World Series of Poker im Test

Xbox
Deutschland im Pokerfieber! Im DSF sieht man fast schon mehr Poker als Werbung für Sex-Hotlines und sogar Stefan Raab lud vor ein paar Wochen zur Pokernacht ein. Natürlich muss da auch die Spieleindustrie reagieren. Was für den Fussballfan die FIFA WM ist, ist für den Poker Enthusiasten die World Series of Poker, das jährlich stattfindende wichtigste Pokerturnier auf unserem schönen Planeten. Wir haben uns die Xbox-Fassung des offiziellen Videospiels zur Großveranstaltung angeschaut.

Zum Main Event wird es voll am Veranstaltungsort.


World Series of Poker auf der Xbox bietet euch neun verschiedene Varianten des beliebten Kartenspiels. Neben der populärsten Spielweise, dem Texas Hold’em, könnt ihr in den Varianten Omaha, Omaha Hi-Low Split, Seven Card Stud, Seven Card Stud Hi-Low Split und Razz (Seven Stud Lowball) gegen die CPU Gegner oder einen menschlichen Gegenspieler via Wireless Verbindung antreten. Das Herzstück des Spiels ist definitiv der Karriere-Modus, in dem ihr zuerst euer Alter Ego erstellt. Ein kleiner Editor bietet euch dabei mehr oder weniger ausgereifte optische Möglichkeiten zur Individualisierung. Ist das erledigt, beginnt ihr eure Karriere als lausiger Rookie mit 10.000 virtuellen Dollar in eurer Tasche. Las Vegas liegt vor euch, let’s rock!

10 Jahre habt ihr nun Zeit, euch in der Elite der Pokerwelt einen Platz zu sichern. Vor euch liegen jedes Jahr eine Vielzahl von Turnieren in den verschiedenen oben genannten Pokervarianten. Der Großteil konzentriert sich dabei allerdings auf das populäre Texas Hold’em. Bei den Turnieren gibt es unterschiedliche Kriterien wie den Buy in, also die Summe die ihr zahlen müsst, um überhaupt erst am jeweiligen Turnier teilnehmen zu dürfen und die zudem eure Startsumme an Chips im Turnier ist. Durch die zahlreichen Turniere könnt ihr euer Konto ein wenig füllen (oder natürlich auch leeren, falls ihr erfolglos seid) um dann zum großen Main Event anzutreten. Der Main Event ist wie der Name schon sagt das Sahnehäubchen der World Series of Poker, in dessen Verlauf der Weltmeister für das Jahr ermittelt wird.


Anspannung pur!


Die Teilnahme am Main Event setzt 10.000 Dollar in eurer Brieftasche voraus – wer also nur auf das WSOP Bracelet scharf ist, der setzt sich direkt an den Main Event, statt vorher in den anderen Turnieren ein bischen zu üben. Natürlich kann das auch ordentlich in die Hose gehen, denn solltet ihr ohne Gewinnsumme vom Main Event zurückkehren habt ihr eine leere Geldbörse und könnt somit in diesem Jahr nichts mehr reissen. Dann bleibt nur noch die Wahl der ‚Zum nächsten Jahr’-Option, wo ihr dann wieder mit 10.000 Dollar startet. Neben den WSOP Turnieren gibt es auch die sogenannten Inventational Events, also recht exklusive Pokerabende. Während ihr euch in den großen WSOP Turnieren oft gegen über 5.000 Mann durchsetzen müsst, bleibt es hier bei einem Pokertisch. An diesem Tisch sitzt jedoch die Crème de la Crème der Pokerszene und der Buy-In ist mit 15.000 Dollar auch nicht wirklich günstig. Zumal ihr keinen Geldgewinn aus diesem Abend herausholen könnt – gewinnt ihr die Partie, schaltet ihr den nächsten Event in einer anderen Location frei, Geld gibt es keines.

Neben anderen Rookies befinden sich natürlich auch die Profis im WSOP Turnier. Einige der echten Pros wurden digitalisiert und somit ins Spiel gebracht, darunter Chris ‚Jesus’ Ferguson (der übrigens nur wegen seinem Aussehen diesen Spitznamen trägt), Scotty Nguyen, Men ‚The Master’ Nguyen, John Phan und Max Pescatori. Ein bischen schade ist jedoch, dass diese an echten Vorbildern orientierten Spieler sich von den anderen CPU Gegnern in Sachen Verhalten und Spielweise kaum unterscheiden, sprich abgesehen von ihrem Aussehen wurde nichts weiteres von ihnen ins Spiel importiert.


All others fold: der einfachste Weg zum Sieg


WSOP spielt sich auf der Xbox sehr gut. Dabei ist vor allem die KI zu loben, die euch wirklich auf Trapp hält. Die Gegner sind in den meisten Fällen richtig clever und der Weg zum Sieger-Armbändchen ist alles andere als einfach. So sind auch verschiedene Charakteristika unter den CPU-Spielern zu bemerken. Während manche sehr aggressiv spielen, ständig erhöhen und viel bluffen, sind andere eher zurückhaltend und spielen nur die richtig guten Hände aus. Es lohnt sich also konzentriert an die Sache heran zu gehen und wie im ‚echten’ Poker zu versuchen, den Gegner einzuschätzen. Denn so weiß man, wer bei einem hohen Raise wenn ihr blufft mitgehen könnte und wer eher seine Karten wegwirft. Die Steuerung ist denkbar einfach gestaltet, ihr braucht eigentlich nur das Steuerkreuz und den A-Button, um während einer Partie die Befehle Call, Raise, Check usw. auszuführen.

Technisch versucht WSOP auf der Xbox ein möglichst echtes Szenario darzustellen und schafft dies auch größtenteils. Die Charaktere können dabei jedoch nicht wirklich überzeugen, zuviele Kanten und Ecken sind auszumachen und mit den Gesichtern ist irgend etwas ganz gehörig schief gelaufen, was ich aber auch kaum beschreiben kann. Die Animationen könnte man fast schon als albern bezeichnen – gewinnt ein CPU Spieler einen Pot werden die Arme wild hochgerissen und umher geschwenkt, selbst wenn es sich nur um ein paar Hundert Dollar ging. Hinzu kommt, dass die Austragungsorte der eigentlichen Turniere stets die gleichen sind und somit nicht für Abwechslung gesorgt ist. Auf der anderen Seite ist alles sehr übersichtlich und auch das Interface, worüber ihr euren Kontostand, eure Hand und die Einsätze der Gegner seht ist durchaus sauber gestaltet. Den Kommentar übernimmt Lon McEachern, der offizielle amerikanische WSOP Kommentator, der leider nicht wirklich viele Sätze spendiert bekommen hat. Während einer Partie hört ihr aber eh meistens nur die Sprüche der jeweiligen Spieler, die auch nicht gerade sehr ausgefallen sind. Der Rest der Soundsparte besteht aus Effekten wie das Klappern der Chips oder das Mischen der Karten, begleitet von einem Lied als Soundtrack in den Menüs.


Diese Runde solltet ihr schnell vergessen...

Gregory meint:

Gregory

Wer eine Xbox besitzt und bereits über den Kauf eines Pokerspiels nachgedacht hat, macht mit World Series of Poker nichts falsch. Die Steuerung ist wunderbar, die KI durchaus fordernd. Auf der Xbox punktet das Spiel vor allem durch den Online Modus, der mit den richtigen Mitspielern wirklich sehr viel Spaß bereitet!

Positiv

  • Gute Steuerung und fordernde K.I.
  • Multiplayer-Modus über XBox Live

Negativ

  • Maue Grafik
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World Series of Poker Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1 - 9
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 22.02.2006
Vermarkter Activision
Wertung 8
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