Wonderbook - Privatdetektiv Diggs im Test

Im Stile eines 30er Jahren Film Noir Privatschnüffler Plots muss dem wurmigen Trenchcoatträger Diggs the Nightcrawler bei der Lösung eines Falles geholfen werden. Ob das bei den Kindern genauso gut ankommt, wie die faszinierende Welt der J. K. Rowlings Autorin? Ich hatte zu Anfang gemischte Gefühle, wollte aber erneut dem Urteil meines Nachwuchses vertrauen. Das relativ dunkle Setting und die recht vielen Konversationen zu Beginn verwirrten hier zuerst einmal. Entgegen dem „Buch der Zaubersprüche“ wird bei „Privatdetektiv Diggs“ der Move Controller, zumindest im ersten Durchlauf, überhaupt nicht benötigt. Die Verwirrung war perfekt. Doch langsam wuchs das Verständnis und auch mich überkam der Entdeckertrieb. Während man das Abenteuer begleitet, mutiert das Wunderbuch selbst zum Eingabemedium und das auf so gekonnte Weise, dass ich erneut von den neuen Möglichkeiten überrascht und begeistert wurde.

Auch die Kinder begriffen schnell, dass das Neigen in alle Richtungen, entweder einzelner Buchseiten oder an anderen Stellen des gesamten Wonderbook die Dinge im Spiel beeinflussen. Weiter ging es Drehungen, welche die Welt von Diggs räumlich erkunden ließen. Es ist schwer zu erklären, deswegen versuche ich es mit einem Beispiel: Ihr steht zu Beginn vor der Türe von Diggs Privatdetektei. Nachdem ihr das Buch geschüttelt habt, um die Glocke über dem Eingang erklingen zu lassen, öffnet Freund Wurm und bittet euch hinein. Anstatt nur durchzugehen, dreht ihr das komplette Buch auf dem Boden, umkreist dabei die Wände und seid jetzt auf der anderen Seite des Raums. Versuch gelungen, Spieler erstaunt und begeistert! Im späteren Verlauf geht es in rasanten Verfolgungsjagden oder reißenden Flüssen durch Bewegung nach links und rechts. Kippt ihr das Buch, leuchtet einer am Seil hängende Lampe plötzlich einen neuen Bereich des Bildes aus um hier neue Hinweise zu freizugeben. Abgerundet wird dies durch laute Spracheingaben oder Händeklatschen, um dem Helden ein Signal zu geben, wann er unerkannt hinter das nächste Versteck schlüpfen kann.

Zwei Titel für das Wonderbook, zwei komplett unterschiedliche Welten, zwei gänzlich andere Möglichkeiten, die „neue Technik“ zu Nutzen. Da muss ich den Hut vor Sony ziehen! Zudem möchte ich anmerken, dass ich erst dachte, das Abenteuer wäre extrem kurz (immer im Blick auf den Preis für das Produkt), da wir recht schnell auf Seite 12 angelangt waren. Aber keine Angst - die Story, welche Genre typisch natürlich mit einer gekonnten Wendung daher kommt, geht über drei Kapitel. Heißt so viel wie Buch zu, erneut öffnen und noch zwei Durchgänge starten. Im zweiten Durchlauf kommt auch der Move Controller zum Einsatz um mit diesem bestimmte Dinge im Raum zu suchen, Fotos oder einen Film zu schießen. Das Beste kommt wie immer zum Schluss, diesmal in Form eines - nennen wir es Mal „Kinoabend“ - aber hier möchte ich definitiv nicht zu viel verraten. Obgleich bei den Kindern nicht vollständig das Resultat des „Buch der Zaubersprüche“ erreicht wurde, gibt es von mir erneut beide Daumen nach oben für alle Familien mit Kindern. Und alsbald lesen wir uns wieder - dann geht es auf Entdeckungsreise mit den Dinosauriern. Meine Kids spielten auf der gamescom schon ausgiebig Probe.