Shape Up will die Dinge anders machen. Bereits von Beginn an wird deutlich gemacht, dass das Spiel Spaß machen möchte. Die Optik ist kunterbunt und erinnert an ein Videospiel aus der 16-Bit-Ära. Die Trainer sind zwar richtige Menschen, doch die Art und Weise, wie sie sich bewegen, wirkt übertrieben genug, um nicht ernst genommen zu werden.
Außerdem wird man später auch noch gegen ein klischeehaftes japanisches Mädchen oder einen Luchadore, also einen mexikanischen Wrestler, antreten können. Selbst die Übungen wollen nicht ernst genommen werden. Man kann Wassermelonen zertrümmern, Liegestütze mit einem Elefanten auf dem Rücken machen oder Eisblöcke vernichten. Dadurch machen selbst einfachste Fitnessbewegungen gleich viel mehr Spaß!
Die Länge der einzelnen Übungen ist dabei unterschiedlich. Bei einem schnellen Spiel kann eine davon, wie zum Beispiel Lucha Kniebeugen, fünf Minuten dauern. Bei einer anderen Herausforderung wird man hingegen eine halbe Stunde vor der Konsole stehen. In die Muskeln gehen sie auf jeden Fall alle!
Das besondere an »Shape Up« ist, dass es das kontinuierliche Spielen unterstützt. Man kann es also nicht einfach so einmal durchspielen, sondern muss sich wirklich regelmäßig dransetzen. Manche Belohnungen werden nämlich erst freigeschaltet, wenn man vier Wochen am Stück mit »Shape Up« »herumgeturnt« hat. Um für zusätzliche Motivation zu sorgen, kann man nicht nur gegen die KI antreten, sondern man darf auch gegen einen selbst heran und so versuchen, die eigene Leistung zu schlagen. Dabei ist es egal, wann man das macht, da die Aufnahmen von einem selbst so lange bestehen bleiben, bis man sie verbessert. Oder bis ein Freund das tut ...
Die Erfassung via Kinect funktioniert hervorragend. Jedenfalls, wenn man genügend Platz in der eigenen Bude freigeschaufelt hat, denn die Übungen verlangen viel Raum und vor allem freie Sicht auf den Boden. Das verlangte bei mir etwas kreative Raumgestaltung, da meine Stube nicht zu den größten zählt und dementsprechend viel herumsteht.
Allerdings muss man bei den Herausforderungen die mangelhafte Abwechslung bemängeln. Denn von diesen gibt es sie nur in Form der eben genannten. Vor allem die des Herausforderungsmodus bestehen im Grunde nur aus sechs Aktivitäten pro Tag. Von denen werden fünf am zweiten wiederholt, während die sechste immer eine andere darstellt. Am nächsten Tag ist es dasselbe, genauso wie darauf. Auf Dauer ist das zu wenig und einfach auch zu langweilig. Vor allem deshalb, weil es in der zweiten Woche erneut von vorne losgeht.
Es ist also eindeutig zu wenig vorhanden. Zu wenig Herausforderungen und zu wenig Aktivitäten. Wer mehr haben möchte, der muss sich den Season Pass kaufen, denn dort wird man neue Übungen erhalten. Doch um ehrlich zu sein, fühlt man sich damit verarscht. Hier wird die Hand für Sachen aufgehalten, von denen man im Prinzip von Beginn an erwartet hätte, dass sie direkt eingebaut sind und nicht erst nachträglich geliefert werden.
Shape Up macht zu Beginn Spaß. Dennoch würde ich mir mehr Abwechslung wünschen. Allerdings muss man ebenso betonen, dass es für ein Kinect-Spiel im Prinzip nicht schlecht ist. Jedenfalls spätestens dann, wenn dieses Absturzproblem geklärt ist ...