Battlefield 1943 im Test

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Es war eine der schönsten Nachrichten für Battlefield 1942 Veteranen in diesem Jahr: Durch einer Neuauflage in Form von Battlefield 1943 sollten PlayStation 3 Besitzer über das PlayStation Network und Xbox 360 Besitzer über Xbox Live einen Aufguss des 2002 erschienenen PC-Klassikers erhalten. Ob sich 14,99 EUR (PSN) bzw. 1.200 MS-Points (XBL) lohnen oder man sich den Klassiker lieber auf dem Rechner nochmal neu installieren sollte, erfahrt ihr im nachfolgenden Review.

Der Download-Only Titel kommt mit den drei Maps 'Wake Island', 'Guadalcanal' und 'Iwo Jima' auf eure Konsole. Als vierte Map spendierte man der Community 'Coral Sea', welche es nach Erreichen von insgesamt 43 Millionen Kills gab. Kenner der Ur-Version auf dem PC finden sich sofort in vertrauter Umgebung wieder. Die Maps wurden wirklich sehr gut 'nachgebaut'. Aber auch als Battlefield-Neuling hat man keine größeren Probleme sich auf den übersichtlichen Maps zurechtzufinden. Schnell hat man intus, wo und wie man am besten die Fahnen einnimmt.

Was einem sofort auffällt ist die Ähnlichkeit, ja geradezu die Gleichheit zu Battlefield: Bad Company. Das liegt an der bereits bewährten Frostbite Engine, welche auch schon bei Bad Company zum Einsatz kam. Der Sound ist praktisch identisch (schreiende Soldaten etc.), die Grafik im großen und ganzen auch. Persönlich kommt sie mir jedoch einen Tick einfacher vor als bei Bad Company. Sehr schön ist, dass es sich fast exakt wie Bad Company steuert. Sowas finde ich gut, muss man sich bei der Vielzahl an Spielen doch eh immer wieder auf eine neue Steuerung einlassen. Call of Duty 4: Modern Warfare und Call of Duty: World at War haben es bereits vorgemacht, schön, dass es auch bei Battlefield so funktioniert!


Dank der bereits erwähnten Frostbite Engine ist es nun übrigens möglich sämtliche Gebäude und sonstige Gegenstände im Kampf zu zerstören. Dadurch haben auch Kenner der Maps neue Möglichkeiten bzw. sollten sich in Acht nehmen. Denn altgediente und schützende Örtchen können ganz weggebombt werden und einen Obdachlos machen.

Die Aufmachung von Battlefield 1943 ist, bezogen auf die Klassen, recht simpel und einfach gehalten. So gibt es lediglich die drei Klassen 'Schütze', 'Infanterie' und 'Kundschafter'. Zwar steigt man auch hier die Karriereleiter in Form von Rängen nach oben, neue Waffen oder Fähigkeiten gibt es dafür jedoch nicht. Alles was man von er ersten Minute an mit den drei Klassen anstellen kann, kann man auch später anstellen. Lediglich der Infanterie-Soldat kann mit seinem Schraubenschlüssel neben dem Niederstrecken von Feinden noch Fahrzeuge reparieren. Sich selber oder Kameraden heilen geht zum Beispiel nicht mehr. Sicherlich mag das für einige eher ernüchternd sein, man sollte jedoch nicht außer Acht lassen, dass es sich hierbei um einen reinen Download-Titel handelt, welcher für den Spaß zwischendurch gedacht ist. Persönlich stört mich die fehlende Vielfalt bei den Klassen jedenfalls nicht und das, obwohl ich eigentlich immer einen 'Heiler' gespielt habe. Abgesehen davon regeneriert sich bei jedem der Gesundheitszustand nach kurzer Zeit von allein und auch die Munition geht einem niemals aus - ein echter Arcade Titel eben.

Viel gravierender finde ich dagegen die Neuerung keine Punkte mehr zu erhalten, wenn man Gegner in ihrer Hauptbasis ausschaltet oder aus seiner Hauptbasis heraus den Feind erlegt. Damit wollte man den sog. Spawn-Campern Einhalt gebieten, also den Campern, die nur darauf warten, dass der Feind in seiner eigenen Basis wieder startet. Sicherlich ein guter Ansatz und auf den Frachtern beispielsweise auch völlig legitim, da man dort eh nicht raufkommt, sollte man hinschwimmen. Auf dem Festland jedoch empfinde ich es eher als störend. Schließlich möchte ich ja auch dafür belohnt werden wenn ich es schaffe mich in die gegnerische Basis zu schleichen. Umgekehrt möchte ich auch dafür belohnt werden, wenn ich aus meiner Heimbasis herannahende Feinde ausschalte und sie somit verteidige. Die beschriebenen Szenarien kommen so zwar nicht oft vor, ich wollte es jedoch angemerkt haben.


Im Gegensatz zu Bad Company ist es bei Battlefield 1943 nicht möglich seine eigenen Kameraden abzuknallen. Warum das so ist, ist mir schleierhaft. Sicherlich wollte man bei dem einfachen Titel auch das generelle Spielgeschehen möglichst einfach halten, ohne große Frustmomente. Trotzdem währe es für einen taktischen Spielverlauf wünschenswerter gewesen, wenn auch die eigene Handgranate den Kameraden etwas anhaben würde. So sieht man zwei Gegner und einen Verbündeten und wirft blindlinks das explosive Ei in die Massen. Zweimal überlegen würde man, wenn es auch den eigenen Mann treffen könnte und man so mit Punktabzug bestraft wird.

Im Kampf um die jeweils fünf Flaggen auf der entsprechenden Map stehen dem Spieler allerhand an Hilfsmitteln zur Verfügung: Panzer, Jeeps mit MG-Geschütz, Flugzeuge, Flugabwehrgeschütze, Boote, stationäre MG-Vorrichtungen und Luftschläge. Die Luftschläge sind in regelmäßigen Abständen in je zwei Gebäuden auf jeder Karte verfügbar und spaßig einzuleiten. Betritt man das Gebäude, was nur möglich ist, wenn der Luftschlag verfügbar ist, wechselt die Ansicht zu drei sich der Insel nähernden Bombern, welche man auch selbst nach links und rechts steuern kann. Automatisch sieht man auf den Karten wo sich der Feind befindet, lenkt also idealerweise seine drei Flieger genau dorthin. Ist man über dem gewünschten Gebiet, kann die Ansicht geändert werden und man schaut quasi aus der Abwurfvorrichtung der Bomben heraus nach unten auf die Insel. Auch in dieser Ansicht lassen sich die Bomber weiter steuern. Im passenden Moment wird man die Bomben dann ab und erledigt somit hoffentlich eine Vielzahl an Feinden. Auch hier stört das fehlende Friendly Fire. Im Idealfall können so die unverwundbaren Kameraden eine Fahne einnehmen, während man Sekunden davor den Feind weggebombt hat. Das ist hier leider ein Tick zu unrealistisch.

Aber ansonsten haben EA und DICE hier ganze Arbeit geleistet und einen sehr schönen Onlinetitel geschaffen, den PC-Veteranen sowie Neulinge unbedingt Probespielen sollten! Eine Demo ist zum Glück verfügbar und mit etwas über 500MB auch schnell geladen. Wer also nach dem Review noch immer unschlüssig ist, testet diese am besten direkt aus.


FUEL (Xbox 360) - Game Trailer
(click play to start)



Als alter Battlefield 1942 Spieler war ich natürlich gespannt auf die Portierung und die Neuerungen. Was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Battlefield 1943 macht fast alles richtig und mit ein paar Maps mehr im Gepäck währe es glatt als Vollpreistitel durchgegangen. Nicht umsonst ist es das bisher am meisten verkaufte Spiel im PSN und auf XBL. Die Investition lohnt sich also! Kein Friendly Fire ist zwar schade, aber verschmerzbar. Kaufen!


Battlefield 1943 ist ein Musterbeispiel dafür wie die Wiederauflage eines Klassikers aussehen sollte... Für faire 1200 MS-Points bekommen wir eine grandiose Atmosphäre, nahezu perfektes Gameplay und eine Vielzahl an Verbesserungen in spieltechnischer und optischer Hinsicht geboten. Selten gibt es so viel Spiel fürs Geld, zumindest in Form eines Download-Titels! Battlefield-Fans können bedenkenlos zuschlagen und auch Genre-Neulinge werden viel Spaß an den packenden Kämpfen haben.

Positiv

  • Perfekte Neuauflage eines Klassikers
  • Frostbite Engine bringt neues Leben auf die alten Maps
  • Vollpreistitel-Niveau

Negativ

  • Friendly Fire ist ausgeschaltet
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Battlefield 1943 Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl -
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 09. Juli 2009
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8.4
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