Battleborn: Ein Spiel, zwei Systeme, drei Meinungen im Test

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Mit Battleborn ist jetzt eines der am meisten erwartesten Spiele dieses Jahres draußen. Und neXGam hat sich Gedanken gemacht, wie man dieses Game am besten besprechen könnte. Das Ergebnis ist ein kleines FAQ, das Götz (PS4), Patrick und Michael (Beide Xbox One) in den folgenden Zeilen aufgebaut haben.

Battleborn_neXGam_13Wie bist du auf Battleborn aufmerksam geworden?
Götz: Dass das Spiel existiert, wusste ich schon seit der letzten E3. Allerdings ließ mich der Hype damals kalt, weil es von der Präsentation her mich sehr an Overwatch erinnerte, ein weiteres Game, das mich nicht reizte. Meine Wahrnehmung änderte sich erst, als ich Streams von Battleborn sah. Und ab da war meine Neugierde geweckt.
 
Michael: Da ich großer Fan von Borderlands bin, hatte ich das Spiel bereits seit seiner Ankündigung auf dem Radar. Doch haben die Entwickler von Anfang an gesagt, dass es ein Spiel ist, dass auf eigenen Füßen stehen wird. Die ersten Trailer haben auf jeden Fall eine Menge Action gezeigt. Viel Rumms, viel bunt, viel Spielspaß? Das konnte man zu dem Zeitpunkt noch nicht genau sagen.
 
Patrick: Ich hatte Battleborn ehrlich gesagt so gar nicht auf dem Schirm. Ich dachte nur, Heldenshooter im Stile eines MOBAs und dazu Koop Raids? Das kann nur ein Volltreffer in mein Gamerherz sein! Also schloss ich mich meinen beiden Vorgängern an und entschied, ebenfalls in den Kampf zu ziehen.

Wieviel Borderlands steckt in Battleborn?
Götz: Meiner Meinung nach nur wenig. Man merkt allerdings Battleborn an, dass es von Gearbox entwickelt wurde. Der übertriebene Humor, die comicartige Grafik und auch einige Bewegungsabläufe erinnern an Borderlands. Doch überwiegend steht das Game auf eigenen Füßen, ist sein eigenes Ding. Wenn überhaupt, kann man es vielleicht mit LoL vergleichen, was vor allem den Multiplayer-Modus angeht.
 
Michael: Zwar haben sie gewisse Ähnlichkeiten im Look, doch ist der Comicstil in Battleborn deutlich mehr überzeichnet. Auch spielerisch legt man bei Battleborn Wert auf andere Dinge. Hier stehen nicht unbedingt das Looten und Leveln im Vordergrund und es ist auch nicht möglich einen eigenen Charakter zu erstellen. Vielmehr wählt man einen der 25 Battleborn aus, die jeweils einer bestimmten Klasse und Spieltyp zugeordnet sind.
 
Patrick: Man sieht Battleborn in jedem Fall seine Wurzeln an, gerade was das Artwork Design und den Humor angeht. Trotzdem ist Battleborn eigenständig genug und braucht sich nicht vor dem "großen Bruder" zu verstecken. Im Gegenteil, meiner Meinung nach ist Battleborn eine nette Abwechslung zu der Welt, die uns Borderlands gezeigt hat.

Hast du mehr Solo oder eher Multiplayer gespielt?
Götz: Hauptsächlich Solo, da ich zunächst die Karten kennenlernen und neue Charaktere freischalten wollte. Doch meine ersten Multiplayer-Schritte habe ich auch bereits getan. Und hatte den Spaß meines Lebens.
 
Battleborn_neXGam_28Michael: Allein habe ich nur den Prolog gespielt, der die Grundsteuerung des Spiels erklärt. Ab dann kann man sofort online loslegen, was ich auch getan habe. man merkt auch deutlich, dass Gearbox den Fokus ganz klar auf Multiplayer legt, weil die Levels allein vom Schwierigkeitsgrad äußerst fordernd sind und vor allem die Missionen in denen man gewisse Punkte beschützen muss ziemlich schwer werden. Am meisten macht es wohl Spaß mit einer festen Gruppe zu spielen, da man sich so viel besser absprechen kann und man so effizienter ist, vor allem wenn sich die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere ergänzen.
 
Patrick: Battleborn ist ganz klar auf Multiplayer und Koop ausgelegt, das merkt man schon in der Kampagne. Einzig den Prolog habe ich wie mein Vorredner alleine gespielt, seitdem war ich nicht mehr solo in Battleborn unterwegs und das ist auch gut so. Gerade auf höheren Schwierigkeitsgeraden haben die Bosskämpfe einen Destiny-Charakter. Koordination und Teamgeist sind hier gefragt, am besten im Voicechat, damit man sich absprechen kann. Die verschiedenen Charaktere geben das auch im Multiplayer her. Jeder, der mal Dota oder LoL gespielt hat, weiß was es heißt, in keinem "echten" 5-er Team zu spielen. Ein ähnliches Gefühl hatte ich bei Battleborn. Das geht auch alleine relativ gut, entfaltet sein Potential aber erst mit Anderen zusammen.

Was war der Unterschied zwischen den Spielmodi?
Götz: Man merkt dem Spiel an, dass es überwiegend auf Multiplayer ausgerichtet ist. Es gibt nämlich zu mehrt viel mehr Möglichkeiten, sich auszutoben. Und die Chancen eine Karte zu überstehen ohne zu sterben, sind in einer Gruppe wesentlich höher, auch wenn das Game entsprechend der Spieleranzahl mehr Feinde auf einen loslässt. Der Singleplayer-Modus hat eine interessante Story, wobei der Schwierigkeitsgrad selbst auf Normal manchmal Ausmaße annimmt, die jenseits von Gut und Böse sind. Es ist praktisch unmöglich, als ungeübter Spieler eine Mission zu überstehen, ohne dabei nicht mindestens einmal zu sterben.
 
Michael: Beim Storymodus findet man eine fortlaufende Geschichte vor, die aber auch oft während des Kampfes erzählt wird und in der Hektik leicht untergehen kann. Es gibt aber auch diverse Versus Spielmodi, die neben der Eroberung und Halten von Checkpoints auch die klassische MOBA Level umfasst, bei denen man fünf gegen fünf versuchen muss, den feindlichen Stützpunkt zu erreichen und dort einen Wächter auszuschalten. Vor allem hier zeigt sich, wie gut man mit seinem Battleborn verwurzelt ist, da man die Fähigkeit effizient gegen die menschlichen Gegner einsetzen muss.
 
Patrick: Man merkt die klare Trennung zwischen Coop und Competetive Multiplayer. Während die Storymission stark an die Destiny-Raids erinnern, kommen Shooter und MOBA-Fans im Multiplayer Part voll auf Ihre Kosten. Es ist erfrischend schön, einmal die direkte Kontrolle aus der First Person Perspektive auf einer "Lane" zu haben. Es fühlt sich am Anfang befremdlich an, zieht einen aber sehr schnell in seinen Bann.
 

Wie lange sitzt man an Battleborn?
Battleborn_neXGam_41Götz: Es kommt darauf an. Wenn man mehr auf Multiplayer steht, wird man ohne Probleme mindestens eine dreistellige Anzahl an Stunden in dem Game versenken können. Doch auch als Singleplayer wird man lange an Battleborn sitzen, da das Playthrough einer einzelnen Karte schon mal bis zu einer Stunde dauern kann. Noch länger, wenn man nicht den richtigen Charakter gefunden hat, mit dem man durchspielen möchte. Und falls man wirklich alle spielbaren Figuren freispielen möchte, wird man lange, sehr lange daran arbeiten. Und trotzdem lohnt sich die Mühe meiner Meinung nach.
 
Michael: Zwar sind die Kampagnenlevel recht zügig durchgespielt, da man für einen Level knapp eine Dreiviertelstunde benötigt, allerdings gibt es im Spiel so viel freizuschalten, dass man wohl lange Zeit beschäftigt ist. Anfangs sind nur sechs der insgesamt 25 Battleborn verfügbar. Der Rest wird mit Kampferfahrung, abgeschlossenen Missionen oder Herausforderungen freigeschaltet. Außerdem lassen sich zu jedem Charakter neue Skins, Hintergrundgeschichten, Verspottungen und Fähigkeitsmutationen freischalten. Ebenso gibt es von den Missionen vier verschiedenen Schwierigkeitsgrade in denen man diese beenden kann. So bietet Battleborn mehr als genug Umfang, um auch langfristig die Spieler an sich binden zu können.
 
Patrick: Es gibt viel zu entdecken in Battleborn. Selbst die einzelnen Storys zu den Charakteren müssen freigespielt werden, was eine hohe Langzeitmotivation mit sich bringt. Allerdings muss ich mich meinen Vorrednern anschließen. Solospielern wird schnell die Luft ausgehen, da der Frustfaktor alleine enorm hoch ist. Battleborn ist eben so ein Spiel, das einem Gefällt oder nicht. Wem das Multiplayerkonzept überhaupt nicht zusagt, der wird die Disc schnell im Schrank verschwinden lassen. Für alle anderen kann mit Battleborn ein Platz neben Dota, LoL und wie sie alle heißen frei werden. Da ist nach oben hin alles offen!

Welche Figur spielst du am liebsten?
Götz: Battleborns umfasst 25 Charaktere, die man nach und nach freischalten kann. Weitere fünf wird man über den Seasons Pass erhalten. Dabei werden die Figuren unter anderem dadurch unterschieden, ob sie perfekt für Einsteiger geeignet sind oder doch eher was für Fortgeschrittene Spieler. Auch Funktionen wie Heiler oder Tanks sind vorhanden. Ich brauchte allerdings eine Weile, bis ich meinen Charakter gefunden habe. Miko, der für Einsteiger nützlich sein soll, missfiel mir ebenso, wie der große, schwere und langsame Montana. Am Ende habe ich mich dann für Marquis entschieden, einen durchgeknallten Roboter, der vor allem ein effektiver Sniper ist und dank seiner Special Abilities, wie zum Beispiel dem Zeitfeld, mir schnell gut gefiel.
 
Michael: Ich habe zwar bisher noch nicht alle Battleborn freigeschaltet, aber da ich bereits in anderen Teamshootern am liebsten den Support spiele, habe ich die meisten Missionen bisher mit Miko beendet. Dieses Pilzwesen kann zum einen Feinde mit Pilzsporen vergiften, zum anderen die eigenen Teammitglieder mit diesen heilen. So hat man guten Charakter, der sowohl das Team unterstützen, als auch kämpfen kann.
 
Patrick: Ich liebe sowohl Sniper in Shootern und Supporter in MOBAs, von daher viel meine Wahl von Anfang an auf die Bogenschützin Thorne. Sie ist sehr agil, und das Trefferfeedback ihres Bogens ist ein wunderbares Vergnügen für mich. Die anderen Charaktere habe ich daher eher selten angerührt. Tanks sind mir viel zu chaotisch und nur heilen ist auch nicht so meins. Von daher ist ein Charakter wie Thorne die perfekte Mischung. Das heiß nicht, dass ich nicht einmal jeden der 25 Charaktere ausprobieren werde.

Was hat dir besonders gefallen?
Götz: Die enorme Vielfalt an Figuren. Vor allem die Tatsache, dass jeder Charakter sich vollkommen anders spielt. Ich meine, wir reden hier über 25 Personen. Und jede einzelne ist einzigartig! Das ist nicht selbstverständlich.
 
Battleborn_neXGam_9Michael: Mir gefällt die vielen Freischaltmöglichkeiten, die sich in Battleborn bieten. Ich weiß zwar, dass das in langes Grinden ausarten wird, aber so ziemlich jede Aktion im Spiel wird belohnt mit neuen Extras, mit denen man seinen Charakter verbessern kann. Das ist aber auch ein Spielelement, dass bisher jedes erfolgreiche MOBA ausgemacht hat. Ebenso großer Pluspunkt ist die Präsentation, die zwar knallbunt ist, so aber dieses gewisse Comicfeeling erzeugt. Dazu zählen die großartig inszenierten Zwischensequenzen, genauso wie Explosionen, die im passenden Look gestaltet wurden. So ist das Spiel ein Fest für Comicfans. Genauso ist das Artdesign jedes Charakters klasse geworden. Gearbox schafft es eigentlich immer Charaktere mit Ecken und Kanten zu erschaffen, an die man sich erinnert.
 
Patrick:Battleborn ist nicht der typische 08/15 MOBA Klon. Es mischt die Stärken von Borderlands und Teambasiertem Gameplay zu einer wundeschönen Form zusammen. Jeder der 25 Figuren hat seinen eigenen Scharm. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei. Durch die vielen freischaltbaren Objekte bleibt die Motivation auf einem hohen Level. Es stellt sich schnell dieser "Eine Runde geht noch"- Gedanke ein. Und da schon Updates mit neuen Charakteren und Inhalten angekündigt wurde, können wir uns auf langen Spaß mit Battleborn einstellen.

Was hat dich gestört?
Götz: Gestört hat mich ehrlich gesagt nur wenig. Der teilweise unausgewogene Schwierigkeitsgrad war der eine Faktor. Der andere die Tatsache, dass die PS4 sehr selten Schwierigkeiten hat, sich mit den Server zu verbinden. Das alles sind allerdings jetzt keine Dinge, die meinen Spielspaß dauerhaft trüben dürften.
 
Michael: Hier muss ich leider mehrere Punkte nennen, die aber zumeist auf die Kampagne zutreffen. Zum Einen ist da der etwas unstete Schwierigkeitsgrad. Dieser kommt vor allem in den Missionsteilen zum Tragen, in dem man einen Wächter oder einen Kern beschützen muss. Manchmal ist alles recht leicht, aber an anderen Stellen wiederum ballern die KI Kollegen den Wächter in Nullkommanix weg und das große Problem dabei ist, wenn ein Missionsziel verfehlt wurde ist die komplette Mission verloren. Es gibt keine Checkpoints. Des weiteren geht in den hektischen Gefechten die ohnehin dünne Story ziemlich unter. Da man oft bei den Massenschlachten mit der Übersicht an sich zu kämpfen hat, kann man sich zusätzlich nicht auch noch um die Story kümmern. Genauso wird beim Matchmaking zum Storymodus vorher abgestimmt welche Mission gespielt wird. Die Chance ist also groß, dass ihr die Missionen nicht nach der Reihe spielt.
 
Patrick: Ich sehe die Kampagne ehrlich gesagt nur als kleines I-Tüpfelchen eines sonst starken Multiplayer Shooters. Ich denke, hier soll in Zukunft auch der Fokus liegen. Ich stimme Michael voll und ganz zu, was die Kampagne angeht, mich hat das aber überhaupt nicht gestört, weil ich fast nur im Competetive unterwegs bin. Und da habe ich ehrlich gesagt nichts zu meckern. 

Was ist dein Gesamteindruck?
Battleborn_neXGam_21Götz: Insgesamt kann ich Battleborn sehr empfehlen. Das Spiel hat zwar ein paar Macken. Aber die fallen meiner Meinung nicht so stark ins Gewicht. Ebenso braucht es auch den Vergleich zu Overwatch nicht zu scheuen, da die beiden Games unterschiedliche Ausrichtungen haben und sich nicht in die Quere kommen dürften.
 
Michael: Trotz der Mängel ist dieser sehr gut. Wer Fan von klassischen MOBA Spielen ist, der wird mit Battleborn mehr als gut bedient. Sehr großer Umfang und eine Menge an Möglichkeiten sich spielerisch zu verwirklichen werden einem geboten und wenn die Server noch etwas voller werden, dann kann man einige vergnügliche Runden im Mehrspieler verbringen. Wer aber nur alleine spielt und Wert auf eine gute Story legt, der sollte wohl erst einmal probespielen, bevor er loslegt.
 
Patrick: Battleborn hat Potential. Man kann nur hoffen, dass das sowohl die Entwickler, als auch die Spieler mitbekommen. Es wäre schade, wenn sich in einem Jahr um diese Zeit niemand so recht an den MOBA Shooter der klugen Köpfe hinter Borderlands erinnern würde. Also, wer es noch nicht hat und auf hooter und/oder MOBAs stehT: Greift zu und taucht ein in die Welt von Battleborn!



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Forum
  • von Nognir:

    Der Grund ist wohl, dass es immer noch fleißig gespielt wird. Zumindest auf der One sind noch viele Spieler online und man findet bereits nach kurzer Zeit online Spieler für ein Match

  • von 108 Sterne:

    Das Game wurde doch schon vor Ewigkeiten für nen 5er auf Konsolen verramscht. Wundert mich, dass da überhaupt noch Geld in die Entwicklung gesteckt wird. ...

  • von Master DK:

    finde battleborn ein sehr gutes Spiel, leider macht 2k viele Fehler. Nach evolve das 2te grosse Spiel was nicht das geworden ist was sich der Publisher gedacht hat, Die Free2Play Version Battleborn trail zu nennen ist auch nicht die beste Wahl, hört sich so nach einer Demo an....

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