Einst war die Prinzessin das zauberhafteste Wesen im Land, mit gewinnendem Lächeln und allem, was man sich wünschen konnte. Doch dann geschah das Schreckliche ... ihr Vater, der König, ließ sich auf unsichere Finanzgeschäfte ein und verlor alles. Seitdem sinnt die holde Maid, gezeichnet durch ein wütendes Fältchen auf der Stirn, auf Rache an den fiesen Drachengeldverleihern. Ihr zur Seite steht ihr Butler Sebastian, ein sprechender Hirschkäfer. Und sie weiß, sie mag zwar klein sein ... aber wer Geld hat, dem gehört die Welt. Und so macht sie sich, durchtrainierte Fäuste für rohe Gewalt, und den Taschenrechner in der Hand für Bestechung auf den Weg, ihren Vater zu rächen und ihr Erbe zurück zu fordern.
Spielerisch präsentiert sich Penny Punching Princess im Prinzip als Dungeoncrawler mit Brawler-Mechanik in den Kämpfen. Die Prinzessin arbeitet sich durch die Levels des Dungeons, öffnet Truhen und gerät regelmäßig in Räume, in denen alle Ausgänge verschlossen werden. Dann gilt es, alle Feinde zu beseitigen, bevor es weiter geht.
Grundsätzlich prügelt man mit verschiedenen Moves auf die Horden von Feinden ein. Diese lassen dabei Münzen fallen. Ab und zu geraten die Monster gar in den Break-Status, in dem sie bewegungsunfähig sind und durch wiederholtes Antippen des Screens (oder mit dem rechten Analogstick) mehr Geld ausspucken.
Wozu dient nun der Mammon? Nun, per Tastendruck zückt die Heldin ihren Taschenrechner und kann für den über jedem Monster angezeigten Preis den Gegner bestechen. Dieser wird dann ins Arsenal aufgenommen und kann wahlweise im Kampf eingesetzt oder mit nach Hause genommen werden.Durch den Einsatz von Geld lichten sich die Gegnerreihen also schneller.
Zur Prinzessin gesellt sich im späteren Spielverlauf noch das Zombiemädel Isabella. Steuert man sie, so ist man etwas schneller und stärker, hat jedoch keinen ‚Taschenrechner parat. Das heißt, Geld muß dem Gegner aus nächster Nähe direkt in die Kralle gegeben werden, was das Gefahrenpotenzial der Transaktion erhöht ... zumal Isabella auch weniger Dresche einstecken kann als die Prinzessin.
Auch alle Arten von Fallen und sonstigen Hindernissen, von der Kanone bis zum Stachelboden können bestochen und mit in die eigene Burg genommen werden.
Das ganze Geprügel gestaltet sich recht hektisch, und gerade im Getümmel kann es schwierig sein, auf dem Touchscreen Feinde anzutippen oder Preise in den Taschenrechner einzugeben. Pausiert wird nämlich nicht. Möchte man sich auf reine Buttoneingaben konzentrieren, gestaltet sich die Wahl des Gegners wiederrum ungenau und daher langwierig. So oder so, der Einsatz solcher Features ist witzig, aber nicht wirklich optimal in den actionreichen Gefechten umgesetzt.
In der Heimatbasis können Spezialmanöver ausgerüstet und Ausrüstungsgegenstände hergestellt werden. Bedingung ist hier neben Geld, dass bestimmte Gegnertypen und Fallen vorhanden sein müssen. Daher lohnt es sich generell immer, so viele Feinde wie möglich zu bestechen und jede neue Monsterart zu sammeln. Es hilft weit über den aktuellen Dungeon hinaus.
Grafisch ist das Spiel für NISA sehr typisch. Gewollt pixelige Sprites, witzig gezeichnet und teils mit frappierender Ähnlichkeit zu Disgaea. Hintergründe und Fallen sind höher aufgelöst. Die Settings sind dabei aber nicht allzu detailliert und haben schon etwas von einem Baukasten Feeling.
Die eigentlich witzigen Dialoge werden nur durch stark vergrößerte, pixelige Köpfe der Teilnehmer dargestellt. Richtige Cutscenes gibt es also nicht.
Die Musik ist gewohnt solide für die jeweilige Situation. Zwischen rockig schnell und witzig-niedlich schwanken die Klänge, allerdings hat nichts davon Ohrwurmqualität. Sprachausgabe bietet der Titel nicht, und die Texte sind alle in englischer Sprache.
Das Game ist ab sofort für PlayStation Vita und Nintendo Switch erhältlich. Switch-User können es herunterladen oder als physische Version im Einzelhandel kaufen. Vita-Fans müssen mit einer rein digitalen Veröffentlichung Vorlieb nehmen.
Penny Punching Princess ist ein lustiges Spiel für Zwischendurch, aber überzeugt imo nicht genug für einen Vollpreistitel. Dafür läuft sich der Witz um den Kommerz zu schnell zu Tode, es wirkt alles zu low-budget, und das Spielsystem ist nicht abwechslungsreich genug. Zudem sind sowohl die Einbindung des Touchscreens als auch die Controlleralternative nicht optimal für die Hektik umgesetzt. Wer das Game für einen guten Preis bekommt, sollte zuschlagen. Ansonsten heißt es: Probespielen!