Umso erfreuter war ich, als Nintendo sein „Lernen mit Pokémon Tasten-Abenteuer“ angekündigt hat, durch das meine Kinder den Umgang mit der Tastatur spielerisch erlernen sollen. Schon beim Auspacken der qualitativ hochwertigen Bluetooth-Tastatur musste ich beide bremsen, denn jeder wollte der Erste sein. Fing also gut an und die Hoffnung keimte auf, dass die Zwei in den kommenden Wochen mit gleicher Begeisterung bei der Sache bleiben werden. Nach dem Einlegen des Moduls und dem Bestücken der Hardware mit den beiden mitgelieferten AA-Batterien wurde das neue Gerät vom 3DS auch sofort erkannt. Natürlich wird das Programm auf diesem Gerät nur in 2D dargestellt, der größere Bildschirm bringt dafür aber angenehmeren Überblick bei der Bewältigung der Aufgaben.
Deutlich war hier zu erkennen, dass trotz Hilfestellung auf dem unteren Schirm, die Konzentration erst einmal auf dem oberen Bereich des 3DS lag. Von intuitiv ausgeführten Betätigungen war zu diesem Zeitpunkt noch keine Spur. Die Aufgaben, welche passenderweise auf den jeweiligen Tasten liegen und geschickt mit der Handlung verknüpft werden (z.B. H-Gipfel oder D-Wälder), fordern die Lehrlinge immer mehr. Bald schon müssen es die ersten beiden Buchstaben der Pokémon Namen sein, dann drei, vier und fünf. Später ist es notwendig, dass die Kinder auswendig den Anfangsbuchstaben vorgeben, bevor der Rest des Namens eingeblendet wird. Zudem wird das Zeitlimit immer knapper. Es kam also automatisch der Zeitpunkt, an dem die zehn Lernaufgaben angegangen werden mussten, um durch die Verteilung der Eingaben auf mehrere Finger, die geforderte Geschwindigkeit zu erreichen. Hier liegt meiner Meinung nach auch der Knackpunkt des Programms, da an dieser Stelle die bekannte „Grundhaltung der Finger auf der Tastatur“ nicht konsequent genug vorgegeben wird.
Nach zwei Wochen Nutzung sind nicht nur meine beiden Kinder immer noch munter bei der Sache. Viele Schulfreunde wurden mit dem Lernabenteuer bekannt gemacht und haben sich den Herausforderungen gestellt. Wir als Eltern dürfen uns seitdem viele Pokémon anhören und erklären lassen. Immerhin sind es in den 60 Leveln über 400 Stück, die man entdecken und erforschen kann. Ob unsere Zwei mit dem Programm ohne festen Willen jemals alle zehn Finger benutzen werden, bleibt derzeit offen. Fakt ist aber, dass es einen deutlichen Schub in die richtige Richtung gab. Beide huschen zügig in den korrekten Bereich der Tastatur, oftmals sogar sofort auf die geforderte Taste. Auch die Kombination zu Wörtern klappt passabel, wobei es klare Unterschiede in der Herangehensweise gibt. Tja, zwei Kinder von denselben Eltern können wirklich gänzlich andersartig ausfallen, das dürften allen Erziehungsberechtigten mit gleichen Verhältnissen bekannt sein. Für uns war es wichtig, dass beide nach vielen Stunden in der Ganztagsschule noch den Wunsch verspüren, ungezwungen etwas zu lernen. Hier hat Nintendo das Ziel klar erreicht.