Es ist ein Aufbruch in eine neue Welt für die besten Jäger, die die Gilde zu bieten hat und man selbst ist einer von ihnen. Beim gemütlichen Zusammensein auf dem Schiff kommt es aber plötzlich zu einem Zwischenfall, der alles verändern wird. Ein Drachenältester erhebt sich aus den Untiefen des Meeres und bringt einige Schiffe zum Kentern. Das wird für euch und eure neu gewonnenen Freunde die erste Prüfung sein, die ihr bestehen müsst. Auf dem Rücken des lavagesteinartigen Ungetüms lauft ihr um euer Leben und um den Rest des Jagdteams zu erreichen. Bereits hier lässt Monster Hunter World erste Muskeln spielen und zeigt euch die Grafikpracht der neuen Ära. Gleichzeitig dient die Einleitung als Tutorial zum Erlernen der Grundsteuerung. Veteranen dürfte dieser Part nicht allzu schwer fallen, da die Aktionen der eigenen Spielfigur sich nicht verändert haben und nahtlos vom 3DS zum Gamepad übertragen wurden. Im Dorf Astera angekommen wird man Schritt für Schritt an die Möglichkeiten herangeführt, die es dem Spieler bietet. Sind zu Beginn nur vereinzelte Händler vor Ort, die ihre wenigen Waren feilbieten, werden es stetig mehr und auch die Möglichkeiten sind vielseitiger. Eure häufigste Anlaufstelle werden allerdings die Kantine und der Schmied sein, aber dazu später mehr.
Vom Kommandanten des Dorfes erhaltet ihr eure ersten Aufgaben, die als wahrer Monster Hunter natürlich meist mit dem Erlegen von Monstern zu tun haben. Diese werden oftmals in kurzen Zwischensequenzen eindrucksvoll vorgestellt und in Szene gesetzt. Die Missionen an sich sind mit einem Zeitlimit behaftet, in der man es schaffen muss, das Biest zu erledigen. Zur Wahl stehen dazu insgesamt 14 verschiedene Waffengattungen, vom Großschwert, über der Insektengleve bis hin zu Pfeil und Bogen, wobei Veteranen alle Waffen bereits aus den Vorgängern kennen. Dabei müsst ihr bedenken, welche Waffe am sinnvollsten bei welchem Monster ist, aber das findet ihr erst mit ein wenig Spielerfahrung heraus. Die Missionen sind dabei recht einfach gestrickt. Meist heißt es nur: Suche ein Monster und erlegt oder fangt es. Allerdings ist es durch die nun offene Welt, die nicht mehr in einzelne Abschnitte unterteilt ist, schwierig, das Monster einfach so zu finden, deshalb hat man sich etwas Besonderes überlegt. In einem kleinen Beutel trägt man Insekten mit sich herum, die etwas mit den Glühwürmchen gemein haben. Sobald man Fuß- oder Schleifspuren von Großmonstern findet, nehmen diese Insekten Witterung auf und führen uns in deren Richtung.
Auch allgemein hat man die Objektvielfalt entschlackt. Zwar gibt es immer noch eine Vielzahl von Objekten, die man finden kann, doch nicht alle werden in eurem üppig gestalteten Inventar landen. So genannte Kontoobjekte, die in Punkte umgewandelt werden, schreibt euch das Spiel sofort gut. Genauso ist es nun mit gefangenen Fischen, die nur als Kontoobjekte dienen, abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen. Außerdem gibt es an Erzsammelstellen keine Rostscherben mehr, aus denen seltene Waffen geformt werden. In der Vergangenheit musste man schon verdammt viel Glück und Sitzfleisch haben, um bestimmte Waffen zu bekommen. Das hat sich mittlerweile nun erledigt. Neu sind auch Untersuchungsmissionen, die ihr im Dorf zur Genüge annehmen könnt. Diese sind kleine, optionale Quests, die euch mit einer Menge nützlichem Monstermaterial versorgen, um euch die nötige Ausrüstung herzustellen. Ein weiteres nützliches Feature ist die Wunschliste. Hier können bis zu sechs Waffen oder Ausrüstungsteile aufgenommen und jederzeit nachgeschaut werden, welche Bauteile noch fehlen. Gleichzeitig informiert euch das Spiel bereits beim Sammeln eines benötigten Materials darüber, wie viele ihr aktuell habt und ob ihr alles beisammenhabt.
Stefans Meinung aus der Sicht eines MH-Neulings:
Ich muss mich schämen, denn bisher hatte ich keine Gelegenheit genutzt, die Monster Hunter Reihe zu spielen. So ist Monster Hunter World mein Einstieg, den ich auf der Xbox One X in schöner Optik erleben durfte. Am Ende obsiegte dann aber doch die Einstellung auf mehr Frames, damit in Kampfsituationen das Bild doch ruhiger blieb. Hier darf gerne Experimentiert werden, sofern die Hardware vorhanden ist. Besonders erfreulich war das Wiedersehen mit einigen alten Phantasy Star online Veteranen, mit denen ich auf Ragol weit über 1000 Stunden verbracht habe. Und ja wer PSO noch kennt, wird den Eindruck nicht los, dass man sich hier sehr großzügig bedient hat - und das ist gut so!
Die Komplexität scheint zwar wirklich abgenommen zu haben, für Neulinge und RPG Noobs, dürfte es gerade zu Beginn aber dennoch ein riesiger Brocken an Informationen sein. Wer sich in Gilden formiert, wird vom erheblichem Wissenstransfer sicherlich profitieren. Bleibt am Ende die Frage, wie man die Spieler nach dem Durchlaufen der Story (ich hörte von 45-60h) langfristig bei der Stange halten will. Fakt ist aber, dass Monster Hunter World ein erheblicher Zeitfresser ist, bei dem man gerade zu Beginn dran bleiben sollte und muss. Leider war dies genau das Kriterium, dass ich nur bedingt erfüllen kann und so hinke ich meinen Gildenkameraden mittlerweile meilenweit hinterher. Der Wille ist aber da, hier doch noch die Aufholjagd anzugehen.
Michaels Fazit: