Plants vs. Zombies Garden Warfare 2 VS. Plants vs. Zombies Garden Warfare im Test

Ja und Nein! Obwohl ich schon beim ersten Teil von dem Spieldesign und dem schrulligen Humor angetan war, konnte ich nicht die kleinen Dinge übersehen, die ich vermisste. Wiederholt hatte ich das Gefühl als hätte Pop Cap bewusst Inhalte zurückgehalten, um den Fan beim zweiten Teil nochmals zur Kasse zu bitten. So weinte ich schmerzvoll einem Einzelspielermodus nach, der bestimmt perfekt zu dem verrückten Setting gepasst hätte. Aber Pustekuchen! Das holt jetzt Pop Cap nach und verpasst Garden Warfare 2 eine Singleplayerkampagne mit einer halboffenen Spielwelt. Kurz zur Geschichte. Es herrscht Krieg zwischen Pflanzen und Zombies, wie der Name es schon sagt und Suburbia, der Ort wo Deppie Dave sein Zuhause hat, ist der Kriegsschauplatz. Das Städtchen wurde teilweise im Sturm durch die Untoten eingenommen und in Zomburbia umgetauft. Ihr wählt zum Start eine der beiden Parteien und führt diese zum Sieg. Und das sieht so aus, dass ihr euch in eurer Basis vorher einen Auftrag ans Land zieht und ihr jedes mal aufs Neue auf einen der Mehrspielerkarten Wellen von Feinden besiegen müsst. Als Pflanzen gilt es fast immer einen Garten zu bewachen während ihr als Untoter einen Grabstein schützen sollt.

Aber keine Angst davor, dass ihr allein gelassen werdet. Vor jedem Start lassen sich drei Bots hinzuschalten, in deren Haut ihr jederzeit schlüpfen könnt. Hin und wieder schicken euch die NPCs in die halb offene Spielwelt raus, um Gegenstände einzusammeln oder Gegner auszuschalten. Eine opulente zusammenhängende Geschichte gibt es nicht. So fühlt sich der Einzelspielermodus fortwährend wie ein Botmatch an, was andere Mehrspielertitel auch in ihrem Repertoire haben. Leider kann das ewig gleiche Missionsdesign und die teilweise frei begehbare Welt nicht darüber hinwegtäuschen, dass man sich hier nur halbherzig die Kritik einer fehlenden Singleplayerkampagne angenommen hat. Sehr schade! Ein weiteres großes Manko war beim ersten Garden Warefare der lokale Mehrspielermodus. Hier durftet ihr gemeinsam mit einem Freund und Spieler aus aller Welt euren Garten verteidigen, was viel Spaß machte. Aber der Splittscreenmodus unterstützte nicht die restlichen Modis, wie es bei Call of Duty der Fall ist.

Das tat mir persönlich am meisten weh, da meine Freundin und ich darauf vertrauten, dass wir uns gemeinsam auf den Onlineserver in jedem Spielmodus unterstützen dürften. Bei Plants vs. Zombies Garden Warfare 2 zieht Pop Cap den Gürtel enger und ihr könnt nur offline mit einem Kollegen zocken. Alle Onlinemodi sind hierbei gesperrt. Schlimmer noch: Obwohl eine offene Internetleitung Voraussetzung ist, um Garden Warfare 2 zu bestreiten, könnt ihr nicht mit eurem lokalen Freund online gehen. Weiter finde ich die technische Umsetzung des Splittscreenmodus eine Frechheit. Alle Schriften und das Fadenkreuz sind entweder zu klein oder durch die Umgebungsgrafik so verdeckt, dass man sie nicht sieht. Hier punktet Pop Cap nicht mit guter Kompetenz.  Auch sehr seltsam finde ich, dass ich im Einzelspielermodus den Controller nicht zur Seite legen kann, um das Spiel kurz zu pausieren, denn dann wirft mich EA aus der eigenen Sitzung.

Solltet ihr noch eine Speicherdatei vom ersten Teil auf der Konsole besitzen, dürft ihr euch über massig Geld, sowie alle Charakter-Varianten durch Import freuen. Das nenne ich wiederum vorbildlich. Die wenigen Spielfiguren aus dem Vorgänger wurden um sechs Typen erweitert, die sich sehr gut in das bestehende Kämpferfeld einordnen. Auf der Seite der Pflanzen kommt der Tank Zitron, die Magierin Rosie und Major Mais hinzu. Bei den Zombies zieht ein Wicht samt Mech, der Nahkämpfer Super Brainz und Käpt´n Totbard, den Fans des Franchise aus Plants vs. Zombies 2 kennen werden, ein. Natürlich kommen mit jeder Figur auch drei Spezialfähigkeiten drauf. Zitron als Beispiel kann kurzerhand einen Schutzschild vor sich aufbauen, während der Superheld Super Brainz durch seine Wirbelwindattacke für massig Schaden sorgt.

Die anderen Charakterklassen wurden keiner Frischzellenkur unterzogen, was laut meiner Meinung auch nicht nötig war. Was den Mehrspielermodus angeht, wurde das Niveau des Vorgängers gehalten. Mit vielen neuen Karten, reichlich Spielmodis und üppigen freispielbaren Goodies bietet Garden Warfare 2 mehr Inhalt als der erste Teil. Der Netzcode ist durchweg gut, womit Verbindungsabbrüche bzw. Lags kein Thema sind. Grafisch ist im Prinzip fast gar nichts passiert, was nicht unbedingt schlecht sein muss, doch hätte ich mich über ein Feintuning gefreut. Gelegentlich werdet ihr merken das Büsche oder andere Gegenstände aus der Ferne ins Bild ´´ploppen´´, was zum Beispiel beim Vorgänger nicht zu finden war. Aber zum Glück ist der Humor erneut mit dabei und gibt dem Spiel seinen eigenen Charme.

Pop Cap hat sich einige Kritik zu Herzen genommen und im zweiten Teil vieles ausgebessert. Allerdings sind - meiner Meinung nach - wichtige Punkte einfach übergangen worden. So finde ich es unendlich schade, dass man Plants vs. Zombies Garden Warfare 2 zusammen nicht von der gleichen Konsole aus online spielen kann. Bei vielen Shootern ist das Standard, das sollte dringend behoben werden. Wer darauf keinen Wert legt, und / oder wem der Splitscreenmodus nicht stört, der kann sich den zweiten Teil allerdings ohne Bedenken holen.