard noch nachbessert, Folgendes: Zumindest ein Cross-Save-Feature zwischen den “großen” Konsolen und der Switch wäre sehr wünschenswert, sodass ich meine Playstation Charaktere ebenfalls auf der Switch weiterspielen kann. Das ist mitunter nicht möglich, weshalb man eben wohl oder übel wieder bei null anfängt, auch wenn es natürlich durch den von Anfang an freigeschalteten Abenteuermodus schneller geht, zu Leveln.
Trotz dieses kleinen Schönheitsfehlers bin ich wirklich sehr begeistert von dem Switch Port, den Blizzard hier abgeliefert hat. Diablo 3 nun überall genießen zu können, egal ob im Zug oder Flugzeug, zu Hause oder bei Freunden, ist schon verdammt geil. Und durch den rein technisch grandiosen Port sieht das Spiel auch auf der Switch zu jeder Zeit wunderschön zeitlos aus und läuft butterweich.
Für alle Switch Besitzer spreche ich hiermit eine klare Kaufempfehlung aus. Wer das Spiel noch überhaupt nicht gespielt hat, sollte es sich spätestens jetzt anschauen, und wer es schon auf PC, Playstation oder Xbox besitzt, kann vielleicht noch ein wenig warten, ob eine Art Speicherstand Transfer kommt. Doch selbst, wenn das nicht der Fall sein sollte, so ein richtiges Core Diablo unterwegs zocken zu können lohnt sich.