Stell dir vor, in deiner Stadt bricht die Zombieapokalypse aus. Deine Heimat wird von der Außenwelt hermetisch abgeriegelt, und du und deine Mitbewohner müssen selbst klarkommen, um zu überleben. Was meinst du, wird dann geschehen? Wird die Zivilisation untergehen? Oder wird sie sich behaupten?
Dying Light beschäftigt sich mit dieser Frage. Du spielst den Geheimagenten Kyler Crane, der sich im Auftrag der Global Relief Effort, auch GRE genannt, in die unter Quarantäne stehende, türkische Stadt Harran einschleicht. Seine Mission lautet, an wichtige Unterlagen zu kommen, die seinen Auftraggeber belasten könnten. Doch kurz nach seiner Ankunft wird er von einem Zombie gebissen und seitdem läuft ihm die Zeit davon. Denn er muss dafür sorgen, dass ein Gegenmittel erforscht wird, ehe er selbst zu einem Untoten wird.
Der Hauptgrund, wieso Dying Light so gut für mich funktioniert, ist das Gameplay. Es ist vor allem die Tatsache, dass ich quasi alles in diesem Gebiet erkunden und erklettern kann. Und das ist sogar ein essentieller Teil des Spiels. Denn wiederholt habe ich Aufträge, die mich quer durch die ganze Stadt schicken. Und wenn ich verhindern will, dass ich den Zombies in die Hände falle, muss ich dabei den Weg über die Dächer wählen.
Doch zum Glück bin ich nicht wehrlos. Ich kann diverse Objekte als Waffe benutzen. Wobei es besser wäre, ich würde darauf verzichten. Denn der Nahkampf ist einer der Schwachpunkte in diesem Spiel. Im Prinzip besteht er nur daraus, auf den Gegner dreinzuschlagen, die Ausdauer-Anzeige im Blick zu haben und sich notfalls zurückzuziehen, um diese zu regenerieren. Dabei braucht es je nach Waffe mehrere Treffer, bis der Feind endlich am Boden liegt, und zwar dann hoffentlich endgültig tot.
Gleichzeitig ging mir auch auf den Keks, dass die Gegenstände so wenig aushalten. Nach gefühlt viel zu wenig Treffern heißt es dann schon, dass man aufpassen muss, sonst geht die Waffe zu Bruch. Immerhin lässt sie sich auf Knopfdruck reparieren.
Und Haran ist riesig! Ich hatte nie das Gefühl, das ich wirklich alles gesehen habe. Es gibt immer wieder etwas zu entdecken. Und manche Räume wirken bedrückend, etwa wenn ich einen blutverschmierten Kleiderschrank sehe und ich mich frage, was da wohl passiert ist.
Doch das Spiel wird noch mehr durch das Add-On The Following erweitert. Mit einem Schlag kann ich mich in einer Umgebung bewegen, die doppelt so groß wie Haran ist. Und die neue Umgebung ist interessanter, viel weitläufiger, aber nicht minder gefährlicher.
Ein weiterer Faktor, der mich für dieses Game einnahm ist die gelungene Akustik. Der Soundtrack gehört mit zu den besten, die ich in diesem Jahr gehört habe. Die Musik passt sich perfekt dem aktuellen Gameplay an, ohne dass es übertrieben wird.
Letzten Endes hat Dying Light: The Following – Enhanced Edition mich zwar nicht zu einem Zombiefan gemacht. Aber zu einem Fan dieses Games allgemein. Was, wie ich finde, eine gute Leistung ist.