Der Beginn der Story ist stark. Man lernt innerhalb weniger Minuten den Protagonisten, sein Leben und was ihn ausmacht kennen. Auch einige der Konflikte, die die Geschichte vorantreiben werden, werden eingeführt. Und selbst danach versuchen die Entwickler von Airtight Games (Dark Void) alles, um eine unheimliche, mysteriöse Atmosphäre aufrechtzuerhalten.
Denn die Geisterwelt, in der sich Ronan befindet, ist eine Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart. Überall sieht man die grauweißen Erinnerungen an das alte Salem, die man teilweise selbst enthüllen kann. Alte Kutschen oder Überreste von Holzhäusern, die still vor sich hinbrennen. Die Kulisse ist erstklassig. Und natürlich unheimlich. ;)
Doch es geht noch weiter. Man bemerkt schnell, dass das Gameplay nicht viel Abwechslung bietet. Man durchläuft die Gegend, um von A nach B zu gelangen. Ab und an findet man einen verlorenen Geist, dem man optional helfen kann, ins Licht zu kommen. Dazu muss man innerhalb eines klar definierten Bereichs nach Beweisen suchen, verhüllte Objekte enthüllen, mit ihnen interagieren und die Gedanken der Lebenden beeinflussen, soweit das möglich ist. Hat man alles beisammen, muss man anschließend des Rätsels Lösung präsentieren. So gilt es zum Beispiel herauszufinden, was mit den Beifahrern eines verunglückten Autofahrers passiert ist. Doch das ist nicht schwierig. Man besitzt zum einen unendliche Versuche und zum anderen wird man mehr als deutlich auf die richtige Antwort hingewiesen, sollte man einmal danebenliegen. Auf dieselbe Weise agiert man auch, wenn man einen Ort untersucht, der den Hauptplot vorantreibt. Es ist schon fast unheimlich, wie einfach das Spiel dadurch wird.
Und dieser Spielablauf wiederholt sich. Man kommt in der Geschichte weiter, begibt sich zu einem neuen Punkt und auf dem Weg dahin kann man einer verlorenen Seele helfen. Wenn man das zweimal nacheinander macht, verspürt man wenig Lust, den Titel durchzuspielen.
Es wird zwar versucht, das durch die Dämonen wieder wettzumachen, doch handelt es sich bei diesen Gegnern, den einzigen Feinden im Spiel, eher um nervige Hindernisse, die nicht unheimlich sind. Sie zu beseitigen ist keine allzu große Herausforderung. Einfach von hinten überraschen und anschließend eine Taste und den linken Stick in eine bestimmte Richtung bewegen.
Dabei wurde sich angestrengt, den Spieler bei Laune zu halten. Überall in den Abschnitten sind sammelbare Sachen versteckt, die man entweder aufsammeln oder zunächst auffinden und enthüllen muss. Erinnerungen der verstorbenen Frau von Ronan oder Objekte (wie z. B. Wasserboiler) lassen sich so aufspüren. Hat man von den versteckten Gegenständen alle beisammen, erhält man Zugriff auf eine nette, unheimliche Gruselgeschichte.
Wenn man eine der neuen Konsolen besitzt, stellt sich die Frage, zu welcher Fassung man greifen soll. Die Empfehlung des Redakteurs lautet: Die PS4-Version. Sie sieht grafisch besser aus, das Licht des Gamepads warnt einen vor Dämonen und es steuert sich gefühlt angenehmer.