InuYasha: Fuun Emaki im Test

Sofern mich mein Wörterbuch nicht hängen lässt, sollte der Untertitel etwas wie „Rolle des Schicksals“ oder „Rolle des Unglücks“ bedeuten. Was gleichermaßen egal ist. Denn wenn ihr Japanisch könnt, werdet ihr über meine jämmerlichen Übersetzungsversuche nur lachen. Und könnt ihr es nicht - tja, dann werdet ihr von der Story ohnehin nichts mitkriegen. Denn die wird komplett auf Japanisch erzählt. Hiragana Kenntnisse helfen auch nicht weiter, weil massiv Kanjis eingesetzt werden. Fans von InuYasha Autorin Rumiko Takahashi (Ranma ½, kürzlich: Rin-ne) werden dies bedauern.

Und nein, selbst wenn ihr Namen wie Kagome, Miroku oder Sango zuordnen könnt, werdet ihr nie durchblicken. Trotz intensiver Suche konnte ich auch keine Fan-Übersetzung im Internet auftreiben. Die Story bleibt ein Geheimnis. Trotzdem mutiert das Modul nicht wie andere WonderSwan Games nach fünf Minuten zum Spielspaßkiller. Was an den unterhaltsamen Kämpfen liegt, die in Echtzeit ablaufen.

Man fühlt sich an alte 2D Side-Scroller wie Double Dragon oder Golden Axe erinnert. Hirn in den Ruhezustand und kloppen, kloppen, kloppen. Manchmal sehr erholsam. Zwischen den Kämpfen wird viel getextet, 70-80% des Spiels besteht aus Dialogen. Man klickt sich erwartungsvoll durch die Konversationen und hofft auf den nächsten Kampfeinsatz. Zwischendurch werden unanimierte Grafiken gezeigt, meist zur Wiedergabe von InuYasha‘s Stimmung. Die Optik fängt den Stil des Manga / Anime gut ein. Begleitet wird das Geschehen von Melodien, die durch Wiederholung und die miese Qualität der WonderSwan Lautsprecher rasch zu nerven beginnen. Shenzen Qualitätsarbeit!

Recherchiert man im Netz nach InuYasha: Fuun Emaki findet man allerorten  die Angabe, es handle sich um ein Rollenspiel (RPG). Dem muss ich widersprechen. Die Tatsache, dass ihr durch Kämpfe Erfahrungspunkte sammelt und damit Dinge wie Lebensenergie & Schlagstärke verbessern könnt, qualifiziert nicht zu einem Rollenspiel. Das Modul ist eher eine Art Visual Novel mit Actioneinlagen. Und auch nicht zu lang - nach ca. 5 Stunden sah ich die Credits. Allerdings klickte ich den japanischen Text weg. Wer liest, wird länger brauchen. Danach ist noch nicht Schluss, denn im Hauptmenü gibt‘s noch einen Survival Modus. Dort vermöbelt man so lange stärker werdende Gegner, bis die Lebensenergie alle ist. Nett, aber nicht abendfüllend.