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Nein, Velvet ist keine strahlende Heldin. Comicfans würden sie mehr als Anti-Heldin bezeichnen, als jemand, der zwar für eine Sache antritt, die an und für sich richtig ist. Doch die bei der Wahl ihrer Methoden alles andere als zimperlich ist. Um zum Beispiel an ein Schiff zu kommen, dass sie weiterbringt, sorgt sie dafür, dass die Hauptquelle der Wirtschaft einer Hafenstadt zerstört wird und gleichzeitig für großflächige Zerstörungen. Sie hinterlässt eine im Prinzip vollkommen verkrüppelte Stadt, deren weiteres Schicksal ihr gleichgültig ist. Und mit dieser Person soll man sich quasi anfreunden?
Erstaunlicherweise funktioniert letzteres sogar. Es mag zwar sein, das Velvet kein angenehmer Charakter ist. Doch durch die typischen Tales of.. Dialogszenen, wird ihre Figur behutsam ausgebaut und charakterisiert. Man merkt, dass sie ihre wahren Emotionen unter einem Eispanzer verschlossen hat. Und hat regelmäßig Szenen, in denen sie zeigt, dass sie trotzdem noch fühlt. Zum Beispiel, als einen Malak, eine Art Dienerdämon rettet und ihn Laphicet nennt. Solche Momente sorgen dafür, dass man Sympathien für sie entwickelt. Sie ist kein Monstrum, sondern einfach nur eine Getriebene Person.
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Hinzu kommt auch noch die Story an sich, die unter dem Untertitel „A Tale of Emotion versus Reason“ steht. Was perfekt zusammenfasst, was die Geschichte auszeichnet. Dabei geht es ebenso um Fragen der Moral, ob nämlich die Aktionen von den Protagonisten richtig sind. Darauf wird es keine einfachen Antworten geben, soviel sei jetzt schon verraten.
Das gelungene Kampfsystem von Tales of Beseria basiert dabei auf den richtigen Einsatz von Aertes und Souls. Aertes sind die Angriffe, die du durchführst. Im Prinzip kannst du eine Combo mit bis zu fünf Attacken durchführen, wobei jede auf einem der vier Knöpfe rechts auf dem Pad der PS4 liegt. Allerdings kannst du zu Beginn nur drei Attacken nacheinander durchführen, weil du auch nur drei Souls hast. Mehr kriegst du, wenn du einen Gegner besiegst oder zumindest für einen kurzen Moment kampfunfähig machst. Hast du allerdings eine Kombo durchgeführt, ist es empfehlenswert zu warten, bis sich deine Souls wieder aufgeladen haben, da du sonst welche verlierst, wenn deine Feinde dich dann erfolgreich attackieren können.
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Des Weiteren kann man die Charaktere mit vielen verschiedenen Outfits ausstaffieren. Wer sich also an dem etwas luftigen und an die Bad Girls-Outfits aus den Comics der 90er Jahre erinnernde Kleidung stört, der kann sich hier austoben. Je länger man spielt, desto mehr Kostüme und Accessoires schaltet man frei. Eine wichtige Quelle sind dabei die Katz-Truhen, die man öffnen kann, wenn man ausreichen Katz-Seelen aufsammelt, die überall im Spiel versteckt sind. Wobei nicht immer sicher ist, dass man auch was kriegt, wenn man eine solche aufmacht.
Tales of Berseria ist kein Open World-Spiel, wie noch der Vorgänger. Es ist deutlich runterskaliert. Man befindet sich in überschaubaren Karten, die aus diversen Gebieten bestehen, die man nacheinander abklappern kann. Und um ehrlich zu sein? Es stört nicht, dass die Welt in viele kleine Areale aufgeteilt ist, da man so immer noch mehr als genug zu tun hat.
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Tales of Beseria ist ein sehr gutes JRPG, das man sich als Genre-Fan unbedingt holen sollte.