Nach massivem Knöpfchengehämmer, liegt der erste Bösewicht auf dem Boden. Der zweite folgt sogleich. Nach drei oder vier weiteren weist euch ein Pfeil am oberen Bildschirmrand darauf hin, gefälligst weiter zu laufen. Bis nach wenigen Metern erneut Gegner auf euch einstürmen…schön der Reihe nach. Einer nach dem anderen. Das ändert sich im weiteren Verlauf des Spiels auch nicht. Ihr werdet nie mehr als einem einzigen Gegner gleichzeitg gegenüberstehen. Dieser Umstand macht aus Golden Axe, was eigentlich ein Brawler mit Fantasysetting sein sollte, auf dem C64 ein verkapptes Bemu, ohne jedoch dessen Möglichkeiten. Denn euer Schlagrepertoire besteht aus exakt einem Schlag. In Kombination mit „Joystick hoch“ wird daraus ein „Sprungschlag“, mehr ist aber nicht. Per Spacetaste löst ihr die Magiefertigkeit aus, Ende. Auf Dauer ist das zu wenig. Wer annimmt, das Spiel würde hierdurch einfacher, der hat sich getäuscht. Hat euch ein Gegner einmal getroffen, schließen sich unweigerlich weitere Treffer an. Bis ihr schließlich zu Boden geht.
Die Reittiere haben es ebenfalls in Spiel geschafft. Bedrohlich wirken diese aber nicht, eher niedlich. Nach dem ersten Treffer verschwinden sie wieder. Da es oftmals recht schwierig ist, den Gegner mit den Flammenattacken des Reittieres zu treffen, geschieht dies schneller als man gucken kann. Ein nettes Gimmick, das sich jedoch nicht wirklich aufs Gameplay auswirkt. Für Abwechslung sorgen also auch diese Viecher nicht.
Wer sich zu Beginn des Spiels für Musik statt Soundeffekte entschieden hat der wird, man ahnt es schon, feststellen, dass auch hier ein einziges Musikstück für das ganze Spiel ausreichen muss. Andere Stücke gibt es lediglich im Titelbildschirm und bei der Endsequenz. So kommt man zumindest auf drei Musikstücke, welche allesamt dem Automaten entnommen wurden. Wer C64 Chiptunes mag, der wird hier gut bedient.
Zu guter Letzt hat es immerhin auch die Endsequenz des Vorbilds auf den kleinen Cevi geschafft. So wird man mit einer schön animierten Sequenz, für die durchlebten Strapazen (sprich Langeweile) entlohnt.
Die Beschränkung auf einen einzigen Gegner gleichzeitigt schießt die C64 Version aber leider ins Aus. Das mehr als 2 Sprites gleichzeitig darstellbar sind, zeigen Genre Kollegen wie Double Dragon, Renegade oder Final Fight. Hier hätte man andere Wege finden müssen. Das Fehlen der, ohnehin sehr kurzen und in Ingame Grafik gehaltenen, Introsequenz ist wohl auch nur mit Faulheit oder Zeitdruck zu erklären. Darstellbar wäre sie auch auf dem C64 gewesen. So ist Golden Axe am C64 nicht viel mehr als ein schön anzusehender Langweiler. Daher ist es lediglich beinharten Golden Axe Fans zu empfehlen, die unbedingt alle Versionen spielen wollen, oder schlicht keinen Zugriff auf andere Plattformen haben.