Stories of Bethem sieht sich selbst im Geiste der The Legend of Zelda-Reihe. Sprich, man hat es hier mit einem Action-Adventure zu tun. Allerdings vermeidet es das Spiel, dem Vorbild zu sehr nachzueifern. Stattdessen geht es eigene Wege. Und setzt den Fokus mehr auf Erkundung und Rätsel.
Es ist aber auch immer ein Spagat, den viele Spiele eingehen müssen. Nehmen sie den Spieler zu sehr an die Hand, heißt es dann wieder, sie wären zu einfach. Machen sie das Gegenteil, heißt es wiederum sie sind zu schwer. Und Stories of Bethem? Schlägt in letztere Kerbe.
Das Spiel tut alles, nur nicht einen an die Hand nehmen. Es kommt mehr als genug vor, dass man nicht weiß, wo man als nächstes hin soll. Das hat natürlich seinen Reiz. So wird man als Spieler quasi gezwungen, selber nachzudenken und herumzuforschen. Immer wieder mit der Frage im Hinterkopf, wo ich als nächstes mit meinen aktuellen Items hin kann und wo nicht.
Doch hat das auch seinen Nachteil. Wenn man irgendwann keinen Bock mehr hat, weiterzuspielen, weil man in einer Sackgasse steckt und es einfach absolut keinen Hinweis darauf gibt, wo man als nächstes hin muss, spricht das mehr gegen das Spiel. Und leider schafft es Stories of Bethem nicht, dieses Manko zu umgehen. Was natürlich dem oben genannten Fokus geschuldet ist.
Das Problem ist dabei auch, dass die Geschichte, bzw. die Erzählweise einem nur bedingt Motivation gibt, weiter zu spielen. Man wird einfach mit den Charakteren nicht warm. Der Plot besteht im Prinzip nur aus dem im ersten Absatz erwähnten Plot. Mehr gibt es da nicht. Wo Zelda eben durch die Story motiviert, ist das bei Stories of Bethem nicht der Fall. Man langweilt sich und mag irgendwann einfach nicht mehr.
Genauso irritiert die Idee der Entwickler, auf bewährte Accessoires wie Schilder oder Schwerter zu verzichten. Stattdessen hat der Hauptcharakter magische Fähigkeiten. Er kann zum Beispiel Energiebälle abfeuern, mit denen er Schalter und Feinde erwischen kann. Das Problem ist, dass die Steuerung arg fummelig geworden ist. Es ist oft genug eine bange Frage, ob man jetzt einen Feind erwischt hat oder nicht. Denn falls nein, darf man erstmal die Beine in die Hand nehmen und warten, bis die Magie sich wieder regeneriert hat. Immerhin erhält man später stärker Sprüche, die einem das Überleben erleichtern. Was aber trotzdem nicht das Fehlen von Rüstungen erklärt. Denn die normale Kleidung bietet keinen guten Schutz. Immerhin kann man später Klamotten kaufen, die über bestimmte Boni, wie sich regenerierende Gesundheit verfügt. Nur ob das ein guter Ersatz für eine mangelnde Rüstung ist?
Was insofern schade ist, als dass die Grafik und der Sound durchaus interessant ausgefallen sind. Klar, die Optik ist wieder der sattsam bekannte Pixellook, der bei den Indepentenspielen nun schon so oft vertreten ist. Aber die Entwickler machen etwas daraus. Nämlich etwas Großartiges. Sie schaffen einen eigenen Look, der zeitgleich eine Homage an die Zelda-Games darstellt, als auch etwas Eigenständiges bietet. Und die einzelnen Tracks gehen einem in die Füße.