Horizon Zero Dawn: Die Zukunft lässt grüßen im Test

PlayStation 4

Es gibt Spiele, die nehmen einen von Anfang an gefangen. Bei denen man von der ersten Minute an weiß, dass diese Titel dafür sorgen werden, dass man für die nächste Zeit wenig anderes machen wird, außer zu spielen. Horizon: Zero Dawn ist so ein Game. Für Videospielfans ist dieser März ein grandioser Monat. Jede Menge Titel kamen und kommen heraus. Darunter diverse AAA-Produkte, wie beispielsweise Nier: Automata oder eben auch Horizon: Zero Dawn. Letzteres ist exklusiv für die PS4 von Sony veröffentlicht worden. Und es handelt sich dabei um einen der Titel, die man getrost als Systemseller bezeichnen kann. (Update 13.11.17 zum "The Frozen Wilds DLC).

 

Horizon_Zero_Dawn_neXGam_11Entwickelt von Guerilla Games, die vor allem durch die Killzone-Serie bekannt geworden sind, spielt Horizon Zero Dawn in der Zukunft. Die Erde hat sich verändert, eine Apokalypse hat stattgefunden. Die Menschheit ist auf das kulturelle und technologische Niveau der Steinzeit herabgesunken. Und viele Tiere sind Maschinen, die von den jeweiligen Stämmen gejagt werden.
 
In dieser Zeit wächst auch Aloy auf. Sie ist, genau wie ihr Ziehvater Rost, eine Ausgestoßene der Nora, einem matriarchalischen Stamm. Und als sie herausfinden will, wer ihre wahren Eltern sind, nimmt sie an einer besonderen Reifeprüfung teil, die ihre Eigenheiten und Geschicke als Jäger und Krieger unter Beweis stellen. Doch dann greifen merkwürdige Menschen die Prüflinge an und töten einen Großteil von diesen, ebenso wie die Leute, die zu ihrer Verteidigung kommen. Auf der Suche nach Antworten macht sich Aloy auf, um mehr herauszufinden. Und stößt schon bald auf Spuren in die Vergangenheit ihrer Welt.
 
Horizon Zero Dawn präsentiert sich als ein Open World Action Adventure, dass ein wenig an die Assassin’s Creed-Reihe erinnert, allerdings auch Elemente von Far Cry und Tomb Raider aufweist. Und dieses Gemisch ergibt eines der besten Spiele, die man aktuell für die PS4 kriegen kann. Und das ist nicht untertrieben.
 
Horizon_Zero_Dawn_neXGam_2Es sind verschiedene Faktoren, die einen in den Bann des Schauspiels ziehen. Da ist zum einen die Story, die einen in den Bann zieht. Was zuerst wie eine typische Rachestory erscheint, kriegt schnell komplexe, politische Untertöne, als man immer mehr und mehr über die Welt von Alyo erfährt. Es gelingt dabei den Entwicklern, die verschiedensten Stämme unterschiedlich darzustellen, was ihre Lebensweise und ihre Kultur angeht. Die Nora sind ein Stamm, der hauptsächlich von der Jagd lebt und matriarchalisch regiert wird. Die Cuja hingegen glauben an die Sonne und werden von einem Sonnenkönig beherrscht, der seinen Vorgänger, seinen Vater, gestürzt und getötet hat, weil dieser ein Schreckensregime errichtet hatte, in dem Unschuldige der Sonne geopfert wurden.
 
Es ist eine wunderbar, offene Welt, in der man sich verlieren kann. Das Design ist dabei unterschiedlich. Die Welt der Nora ist eine karge von Eis und Schnee geprägte Gebirgs-Landschaft. Die Cuja hingegen existieren in einer wüstenähnlichen Region, in der Wasser Mangelware ist. Und es gibt noch viele weitere Gegenden, in denen man sich über die Stränge schlagen kann.
 
Austoben kann man sich definitiv in diesem Spiel. Denn es gibt jede Menge Aufgaben, die euch lange Zeit beschäftigen. Da hat man zum anderen die Jagdherausforderungen. Oder die Nebenmissionen. Oder die Aufträge. Oder, oder, oder. Es wird einem so schnell nicht langweilig werden.
 
Horizon_Zero_Dawn_neXGam_40Was aber auch vor allem daran liegt, dass einem das Spiel zwar viele Missionen vorsetzt, man aber auch die absolute Freiheit hat zu entscheiden, was man als Nächstes machen möchte. Und so begibt sich man sich durch die Gegend und stößt auf ein Mal auf eine Herde an Grasern. Mit dem Fokus, einem Gerät, das Aloy in ihrer Kindheit gefunden hat, findet man schnell heraus, ob noch andere Kreaturen in der Nähe sind und analysiert die Schwachstellen der mechanischen Wesen. Sie sind gegen Feuer schwach, also wählt man die entsprechenden Pfeile aus, legt an, zielt und dann fängt der Spaß an.
 
Denn die Kreaturen können einiges einstecken. Und wenn auf einmal fünf von ihnen euch gleichzeitig von allen möglichen Seiten angreifen, dann ist man als Aloy damit beschäftigt, zu überleben. Der Medizinbeutel kann da schnell zur Neige gehen, ebenso auch der Pfeilvorrat. Doch zum Glück kann man jederzeit neue nachfertigen, genügend Ressourcen vorausgesetzt. Und so hat man nach einer halben Stunde Kampf alle Viecher kleingekriegt.
 
Doch dann sind da noch die großen Brocken. Die Verseucher zum Beispiel. Die jede Menge schlucken und ebenso viel austeilen. Allerdings sind die Auseinandersetzungen niemals unfair. Es kommt immer auf die richtige Vorbereitung an. Man muss sich die Zeit nehmen, um die Gegner zu analysieren und herauszufinden, wie man gegen sie vorgehen kann.
 
Horizon_Zero_Dawn_neXGam_52Welche Waffe sollte man wählen, welche Munition? Und welche Montur wäre für den Kampf geeignet? Vieles davon wird man sich aneignen, wenn man ausreichend Zeit im Spiel verbracht hat. Andere Sachen werden einem hingegen durch die Fokusanalyse nähergebracht.
 

Wenn man übrigens wirklich jede Mission erledigt, wird man zwangsläufig schnell überlevelt sein. Doch bis auf die menschlichen Gegner macht das nichts aus. Denn die Maschinenwesen sind immer eine Herausforderung. Was allerdings nicht an der KI liegt. Die ist leicht dümmlich, was man vor allem an den Menschen merkt. Es ist zu einfach, ihnen aus den Weg zu gehen und sie so vom getriggerten in den normalen Modus zu bringen. Immerhin: So ist es umso zufriedenstellender, sie mit Kopfschüssen zu erledigen.

 

Horizon_Zero_Dawn_neXGam_51

Visuell ist das Spiel eine wahre Pracht. Man merkt, dass die Entwickler viele Details beachtet haben, was wirklich auch so Aspekte wie die Bewegung von Aloy oder anderen Figuren. Auch die Spielewelt ist grandios. Allerdings hat die Grafik auch ihre Schattenseiten. Viele Gesichter wirken unnatürlich, was sich vor allem bei den Dialogen negativ bemerkbar macht. Bei denen kann es vorkommen, dass sie absolut nicht lippensynchron sind und oft genug passiert es, dass der Dialog vorbei ist, aber die Lippen sich immer noch bewegen. Interessanterweise egal, in welcher Sprache man spielt.
 

Und das bringt mich zur Synchro. Leider ist diese nicht ganz so prickelnd geworden. Immer wieder kommt es zu Passagen, in denen die deutschen Sprecher keinen perfekten Job machen, in denen die Sprachausgabe negativ wirkt. Die Redner geben sich zwar Mühe, aber es irritiert dann doch, wenn die Qualität nicht überzeugt.

Trotz alledem ist das Spiel ein „Must Have“ für die PS4. Unbedingt kaufen, wenn man auf die Jagd nach großen Kreaturen steht.

 
 



 

 

Stefans Eindrücke zum "The Frozen Wilds" DLC
Mit „The Frozen Wilds“ erwartet euch der erste DLC zum PS4 Spiel des Jahres Anwärter Horizon Zero Dawn. Da ich das Hauptspiel mit Verzögerung erst später angegangen und gerade einmal vor drei Wochen mit 82 Stunden Spielzeit auf der Uhr beendet habe, eine klare Angelegenheit, sich sofort in die eisigen Lande der Banuk zu stürzen.

Horizon-Zero-Dawn-The-Frozen-Wilds-neXGam-00Das neue Gebiet setzt sich hierbei oben rechts an der bekannten Karte an. Wer das Spiel bis dahin nicht durchgespielt hat, darf sogleich auch dorthin reisen. Wer bereits das „offene Ende“ zu Gesicht bekommen hat, muss eh mit dem Spielstand ansetzen, der kurz vor der finalen Schlacht angesiedelt ist. Wer nun meint, mit Level 50 marschiert man einfach mal dort ein und mischt die Maschinen mit voller Montur auf, wird sofort beim ersten Gegner fett eins in die Fresse kriegen. Ok, das sollte wohl nur dienen, nicht zu überheblich rein zu gehen und ja, das funktioniert. Danach sind die Widersacher zwar ein klein wenig zahmer, bedürfen aber all Eurer gesammelten Erfahrung. Diese kann von nun an weiter als Stufe 50 ausgebaut werden. Hinzu kommen neue Waffen, ein neuer Punkt „Reisender“ im Fähigkeitsbaum und neue Sammelgegenstände. Gepaart wird das Ganze mit einer neuen, tollen Story rund um einen Vulkanberg, neuen Gegnern und ebenso gelungenen Sidequests, kleinen Rätseln und teils skurrilen Figuren.

Dabei gibt es viel Background über das Volk der Banuk und ihrer Lebensweisheiten. Ich habe dies alles sofort wieder in mich aufgesaugt und genieße aktuell jede freie Minute in „Frozen Wilds“. Auch hier möchte jeder Seitenstrang des Gebiets und der Geschichte vom ersten Augenblick in vollen Zügen mitgenommen werden, was sich am Ende auf weitere 15 Stunden summieren soll. Übrigens hat man es nun auch einmal auf die Reihe bekommen, die Sprachausgabe lippensynchron auf den Bildschirm zu bringen. Meine Hochachtung an die Entwickler, die erneut beweisen, dass auch ein reines Offline Game noch jeden Cent seines Preises wert sein kann!
 

Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von Yamazaki:

    Also mir hat auch der 2. Teil Spaß gemacht. Zwar wurde Aloys Entwicklung bissel zu schnell vorangetrieben aber dieses Abschotten und Verzweifeln ist ja das was Teil 1 aus ihr gemacht hat in meinen Augen. Horizon ist meiner Meinung nach außerdem einer der wenigen Titel die nicht eine leere,...

  • von pseudogilgamesh:

    Teil1 u der dlc, während Corona für Umme, waren prägend-geile Gamingerlebnisse; es zog mich in die Welt, ich fühlte mich dort richtiggehend wohl. * Etwas, was der Schwitz-Zelder-Erstling "auf Dauer" so garnicht vermochte Spoiler anzeigen (dazu trugen uA die...

  • von Kettenhund:

    Ich bin auch der Meinung, mit Teil 2 haben sie vorallem Aloy charakterlich voll gegen die Wand gefahren. Sie ist mir in Dialogen oft egoistisch und unsympathisch gewesen. Und dieses Mysterium aus Teil 1 wieso weshalb warum, war im 2ten ebenfalls nicht mehr da.

Insgesamt 343 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen