Gaijin Games sind in der Hinsicht ja keine Unbekannten mehr. Haben sie schon IL- Sturmovik: Birds of Prey unter dem 505 Games auf die Welt losgelassen. Bereits im Hauptmenü kann man erahnen, dass hier die Ernsthaftigkeit groß geschrieben wird. Eher schlicht, aber dennoch erhaben gehalten, bietet das Spiel zahlreiche verschiedene Spielmodi. Zentrales Merkmal ist natürlich das Nachspielen historisch korrekter Ereignisse, die sich in Form von kleinen Einzelmissionen spielen lassen. Diese beziehen sich über die kriegerische Auseinandersetzung zwischen den USA und Japan. Begonnen wird im denkwürdigen Gefecht um Pearl Harbor, um später auch bedeutende Schlachten in Midway oder dem Guadalkanal zu fliegen.
Zwischen den Aufträgen erhält man weitere Zusatzinfos über die Zeit und die politischen Verhältnisse der involvierten Kriegsmächte zusammen mit historischem Filmmaterial, das von einem deutschen Sprecher begleitet wird. Diese beschränken sich auf die Fakten und geben einem so die Möglichkeit sich eine eigene Meinung zu bilden. Auf jeden Fall höchst informativ und selbst Kenner der Thematik können hier noch neue Infos bekommen. Vorbildlich!
Die verschiedenen Kapitel umspannen zeitlich wie bereits erwähnt den gesamten Zweiten Weltkrieg. So darf man nicht nur Flugzeuge der US-Streitkräfte, sondern auch von Japan, Russland, Deutschland und Großbritannien fliegen. Im Hangar betrachtet man alle Flieger bis auf das kleinste Detail und in der Enzyklopädie lassen sich die Geschichten der bekannten Schlachten und diverse Flugmanöver jederzeit nachschlagen. Mit jeder erfolgreich abgeschlossenen Mission erhält man außerdem Erfahrungspunkte, um seinen eigenen Rang zu steigern.
Für alle »Was wäre, wenn« Freunde gibt es zudem den dynamischen Kreuzzug, bei dem ihr eurer Partei in fiktiven und historischen Schlachten zum Sieg verhelfen könnt. Im Gegensatz zur Kampagne habt ihr hier die Möglichkeit eine Seite frei zu wählen und selbst das Fluggerät, in das ihr steigen wollt. Hin und wieder gibt‘s nach Abschluss des Hauptziels der Missionen auch noch Sekundärziele, die man erfüllen kann. Wie der Name schon sagt, müssen diese nicht erfüllt werden, allerdings ist der Bonus dafür trotzdem lohnenswert. Oft reicht es eine erfolgreiche Landung durchzuführen, die mit etwas Übung nicht mehr so schwer sein dürfte.
Für all diejenigen, die ungern alleine spielen, gibt es zudem zahlreiche Multiplayerspieldmodi. So kann beispielsweise in klassischem Versusmodus gegeneinander aber auch die dynamische Kampagne und einer Vielzahl an Einzelmissionen kooperativ als Fliegerstaffel geflogen werden. Diese Missionen machen am meisten Laune und werden ebenso gut belohnt. Hin und wieder finden vorgefertigte Turniere statt, die nur eine gewisse Zeit verfügbar sind. Hier können zusätzliche Erfahrungspunkte gesammelt werden, um Stufen aufzusteigen und neue Flugzeuge freizuschalten.
Birds of Steel im Test
Allzu groß ist das Genre der Flugsimulationen heutzutage nicht mehr vertreten. Man denke nur zurück an den Anfang der 90er Jahre, in denen Microprose noch die absolute Lufthoheit in dem Bereich hatte. Nicht nur in der Luft, auch zur See hatte man zahlreiche Simulationen am Start, um dem Spieler das Gefühl zu vermitteln, er säße gerade in einem schweren Kriegsgerät. Doch die Zeiten ändern sich und vor allem auf Konsole dürstet man nach Futter. Wem Ace Combat zu actionlastig sein mag, der sollte ein Blick auf Birds of Steel riskieren, das Konami auf die Spielergemeinde loslässt.
Sebastian meint:
Positiv
- historische Schlachten
- kooperative Onlinemodi
- vieles zum Freischalten
Negativ
- Umgebungsgrafik manchmal nur mittelmäßig
-
von Civilisation:
Dogfights haben es Michael angetan. Ein Grund also, wieso er sich bereit erklärte, Birds of Steel zu testen. Birds of Steel Allzu groß ist das Genre der Flugsimulationen heutzutage nicht mehr vertreten. Man denke nur zurück an den Anfang der 90er Jahre, in denen Microprose noch...
Alles in allem dürfen sich Simulationsfreunde auf einen realistischen Ausflug in das dunkle Kapitel des Zweiten Weltkriegs freuen, der zwar recht nüchtern inszeniert ist, dabei aber nicht mit Fakten geizt. Man hätte sich vielleicht einen richtigen Charakter für die jeweiligen Abschnitte gewünscht, mit dem man die Zeiten des Krieges durchlebt, jedoch lag das Hauptaugenmerk auf die geschichtliche Treue der Ereignisse. Das hingegen macht Birds of Steel vorzüglich. Mit Videomaterial aus der damaligen Zeit und einer ausführlichen Enzyklopädie erfährt man einiges über die seinerzeitige Situation. Actionliebhaber kommen zwar nicht zu kurz, sind allerdings mit Ace Combat und Co wohl besser bedient. Schlussendlich eine Frage des Geschmacks. Simulationsfans sollten aber definitiv zugreifen.