Natürlich solltet ihr das Turnier dazu gewinnen. Die verschiedenen Etappen des Tigers werden hierbei in Epochen eingeteilt. Bei dieser Gelegenheit gehen die Entwickler einen Schritt weiter und ihr dürft die zukünftige Geschichte selbst schreiben, indem ihr an Wettkämpfen im Zeitraum von 2014-2017 teilnehmt. Somit ist der Tiger Legacy Challenge, wie dieser Modus genannt wird, definitiv an Fans des Ausnahmetalentes gerichtet.
Wie gehabt findet sich auch der typische Karrieremodus im Paket. Dank Editor erstellt ihr einen Golfer: Größe, Alter, Gewicht sowie das Äußerliche sind veränderbar. Besitzt ihr Playstation Eye, lässt sich auch euer Gesicht mittels Gesichtserkennung auf das virtuelle Ich übertragen. Doch ist dieses Feature auf der PS3 nicht wirklich ausgereift. Zuerst dauert es gut 20 Minuten, bis das Spiel eure Gesichtszüge transferiert hat und dann ist das Ergebnis extrem schlecht. Über die Xbox360 Version und dessen Features später mehr.
Bei Tiger Woods PGA Tour 13 liegt der Fokus diesmal auf einer neuen ‚‚Total Swing Control‘‘ Steuerung, die allein mit den Analogsticks ausgeführt wird. Dies macht den jetzt schon realistischen Golfsport noch authentischer, weil die richtige Bewegung erst geübt werden muss. Auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad kann sogar der kleinste Abschweifer fatale Folgen haben und euer Ball landet im Rough. Jederzeit, selbst kurz vor einem wichtigen Schlag, lässt sich der Schwierigkeitsgrad umstellen, wodurch das Spiel gewisse Abweichungen bei eurem Swing zulässt.
Der Umfang der PGA-Tour ist enorm. 15 realgetreue Meisterschaftsplätze warten. Schläge werden mit XP honoriert, die ihr eurem virtuellen Ich wie in einem Rollenspiel zuteilt, um Skills zu verbessern. Wer sich ausgiebig mit dem Spiel beschäftigt, wird gleich doppelt belohnt, da Eagles oder ein Hole in One mit hohen XP-Werten belohnt werden. Solltet ihr noch einen Alter Ego aus dem Vorgänger besitzen, lässt dieser sich in Tiger Woods PGA Tour 12 importieren. Damit erhaltet ihr eine große Stange Erfahrungspunkte oben drauf.
Auf der Xbox 360 wirbt Tiger Woods mit Kinect Anbindung. Wer nun denkt, dass er darüber auch sein Game-Face erstellen kann, wird allerdings auf den Boden zurückgeholt. Dies geht weiterhin nur über hochgeladene Bilder auf dem EA-Server oder aber die ältere Xbox-Live-Vision Kamera, welche eine geringere Auflösung als Kinect besitzt. Dank aktuellem Patch funktioniert mittlerweile auch das Erzeugen eines eigenen Spielers via Game Face. Zum Release stürzte die Konsole bei der Berechnung immer bei ca. 50% ab, was dem Spiel die schwarze Flagge einbrachte. Garniert wurde die Serie an negativen Erfahrungen mit der Meldung, dass die hiesige Landessprache natürlich nicht unterstützt wird und man nur ein „eingeschränktes Spielvergnügen“ erleben werde.
Allerdings glückte die Befehlseingabe mit Gesten mehr schlecht als Recht. Vor allem beim Zielen verlor der Sensor oft den Überblick, so dass man nur schwer den genauen Kurs vorgeben konnte. Zusätzlich gab es im Anschluss Aussetzer in den Sprachfiles der Kommentatoren. Zu guter Letzt hatte man das Gefühl, dass der Ball hier fast immer ankommt, egal, wie genau man nun die Schwungbewegung durchgezogen hat oder nicht. Schon nach kurzer Zeit habe ich Kinect daher wieder abgeschaltet und das Spiel, wie in all den vielen Jahren zuvor mit einem Controller genossen. Schade, dass man hier vor jeder Runde ein separates Bild mit der Kinect Abfrage erhält und man dies nicht komplett deaktivieren kann.
Nach 10 Jahren, in denen ich die Tiger Woods Titel teste, ist der JoJo-Effekt aktuell wieder auf ein vereinfachtes Gameplay umgeschlagen. Seit dem Wechsel zur Xbox 360 wurde kein Teil mehr lokalisiert. Zudem wird man von Anfang an darauf hingewiesen, dass man durch bezahlte Zusatzeinkäufe schneller vorankommt, mehr Umfang genießt und schlussendlich auch online als Zweitbesitzer sofort zur Kasse gebeten wird. Kinect ist mehr als ein Goodie zu werten. Wenn mein Sohnemann von der Haltung eher Baseball spielt und dennoch ein Birdie schafft, ist es sicherlich Beweis genug, dass es richtige Golffans weiterhin mit dem Controller angehen sollten. Unterm Strich gibt es erneut ein umfangreiches Update an Modi, welches Freunde der Serie auch zum diesjährigen Kauf bewegen wird. Bestnoten oberhalb der 8 darf die Reihe von mir aber wohl nicht mehr erwarten. Dafür hängt es in vielen Belangen wie Grafik und Käuferfreundlichkeit einfach zu weit hinterher.