Äußerst düster präsentiert sich die Hintergrundgeschichte von Darkest Dungeon, das sich nach eigenen Angaben sehr an den Großmeister H. P. Lovecraft anlehnt und genauso ist auch die Optik. Sie ist im handgezeichneten Comicstil gehalten und enthält viel schwarz, was gut zu der Grundstimmung des Spiels passt. Man beginnt seine Reise in einem kleinen Städtchen, in dem man seine Helden rekrutiert. Diese können aus verschiedenen Charakterklassen wie etwa einem Ritter, Kleriker oder Magier bestehen. Nach der Zusammenstellung betreten wir auch schon das erste Gewölbe, doch vorher müssen noch Utensilien eingekauft werden, die wir mit in das düstere Gemäuer nehmen. Wichtig sind neben ausreichender Verpflegung auch Bandagen und vor allem Fackeln. Letztere dienen nicht nur zur Ausleuchtung der Örtlichkeit, sondern wirken sich merklich auf die Stimmung der Truppe aus. Ist es um sie dunkel, werden sie ängstlich und die Moral sinkt.
Allgemein ist auf den Zustand der einzelnen Helden zu achten. In Denk- bzw. Sprechblasen machen sie ihren möglichen Unmut kund und sind beispielsweise bei entsprechender Verletzung gewillt zu fliehen. Momente, in denen eine Truhe geöffnet und ein Wertgegenstand gefunden wird, erhellen gleichzeitig die Stimmung und sind Balsam für die Seele eines angeschlagenen Kriegers. Extreme Stresssituationen sind natürlich Kämpfe, die in den zufällig generierten Dungeons ausgefochten werden. Hier können Sekundenbruchteile über Sieg und Niederlage entscheiden. Die Gefechte selbst werden rundenbasiert ausgetragen. Jeder der Helden hat von Beginn an Fähigkeiten, die im Laufe des Spiels ausgebaut werden können.
Reduzieren sich die Hitpoints eines Charakters auf null, ist dieser jedoch nicht tot und kann noch weiteragieren. Allerdings befindet er sich am Todestor, wie es im Spiel fast philosophisch genannt wird. Jetzt ist es allerhöchste Zeit, entweder einen Heilzauber zu sprechen oder anderweitig zu heilen, denn ein weiterer Treffer führt zum Tode und dieser ist in dem Spiel endgültig. Immerhin kann man einen Dungeon auch verlassen, ohne den Endboss niedergestreckt zu haben. Die eigenen Recken sehen dies zwar als Niederlage, dennoch gewinnen sie an Erfahrung und die Wertgegenstände können geborgen werden, die bei einem Tod der Truppe vollständig verloren wären. Je nach Erlebnissen in den düsteren Gemäuern werden sie allerdings nachhaltig geprägt. Wer knapp den Fingern des Todes entronnen ist, wird beispielsweise gottesfürchtig, manch anderer hat Angst vor der Dunkelheit, nachdem die Fackel eine Zeit lang erloschen war.
Ebenso wird der Stressfaktor eines Helden angezeigt, der in der Abtei beim Gebet wieder abgebaut werden kann. Die erworbenen Schätze werden dazu genutzt, die Gebäude im Dorf auszubauen. So rüstet man die Schmiede auf, um bessere Waffen und Rüstungen fertigen zu können, oder die erwähnte Abtei, damit die Effizienz des Stressabbaus gesteigert wird. Da ihr nur Woche für Woche Aktionen ausführen könnt, sind Helden in der Rehabilitation nicht für eine Quest verfügbar, allerdings können im Wirtshaus neue Streiter rekrutiert werden, um sich auf gefährliche Abenteuer zu begeben.
Im Grunde handelt es sich bei Darkest Dungeon um einen klassischen Dungeon Crawler mit rundenbasierten Kämpfen, düsterem Setting und roguelike Elementen. Doch gleichzeitig müsst ihr auch Psychiater für eure Helden spielen, was dem Gameplay einen interessanten Twist verleiht. Dadurch wirkt das Gameplay frisch und lädt immer wieder zu neuen Spielrunden ein. Derzeit ist das Spiel noch im Early Access Status und vielleicht wird es um das ein oder andere Feature erweitert. Laune macht es allerdings jetzt schon. Ich bin gespannt, wie das Spiel dann demnächst auf PlayStation 4 und PSVita aussehen wird.