Full Spectrum Warrior im Test

Xbox
Das in der Videospielbranche nur allzu gut bekannte Sommerloch rückt immer näher. Doch bisher will der Strom an neuen Xbox Testmuster in unserer Redaktion nicht abreißen. THQ war so nett uns ein Exemplar von Full Spectrum Warrior zukommen zu lassen. Ob die Konsolen Version der offiziellen Trainingssoftware der US Army unseren hohen Ansprüchen gerecht wird, erfahrt ihr im nachfolgenden Test.

Bei den Settings von Full Spectrum Warrior handelt es sich meist um orientalische Städte...


Wir schreiben das Jahr 2004 mit einer imaginären Geschichte weiter: Auf Grund der Kriegshandlungen in Afghanistan und im Irak flüchten tausende Ex-Taliban und irakische Loyalisten über die Grenzen in den kleinen Nachbarstaat Zekistan. Dieser wird vom Diktator Mohammad Jabbour Al Afad geführt und die ansässige Bevölkerung gnadenlos unterdrückt. Um der immer größer werdenden Gefahr, die von diesem kleinen Land ausgeht, Einhalt zu gebieten, beschließt die NATO einen Präventivschlag. Nachdem Pakistan den USA die Überflugrechte erteilt hat, starten die amerikanischen Flugzeugträger im arabischen Meer USS Carl Vinson und USS Ronald Reagan die Offensive und schalten mit strategischen Luftschlägen alle wichtigen Feindstellungen aus. Danach erfolgt die Landung der Bodentruppen. Hier beginnt die Mission des Spielers…


Solche Geschützestellungen gilt es meist geschickt zu umgehen...


Ihr übernehmt in Full Spectrum Warrior die Kontrolle über zwei vierköpfige Sondereinheiten der US Armee. Das Spiel beginnt mit einem spektakulären Intro. Als unser Konvoi beim Einmarschieren in eine zekistanische Stadt unter schweren Beschuss gerät, sondern wir uns ab, um den Feind durch die eng verwinkelten Häuserschluchten zu Umgehen und von hinten aufs Korn zu nehmen und somit den eingeschlossenen Kameraden den Weg frei zu machen. Doch das klingt einfacher als es ist. Da wir mit unserer LKW-Kolonne auf offenem Feld und somit unter Sperrfeuer stehen, ist es für uns umso schwerer ordentliche Deckung zu finden. Wir entscheiden uns für die etwas radikale Methode. Während Team Alpha die vor uns liegenden Gegner unter Beschuss nimmt, gibt das Team Bravo soviel Spielraum, als dass sie schnell zum Straßenrand laufen und da hinter einer Häuserecke Deckung suchen können. Team Alpha stellt nun das Feuer wieder ein, während Team Bravo nun für die nötige Rückendeckung sorgt. Team Alpha kann sich nun ebenfalls sicher vom Konvoi entfernen und wir rücken weiter vor.

Viele denken jetzt sicher „Das is’ ja wieder n typischer Third-Person-Shooter…“ – Doch weit gefehlt. Full Spectrum Warrior ist mehr als das. Ich würde es eher als Strategie-Action-Spiel charakterisieren. Wer vorhat einfach drauflos zu feuern, wird es nicht weit bringen. Zwei bis drei feindliche Treffer und eure Männer liegen am Boden. Entwickler Pandemic hat den Realismusgrad sehr hoch angesetzt. Dementsprechend gilt es auch den verletzten Mann nicht einfach dort liegen zu lassen, sondern ihn zum nächsten „Vevac-Punkt“ zu schleppen. Hier wird er medizinisch versorgt und wieder aufgepäppelt und das Team kann neue Munitionsvorräte aufnehmen. Ist die nämlich während einer Mission mal verbraucht ist Feierabend. Wer es dann noch zum nächsten Vevac schafft muss schon verdammt viel Glück haben.


Hier haben wir uns hinter einem Busch verschanzt...


Da jede der im Spiel integrierten Missionen ca. 1 Stunde in Anspruch nimmt und niemand, bei all dem Realismus, auch noch erwarten kann, dass ihr das ohne Abspeichermöglichkeiten durchspielt, gibt es so genannte „Sit Rep“-Stellen (Abkürzung für Situational Report). Hier müsst ihr eure beiden Platoons versammeln und dann speichert die Xbox euren aktuellen Spielstand. Trotz des großen Taktikanteils lebt das Spiel von seiner Action, deren Anteil nicht zu gering ist.

Da das Gameplay von Full Spectrum Warrior sich natürlich hervorragend für einen Multiplayer-Modus eignet, haben die Entwickler dem Spiel einen Xbox Live Support spendiert. Hier könnt ihr zu zweit in den Kampf ziehen. Dabei übernimmt jeweils ein Spieler eines der beiden Teams. Es gilt nun alle Entscheidungen, die man vorher selbst im Kopf geklärt hat, nun mit dem anderen Mitspieler zu diskutieren und zu planen. Klingt vielleicht nicht sonderlich spektakulär, ist aber ein fantastisches Erlebnis. Eine solch geniale Online-Erfahrung hatte ich schon lange nicht mehr. Hier gilt den Damen und Herren von Pandemic ein großes Lob.


Unser Team ist klar zum Gefecht...


Full Spectrum Warrior ist die Konsolen Version der offiziellen Trainingssoftware der US Army. Diese würde natürlich die Fähigkeiten eines normalen Videospielers etwas übersteigen, weshalb sie nun mal leicht vereinfacht wurde. Wer sich aber trotzdem der Aufgabe stellen möchte, der kann im Cheat-Menü des Spiels den Code „HA2P1PY9TUR5TLE“ eingeben. Dadurch startet automatisch die Originalversion. Allerdings braucht man für diese viel Geduld. Denn man muss sich nicht nur mit einer neuen Tastenbelegung des Controllers, sondern auch mit dem nochmals höheren Realismusgrad anfreunden. Hier braucht eine Rauchgranate gute vier Minuten, bis ein Sektor eingenebelt ist. Trotzdem ist es sehr erfreulich, dass es die Originalversion auch ins Spiel geschafft hat.


Hier sind wir gerade in einem Gebäude ... die meiste Missionen finden aber im Freien statt


Grafik:
Um den Flair einer orientalischen Stadt und den eines Kriegsschauplatzes ordentlich einzufangen benötigt man natürlich eine entsprechende Grafik-Engine. Pandemic greift im Fall von Full Spectrum Warrior auf die sehr bekannte „Havoc-Engine“ zurück. Dieser ermöglicht realistische Bewegungen von Gegenständen. Gemeint ist zum Beispiel, dass die offene Tür eines Fahrzeugs in Folge starken Beschusses, durch die Wucht der Kugeln, zugeworfen wird, oder dass beim Einschlagen von Geschossen in einer Häuserwand Teile dieser abbröckeln. Auch das geschickte Spiel Licht und Schatten weiß zu überzeugen. Die Partikeleffekte, wie sie nun mal zu einer staubigen arabischen Stadt gehören, sehen fantastisch aus und wissen zu jedem Zeitpunkt zu überzeugen. Die Mimiken unserer Soldaten sind ebenfalls nicht zu verachten und sollten somit ebenfalls positiv erwähnt werden. Framerate-Einbrüche oder Pop-Ups sucht man vergebens. Mich hat die Grafik von Full Spectrum Warrior voll und ganz überzeugt, weshalb ich es auch wage, dem Spiel hier die volle Punktzahl zu geben!


Die Mimiken unser Soldaten wissen absolut zu überzeugen...


Sound:
Seit Filmen wie „Der Soldat James Ryan“ oder „Blackhawk Down“ weiß jeder, wie wichtig die Soundkulisse für die Atmosphäre eines Kriegsszenarios sein kann. Entsprechend bombastisch ist diese auch bei Full Spectrum Warrior ausgefallen. Besonders Besitzer einer Dolby Digital 5.1 Anlage erwartet ein wahres Feuerwerk von Geräuschen. Die Kugeln pfeifen geradezu von einer Ecke eures Zimmers zur nächsten und die Explosionen klingen realistisch. Auch von der musikalischen Seite her präsentiert sich der Titel absolut makellos.


Wer vorsichtig vorgeht und, wie wir hier, erst die Lage checked, bevor er vorstürmt, der wird seine Mission auch erfolgreich abschließen...


Steuerung:
Was bringt die genialste Optik und die beste Soundkulisse, wenn man nach fünf Minuten frustriert den Controller in die Ecke pfeffert, weil die Steuerung zum Erbrechen umständlich ist? Das dachte sich auch Entwickler Pandemic und hat sich offensichtlich reichlich Gedanken gemacht. Ihr habt immer die volle Kontrolle über eure beiden Teams. Die genaue Tastenbelegung an dieser Stelle nun zu erklären wäre etwas zu aufwendig. Es sei nur gesagt, dass man fünf Trainingsparkurs mit jeweils mindestens zwei Unteraufgaben durchlaufen muss um sich die Steuerung und deren taktischen Nutzen anzueignen. Trotzdem ist diese absolut gelungen und nach einer kurzen Einarbeitungszeit von ca. 30 Minuten geht alles frei von der Hand. Deswegen auch hier volle 10 Punkte von mir!

Alexander meint:

Alexander

Um Full Spectrum Warrior mit nur einem Wort zu bewerten: „Wow!“ Dieser Titel gehört einfach in jede Sammlung eines Action-Spiel Fans. Wer bereit ist sich auf die taktischen Finessen einzulassen, die das Game einem bietet, erhält ein unglaublich geniales Spielerlebnis. Leider ist der Story-Modus mit einer Durchspielzeit von 15-20 Stunden minimal zu kurz ausgefallen und auch der teilweise etwas unangenehm auffällige US-Patriotismus des Titels werfen kleine Schatten auf die sonst makellose Präsentation. Nichts desto trotz bietet Full Spectrum Warrior ein fantastisches Spielerlebnis und wir dürfen uns bereits jetzt Dank der Möglichkeit zum Content-Download auf weitere neue Missionen freuen. Mein Tipp: Kaufen!!! Infos zum Spiel findet ihr unter www.fullspectrumwarrior.com 

Positiv

  • Fantastisches Spielerlebnis
  • Multiplayer Co-Op

Negativ

  • Minimal zu kurz ausgefalllen
Userwertung
10 1 Stimmen
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Forum
  • von Darkshine:

    Merkwürdigerweise ist das UK Cover ein anderes als das der deutschen Version.

  • von Darkshine:

    Sind FSW und FSW: Ten Hammers in der deutschen Version uncut?

  • von fritzle:

    Original von [dcfan]Dis HUUUUAAAA! :F Das delta huuaa is schon geil Einfach cool die jungs mit ihrer high tech ausstattung und kampfanzügen. Da geht mir schon einer ab:D:D...

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Full Spectrum Warrior Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit bereits erschienen
Vermarkter THQ
Wertung 9
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