Wie viel Minecraft steckt in Terraria? im Test

Xbox Live Arcade

Mit Terraria ist jetzt einer der PC-Überraschungserfolge des Jahres 2011 auch auf der Xbox Live Arcade herausgekommen. Was sich einem allerdings in den ersten Spielminuten darbietet, erinnert an Minecraft, einem weiteren Indie-Hit, der ebenfalls seinen Weg auf die 360 fand. Und so stellt sich einem die Frage, wie viel von dem eben genannten Titel im anderen steckt. neXGam machte den Vergleich.

Terraria_11Optik:
Beide Spiele haben einen gewissen Retro-Charme, der vor allem durch die Graphik entsteht. In diesem Punkt  enden allerdings auch die Gemeinsamkeiten, denn die Art und Weise der Erzeugung unterscheidet sich stark. Bei Minecraft sieht man das Geschehen aus der Ego-Perspektive. Man befindet sich in einer schier unendlichen Welt, die in einer pixeligen Klötzchengrafik dargestellt wird. Dieser Stil wird bis ins kleinste Detail durchgehalten.

Bei Terraria hingegen ist die Grafik in 2D und von der Seite her gehalten. Erinnerungen an die 16Bit-Ära werden so gezielt geweckt, was durch das Character-Design noch zusätzlich verstärkt wird. Denn dies erinnert an die SNES-Teile der Final Fantasy-Reihe. Vor allem Teil VI (in USA FF III) diente als Vorlage für das Aussehen der Figuren und Rüstungen.

Gameplay:
Auch hier gibt es zwischen den beiden Spielen gewisse Übereinstimmungen. Bei Minecraft befindet sich man in einer vielfältigen Umgebung mit vielen verschiedenen Rohstoffen, die man abbauen muss, um zu überleben. Dazu zählt Holz, Stein aber ebenso Eisenerz, an das man nur mit bestimmten Werkzeugen gelangen kann. Außerdem ist die Welt, in der man sich jeweils aufhält, mit allerlei Kreaturen und Monstern bevölkert, von deinen einige, besonders die gefährlichsten, während der Nacht aktiv sind. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, sich noch am ersten Tag ein eigenes Domizil zu bauen, um geschützt zu sein.

Terraria_16Dieses Gameplay kann man ebenfalls bei Terraria wiederfinden, wenn auch mit Unterschieden. So ist es beispielsweise nicht vorgesehen, sich um Nahrung zu kümmern, da man, anders als bei Minecraft, keinen Hunger verspürt. Was den Bau einer Unterkunft angeht, so kommt diesem Bestandteil des Spiels noch eine weitere Bedeutung hinzu. Man ist nämlich nicht alleine unterwegs, sondern trifft auf viele NPCs, die man erst durch eine entsprechende Behausung anlocken kann. Diese Figuren, die es in Minecraft nicht gibt, sind für den weiteren Spieleverlauf notwendig. Man erhält von ihnen Quests, Tipps oder kann Handel mit ihnen treiben. Allerdings muss man auch betonen, dass die KI nicht mit Intelligenz beeindruckt. Da einige Charaktere frei herumlaufen, kann es schon passieren, dass sie inmitten der Nacht das Heim verlassen, und so Monstern den Zutritt ermöglichen.

Crafting:
Das Erstellen von Werkzeugen und anderen Gegenständen ist Teil des essentiellen Charmes von Minecraft. Man kann alles Mögliche bauen, und das Spiel lädt einen förmlich zum Herumexperimentieren ein.  Es ist schier unmöglich, den Überblick über die Masse an verschiedenen Rezepten zu behalten, weshalb es im Internet diverse Leitfäden gibt, mit welchen Bestandteilen man was zusammenbasteln kann.

Terraria_9Terraria enttäuscht in dieser Hinsicht. Zwar ist es auch hier möglich, neue Objekte zu erstellen. Doch hat man ein vorgegebenes Rezept, so dass man nur die einzelnen Zutaten sammeln muss, um es anschließend an der entsprechenden Herstellstation, wie zum Beispiel einer Werkbank, mit einem Klick zu erschaffen.  Es fehlt einem die Herausforderung.

Multiplayer:
Minecraft kann man gut alleine, noch besser mit anderen spielen. Die Zusammenarbeit, um beispielsweise zusammen eine größere Unterkunft zu bauen, sorgt für erstaunliche Ergebnisse. Und es macht einfach deutlich mehr Spaß.

Bei Terraria ist dem ebenfalls so, wenn auch aus anderen Gründen. Da das Crafting und damit das Herumexperimentieren flach ausfallen, steht hier das gemeinsame Bestehen von Quests im Vordergrund. Erst wenn man mit einem guten Kumpel unterwegs ist, merkt man, wie man von dem Game in seinem Bann gezogen wird.

Terraria_17Neueinsteiger:
Minecraft verlangt vom Spieler, dass man sich einarbeitet. Man wird nicht an die Hand genommen, sondern ins kalte Wasser geworfen. Stück für Stück lernt man hinzu und kann so mehr über das Spiel erfahren.

Terraria macht es besser, wenn auch nur bedingt. Der Titel verfügt über ein Tutorial, welches einem die wichtigsten Dinge erklärt. Allerdings gaben sich die Entwickler hierbei keine große Mühe. Es gibt viele missverständliche Formulierungen, was besonders beim Hausbau nervt. Und wenn man schließlich normal spielt, weiß man spätestens nach dem Errichten einer Unterkunft nicht, wie es weitergehen soll. Es fehlt an einer definitiven Richtungsvorgabe, was vermutlich nicht nach jedermanns Geschmack sein dürfte.

Wie man anhand der vorherigen Abschnitte sieht, ist Terraria mehr als nur eine bloße Minecraft-Kopie. Es gibt viele deutliche Unterschiede, die dafür sorgen, dass der Titel eigenständig wirkt. Und wenn man sich auf ihn einlässt, kann man sich seinem Charme nicht entziehen. Etwas, was er mit dem anderen Spiel gemeinsam hat.




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Forum
  • von Phill XVII:

    Hieß es nicht mal der Support von Terraria wird eingestellt? Verwechsel ich wahrscheinlich.

  • von Uroko Sakanabito:

    OMG O___o Muss bis Winter warten, verschlingt zuviel Zeit!...

  • von Mistercinema:

    505 Games veröffentlicht heute das neue Update 1.4.3 des millionenfach verkauften 2D-Action-Adventure-Sandbox-Spiels Terraria für Konsolen und Mobilgeräte und führt damit Crossover-Inhalte von Klei Entertainments Wildnis-Survival-Hit Don´t Starve Together ein. Mit dem neuen Update kann ab...

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