Das Schwarze Auge – Blackguards 2 im Test

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Also ich bin ja ein großer Fan von „Das Schwarze Auge“. Das liegt vor allem daran, dass ich mir bereits in jungen Jahren mit westlichen Rollenspielen wie Ultima und den SSI Gold Box-Titeln die Zeit totgeschlagen habe. Bei diesen Games konnte ich in eine großartige Welt eintauchen und nebenbei auch noch Englisch lernen und das, bevor ich es offiziell in der Schule hatte. Mit DSA schlussendlich fand ich sogar ein RPG, das es obendrein bei uns als Pen & Paper gab. Seither habe ich jedes Spiel verschlungen, das seinen Weg auf den PC fand. Doch komischerweise entging mir das erste Blackguards, was ich nach dem vorliegenden zweiten Teil sicherlich nachholen muss.

Blackguards-2-06Aufgrund meiner Unkenntnis gegenüber dem Erstling, kann ich leider nicht direkt vergleichen und gehe daher nur auf das Gameplay des aktuellen Spiels ein. Diese haben zumindest den Grundstock gemeinsam: Sie sind ein rundenbasiertes Strategiespiel mit Hexfeldkarten im DSA-Universum. Wir schlüpfen in die Rolle der Cassia, die aus unerfindlichen Gründen von ihrem Gatten Marwan in den Kerker geworfen wurde. Dort soll sie bis an ihr Lebensende versauern, was natürlich nicht ihre Intention ist. Auf eigene Faust versucht sie in dem Kellergewölbe einen Ausweg zu finden, was für uns als kurzes Tutorial dient, um die Steuerung kennenzulernen. Doch ist sie nicht allein in dem Gemäuer, da sich nicht nur Skelette und Untote an jener Stelle tummeln, sondern auch Spinnen, die sie als leckere Mahlzeit ansehen. Durch die zahlreichen Bisse und anhaltender Isolation driftet Cassia langsam aber sicher in den Wahnsinn ab und hat nur einen Gedanken: Rache zu nehmen an ihren Peiniger und den Thron besteigen. Komme, was wolle.

Nach einigen Jahren gelingt ihr die Flucht und bringt sie ihrem gesetzten Ziel näher. Gezeichnet vom Gift der Spinnen, die sie gebissen haben, trägt sie fortan eine Maske und begibt sich auf die Suche nach Verbündeten, die sie auf ihrem Rachefeldzug unterstützen mögen. Hier trifft sie auf alte Bekannte, die Eingeweihte des Erstlings womöglich bereits kennen werden. Neben Naurim dem Zwerg schließen sich ihr auch Zurbaran der Magier und Takate der Gladiator bei dem Kreuzzug an, der mit zahlreichen Stolpersteinen gespickt ist. Die Kämpfe sind rundenbasiert und werden in den einzelnen Missionen auf Hexfeldern ausgefochten. Dabei steuert ihr zu Beginn nur Cassia allein, doch im Laufe der Geschichte werden die Gefechte umfangreicher und verzwickter. Nicht selten kommt es vor, dass man eine Mission noch einmal wiederholen muss, denn die vorgefertigten Karten lassen sich meist nur mit einer bestimmten Strategie gewinnen, die von den Entwicklern vorgedacht wurde. Wer einen anderen Weg einschlägt, wird wahrscheinlich scheitern, und das war bei meinem Werdegang des Öfteren der Fall.

Blackguards-2-12Allerdings überwiegt hier der Ärger über das eigene Unvermögen als der der Frustration gegenüber dem Mapdesign. Leider ist es nur häufig so, dass während einer Mission unverhofft Gegner an bestimmten Punkten spawnen, mit denen man nicht rechnen konnte. Wenn sie einem dann unvermittelt den Garaus machen, ist das durchaus unerfreulich. Gewinnen wir jedoch eine Schlacht, erhalten wir sowohl Abenteuerpunkte als auch neue Ausrüstung. Letztere legen wir wie in einem klassischen Rollenspiel unseren Charakteren an oder platzieren sie im Fundus, um sie später nutzen zu können. Die erlangten Punkte, kurz AP, werden dazu verwendet, Eigenschaften zu steigern. Diese reichen von Waffenspezialisierungen über Fähigkeiten wie eine Finte bis hin zur Verbesserung von Lebenspunkten oder der Ausdauer. Die Charakterentwicklung ist dabei dem Spieler selbst überlassen. Auch sonst trifft man im Fortgang der Geschichte allerlei Entscheidungen, die den Verlauf erheblich beeinflussen werden. Gibt Cassia ihrem Wahnsinn nach? Wird sie für ihr Ziel über Leichen gehen? Welchen Weg werdet ihr einschlagen?

Technisch ist das Spiel solide geworden. Die Umgebungen wissen zu gefallen und auch die Präsentation passt sehr gut in das DSA-Universum. Die Erzählweise der Geschichte mitsamt der qualitativ hochwertigen Vertonung hat mir persönlich sehr gut gefallen. Zwar wird sie ohne großartige Wendungen erzählt, bleibt aber stets spannend und hält den Spieler bei der Stange und lassen über die Mehrversuche der einzelnen Missionen hinwegsehen. Für mich jedenfalls Grund genug, mir doch noch den ersten Teil zu gönnen, um ihn nachzuholen.

 


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Forum
  • von Darkshine:

    Lohnt sich das Spiel auf den Konsolen?

  • von Phill XVII:

    Teil 2 taucht jetzt auf einigen Seiten auch als PS4/One Version auf. Hammer, obwohl ja noch in den Sternen steht wann Teil 1 erscheint....

  • von Civilisation:

    Michael und Das Schwarze Auge, da haben sich zwei gefunden. Und deshalb war es auch kein Wunder, das Michael den Artikel zu Das Schwarze Auge - Blackguards 2 geschrieben hat. Das Schwarze Auge – Blackguards 2 Also ich bin ja ein großer Fan von „Das Schwarze Auge“. Das liegt...

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