Toy Soldiers: War Chest – Langweilige Kindheitserinnerungen im Test

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Der Kaiser heizt mir ganz schön ein. Seine Truppen sind einfach zu zahlreich für meine Verteidigung und meine Türme kommen mit dem Abschießen nicht mehr hinterher. Zeit für mich, direkt die Kontrolle zu übernehmen, in der Hoffnung, meine Spielzeugkiste doch noch zu retten.

Toy_Soldiers_War_Chest_neXGam_112010 kam mit Toy Soldiers ein netter, kleiner Actiontitel heraus. Das Spielprinzip war Krieg in der Spielzeugkiste. Verschiedene Spielzeugsoldaten mussten die gegnerische Basis erobern, was wiederum durch diverse Türme verhindert werden sollte, falls man die Gegenseite spielte. Es kam dann ein Jahr später Toy Soldiers: Cold War heraus und 2013 Toy Soldiers: Complete. Und jetzt liegt Toy Soldiers: War Chest vor.
 
Wobei es von diesem Spiel zwei Versionen gibt. Die Standard- und die Hall-of-Fame- Edition. Der Unterschied? Letztere ist doppelt so teuer und hat neben den vier Standard-Charakteren, wie dem Kaiser oder der Zukunftssoldatin Phantom, zusätzlich vier Lizenzpakete. Diese sind He-Man, Cobra, G. I. Joe und Assassin’s Creed. Es handelt sich hierbei allerdings nur um weitere Einheiten. Eine richtige Spielerweiterung findet nicht statt. Und um ehrlich zu sein, ist der Spielwert dieser DLCs eher marginal, da man sich schnell an den Figuren sattgesehen hat.
 
Der Auftakt ist also schon nicht besonders gut geworden. Und das Spiel an sich? Besser, wenn auch nicht gerade sehr ...
 
Toy_Soldiers_War_Chest_neXGam_16Zum einen neigt Toy Soldiers: War Chest manchmal zu Abstürzen! Es ist zum Beispiel passiert, dass ich das Tutorial abgeschlossen hatte und danach ins Hauptmenü kam, wo sich nichts mehr tat. Dasselbe gilt ebenfalls für den Moment, wo ich mit In-Game-Währung – getestet wird nämlich die Hall of Fame Edition – mir einige Add-ons kaufte. Doch als ich zurück ins Hauptmenü wechseln wollte, geschah … nichts! Wieder ein Absturz. Immerhin nahm das nicht die ganze Konsole mit sich, auch wenn das nur ein schwacher Trost ist.

Egal, ich hatte ein Spiel zu testen. Das habe ich dann auch getan, in em ich mit der Kampagne anfing. In der steuerte ich zunächst den Kaiser und seine Einheiten aus dem Ersten Weltkrieg. Es ging hauptsächlich darum, dass ich verhindern musste, dass meine Spielzeugkiste zerstört werden würde. Zu diesem Zweck konnte ich verschiedene Verteidigungstürme aufbauen, wie zum Beispiel Maschinengewehre oder Minenwerfer. Jeder Turm war perfekt für einen speziellen Gegnertyp geeignet. Die Gewehre zum Beispiel sind bestens geeignet für Fußtruppen, allerdings nicht ganz so für Fahrzeuge.

Wobei es jedoch ein Glücksspiel ist, ob ein Turm den richtigen Gegner erwischt. Denn leider ist die KI alles andere als berauschend. Im Gegenteil: Oft genug ist man dazu genötigt, den Turm direkt zu kontrollieren, bei dem sich gerade die Feinde fröhlich vorbeidrängeln. Und durch die manuelle Steuerung kann man besser und weiter schießen, als selbst die MI mit dem am besten aufgerüsteten Verteidigungsturm.
 
Toy_Soldiers_War_Chest_neXGam_7Stichwort „Aufrüsten“: Man erhält für jeden besiegten Gegner Cash. Für Fußtruppen eher weniger als für zum Beispiel Flugeinheiten. Mit dem so verdienten Geld kann man neue Türme bauen, alte reparieren oder sie in Sachen Schaden, Reichweite oder Lebenspunkte verbessern. Die Upgrades erhält man, indem man im Level aufsteigt und beispielsweise diverse Bonusvorgaben erfüllt, wie zum Beispiel so und so viele Truppen zu erledigen. Leider fehlt es an der Option, sich diese Bonusziele im Kampf selber anzeigen zu lassen.

Das Problem ist jetzt, dass der Schwierigkeitsgrad des Spiels stark schwankend ist. Einige Level sind noch einfach zu schaffen, andere hingegen sind absurd schwer. Besonders die Bosskämpfe haben es in sich. Wenn ein riesiger Wagen sich langsam durch den Level walzt und man kaum Schaden anrichten kann, ist das alles andere als ein freudiges Erlebnis.

Die verschiedenen Truppen, die man im Laufe des Spiels freischaltet, sind alle abwechslungsreich designt. Schade ist allerdings nur, dass man, sobald man in der Kampagne auf ein neues Volk wechselt, man praktisch wieder bei null anfängt. Sprich: Es fehlen sämtliche Upgrades, die man zuvor schon freigeschaltet hat. Ärgerlich!

Aber das beschreibt eben auch das ganze Spiel perfekt. Es ist ärgerlich, wie viel Potential hier verschenkt wird, aufgrund von Schwächen im Design und im Gameplay. Besser ist es, man kauft sich einen der Vorgänger.



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Forum
  • von Civilisation:

    Toy Soldiers: War Chest – Langweilige Kindheitserinnerungen Der Kaiser heizt mir ganz schön ein. Seine Truppen sind einfach zu zahlreich für meine Verteidigung und meine Türme kommen mit dem Abschießen nicht mehr hinterher. Zeit für mich, direkt die Kontrolle zu übernehmen,...

  • von Mistercinema:

    Ubisoft veröffentlichte heute einen Launch-Trailer zu Toy Soldiers: War Chest. Das Spiel ist ab sofort als digitaler Download für Windows PC, PlayStation 4 und Xbox One erhältlich. M.C....

  • von Badhero:

    Es ist erschienen (zumindest für PC auf Steam). Für He-Man gönne ich es mir mal, fand die Vorgänger schon Genial...

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