Amazing Spider-Man 2: Does whatever a Spider can? im Test

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Wenn es um Videospiele geht, hat DC Comics dank der Arkham-Spiele einen großen Vorteil. Die Konkurrenz in Form von Marvel konnte da bislang nicht überzeugen. Der beste Versuch war Amazing Spider-Man, den ich damals für neXGam besprach. Und auch, wenn das Game stark von Arkham Asylum abkupferte, machte es mir dennoch Spaß. Umso gespannter war ich auf die Fortsetzung, die schließlich letzte Woche bei mir eintrudelte.

Amazing_Spider-Man_2_neXGam_11Im Grunde genommen hat Beenox schon seine Erfahrungen mit Marvels Vorzeigeheroen gemacht. Schließlich entwickelten sie nicht nur den Vorgänger, sondern auch die vorherigen Spider-Man Titel wie Edge of Time zum Beispiel. Doch Amazing Spider-Man 2 war vor allem eins: Enttäuschend.

Das hatte viele Gründe. Zu allererst die Ladezeiten, die sowohl auf der letzten als ebenso auf der aktuellen Konsolengeneration nerven. Es kann mehrere Sekunden dauern, bis man vom Startbildschirm bis zum Spiel gelangt. Unterdessen kann man prima einige Seiten eines Romans lesen. Und da immer dann geladen wird, wenn man den Schauplatz wechselt, kann man sich gut vorstellen, wie weit man mit dem Buch während einer Spielesession kommt.

Amazing_Spider-Man_2_neXGam_16Doch endlich ist es geschafft. Man kann spielen. Und im Vergleich zum ersten Teil tat sich nicht viel. Noch immer schwingt man sich als Spider-Man durch Manhattan und erledigt vielerlei Nebenmissionen, die das Geschick herausfordern. Photoaufträge, Gangster verprügeln oder Menschen aus brennenden Häusern retten macht Spaß.

Allerdings tat Beenox viel dafür, dass mir dieser zwischendurch schnell vergeht. Denn neu in dem Game ist jetzt eine Heldenleiste. Diese verfügt über je drei Stufen, positiv und negativ. Mit jeder guten Tat füllt ihr diese. Geschieht nichts, sinkt der Füllstand. Das ist so weit kein Problem. Nur wird es schnell zu einem, sobald auf ein Mal die Zeit einem im Nacken sitzt. Wenn ihr nämlich verhindern wollt, dass die Polizei oder andere »Hüter der Ordnung« euch jagen, müsst ihr die Leiste so gut gefüllt haben, wie eben nur möglich. Und da die Nebenmissionen nur für eine begrenzte Zeit auf der Karte sind, ertappt ihr euch schnell dabei, wie ihr von Mission zu Mission hetzt. Und das in dem Bestreben, zu verhindern, dass sie »rot« und damit dringend erledigt werden müssen. Denn sonst verschwinden sie und eure Heldenleiste leert sich. Doch bald seid ihr mehr damit beschäftigt, das zu stoppen, anstatt mit der Hauptmission weiterzumachen. Ein Ungleichgewicht, das stark nervt.

Amazing_Spider-Man_2_neXGam_8Und das ist bei weitem nicht die einzige Enttäuschung in diesem Spiel. Wer jetzt wie in dem Vorgänger eine Geschichte erwartet, die auf den Filmereignissen basiert, wird enttäuscht sein. Amazing Spider-Man 2 ist eindeutig die Fortsetzung von Amazing Spider-Man dem Game, so viel ist klar. Doch ignoriert es das gleichnamige Leinwandabenteuer komplett. Figuren wie Elektro oder Harry Osborn tauchen zwar auch auf. Allerdings ist ihre Ursprungsgeschichte eine vollständig andere, als man aus dem Film her kennt. Gwen Stacy taucht überhaupt nicht auf, wird allerdings immerhin erwähnt. Und dann gibt es narrative Lücken. Felicia Hardy, die Black Cat, ist ebenfalls Teil der Story. Doch anhand der Weise, wie sie eingeführt wird, scheint es so, als ob man sie bereits von früher kennen sollte. Was jedoch nicht der Fall ist, da sie weder in den Filmen noch im Spiel vorher auftrat.

Und auch sonst fühlt sich die Geschichte an, als ob die Schreiber einfach nur sich der reichhaltigen Schurkenvergangenheit Spider-Mans bedienen wollten. Man hat Carnage, Kraven den Jäger, Wilson Fisk und noch viele weitere mehr. Irgendwann hat man nur noch das Gefühl, dass hier eine Checkliste an Gegenspielern abgearbeitet wird, ohne dass sich die Mühe gemacht wurde, die Figuren auszuarbeiten. Denn sie wirken blass.

Amazing_Spider-Man_2_neXGam_9Und wer sich jetzt doch den Titel kaufen möchte? Welche Version soll er sich holen? Auf der One, auf der das Spiel ebenfalls getestet wurde, macht es einen optisch guten Eindruck. Zumindest bis zu dem Moment, wo einem auffällt, dass oft die Hintergrundtexturen unscharf und matschig wirken. Etwas, was bei der PS3 nicht der Fall ist. Also ist man besser beraten, auf die noch auslaufende Konsolengeneration zurückzugreifen. Wobei ich als Comicfan von jedem Kauf nur abraten kann, da man ansonsten enttäuscht sein wird.

 

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Forum
  • von wahrheit:

    Vielen Dank für den Test. ...

  • von Civilisation:

    Weil kein Rezensionsexemplar.

  • von lumpi3:

    Wieso wurde den die Wii U Version nicht getestet?

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