Er macht schon etwas her, dieser First Person Shooter aus dem Hause Final Boss Entertainment. In einer fernen Zukunft fällt eine unbekannte Alienrasse auf die Erde ein, um den Hyperion Generator aufzuspüren und zu entwenden. Ein Gerät, das Materie aus Energie herstellen kann. Ihr schlüpft dabei in die Rolle von Kain Sager, einem Söldner, der sich das mit seiner kleinen Truppe nicht gefallen lassen will und zieht in einen persönlichen Kreuzzug gegen die Feinde. Die Geschichte mag zwar dünn sein, wird aber ordentlich in Cutscenes und stylischen Artworks mit viel Witz erzählt.
Das gesamte Spiel ist in einem Cel Shading Look gehalten, der durchaus zu überzeugen weiß. Pfeilschnell bewegt ihr euch durch die Gänge und das in feinster DOOM und Quake Tradition. Das heißt, keine automatische Regeneration der Lebensenergie oder eine gescriptete Umgebung. Ihr könnt die Levels also völlig frei erkunden und auch zahlreiche Secrets finden und davon sind einige versteckt. Ähnlich wie im großen Vorbild, gibt es Lebens- und Rüstungspunkte, die mit den passenden Items aufgewertet werden können. Ihr startet das Spiel mit dem Hyperblade, dem Äquivalent zur Kettensäge, mit dem ihr mit einem Streich den Gegner in eine platzende Blutfontäne verwandelt. Kein Wunder, nimmt das Ding doch fast ein Viertel des gesamten Bildschirms ein. Nach einiger Zeit findet ihr sowohl eine Pistole, als auch eine Schrotflinte. Zum Abschluss gesellt sich zusätzlich ein Raketenwerfer hinzu. Leider ein recht knappes Arsenal, dass die Entwickler mit Episode 2 und 3 aber noch erweitern wollen.
Um dem Gameplay einen Twist zu geben, haben Final Boss Entertainment dem Spiel das Kill Chain System spendiert. Heißt also für euch, dass ihr Bonuspunkte bekommt, sofern ihr mehrere Gegner innerhalb kürzester Zeit eliminiert. Das fließt positiv in eure Abschlusswertung mit ein, bei der es für hohe Punkte dementsprechend Medaillen gibt. Bevor man das Ende jedoch erreicht, wartet in jedem Level ein Bossgegner auf euch, den ihr vernichten müsst. Diese arbeiten nach einem bestimmten Angriffsmuster, das bedeutet, es zu erkennen und zu seinem Vorteil zu nutzen. Für Fans klassischer First Person Shooter ist Wrack quasi wie zu Hause anzukommen. Vor allem die verwinkelten Level mit den versteckten Geheimräumen machen richtig Laune, erkundet zu werden und die Hintergrundmusik tut ein übriges. Kein Wunder, wurde sie doch von keinem geringeren als Bobby Prince komponiert, der auch den Soundtrack für id Softwares DOOM erschuf.
Was allerdings schade ist, ist der fehlende Multiplayer. Dabei würde sich das rasend schnelle Gameplay perfekt für Deathmatches anbieten. So kann lediglich die Story gespielt oder aber im Score- und Time Attack Modus auf Punktejagd gegangen werden. Jedoch ist ein Level Editor enthalten, mit dem man über Steam Workshop Karten erstellen und mit anderen tauschen kann. In Summe ist Wrack aber ein spaßiges Paket aus Old School Action, die jedem eine Freude machen dürfte, der damals schon mit Serious Sam oder DOOM durch die Gänge gestreift ist. So kann ich Freunden dieses Actionspektakel blind empfehlen und auch High Score Junkies sollten ihre größtes Vergnügen empfinden.